KfW Research
Wirtschaftslage Deutschland
Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass zum Download
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Krise hat dem mittelständischen M&A-Markt einen Dämpfer verpasst, von dem er sich bis heute nicht erholt hat – dies zeigen aktuelle Auswertungen von KfW Research auf Basis der Orbis M&A-Datenbank. Die Anzahl an M&A-Transaktionen, die auf ein deutsches KMU zielten, lag zwischen 2020 und 2023 rund 35 % unter dem Vor-Corona-Niveau (2015–2019).
Inländische Investoren bzw. Käufer zeigten sich besonders zurückhaltend. Ihr Anteil sank von 60 auf rund 51 %. Ausländische Käufer – insbesondere Investoren aus den USA sowie Großbritannien – waren in den Jahren 2020–2023 dagegen anteilig häufiger im im mittelständischen M&A-Markt vertreten.
Besonders gefragt waren zuletzt KMU im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik – vor allem Informationsdienstleister und Softwareunternehmen. Die Corona-Krise und der damit verbundene zusätzliche Digitalisierungsschub haben ihren Anteil an M&A-Transaktionen im Mittelstand deutlich steigen lassen.
M&A-Deals im deutschen Mittelstand – Corona-Schock noch nicht verdaut(PDF, 258 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Im deutschen Mittelstand steht rund jedes zehnte Unternehmen auf seinen in- und ausländischen Absatzmärkten im internationalen Wettbewerb. Viele von ihnen schätzen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter als hoch ein, wie die Ergebnisse einer Sonderbefragung zum KfW-Mittelstandspanel im April 2024 zeigen. Es gibt aber auch einen kleineren Teil von Unternehmen, die hinter ihren ausländischen Konkurrenten zurückliegen. Der Ausblick auf die zukünftige Wettbewerbsposition hat sich seit März 2023 merklich eingetrübt, und die Sorgen um den Standort Deutschland haben spürbar zugenommen. Größte Herausforderung bleibt aus Sicht des Mittelstands die Bürokratie.
Weitere Veröffentlichungen zum Thema Außenwirtschaft
Die Stimmung unter den kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland bleibt im Abwärtstrend. Ihr Geschäftsklima sinkt im September zum fünften Mal in Folge auf -19,4 Saldenpunkte. Das Tempo der Stimmungseintrübung hat sich mit einem Minus von 0,6 Zählern immerhin verlangsamt und die Erwartungen etwas verbessert. Die Lageurteile sinken jedoch merklich. Auch die Beschäftigungserwartungen der mittelständischen Unternehmen und insbesondere der Großunternehmen sind inzwischen klar negativ.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer September 2024(PDF, 184 KB, barrierefrei)
Die Stimmung unter den deutschen Mittelständlern verschlechtert sich im August weiter. Zwar sinkt das Geschäftsklima diesmal nur moderat. Nach dem vorläufigen Jahreshoch im April ist dies jedoch bereits der vierte Rückgang in Folge. Insbesondere die Urteile zur aktuellen Geschäftslage, aber auch die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate geben nach. Es gibt allerdings auch vereinzelte Lichtblicke. So ist das Geschäftsklima entgegen dem allgemeinen Trend in der mittelständischen Wirtschaft sowohl im Großhandel als auch im Einzelhandel gestiegen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer August 2024(PDF, 138 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Erforschung und Entwicklung digitaler Technologien ist keine deutsche Stärke. Im Vergleich zu führenden Ländern bringt Deutschland weniger wissenschaftliche Publikationen und Patente hervor. Auch bei der Anwendung digitaler Technologien liegen deutsche Unternehmen nur im EU-Mittelfeld, was auf vergleichsweise geringe Investitionen in die Digitalisierung zurückzuführen ist. Erfreulich ist, dass die Digitalisierungsausgaben im Mittelstand im Zuge der Corona-Pandemie deutlich zugenommen haben. Für eine erfolgreiche digitale Transformation gilt es die akademische Forschung zu verstärken, die Unternehmensförderung weiterzuentwickeln und den Wissenstransfer zu verbessern. Hinsichtlich wirtschaftspolitischer Maßnahmen bietet es sich an, konkrete Digitalisierungshürden wie IT-Knowhow, Finanzierung und strategische Ausrichtung zu adressieren.
Weitere Informationen im Dossier Digitalisierung
Mit den spürbar steigenden Reallöhnen und der wachsenden Kaufkraft der privaten Haushalte bleiben die Voraussetzungen für eine vom Konsum getriebene Erholung intakt. Die Erholung wird jedoch später einsetzen und etwas schwächer ausfallen als noch im Frühling erwartet. KfW Research revidiert deshalb seine Konjunkturprognose für Deutschland um jeweils 0,2 Prozentpunkte nach unten auf jetzt 0,1 % im Jahr 2024 und 1,0 % im Jahr 2025. Die deutsche Inflationsrate (HVPI) wird 2024 bei 2,6 % und 2025 bei 2,3 % liegen. Das BIP der Eurozone dürfte im laufenden Jahr um 0,8 % und im kommenden Jahr um 1,3 % zulegen.
