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KfW Research
Mittelstand und Wettbewerbsfähigkeit
Das aktuelle KfW-Mittelstandspanel zum Download: KfW-Mittelstandspanel 2020 (PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Mittelstandspanel
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Pandemie hat zwar für einen vordergründigen Innovations- und Digitalisierungsschub geführt. Mit zunehmender Krisendauer haben sich die Innovationsanstrengungen der Mittelständler jedoch rückläufig entwickelt. Dies droht bei einer längeren, weiteren Krisendauer auch für die Digitalisierungsanstrengungen. Insbesondere längerfristig und strategisch angelegte Projekte dürften aufgrund der angespannten finanziellen Situation häufig zurückgestellt oder zeitlich gestreckt werden.
Der Mittelstand zeigt sich in der ersten Dezemberhälfte noch relativ unbeeindruckt von steigenden Neuinfektionen und dem damit nahenden härteren Lockdown: Sein Geschäftsklima steigt um 1,4 Zähler auf -10,6 Saldenpunkte. Die Lageurteile verbessern sich merklich, während die Erwartungen des Mittelstands nur geringfügig zunehmen. Dabei dürften sich positive Aussichten auf eine mittelfristige Entspannung durch den Einsatz von effektiven Impfstoffen und eine trübere Sicht auf die nächsten Monate gegenseitig neutralisieren. Konkret waren die seit 16.12. geltenden Schließungen von Kitas, Schulen und vielen Geschäften im stationären Einzelhandel bis mindestens zum 10. Januar allerdings noch nicht bekannt, als ein Großteil der Antworten abgegeben wurde.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Dezember 2020 (PDF, 92 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft hart getroffen und den internationalen Handel einbrechen lassen. Als Teil globaler Wertschöpfungsketten ist auch der deutsche Mittelstand von Nachfragerückgängen und Produktionsunterbrechungen im Ausland betroffen. Die Krisenerfahrungen dürften viele Unternehmen veranlassen, ihre Absatz- und Beschaffungsstrategien zu überprüfen und langfristig anzupassen. Vor allem Mittelständler, deren eigene Lieferketten infolge der Corona-Krise gestört waren, gehen davon aus, dass sich viele Unternehmen aus globalen Wertschöpfungsketten zurückziehen werden.
Schon vor der Corona-Krise hat die Globalisierung an Dynamik verloren. Diese Entwicklung könnte sich durch die Betonung nationaler Interessen als Reaktion auf die globale Rezession weiter verstärken. Wird der internationale Handel behindert, reduziert sich die Möglichkeit, länderspezifische Risiken zu diversifizieren. Eine bessere internationale Zusammenarbeit ist damit wichtiger denn je.
Volkswirtschaft Kompakt
Die im Frühjahr eingesetzten Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie haben weite Teile des deutschen Mittelstands schwer getroffen. Dennoch war das Verständnis der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) für die ergriffenen Maßnahmen hoch. Dies zeigen die Ergebnisse einer Anfang Juni durchgeführten Sonderbefragung von KfW Research. Mehr als die Hälfte der KMU stimmte der Aussage zu, dass die gesundheitlichen Folgen des Corona-Virus die vom Staat ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Schäden rechtfertigten. Der Zuspruch für die Maßnahmen hing jedoch merklich von der Betroffenheit der Unternehmen ab.
Bisher hohe Akzeptanz des Mittelstands für Corona-Maßnahmen (PDF, 162 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Unternehmen sind im Corona-Jahr 2020 plötzlich mit existenziellen Problemen beschäftigt und legen ihre Zukunftsplanung auf Eis – auch hinsichtlich der Übergabe an die nächste Generation. Daran liefert das Nachfolge-Monitoring von KfW Research eine positive Momentaufnahme. Erstens halten zumindest viele Unternehmerinnen und Unternehmer, deren Rückzug kurz bevorsteht, auch in der Krise an ihren Übergabeplänen fest. Zweitens sind sie gut vorbereitet in die Krise gegangen und halten bereits laufende Nachfolgeprozesse auf Kurs: Knapp die Hälfte der ca. 260.000 für die kommenden zwei Jahre vorgesehenen Übergaben ist fertig verhandelt. Doch mit zunehmender Krisendauer steigt das Risiko gescheiterter Nachfolgen. Ein Grundproblem wird durch die Krise noch verschärft: Es mangelt wegen ungünstiger Demografie und schwachem Gründergeist an Nachwuchs. Der Abbau von Gründungshürden ist zentral für den Generationenwechsel im Mittelstand.
