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KfW-Klimabarometer

• Klimaschutzinvestitionen der Unternehmen in Deutschland sind real um knapp 8 % auf 80 Mrd. EUR gesunken – Rückgang ist auf Großunternehmen zurückzuführen, Mittelstand mit nennenswertem Plus. Die aggregierten inländischen Klimaschutz­investitionen des deutschen Unternehmens­sektors sind im Jahr 2024 nominal von 85 auf 80 Mrd. EUR gesunken. Preisbereinigt bedeutet dies ein deutliches Minus von 7,8 %. Die Klimaschutz­investitionen entwickelten sich damit ähnlich wie die Gesamt­investitionen des deutschen Unternehmens­sektors, sodass sie anteilig auf vergleichbarem Niveau blieben wie 2023: 16,5 % aller Unternehmens­investitionen entfielen 2024 auf den Klimaschutz, nach 17,0 % im Vorjahr. Trotz des volumenmäßigen Rückgangs liegt der Klimaschutz­anteil damit weiterhin über den Werten der Jahre 2021 und 2022. Der Rückgang der Klimaschutz­investitionen ist auf die Groß­unternehmen zurückzuführen. Sie gaben im vergangenen Jahr 42 Mrd. EUR für treibhausgas­mindernde Maßnahmen aus, nach 50 Mrd. EUR im Jahr 2023 – ein reales Minus von 18,5 %. Die mittelständischen Unternehmen dagegen erhöhten ihre aggregierten Klimaschutz­investitionen um 3 Mrd. EUR auf 38 Mrd. EUR. Das entspricht einem beachtlichen realen Zuwachs um 7,8 %.
• Unsichere Wirtschaftlichkeit bleibt das zentrale Hemmnis für Klimaschutz­investitionen. Die Unternehmen wünschen sich niedrigere Strompreise. An erster Stelle der von den Unternehmen am häufigsten genannten Hemmnisse für Klimaschutz­investitionen steht die Unsicherheit über die Wirtschaftlichkeit der Klimaschutz­investition (48 %). Viele Technologien zur Dekarbonisierung des Unternehmens­sektors weisen durch mangelnde Internalisierung der externen Kosten von CO₂-Emissionen noch Kostennachteile gegenüber fossilbasierten Technologien auf. Auf Platz zwei rangieren lange Planungs- und Genehmigungs­verfahren (41 %), dicht gefolgt von fehlenden finanziellen Ressourcen (41 %). Um mehr Klimaschutz­investitionen im Unternehmens­sektor anzureizen, gilt es die Hemmnisse gezielt zu adressieren. Die Unternehmen wünschen sich von der Politik in erster Linie eine Senkung der Strompreise (70 %), die für die wirtschaftliche Attraktivität der Elektrifizierung von Wärme und Mobilität von hoher Bedeutung ist. Auf hohe Zustimmungswerte treffen auch die Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungs­verfahren (67 %), steuerliche Anreize (65 %), der Ausbau der Energie­infrastruktur (63 %) wie z. B. der Stromnetze, und die Bereitstellung von mehr Fördermitteln (56 %).
• Unternehmen haben Klimaschutz weiterhin auf der Agenda. Insbesondere größere Unternehmen, der Bausektor und das Verarbeitende Gewerbe sehen Chancen für neue Absatzmärkte durch Klimaschutz. 56 % der Unternehmen integrieren Klimaschutz in ihre Unternehmens­strategie (+5 Prozentpunkte ggü. Vorjahr). 11 % der Unternehmen verfolgen aktuell ein explizites Klimaneutra­litätsziel (+2 Prozentpunkte ggü. Vorjahr). Vorreiter sind hier Großunternehmen (78 %) und größere Mittelständler (27 %). 17 % der Unternehmen sehen in ambitioniertem Klimaschutz Chancen für die Erschließung neuer Absatzmärkte (+2 Prozentpunkte ggü. Vorjahr). Insbesondere Großunternehmen (64 %), der Bausektor (23 %) und das Verarbeitende Gewerbe (23 %) sind dahingehend optimistisch.

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