KfW-Konjunkturkompass August 2024(PDF, 144 KB, barrierefrei)
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Weitere Einschätzungen und Kommentare in unserem Dossier Konjunktur
Der Stimmungsindikator für den deutschen Mittelstand sinkt zum dritten Mal in Folge. Nach einem marginalen Rückgang im Mai und einem moderaten im Juni verschlechtert sich das mittelständische Geschäftsklima im Juli deutlich um 4,2 Zähler auf -17,7 Saldenpunkte. Lageurteile und Erwartungen geben diesmal gleichermaßen stark nach.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Juli 2024(PDF, 180 KB, barrierefrei)
Unternehmen sehen sich in Kreditverhandlungen mit Banken weiterhin erhöhten Schwierigkeiten gegenüber. Nachdem sich der Finanzierungszugang für KMU zuletzt etwas verbessert hatte, gab es nun im Frühlingsquartal wieder einen Rückschlag. Die KfW-ifo-Kredithürde für den Mittelstand erhöhte sich auf 27,8 %. Inzwischen beklagt auch rund ein Viertel der Großunternehmen, dass Banken ihnen gegenüber restriktiv agieren. Damit erreicht die Kredithürde für diese Größenklasse einen neuen Höchstwert.
Die ins Stocken geratene konjunkturelle Erholung dürfte die Banken bewogen haben, auf eine steigende Kreditnachfrage insbesondere bei Großunternehmen mit zunehmender Vorsicht zu reagieren.
Der deutsche Venture Capital-Markt setzt seine trendmäßige Seitwärtsbewegung auch im zweiten Quartal des Jahres fort. Insgesamt haben deutsche Start-ups in 187 Finanzierungsrunden rund 1,8 Mrd. EUR eingeworben. Gemessen am Dealvolumen schließt das Q2 damit fast nahtlos an das Jahresauftaktquartal an. Wie bereits in einzelnen Quartalen im Vorjahr der Fall, war die größte Finanzierungsrunde eine Wachstumsfinanzierung im Technologiebereich Artificial Intelligence.
KfW Venture Capital-Dashboard Q2 2024(PDF, 2 MB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Volkswirtschaft Kompakt
Die Halbleiter-Wertschöpfungskette ist international aufgestellt, auf Effizienz ausgerichtet und umfasst mehr als die Produktion fortschrittlichster Mikrochips. Auch wegen des Risikos geoökonomischer Fragmentierung stellt sich die Frage nach der Widerstandsfähigkeit dieser Lieferketten gegenüber Störungen. Wie eine Analyse der Handelsdaten zeigt, ist Deutschland kein reiner Nettoimporteur entsprechender Warenkategorien. Allerdings sind die Halbleiter-Importmärkte oftmals stärker konzentriert als die Exportmärkte und werden von Herkunftsländern außerhalb Europas dominiert. Daher greift der Schutz vor geopolitischen Risiken durch den europäischen Binnenmarkt und kurze Transportwege aufgrund regionaler Verflechtungen beim Import verschiedener, zur Halbleiter-Wertschöpfungskette gehörenden Warenkategorien nur bedingt.
Deutschland in der Halbleiterlieferkette: verletzliche Importseite(PDF, 289 KB, barrierefrei)
Weitere Publikationen zum Thema Außenwirtschaft
Das VC-Geschäftsklima schreitet auf seinem Erholungspfad weiter voran. Im zweiten Quartal 2024 gewinnt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments 10,6 Zähler hinzu und steht nun bei -8,9 Saldenpunkten. Die Klimaampel ist somit kurz davor, von Rot auf Gelb umzuspringen. Wiederum legen beide Teilkomponenten des Geschäftsklimas, das aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen, ähnlich stark zu.
German Venture Capital Barometer Q2 2024(PDF, 298 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Kurz vor dem Überschreiten seines langjährigen Durchschnitts bricht das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt wieder ein. Der Geschäftsklimaindikator verliert im zweiten Quartal 2024 20,6 Zähler auf -23,4 Saldenpunkte. Einen ähnlich starken Einbruch gab es bereits vor Jahresfrist im zweiten Quartal 2023. Insbesondere die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fällt wieder deutlich schlechter aus, nachdem sie sich im Vorquartal noch merklich verbessert hat.
German Private Equity Barometer Q2 2024(PDF, 278 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Fokus Volkswirtschaft
Im Jahr 2024 rechnen 80 % aller kleinen und mittleren Unternehmen mit weiteren Kostensteigerungen, wie eine Sonderbefragung des KfW-Mittelstandspanels von April 2024 zeigt. Besonders häufig werden Steigerungen bei i) Kosten für für Energie, ii) Kosten für Materialien, Rohstoffe und Vorprodukte sowie iii) Löhnen und Gehältern erwartet.
Die meisten Unternehmen setzen den erwarteten Kostensteigerungen etwas entgegen. Viele KMU haben die Preise der eigenen Produkte und Dienstleistungen erhöht oder Maßnahmen ergriffen, um ihre Energie-und Ressourceneffizienz zu verbessern. So ist das aktuell hohe Kostenniveau für die allermeisten KMU auch langfristig tragbar. Knapp die Hälfte der mittelständischen Unternehmen gibt an, die höheren Kosten dauerhaft schultern zu können. Bei einem weiteren Fünftel fallen die gestiegenen Kosten finanziell kaum ins Gewicht.
Kreditneuvergabe auf schwachem Erholungskurs
Das Geschäft mit Unternehmenskrediten bleibt weiter rückläufig. Im ersten Quartal 2024 fielen die von KfW Research berechneten Kreditneuzusagen um 3,9 % im Vergleich zum Vorjahr. In den beiden Vorquartalen fiel das Neugeschäft noch um zweistellige Raten. Die Erholung des Kreditneugeschäfts wird duch die schwache Entwicklung der Investitionen der Unternehmen gedämpft.
Voraussichtlich wird das Kreditneugeschäft erst in der zweiten Jahreshälfte geringfügig wachsen, wenn sich die wirtschaftliche Aufhellung verstetigt und sich die Zinswende stärker in den Finanzierungsbedingungen widerspiegelt.