Fokus Volkswirtschaft
Die zunehmende wirtschaftspolitische Unsicherheit der vergangenen Jahre verdirbt die Gründungslust. Umso erfreulicher ist es, dass unter Jüngeren die Präferenz für eine berufliche Selbstständigkeit wieder zugenommen hat, besonders unter Studierenden. Die Corona-Krise trieb die Unsicherheit aber auf neue Höhen. Der Gründungsgeist wird dadurch wohl wieder einen Dämpfer erhalten. Die wirksame Unterstützung der durch die Krise betroffenen Selbstständigen und Unternehmen kann aber helfen, dass es hoffentlich nur ein vorübergehender Dämpfer sein wird.
Die zweite Infektionswelle und der partielle Lockdown hinterlassen Spuren bei den kleinen und mittleren Unternehmen. Das mittelständische Geschäftsklima fällt im November um 4,5 Zähler – ein markanter Rückgang aber doch nur moderat im Vergleich zu den Abstürzen im März und April. Relativ stabil zeigen sich die Lageurteile, dagegen fallen die Geschäftserwartungen deutlich. Die Dienstleistungsunternehmen sind aktuell in beiden Größenklassen das am schlechtesten gestimmte Segment. Schließlich beinhaltet die Gruppierung diejenigen Branchen, die seit Anfang November direkt von einem Lockdown betroffen sind. Insbesondere dürften die kritischen Branchen unter den kleinen und mittleren Dienstleistern stark repräsentiert sein. Eine rapide Verschlechterung des Geschäftsklimas verzeichnen aber auch die mittelständischen Einzelhändler. Bei den Großunternehmen kann die Industrie die Stimmung insgesamt retten.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer November 2020 (PDF, 94 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Betroffenheit und die Verunsicherung durch die Covid-19-Pandemie in Deutschlands Unternehmen ist groß. Zwar steht die Breite der Unternehmen auf einem soliden finanziellen Fundament. Allerdings erschwert die derzeitige Lage den Unternehmen, die notwendigen Investitionen zu tätigen, um Wachstumsfelder aus der Transformation hin zu einer digitalen und klimaneutralen Wirtschaft zu erschließen. Diese sind aber besonders wichtig, um aus der Verschuldung herauszuwachsen und Wohlstand in der Zukunft zu sichern. Schon jetzt hat die Corona-Krise im Mittelstand massiv Investitionspläne platzen lassen. Die Unternehmen erwarten fast 40 Mrd. weniger Investitionen als im Vorjahr. Deshalb ist jetzt auch die Wirtschaftspolitik gefragt, Rahmenbedingungen zu schaffen, Anreize zu setzen für Investitionen, und mit Anschubfinanzierungen in Vorlage zu treten, um dadurch künftiges Wachstum in diesen beiden Schlüsselfeldern zu ermöglichen.
Zur Themenseite Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Volkswirtschaft Kompakt
Gründungen durch Migrantinnen und Migranten spielen wieder eine wichtigere Rolle für die Gründungstätigkeit in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich ihr Anteil an allen Existenzgründungen 2019 deutlich um 3 Prozentpunkte auf 26 %. Schlechtere Arbeitsmarktchancen, eine höhere Risikobereitschaft sowie eine stärkere Wirkung von Rollenvorbildern führen zu einer im Vergleich zur Gesamtbevölkerung größeren Gründungsneigung. Von den 605.000 Existenzgründungen des Jahres 2019 wurden dementsprechend 160.000 von Migrantinnen und Migranten realisiert.
Wieder mehr migrantische Gründungen (PDF, 103 KB, nicht barrierefrei)
Angesichts der zweiten Infektionswelle trüben sich die Aussichten der mittelständischen Unternehmen ein. Zwar wurde die Geschäftstätigkeit durch die im Oktober noch milden und überwiegend lokal begrenzten Eindämmungsmaßnahmen kaum gestört, da die Neuinfektionen aber rasant steigen, waren härtere Einschnitte absehbar. Der partielle Lockdown im November wird den Konjunkturaufschwung unterbrechen. Durch das Eingreifen sind allerdings die Chancen gut, dass sich die Schäden auf die besonders kontaktintensiven Wirtschaftsbereiche reduzieren lassen. Der Winter ist allerdings noch lang und die Abwärtsrisiken daher groß.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Oktober 2020 (PDF, 97 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Viele mittelständische Unternehmen nutzen digitale Plattformen. Dies zeigt, dass viele Unternehmen die Vorteile von Plattformen für ihr Unternehmen erkannt haben und die Hürden für deren Nutzung nicht allzu hoch gesteckt sind. Vorreiter sind große Mittelständler sowie Unternehmen aus den wissensbasierten Dienstleistungsbranchen und dem FuE-intensiven Verarbeitenden Gewerbe. Außerdem zeigt sich, dass junge Unternehmen sowie Unternehmen mit einem hohen Anteil an jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern häufig auf digitalen Plattformen aktiv sind.