Wirtschaftspolitische Planungssicherheit der Unternehmen beeinflusst über die Investitionsentscheidungen der Unternehmen auch deren Finanzierungsbedarfe. Der Ausgang anstehender entscheidender Wahlen und die Entwicklung von Handelskonflikten stellt dahingegehend einen Unsicherheitsfaktor für die Belebung des Kreditmarkts dar.
Am Konjunkturhimmel ziehen neue Wolken auf. Die Stimmung unter den deutschen Mittelständlern sinkt im Juni moderat. Nachdem das Mai-Ergebnis von einem minimalen Anstieg zu einem leichten Rückgang revidiert wurde, ist dies bereits der zweite Rückgang in Folge. Beide Klimakomponenten geben nach, etwas stärker allerdings die Geschäftserwartungen. Bei der erhofften Konjunkturerholung ist weiterhin Zittern angesagt.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Juni 2024(PDF, 133 KB, barrierefrei)
Der Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert sehen, ist durch die anhaltend schwache Konjunktur im 2. Quartal 2024 noch weiter unter die 40 %-Marke gefallen. Nach wie vor wird jedoch in den meisten Wirtschaftszweigen ein erheblicher Teil der Unternehmen durch Fachkräftemangel behindert. Am häufigsten im Dienstleistungsbereich, wo 42 % der Unternehmen sich in ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlende Fachkräfte behindert sahen. In der Industrie waren es 25 %. Besonders ausgeprägt ist die Fachkräfteknappheit in den östlichen Bundesländern.
KfW-ifo-Fachkräftebarometer Juni 2024(PDF, 437 KB, barrierefrei)
Weitere Veröffentlichungen zum Thema Fachkräfte
Fokus Volkswirtschaft
Deutschlands Position bezüglich der Künstlichen Intelligenz (KI) ist gemischt. Deutschland ist nicht als Anbieter von KI-Lösungen etabliert und liegt weit hinter führenden Ländern im weltweiten KI-Patentaufkommen. Der akademischen Forschung in Deutschland wird jedoch eine hohe Qualität zugeschrieben, und deutsche Unternehmen liegen bei der Nutzung von KI im europäischen Vorderfeld. Es lohnt sich, Anstrengungen zur Verbesserung der deutschen Position zu unternehmen, da KI großes Potenzial für Produktivitätssteigerungen, zusätzliches Wachstum und Unterstützung bei der Bewältigung von Herausforderungen bietet.
Weitere Informationen im Dossier Digitalisierung
Der Gründungstätigkeit fehlen die makroökonomischen Impulse – Selbstständige werden als Multiplikatoren wichtiger
Die Gründungstätigkeit in Deutschland hat im Jahr 2023 leicht zugelegt, wie der KfW-Gründungsmonitor zeigt. Die Zahl der Existenzgründungen ist auf 568.000 gestiegen (+3 %). Allerdings ging dabei die Zahl an Gründungen im Vollerwerb auf 205.000 zurück (-8 %), während es im Nebenerwerb mit 363.000 wieder mehr Gründungen gab (+11 %). Insgesamt fehlte der Gründungstätigkeit 2023 der gesamtwirtschaftliche Antrieb. Die Prognosen für Konjunktur und Arbeitsmarkt lassen ähnlich schwache Impulse im laufenden Jahr 2024 erwarten.
KfW-Gründungsmonitor 2024(PDF, 634 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Gründungsmonitor
Im ersten Quartal 2024 haben deutsche Start-ups in 195 Finanzierungsrunden 1,9 Mrd. EUR eingeworben. Der deutsche VC-Markt hat sich nach der zu Beginn des Jahres 2022 einsetzenden Konsolidierungsphase seit einigen Quartalen auf dem aktuellen Niveau eingependelt. Ein Aufblühen der Investitionsaktivität in diesem Jahr erscheint insbesondere aufgrund der vorhandenen freien Mittel bei den Investoren möglich.
KfW Venture Capital-Dashboard Q1 2024(PDF, 1 MB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Die Stimmung unter den Mittelständlern steigt im Mai zum vierten Mal in Folge, diesmal allerdings nur geringfügig und auch nur, weil der Blick in die nähere Zukunft etwas positiver ausfällt. Dabei stehen lediglich die Dienstleister einem besseren Geschäftsklima im Weg. Alle anderen Hauptwirtschaftsbereiche der mittelständischen Wirtschaft sind teils erheblich besser gestimmt als im April. Alles in allem kommt eine Belebung der Konjunktur in Sicht, doch insgesamt bleibt das Wachstum dieses Jahr noch mager.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Mai 2024(PDF, 129 KB, barrierefrei)
Auslandsgeschäft in Zeiten der Mehrfachkrise: Mittelständische Unternehmen erzielten im Jahr 2022 ein Rekordergebnis
Trotz der Spätfolgen der Corona-Krise sowie der Auswirkungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine haben die Auslandsumsätze des Mittelstands im Jahr 2022 ein Rekordhoch erreicht (+14 % bzw. +8 % preisbereinigt). Rund jeder achte Euro des Gesamtumsatzes mittelständischer Unternehmen wurde im Jahr 2022 im Ausland erwirtschaftet. Fast jedes vierte KMU war grenzüberschreitend aktiv, der höchste Wert seit 13 Jahren. Das Gros der Auslandsaktiven verlässt sich bei der Bearbeitung der Auslandsmärkte auf Exporte. Die Schwelle hin zu einer Direktinvestition überschreiten nur wenige Unternehmen (2019–2022: 1,7 %). Während das Jahr 2022 noch durch eine gute gesamtwirtschaftliche Lage gekennzeichnet war, trübte sich das globale Konjunkturumfeld spätestens 2023 ein. Auch gegenwärtig stehen Weltwirtschaft und Welthandel noch unter dem Eindruck der Krisenauswirkungen. Allerdings zeichnen sich bereits Besserung und Optimismus ab.