Welche Mittelständler nutzen digitale Plattformen? (PDF, 210 KB, nicht barrierefrei)
Die Corona-Krise hinterlässt im Mittelstand tiefe Spuren. Die Betroffenheit ist noch immer hoch und die Erwartungen für das Gesamtjahr 2020 historisch schlecht – dies zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2020. Die Umsätze der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dürften stärker einbrechen als in der Finanzkrise 2009. In der Folge befürchten viele Unternehmen einen weiteren erheblichen Druck auf die Beschäftigung. Auch die Eigenkapitalquoten leiden. Allerdings verfügt der Mittelstand in der Breite über ein solides Fundament. Dazu beigetragen hat auch die erneut gute Performance der KMU im Jahr 2019. Beschäftigung, Umsätze und Investitionen legten im vergangenen Jahr abermals zu. Der Mittelstand konnte seine Profitabilität steigern und sein finanzielles Polster noch einmal ausbauen. Die Ausgangslage der KMU war somit sehr gut. Aber der Weg aus der Krise dürfte lang und steinig werden und die Folgen noch lange nachwirken.
Der ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit wurde aktuell extern evaluiert. Wie die Evaluierung bestätigt, setzt das Programm an den zentralen Hemmnissen an und trägt dazu bei, die Innovationspotenziale mittelständischer Unternehmen in Wachstum umzusetzen. Von der Förderung gehen messbare positive Effekte auf die Innovations- und Investitionsausgaben sowie auf das Beschäftigten- und Umsatzwachstum aus, wie mithilfe eines modernen statistischen Verfahrens ermittelt werden konnte. Außerdem zeichnet sich die Förderung durch eine hohe Effizienz aus. Eine Zusammenfassung der Evaluationsergebnisse finden Sie hier:
ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit positiv evaluiert (PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Start-ups in Deutschland stabil bei 70.000 im Jahr 2019 – Auswirkung der Corona-Krise unsicher
Der Bestand an innovations- oder wachstumsorientierten jungen Unternehmen in Deutschland hat sich stabilisiert. Nach den Anstiegen in den Jahren 2017 und 2018 verharrt die Zahl der Start-ups im Jahr 2019 bei 70.000. Wie sich die Corona-Krise auf die Zahl der Start-ups 2020 auswirken wird ist unsicher. Neben mehr Unternehmensschließungen und weniger Gründungen dürfte es eine Verschiebung zu stärker internetbasierten und digitalen Geschäftsmodellen geben. Zur Finanzierung ihres künftigen Wachstums wollen ein Fünftel der Start-up-Gründerinnen und -Gründer auf Venture Capital zurückgreifen. Das sind doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Der Wunsch nach VC steigt also.
Eine zweite Welle von Corona-Neuinfektionen baut sich in Europa auf und nimmt in einigen Nachbarländern bereits bedenkliche Ausmaße an – eine Gefahr für die wirtschaftliche Erholung. Vor diesem Hintergrund sendet der inzwischen fünfte Anstieg des Geschäftsklimas im deutschen Mittelstand ein Signal der Beruhigung. Die sich wieder verschärfende Pandemie wird gleichwohl zu einer wachsenden Hürde für die Konjunktur am Anfang der kalten Jahreszeit. Noch kann sie übersprungen werden, doch der schwierige Teil der Erholung beginnt.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer September 2020 (PDF, 90 KB, nicht barrierefrei)
VC-Markt in Deutschland: Reif für den nächsten Entwicklungsschritt
Der Markt für Venture Capital befindet sich in Deutschland seit einigen Jahren im Aufwind: Seit 2014 sind die jährlichen VC-Investitionen von 0,7 Mrd. EUR auf 1,9 Mrd. EUR gestiegen. Dennoch fällt der deutsche VC-Markt im internationalen Vergleich weiter zurück, denn gemessen an der Wirtschaftskraft haben sich die VC-Märkte in anderen Ländern deutlich besser entwickelt. Um zum europäischen Champion Großbritannien aufzuschließen, müssten deutsche Start-ups jährlich etwa doppelt so viel Venture Capital erhalten, um das französische Level zu erreichen, um über ein Drittel mehr.
Größere Finanzierungsrunden sind eine besondere Herausforderung für den deutschen VC-Markt: An 9 von 10 solcher Finanzierungsrunden sind ausländische Investoren beteiligt. Für das deutsche VC-Ökosystem erhöht dies das Abwanderungsrisiko der finanzierten Start-ups.
Anteil der Digitalisierungsplaner stagniert auf hohem Niveau
Zum 4. Mal hat die KfW Bankengruppe in Zusammenarbeit mit 19 Wirtschaftsverbänden die Unternehmen zu ihren Digitalisierungsaktivitäten befragt. Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Der positive Trend der vergangenen Jahre zu mehr Digitalisierungsplanern hat sich in der aktuellen Befragung nicht fortgesetzt. Die Corona-Pandemie dürfte der Digitalisierung jedoch neuen Schub verleihen.