KfW-Internationalisierungsbericht 2024(PDF, 2 MB, barrierefrei)
Weitere Publikationen zum Thema Außenwirtschaft
Die Ankündigungen der Europäischen Zentralbank deuten darauf hin, dass mit einer Lockerung der aktuell straffen Geldpolitik zeitnah zu rechnen ist. Die dann günstigeren Finanzierungskonditionen haben das Potenzial, der Investitionstätigkeit im Mittelstand im Jahr 2024 einen (zumindest leichten) Schub zu verleihen. Das zeigt eine Sondererhebung des KfW-Mittelstandspanels von Mitte April 2024. Rund 5 bis 6 % der mittelständischen Unternehmen werden bei einer Leitzinssenkung ihre Investitionen sehr wahrscheinlich über das für das Jahr 2024 geplante Maß hinaus ausweiten. Dazu kommen diejenigen Unternehmen, die Investitionen bereits geplant haben, sich aber aufgrund der aktuellen Diskussion mit der Umsetzung noch in Wartestellung befinden. Davon profitieren werden voraussichtlich die Transformationsanstrengungen der Unternehmen. Denn Investitionsimpulse werden insbesondere in den Bereichen Digitalisierung sowie Klimaschutz und / oder Energieeffizienz erwartet.
Das deutsche BIP ist im ersten Quartal 2024 wieder leicht gewachsen und die bisher verfügbaren Konjunkturindikatoren deuten für das zweite Quartal ebenfalls auf eine Expansion hin. Überwiegend bestätigen die Entwicklungen bis heute die Annahmen aus der Winterprognose, weshalb KfW Research für Deutschland im Jahr 2024 weiterhin mit einem preisbereinigten Wachstum von 0,3 % rechnet, gefolgt von 1,2 % im Jahr 2025. Für das BIP im Euroraum erwarten wir nach einem überraschend guten Jahresauftakt jetzt ein Plus von 0,8 % 2024 und weiterhin 1,5 % 2025. Die Inflationsentwicklung wird in den nächsten Monaten voraussichtlich etwas holpriger, letztendlich dürfte der Preisauftrieb aber sowohl in Deutschland als auch im Euroraum weiter zurückgehen und im nächsten Jahr sehr nahe am Zielwert von 2 % liegen.
KfW-Konjunkturkompass Mai 2024(PDF, 173 KB, barrierefrei)
Zur Themenseite KfW-Konjunkturkompass
Weitere Einschätzungen und Kommentare in unserem Dossier Konjunktur
Die derzeit so trübe Stimmung in den deutschen Unternehmen geht auf eine unübersichtliche Gemengelage von Konjunkturfaktoren und strukturellen Herausforderungen zurück. Eine systematische Betrachtung der relevanten Standortfaktoren ergibt ein gemischtes Bild aus ausgesprochenen Stärken und deutlichen Schwächen. Nach wie vor zählen die Innovationskraft, eine international wettbewerbsfähige Logistikinfrastruktur und gut ausgebildete Arbeitskräfte zu den Stärken. Der demografische Wandel und der deutlich negative Trend bei schulischen Grundqualifikationen drohen aber diese derzeitige Stärke in eine Schwäche zu drehen. Weitere Schwächen liegen bei relativ niedrigen öffentlichen Investitionen und einer hohen Steuerbelastung der Unternehmen. Bei der Energieversorgung hat Deutschland ebenfalls einen Wettbewerbsnachteil durch hohe Kosten vor allem in Relation zu den USA und Kanada. Insgesamt besteht dringender Handlungsdruck, auf Stärken aufzubauen und Schwächen in den Griff zu bekommen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland auch zukünftig sicherzustellen.
Der Finanzierungszugang für Unternehmen hat sich leicht verbessert. Die von den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wahrgenommene Kredithürde ist im ersten Quartal gesunken, blieb aber im restriktivem Bereich. Die Großunternehmen (GU) meldeten hingegen einen geringfügigen Anstieg ihrer Kredithemmnisse. Die sich abzeichnende konjunkturelle Wende in einigen Branchen dürfte die Positiventwicklung beim Kreditzugang für KMU begünstigt haben.
Die Unternehmen fragten zu Jahresbeginn wieder mehr Kredite nach. Das Ende des Zinsstraffungszyklus, hat dabei zu einer Belebung des Kreditinteresses in beiden Unternehmensklassen geführt. 32,5 % der GU äußerten Kreditinteresse. Damit liegt die Nachfrage der GU wieder im durchschnittlichen Bereich seit 2017. Der Nachfragezuwachs bei den KMU erholte sich etwas schwächer. 20,5 % der KMU nahmen im ersten Quartal an einer Kreditverhandlung teil. Mit der wirtschaftlichen Aufhellung dürfte sich die Nachfrage weiter stabilisieren.