- Vorreiter der Digitalisierung sind große Unternehmen sowie Unternehmen des Groß- und Außenhandels.
- Das Ergreifen von Chancen ist unverändert das wichtigste Motiv für die Digitalisierung. Der Druck aus dem Unternehmensumfeld hin zur Digitalisierung nimmt jedoch deutlich zu.
Unternehmensbefragung 2020 – Digitalisierung (PDF, 654 KB, nicht barrierefrei)
Die Wirtschaftskrise infolge des Corona-Schocks ist einzigartig in der Schnelligkeit ihrer Ausbreitung, ihrer Tiefe und ihrem weltweiten Ausmaß. Eine nachhaltige Erholung ist aufgrund der hohen Unsicherheit besonders schwierig und hängt wesentlich von der Bewältigung drei zentraler Herausforderungen ab: Erstens ist mit einer steigenden Verschuldung des Unternehmenssektors zu rechnen, die sich negativ auf die Investitionstätigkeit auswirkt. Hinzu kommt, dass hohe Kreditausfälle und geringe Erträge die Eigenkapitalpositionen der Banken und damit das Kreditangebot zunehmend belasten. Zweitens hat die Corona-Pandemie die Umsetzung kurzfristiger Digitalisierungs- und Innovationsprojekte beschleunigt. Langfristigere, tiegreifendere Vorhaben laufen jedoch Gefahr, aufgrund fehlender Mittel zurückgestellt zu werden. Drittens erfordert der Klimawandel strukturelle Anpassungen in allen Wirtschaftsbereichen, die ungeachtet finanzieller Engpässe rasch und entschlossen angegangen werden müssen.
Wie weiter? Worauf es in der Corona-Krise jetzt ankommt (PDF, 180 KB, nicht barrierefrei)
Zur Themenseite Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Die von den Lockerungen der Corona-Einschränkungen ab Mai getriebene, zunächst sehr kräftige Stimmungserholung flaut ab. Im August hellt das mittelständische Geschäftsklima zwar weiter auf, aber deutlich weniger stark als in den Monaten davor; das Vorkrisenniveau vom Februar bleibt noch ein gutes Stück entfernt. Erstmals seit gut zweieinhalb Jahren sind die Großunternehmen wieder geringfügig besser gestimmt als die Mittelständler. Der leichte Teil der Erholung seit dem historischen Absturz der Wirtschaftsaktivität im April ist vorbei, die weitere Annäherung an das Vorkrisenniveau im nahenden Herbst und Winter wird im Vergleich dazu wohl eher zäh.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer August 2020 (PDF, 173 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Immer mehr Mittelständler nutzen Social Media – auch zur Gewinnung von Mitarbeitern. Aktuell setzen rund 40 % der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland Social Media für die Rekrutierung ein, im europäischen Durchschnitt sind es sogar 46 %. Dies zeigen die Ergebnisse der European SME Survey, für die die KfW gemeinsam mit anderen europäischen Förderbanken mehr als 2.500 Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Polen, Spanien und dem Vereinigten Königreich befragt hat.
Vor allem Unternehmen, die stark vom Fachkräftemangel betroffen sind, greifen auf soziale Netzwerke zurück. Diese werden als Werkzeug zur Mitarbeiterrekrutierung auch deshalb immer wichtiger, weil zunehmend Jahrgänge in den Arbeitsmarkt eintreten, die mit digitalen Medien aufgewachsen sind. Die Corona-Krise hat der Social Media-Nutzung weiteren Auftrieb verliehen – und dürfte diese mittelfristig auch im Mittelstand befördern.
Im Juli ist das mittelständische Geschäftsklima zum dritten Mal in Folge angestiegen. Das zeigt, dass den kleinen und mittleren Unternehmen der Neustart nach der Eindämmung der ersten Infektionswelle recht gut gelungen ist. Auf einem soliden Erholungskurs geht es ins Sommerquartal. Positiv ist vor allem, dass sich auch die Lageurteile verbessern. Der Gegenwind nimmt aber zu. Insbesondere der exportorientierten Industrie schadet die global weiterhin hohe Infektionsdynamik. Die neuerdings auch hier zu Lande wieder gestiegenen Neuinfektionen sind außerdem ein Risiko für fast alle Branchen.
Finanzierungsklima: Unternehmen gut gerüstet vor der Krise
Die KfW Bankengruppe hat in Zusammenarbeit mit 19 Wirtschaftsverbänden zum 19. Mal eine Unternehmensbefragung zu Bankenverhalten und Finanzierung durchgeführt.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Das Finanzierungsklima war bis zum Ausbruch der Corona-Krise unverändert gut.
- Der Anteil der Unternehmen, der von Schwierigkeiten beim Kreditzugang berichtete, betrug 13,4 %.