Die Stimmung unter den Mittelständlern hellt mit Beginn des Frühlings auf noch niedrigem Niveau spürbar auf: Das mittelständische Geschäftsklima steigt im April zum dritten Mal in Folge, womit gemäß Daumenregel nunmehr zumindest in diesem Segment der Wirtschaft der Stimmungsumschwung zum Besseren vollzogen ist. Beide Klimakomponenten verbessern sich, besonders deutlich lässt allerdings der Pessimismus in den Geschäftserwartungen nach.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer April 2024(PDF, 191 KB, barrierefrei)
Im ersten Quartal 2024 schwenkt das VC-Geschäftsklima wieder auf seinen vorherigen Erholungskurs ein. Auf dem deutschen Venture Capital-Markt ist die Stimmung somit zwar auch zum Jahresauftakt 2024 eher unterkühlt, der Stimmungsdämpfer im Schlussquartal 2023 wurde durch das Plus aber nahezu wettgemacht. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments steigt um 6,7 Zähler auf -20,5 Saldenpunkte. Mit den Beurteilungen sowohl der aktuellen Geschäftslage als auch der Geschäftserwartungen legen beide Teilkomponenten ähnlich stark zu.
German Venture Capital Barometer Q1 2024(PDF, 260 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Auf dem deutschen Private Equity-Markt bleibt das Geschäftsklima auf Erholungskurs. Der Geschäftsklimaindikator legt im ersten Quartal 2024 um 5,1 Zähler auf -12,0 Saldenpunkte zu. Die Klimaampel für die Investorenstimmung steht somit kurz davor von Rot auf Gelb zu springen. Erfreulich ist, dass die positive Entwicklung auf die Beurteilung der aktuellen Lage zurückzuführen ist, die sich merklich verbessert hat.
German Private Equity Barometer Q1 2024(PDF, 261 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen findet endlich wieder den Weg nach oben und macht im März einen ordentlichen Sprung von 4,9 Zählern auf -16,8 Saldenpunkte. Zwar ist die Stimmung damit noch immer ungewöhnlich schlecht, die Richtung stimmt aber in allen Bereichen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer März 2024(PDF, 185 KB, barrierefrei)
Studien und Materialien
Die Studie untersucht, welche Gruppen von mittelständischen Unternehmen stark von der Corona-Pandemie betroffen waren, und wie schnell sie sich von den Auswirkungen der Pandemie erholt haben. Zentrales Ergebnis der Untersuchung ist, dass auch als leistungsstark geltende Unternehmen häufig Umsatzeinbußen erlitten haben. Sie erholten sich jedoch schneller als andere Unternehmen davon. Dies gilt insbesondere für Unternehmen mit guter Bonität sowie innovative sowie bei der Digitalisierung aktive Unternehmen. Die finanzielle Leistungsfähigkeit des Mittelstands wurde durch die Pandemie kaum beeinträchtigt.
Kreditmarkt hat Tiefpunkt durchschritten
Das Geschäft mit Unternehmenskrediten schrumpft deutlich. Im dritten Quartal 2023 fielen die von KfW Research berechneten Kreditneuzusagen bereits um 15,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Kreditrückgang im vierten Quartal verlangsamte sich bereits mit -12,5 %. Der deutliche Einbruch wird durch den volumenstarken Vorjahreszeitraum inmitten der Energiekrise getrieben. Der Tiefpunkt am Kreditmarkt ist damit vorerst überstanden.
Die Investitionsausgaben der Unternehmen haben die Kreditvergabe kaum noch gestützt. Die leicht nachlassenden Kreditzinsen und die abgeschwächte Nachfragezurückhaltung hingegen beeinflusste die Kreditentwicklung positiv.
Eine Trendwende auf dem Kreditmarkt setzt jedoch voraus, dass sich die Konjunktur belebt und sich die Zinssenkungserwartungen verfestigen. Aufgrund der pessimistischen Wirtschaftsaussichten, rechnen wir im ersten Halbjahr 2024 noch mit einer geringen Schrumpfung des Kreditgeschäfts. Danach dürfe das Kreditgeschäft wieder zulegen.
Die zukunftsfeste Aufstellung der Versorgung Deutschlands mit mineralischen Rohstoffen ist für die Sicherung des Wirtschaftsstandorts zentral, auch wegen des steigenden Bedarfs für Zukunftstechnologien. Eine von KfW Research in Auftrag gegebene und von IW Consult und Fraunhofer ISI erstellte Studie analysiert die rohstoffhaltige Wertschöpfung für die Rohstoffe Kupfer, Lithium und Seltenen Erden. Hohe Abhängigkeiten bestehen in Branchen, die das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland prägen. Besonders ausgeprägt sind diese im Wirtschaftszweig Kraftwagen und -teile, aber auch bei der Herstellung elektrischer Ausrüstungen sowie elektronische und optische Erzeugnisse. Entlang der Produktions- und Lieferketten der drei Rohstoffe ergeben sich aus unterschiedlich gelagerten Länderrisiken und Marktkonzentrationen differenzierte Angebotsrisiken. Mit Blick auf die heterogenen Risikoprofile bietet sich ein Baukastenansatz an, um die künftige Versorgung mit Rohstoffen resilienter zu gestalten.
Weitere Informationen zum Thema Rohstoffe
Die Stimmung unter den kleinen und mittleren Unternehmen stagniert im Februar auf niedrigem Niveau. Sowohl die Lageurteile als auch die Erwartungen sind fast unverändert schlecht. Nur im Dienstleistungsbereich und unter den Einzelhandelsunternehmen hellt sich das Geschäftsklima wieder etwas auf. Außerdem sinken die Absatzpreiserwartungen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Februar 2024(PDF, 142 KB, barrierefrei)
Zum Dossier Konjunktur
Wir halten trotz des schwierigen Winters an unserer Erwartung fest, dass Deutschland im Gesamtjahr 2024 wieder etwas wachsen wird. Wegen des ungünstigen Jahresstarts korrgieren wir unsere BIP-Prognose allerdings auf 0,3 % nach unten. Mit fallender Inflationsrate und höheren Nominallöhnen bleiben die Voraussetzungen für eine konsumgetriebene Erholung intakt. Zudem ist im weiteren Jahresverlauf mit einer Erholung des Welthandels und mit Leitzinssenkungen zu rechnen, was Investitionen und Exporte anregen und so der Industrie neue Impulse geben wird. Im Jahr 2025 dürfte das Wachstum auf 1,2 % beschleunigen. Die deutsche Inflationsrate (HVPI) wird von 2,5 % in diesem auf 2,0 % im kommenden Jahr sinken. Das BIP der Eurozone dürfte 2024 um 0,6 % und 2025 um 1,5 % zulegen.
KfW-Konjunkturkompass Februar 2024(PDF, 180 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Konjunkturkompass
Das KfW Venture Capital-Dashboard erläutert quartalsweise die Entwicklungen auf dem Markt für Wagniskapital in Deutschland.
Die Stimmung auf dem deutschen Venture Capital-Markt wurde im Schlussquartal 2023 zwar wieder kühler, dennoch konnten Start-ups in Deutschland in 204 Finanzierungsrunden rund 1,5 Mrd. EUR einwerben. Das Dealvolumen im Q4 blieb somit auf dem Niveau des Vorquartals Q3 mit ebenfalls rund 1,5 Mrd. EUR, doch die Anzahl der Deals ging erneut deutlich um knapp ein Fünftel zurück. Das gesamte Dealvolumen im Jahr 2023 war mit 7,2 Mrd. EUR im langfristigen Vergleich somit durchaus solide.
Das Dashboard liefert darüber hinaus tiefere Einblicke in die VC-Finanzierung deutscher Start-ups bspw. nach Finanzierungsphase, Investorenherkunft, oder Technologiebereiche, in die Exittätigkeit sowie der Marktvergleich mit wichtigen internationalen Benchmarks. Ein Blick auf die Entwicklung von Venture Debt-Transaktionen rundet die Übersicht ab.
KfW Venture Capital-Dashboard Q4 2023(PDF, 786 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Das VC-Geschäftsklima gibt im vierten Quartal 2023 wieder leicht nach. Die Stimmung auf dem deutschen Venture Capital-Markt bleibt somit zum Ende des Jahres 2023 unterkühlt, wenngleich sie höher ist als nach ihrem zinswendebedingten Einbruch bis Ende 2022. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments sinkt um 8,1 Zähler auf -27,4 Saldenpunkte. Die Erwartungen bleiben dabei im Vergleich zur Lage weiterhin deutlich optimistischer.
German Venture Capital Barometer Q4 2023(PDF, 370 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Auf dem deutschen Private Equity-Markt ist das Geschäftsklima erneut leicht gestiegen. Der Geschäftsklimaindikator legt im vierten Quartal 2023 um 8,9 Zähler auf -17,3 Saldenpunkte zu. Damit bleibt die Investorenstimmung zum Jahresende unterkühlt. Aber sowohl das Lageurteil als auch die Geschäftserwartungen konnten sich verbessern. Dabei sind die Geschäftserwartungen für den Start ins neue Jahr etwas optimistischer als die aktuelle Geschäftslage.
German Private Equity Barometer Q4 2023(PDF, 410 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Die Stimmung unter den Mittelständlern trübt sich im Januar 2024 weiter ein, nachdem sie schon im Dezember nachgegeben hatte. Niedriger als jetzt war das Geschäftsklima zuletzt während des Lockdowns im Frühjahr 2020. Wir sehen darin vor allem einen Ausdruck erheblicher Verunsicherung, sodass positive Nachrichten für die Konjunktur nur noch schwer durchdringen. Dennoch gibt es sie. Ein solcher Silberstreif ist die absehbare Erholung der privaten Kaufkraft: Bei nachlassendem Inflationsdruck und steigenden Reallöhnen dürften zentrale Belastungsfaktoren im Verlauf dieses Jahres abnehmen und eine vor allem vom Konsum getragene Erholung einsetzen. Von daher dürfte Deutschland 2024 zumindest wieder leicht wachsen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Januar 2024(PDF, 255 KB, barrierefrei)
Zum Dossier Konjunktur
Bekannt ist, dass Deutschland und die EU bei einer Reihe von Rohstoffen und bestimmten Schlüsseltechnologien wie Photovoltaik oder Windturbinen stark von China abhängig sind. Um jedoch Abhängigkeiten in der Breite der Warenimporte zu ermitteln, werden in der Literatur verschiedene Vorgehensweisen gewählt, die die Marktmacht der Anbieter und die Ausweichmöglichkeiten auf andere Märkte bei der Einfuhr der einzelnen Güter nach Deutschland oder die EU abbilden. Eine Anwendung der unterschiedlichen quantitativen Kriterien – insbesondere für die Marktkonzentration und den Marktanteils Chinas – auf die Warenimporte Deutschlands zeigt, wie heterogen die Gütergruppen sind, für die sich eine entsprechende Abhängigkeit ermitteln lässt. Daher sind vor allem die Unternehmen selbst gefragt, ihre Lieferbeziehungen auf kritische Marktkonzentration und Länderrisiken laufend zu überprüfen.