- Kleine Unternehmen haben jedoch nach wie vor deutlich größere Schwierigkeiten beim Kreditzugang.
- Der Positivtrend bei Eigenkapitalquoten und Bonitätsbewertung hat sich bis Anfang 2020 fortgesetzt.
- Bankkredite bleiben eine bedeutende Finanzierungsquelle der Unternehmen. Die mit Abstand wichtigste Rolle in der Unternehmensfinanzierung spielt jedoch weiterhin die Innenfinanzierung.
Unternehmensbefragung 2020 – Kreditzugang (PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Viele mittelständische Unternehmen reagieren mit Innovationen auf die Corona-Krise: 27 % haben aufgrund der Krise bereits Prozess-, Produkt- oder Geschäftsmodellinnovationen eingeführt. Zusammen mit jenen Unternehmen, die dies noch planen, beträgt dieser Wert sogar 43 %. Vor allem Unternehmen, die starke Umsatzeinbrüche hinnehmen mussten, zählen dazu. Allerdings handelt es sich bei den Innovationen häufig um adhoc umsetzbare Maßnahmen und seltener um die Ergebnisse längerfristiger Entwicklungsprozesse.
Innovationen in der Corona-Krise: Not macht erfinderisch (PDF, 161 KB, nicht barrierefrei)
Die geringe Zahl der Neuinfizierten, die dadurch ermöglichten Lockerungen bei den Eindämmungsmaßnahmen sowie die kräftigen wirtschaftspolitischen Impulse treiben das Geschäftsklima der Mittelständler zu Sommerbeginn rasant nach oben. Die zurückkehrende Zuversicht ist angesichts der umfassenden Stabilisierungsmaßnahmen und der Erfolge bei der Viruseindämmung zwar fundiert. Wegen der kaum vorhersehbaren weiteren Pandemieentwicklung sind aber auch die Risiken nach wie vor sehr hoch.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Juni 2020 (PDF, 169 KB, nicht barrierefrei)
Gestützt durch die Entwicklung von Konjunktur und Arbeitsmarkt konnte die Gründungstätigkeit in Deutschland 2019 erstmals seit Jahren wieder anziehen. Die Zahl der Existenzgründungen ist auf 605.000 gestiegen (+58.000). Maßgeblich dafür war ein deutliches Plus bei den Nebenerwerbsgründungen, bei den Vollerwerbsgründungen ging es dagegen abwärts auf einen neuen Tiefpunkt. Dabei konnte die Zahl der Chancengründungen auf 439.000 überproportional zulegen. Auch internetbasierte und digitale Gründungen gab es deutlich mehr. Der Ausblick für die Gründungstätigkeit 2020 war positiv – die Corona-Pandemie verändert aber einiges. Viele Gründungspläne, von denen es erneut mehr gab, dürften nun verschoben werden. Allerdings sind krisenbedingt mehr Notgründungen zu erwarten.
KfW-Gründungsmonitor 2020 (PDF, 643 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Seit der Jahrtausendwende sind die Eigenkapitalquoten (EKQ) im Mittelstand fast kontinuierlich gestiegen. Die Corona-Krise hat diesen Trend nun zum Halten gebracht. Ergebnisse einer aktuellen Sonderbefragung von KfW Research zeigen: Bereits Anfang Juni gingen rund 29 % der Mittelständler davon aus, dass ihre EKQ im laufenden Geschäftsjahr sinken werden. Verzeichneten die Unternehmen im Mai coronabedingte Umsatzverluste, liegt der Anteil sogar bei 41 %. Rund vier von zehn KMU rechnen dagegen mit einer gleich bleibenden EKQ im Jahr 2020. Lediglich 6 % glauben an eine Verbesserung. Besonders auffällig: KMU mit Negativ-Erwartungen hatten mit einer durchschnittlichen EKQ von 23,7 % bereits vor der Krise ein dünnes Kapitalpolster (Vergleich Mittelstand gesamt: 31,2 %). Eine weitere Verschlechterung ihrer EKQ erhöht für sie die Gefahr einer Überschuldung und Insolvenz.
Fokus Volkswirtschaft
Die dunklen Corona-Wolken lichten sich allmählich. Der Großteil des Mittelstands wird die Folgen der Corona-Krise dennoch lange spüren. Dies zeigt die zweite repräsentative Sonderbefragung auf Basis des KfW-Mittelstandspanels von Anfang Juni 2020. Eine Rückkehr zu voller Wirtschaftsaktivität erwarten die meisten Unternehmen nicht vor Frühjahr 2021. Rund 2,3 Mio. Mittelständler waren auch im Mai von Umsatzeinbrüchen betroffen. Durchschnittlich 46 % der üblicherweise zu erwartenden Umsätze gingen verloren. Insgesamt büßte der Mittelstand im Mai rund 88 Mrd. EUR ein. Dies belastet auch die Liquidität der Unternehmen. Zwar scheint sich die Situation für einige entspannt zu haben – so berichten 25 % der Mittelständler aktuell über ausreichend Liquiditätsreserven. Bei rund jedem fünften Unternehmen reichen die liquiden Mittel jedoch nur noch bis zu vier Wochen – wenn sich an der derzeitigen Situation nichts ändert.