Importabhängigkeiten von China in der Breite schwer fassbar(PDF, 149 KB, barrierefrei)
Weiter Veröffentlichungen zum Thema Deutschlands starke Verbindung zur Weltwirtschaft
Der Kreditzugang bleibt für deutsche Unternehmen beschwerlich. Zwar ist die von den Unternehmen wahrgenommene Kredithürde im vierten Quartal leicht von ihrem Höchstwert zurückgegangen. Trotzdem bewerteten unter den kleinen und mittleren Unternehmen über ein Viertel, nämlich 28,8 % das Verhalten der Banken in Kreditverhandlungen als restriktiv.
Auch das Kreditinteresse der Unternehmen ist weiterhin schwach. Trotz der stark gestiegenen Kreditzinsen im vierten Quartal, hat die Kreditnachfrage keine zusätzlichen Einbußen erfahren, sondern blieb auf niedrigem Niveau stabil. Die restriktive Geldpolitik und die schwachen Konjunkturaussichten sind die Hauptbelastungsfaktoren für das Kreditgeschäft.
Der Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert sehen, ist durch die Konjunkturabschwächung im 4. Quartal 2023 zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder unter die 40%-Marke gefallen. Nach wie vor wird jedoch in den meisten Wirtschaftszweigen ein erheblicher Teil der Unternehmen durch Fachkräftemangel behindert. Am häufigsten im Dienstleistungsbereich, wo 45 % der Unternehmen sich in ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlende Fachkräfte behindert sahen. In der Industrie waren es 29 %. Besonders ausgeprägt ist die Fachkräfteknappheit in den östlichen Bundesländern.
KfW-ifo-Fachkräftebarometer Dezember 2023(PDF, 276 KB, barrierefrei)
Weitere Veröffentlichungen zum Thema Fachkräfte
Das mittelständische Geschäftsklima erleidet am Jahresende einen Rückschlag. Während im Herbst noch eine Erholungstendenz vorherrschte, sinkt das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Dezember um 3,1 Zähler auf -19,1 Saldenpunkte. Vor allem die Skepsis beim Blick nach vorne hat wieder zugenommen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Dezember 2023(PDF, 249 KB, barrierefrei)
Zum Dossier Konjunktur
Unternehmen fahren Kreditaufnahme zurück
Das Geschäft mit Unternehmenskrediten verliert weiter an Schwung. Im zweiten Quartal fielen die von KfW Research berechneten Kreditneuzusagen bereits um 3,8 % relativ zum Vorjahr, im dritten Quartal dürfte sich der Rückgang sogar auf rund 15 % beschleunigt haben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im vergangenen Sommer die Energiekrise und Lieferkettenstörungen die Kreditvergabe auf Rekordwerte getrieben hatten.
Die geldpolitische Straffung hat die Kreditkosten rapide steigen lassen. Unternehmen üben daher bei der Aufnahme neuer Darlehen Zurückhaltung. Einer noch stärkeren Schrumpfung haben die trotz überwiegend schechter Stimmung deutlich gestiegenen Investitionsausgaben entgegengewirkt.
Auch wenn der Tiefpunkt des Kreditwachstums bereits hinter uns liegen dürfte, ist mit einem Andauern der Flaute zu rechnen. Die Gemengelage aus schwachem Wachstum, hohen Zinsen und trüben Geschäftserwartungen spricht für eine schwache Entwicklung der Kreditvergabe bis in das neue Jahr hinein.
Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland steigt im November um genau einen Zähler auf -15,9 Saldenpunkte. Damit verdichten sich die Hinweise, dass der konjunkturelle Talboden durchschritten ist. Noch beruht der Stimmungsaufschwung aber nur auf weniger pessimistischen Geschäftserwartungen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer November 2023(PDF, 129 KB, barrierefrei)
Zum Dossier Konjunktur
Am Konjunkturhimmel zeigt sich ein erster Silberstreif am Horizont: Nach der neuen Herbstprognose von KfW Research wird die deutsche Wirtschaft 2024 wieder moderat um 0,6 % wachsen, nachdem sie 2023 wohl um 0,4 % schrumpft. Die Hälfte des diesjährigen Rückgangs ist allein darauf zurückzuführen, dass 2023 zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung stehen als 2022. Die deutsche Inflationsrate wird von 6,1 % in diesem auf 2,5 % im nächsten Jahr sinken und so zu einer Erholung des Konsums beitragen. Das BIP der Eurozone dürfte 2023 um 0,5 % und 2024 um 0,8 % zulegen.
KfW-Konjunkturkompass November 2023(PDF, 210 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Konjunkturkompass
Das KfW Venture Capital-Dashboard erläutert quartalsweise die Entwicklungen auf dem Markt für Wagniskapital in Deutschland.
Im dritten Quartal 2023 haben deutsche Start-ups in 232 Finanzierungsrunden insgesamt rund 1,8 Mrd. EUR erhalten. Im Vergleich zum Vorquartal ist somit sowohl das Dealvolumen zurückgegangen als auch die Anzahl der realisierten Deals. Der Rückgang im Dealvolumen folgt auf einen zweimaligen Anstieg in den ersten beiden Quartalen des Jahres. Der deutsche VC-Markt befindet sich somit im Jahr 2023 weiter auf Kurssuche, jedoch nach wie vor auf einem teilweise deutlich höheren Niveau als in den Jahren vor der Pandemie.
Das Dashboard liefert darüber hinaus tiefere Einblicke in die VC-Finanzierung deutscher Start-ups bspw. nach Finanzierungsphase, Investorenherkunft, oder Technologiebereiche, in die Exittätigkeit sowie der Marktvergleich mit wichtigen internationalen Benchmarks. Ein Blick auf die Entwicklung von Venture Debt-Transaktionen rundet die Übersicht ab.