Volkswirtschaft Kompakt
Die Corona-Pandemie führt nicht nur zu Nachfragerückgängen im Mittelstand, sondern auch zu Mitarbeiterausfällen durch Krankheit, Quarantäne oder Betreuungsengpässe. Eine Sondererhebung zum KfW Mittelstandspanel zeigt, dass es dadurch bei jedem vierten Mittelständler zu Störungen im Geschäftsbetrieb kommt.
Um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten und die Mitarbeiter zu schützen, setzen viele Mittelständler verstärkt auf flexibles und digitales Arbeiten. Mehr als ein Drittel der Unternehmen hat die Möglichkeiten für Homeoffice ausgebaut, fast die Hälfte führt verstärkt Video- oder Telefonkonferenzen durch. Rund 15 % der Mittelständler wollen auch nach der Krise am Arbeiten von zu Hause festhalten.
Corona-Krise stärkt flexibles und digitales Arbeiten im Mittelstand (PDF, 97 KB, nicht barrierefrei)
Die Corona-Pandemie verursacht nie dagewesene Stimmungsschwankungen im Mittelstand. Sein Geschäftsklima erholt sich im Mai extrem stark, nachdem es zuvor historisch abgestürzt war. Bemerkenswert sind jedoch die Relationen. Die Klimaaufhellung gegenüber dem Vormonat ist zwar die zweitstärkste seit Beginn der Zeitreihe, macht aber nur gut ein Fünftel der Einbrüche im März und April wieder wett. Getragen wird die Verbesserung des Klimas allein von einem Rekordanstieg der – gleichwohl weiterhin sehr pessimistischen – Geschäftserwartungen.
Ein Seufzer der Erleichterung! (PDF, 112 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Viele mittelständische Unternehmen reagieren kreativ auf die Corona-Krise. Rund 43 % haben ihr Produkt-/Dienstleistungsangebot, ihren Vertrieb oder ihr Geschäftsmodell angepasst. Zusammen mit jenen Unternehmen, die dies noch planen, beträgt dieser Wert sogar 57 %. Vorreiter sind dabei Unternehmen aus von der Krise besonders betroffenen Branchen sowie Unternehmen, die bereits in der Vergangenheit Innovationen hervorgebracht haben.
Mittelstand reagiert ideenreich auf Corona-Krise (PDF, 167 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Dem Druck der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt kann sich auch die Berufsausbildung in Deutschland nicht entziehen: Leiden die Ausbildungsbetriebe, hat das Folgen für das Angebot an Ausbildungs- und Übernahmekapazitäten für Absolventen. Gerade mit Blick auf die Fachkräftesituation in Deutschland gilt es deshalb, den aktuellen Krisenschock nicht auf die Berufsbildung durchschlagen zu lassen. Deutschland braucht gut ausgebildete Fachkräfte, je eher desto besser. Eine „verlorene Generation“ an Absolventen kann und darf man sich nicht leisten.
Das mittelständische Geschäftsklima ist weiterhin im freien Fall, es sinkt im April noch stärker als im März. Damit ist die Stimmung nun schlechter als vor elf Jahren im Tiefpunkt der Finanzkrise. Beide Teilindikatoren fallen mit neuen Negativrekorden auf: Die Geschäftslageurteile verschlechtern sich so stark wie noch nie, die Geschäftserwartungen stürzen auf einen neuen historischen Tiefpunkt. Gleichwohl sind wir zuversichtlich, im April das Stimmungstief gesehen zu haben – dank des umfassenden Corona-Schutzschirms, der Erfolge bei der Zurückdrängung der Virus-Infektionen und der nun angekündigten oder bereits umgesetzten Lockerungen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer April 2020 (PDF, 127 KB, nicht barrierefrei)
Digitalisierungsprojekte zunehmend im Mittelstand verbreitet, Digitalisierungsausgaben jedoch seit Jahren unverändert niedrig
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- 40 % der Unternehmen mit abgeschlossenen Digitalisierungsprojekten.
- Gesamtinvestment bei 19 Mrd. EUR pro Jahr.
- Durchschnittliche Digitalausgaben bei 17.000 EUR pro Unternehmen.
- Corona-Krise wird Digitalisierung beschleunigen.
KfW-Digitalisierungsbericht Mittelstand 2019 (PDF, 895 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Krise hat den Mittelstand absehbar mit Wucht getroffen. Eine aktuelle Sonderbefragung auf Basis des KfW-Mittelstandspanels zeigt das Ausmaß der Betroffenheit: Über 2,2 Mio. kleine und mittlere Unternehmen verzeichneten im März Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Folgen. Durchschnittlich etwas über der Hälfte der üblicherweise im März zu erwartenden Umsätze gehen verloren. Insgesamt büßt der Mittelstand allein im März ca. 75 Mrd. EUR ein. Dennoch ist die Widerstandsfähigkeit im Mittelstand gegenüber derartigen Krisen hoch, dank stetig verbesserter Eigenkapitalausstattung und aufgebauter Finanzpolster. Das hilft vielen Unternehmen in der aktuellen Krise Verluste temporär zu verkraften und den Druck auf die Liquidität zu mindern. Bei andauerndem Lockdown allerdings würden die Verluste höher ausfallen als bislang. Die Liquiditätsreserven reichen dann bei der Hälfte der Unternehmen noch bis Ende Mai.
Das Coronavirus trifft die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft in einer ohnehin schwierigen Situation. Zunehmende Spannungen in den internationalen Handelsbeziehungen und eine sich eintrübende Weltkonjunktur wirkten auch in den Mittelstand hinein, der seine Auslandsumsätze im Jahr 2018 nur um rund 3,1 % auf 595 Mrd. EUR steigern konnte, im Vergleich zu 5,5 % im Jahr 2017. Im Jahr 2019 waren die KfW-ifo-Exporterwartungen des deutschen Mittelstands anhaltend negativ, bevor sie im März 2020 drastisch eingebrochen sind. Besonders betroffen sind die rund 800.000 auslandsaktiven Mittelständler von den Auswirkungen der Corona-Krise in Europa, denn dort liegen ihre wichtigsten Absatz- und Beschaffungsmärkte. Der Handelskonflikt zwischen der EU und den USA rückt angesichts der Corona-Krise zwar in den Hintergrund – eine mögliche Eskalation erfüllt aber dennoch jeden dritten Mittelständler mit Sorge.
KfW-Internationalisierungsbericht 2020 (PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Das mittelständische Geschäftsklima erfährt im Angesicht der Corona-Krise einen historisch einmaligen Absturz. Mit einem Minus von 20 Zählern wird der bisher schärfste Rückgang in der Finanzkrise um ein Vielfaches übertroffen. Anders als bei vorausgegangenen Rezessionen erfolgt der Einbruch nicht primär durch die eher zyklischen Industriebranchen, sondern es wurden viele Teile der Binnenwirtschaft bewusst stillgelegt. Dementsprechend rauscht das Geschäftsklima der mittelständischen Dienstleister sowie Einzel- und Großhändler besonders rasant in den Keller. Dennoch wird das Ausmaß der Krise erst zum Teil erfasst. Im Befragungszeitraum hat sich eine Verschärfung der Pandemie und der damit notwendigen Einschränkungsmaßnahmen zwar abgezeichnet, diese waren in Deutschland aber überwiegend noch nicht in Kraft. Die vollen Auswirkungen dürften also erst im April abgebildet werden.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer März 2020 (PDF, 133 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Erschweren besondere Merkmale von Digitalisierungsvorhaben die externe Finanzierung solcher Projekte? Um diese Frage zu klären, vergleicht diese Untersuchung die Finanzierungsstruktur von Digitalisierungsvorhaben mit jener von Investitionen mithilfe eines statistischen Verfahrens aus der Evaluationsforschung.
Es zeigt sich, dass sich die Finanzierungsstruktur beider Vorhabensarten deutlich unterscheidet – selbst wenn Unternehmen miteinander verglichen werden, die hinsichtlich ihrer Größe, ihres Alters, ihrer Bonitätsbeurteilung und des jeweiligen Projektumfangs ähnlich aufgestellt sind. Dies deutet darauf hin, dass besondere Projektmerkmale von Digitalisierungsvorhaben einer Finanzierung mit Bankkrediten entgegenstehen.
Im Februar zeigten sich die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland nicht von dem zu diesem Zeitpunkt noch weitestgehend auf China begrenzten Corona-Virus beeindruckt: Nach einem Dämpfer im Vormonat ist das mittelständische Geschäftsklima wieder leicht angestiegen, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt. Ursächlich für die Klimaverbesserung ist eine Aufhellung der Erwartungen. Anzeichen für einen Corona-Effekt gibt es hingegen bereits bei den Großunternehmen, deren Geschäftsklima erstmalig seit Oktober 2020 wieder einen Rückschlag erlebt.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Februar 2020 (PDF, 126 KB, nicht barrierefrei)
Innovatorenquote sinkt auf 19 %
Die Innovatorenquote im Mittelstand sinkt auf den tiefsten Stand, der bislang mit dem KfW-Mittelstandspanel gemessen wurde. Seit 2006 ist der Anteil der Innovatoren bei Mittelständlern aller Größenklassen und aller Branchen zurückgegangen. Der Verlust an Innovatoren betrifft sowohl Unternehmen, die Marktneuheiten hervorbringen, als auch die breite Masse der nachahmenden Innovatoren. Die Innovationsausgaben entwickeln sich in der mittleren Frist ohne klaren Trend. Die Innovationsanstrengungen konzentrieren sich somit auf immer weniger Unternehmen.
Um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sicherzustellen, bedarf es einer Innovationspolitik, die zwei Stränge verfolgt: Einerseits muss die Forschung und Entwicklung (FuE) neuer Technologien gefördert werden. Andererseits bedarf es der Unterstützung der Innovationsaktivitäten von Unternehmen ohne FuE, die durch Maßnahmen der FuE-Förderung nicht erreicht werden können.
KfW-Innovationsbericht Mittelstand 2019 (PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt für die Fachkräftesicherung eine zentrale Rolle – auch im deutschen Mittelstand. Zwei von drei kleinen und mittleren Unternehmen haben bereits konkrete Maßnahmen umgesetzt, um familienfreundlichere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Wissensintensive Industrie- und Dienstleistungsunternehmen führen das Feld an und sind vielfach optimistisch, dass die Digitalisierung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter erleichtern wird.
Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice gehören im Mittelstand zu den am häufigsten umgesetzten Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bisher eher selten ist Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen. Kleine und mittlere Unternehmen, die konkrete Maßnahmen umgesetzt haben, zeigen häufiger eine hohe Wachstumsorientierung und sehen sich durch mehr Familienfreundlichkeit im Wettbewerb um Fachkräfte im Vorteil.
Das Jahr 2020 beginnt für die kleinen und mittleren Unternehmen mit einem Rückschlag: Ihr Geschäftsklima sinkt im Januar auf den niedrigsten Stand seit August vergangenen Jahres. Ursächlich hierfür sind ausschließlich die zuletzt wieder pessimistischeren Erwartungen. Deutliche Lebenszeichen kommen hingegen von den Großunternehmen. Der positive Trend bei den großen Unternehmen spiegelt die Entspannung in den außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, während die Binnenwirtschaft ihre bislang verlässlich hohe Drehzahl etwas herunterfährt. Das Corona-Virus kommt aktuell als neuer Belastungsfaktor hinzu. Alles in allem bleibt die wirtschaftliche Dynamik vorerst verhalten.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Januar 2020 (PDF, 135 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Ein Drittel der KMU kann seinen Bedarf an Digitalkompetenzen nicht decken. Das Problem betrifft sowohl digitale Grundkompetenzen wie z. B. die Bedienung von Standardsoftware und digitalen Endgeräten als auch fortgeschrittene Kompetenzen wie Programmieren und statistische Datenanalyse. Die meisten KMU versuchen Digitalkompetenzen durch Weiterbildung aufzubauen. Allerdings dominieren kurze Weiterbildungsmaßnahmen mit oft begrenzter Qualifikationswirkung. Intensiverer Weiterbildung stehen vor allem finanzielle Hürden im Weg: Ein Drittel der KMU bezeichnet die direkten Kosten als Problem, ein Viertel den Arbeitsausfall abwesender Mitarbeiter. Digitale Lernformate ermöglichen flexibleres Lernen und haben deshalb das Potenzial, die berufliche Weiterbildung im Mittelstand künftig zu beleben.
Die Zahl innovations- oder wachstumsorientierter junger Unternehmen in Deutschland ist erneut gestiegen. Im Jahr 2018 gab es 70.000 Start-ups nach 60.000 im Jahr zuvor.
Im Schnitt weisen 9 von 100 Existenzgründungen von Männern Start-up-Merkmale auf, bei Frauen sind es nur 3 von 100. Die größten Unterschiede zwischen Gründungen von Frauen und Männern gibt es bei den Merkmalen der Innovations- und Wachstumsorientierung. Geeignete Maßnahmen, um die Gender-Lücke zu verringern, sind beispielsweise Frauen noch stärker für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu gewinnen oder unternehmerische Kenntnisse bereits in der Schule zu vermitteln.
Der Anteil von Frauen in den Chefetagen des Mittelstands hat seine Talfahrt vorerst beendet und ist zuletzt leicht gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels. Im Jahr 2018 wurden 16,1 % der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland von einer Frau an der Spitze geführt. Etwa 85 % der Inhaberinnen führt ein Dienstleistungsunternehmen. Auftrieb hat dem Chefinnenanteil dabei der jüngste Zuwachs bei Existenzgründungen durch Frauen gegeben. Insgesamt sitzt bei rund 613.000 Mittelständlern derzeit eine Frau im Chefsessel.