KfW Venture Capital-Dashboard Q3 2023(PDF, 895 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Fokus Volkswirtschaft
Entgegen der gängigen Wahrnehmung, dass Start-ups und Kreditfinanzierung nicht zusammenpassen, hat sich über die Jahre ein reger Markt für Fremdkapital für Start-ups, so genanntes Venture Debt, etabliert. Analysen verfügbarer Daten zu diesem recht jungen Markt offenbaren verschiedene aktuelle Trends.
Der Venture Debt-Markt in Deutschland und Europa war in den vergangenen zehn Jahren auf Expansionskurs und entwächst zusehends seinen Kinderschuhen. In Europa verzeichnete der Markt im Jahr 2022 seinen vorläufigen Höhepunkt mit 337 Finanzierungen und einem Volumen von rund 21 Mrd. EUR. Bewegt wird der Markt zunehmend von einem größeren Finanzierungsbedarf von Unternehmen in späteren Wachstumsphasen. Die aktuellen Daten legen nahe, dass sich das Wachstum bei der Venture Debt-Finanzierung vorerst fortsetzen wird.
Venture Debt in Deutschland und Europa: eine Bestandsaufnahme(PDF, 721 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen auf unserem Dossier Venture Capital
Volkswirtschaft Kompakt
Die Investitionen der Unternehmen in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2023 kräftig gewachsen, im zweiten Halbjahr dürfte eine langsamere Gangart folgen. Im Gesamtjahr 2023 werden die Unternehmensinvestitionen preisbereinigt um rund 2 % zulegen und damit die Konjunktur in einem insgesamt schwachen Umfeld stabilisieren. Um die duale Transformation zu stemmen, bedarf es freilich mehr als einer auch durch Nachholeffekte getriebenen Erholung der unternehmerischen Investitionstätigkeit. Das Investitionsniveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie liegt noch in einiger Ferne und auch in Relation zur Wirtschaftsleistung bleiben die Unternehmensinvestitionen weiter hinter ihrem langfristigen Durchschnitt zurück.
Zum Dossier Investitionen in Deutschland
Nach fünf Rückgängen in Folge bekommt das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen im Oktober endlich die Kurve. Es steigt um 2,1 Zähler auf -17,1 Saldenpunkte. Der Talboden der Unternehmensstimmung ist wohl durchschritten.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Oktober 2023(PDF, 184 KB, barrierefrei)
Zum Dossier Konjunktur
Auf dem deutschen Venture Capital-Markt bleibt das Geschäftsklima im Spätsommer 2023 auf Erholungskurs. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments tendiert mit einem Plus von 2,4 Zählern auf -19,6 Saldenpunkte etwas besser als im Vorquartal. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage holt dabei leicht zu den Geschäftserwartungen auf, die noch immer deutlich optimistischer sind. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage zieht um 7,3 Zähler auf -32,4 Saldenpunkte an, der Indikator für die Geschäftserwartungen schwächt sich etwas auf -6,8 Saldenpunkte ab (-2,5 Zähler).
German Venture Capital Barometer Q3 2023(PDF, 294 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich das Geschäftsklima nach seiner deutlichen Abkühlung im Frühsommer wieder stabilisiert. Der Geschäftsklimaindikator gewinnt im dritten Quartal 2023 leicht 5,4 Zähler auf -26,4 Saldenpunkte. Damit zeigt sich die Marktstimmung weiterhin unterkühlt. Das Lageurteil macht seinen vorherigen Rückgang teilweise wieder wett, während die Geschäftserwartungen sich erneut verschlechterten. So steigt der Indikator für die aktuelle Geschäftslage um 14,4 Zähler auf -28,2 Saldenpunkte und der Indikator für die Geschäftserwartungen gibt um 3,7 Zähler auf -24,5 Saldenpunkte nach.
German Private Equity Barometer Q3 2023(PDF, 325 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Belastungsfähigkeit des Mittelstands wird auf die Probe gestellt: bislang nur leichte Blessuren, aber erhöhte Anspannung ist spürbar
Erneut wurde im zurückliegenden Jahr die Resilienz der mittelständischen Unternehmen auf die Probe gestellt. Doch trotz aller Belastungsfaktoren sind die Blessuren überschaubar geblieben. Die Investitionen und die Umsätze haben zugelegt, auch preisbereinigt standen Zuwächse zu Buche. Die Gewinnmargen wurden dennoch belastet, trotz teilweiser Kostenweitergabe. Die Kapitalstruktur der Unternehmen zeigt sich aber insgesamt robust. Die Liquiditätslage ist komfortabel, die Schuldentragfähigkeit ist weiter gegeben Auch die Eigenkapitalausstattung blieb trotz Energiekrise stabil. Aktuell blicken die Unternehmen aber mit Skepsis auf ihre Geschäftsentwicklung: Die Konjunkturaussichten sind gedämpft, die Investitions- wie auch die weiteren Umsatzaussichten sind eingetrübt und der Kreditzugang wird schwieriger. Das zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2023 und gibt ein umfassendes Lagebild zur gegenwärtigen Situation im Herbst 2023 als auch zur Entwicklung der Unternehmen im abgelaufenen Jahr.
KfW-Mittelstandspanel 2023(PDF, 1 MB, barrierefrei)
Kreditinteressierte Unternehmen sehen sich in den Verhandlungen über Bankdarlehen mit zunehmenden Hindernissen konfrontiert. Die KfW-ifo-Kredithürde für die mittelständischen Unternehmen erhöhte sich im dritten Quartal beträchtlich und erreichte mit 31,7 % einen neuen Höchstwert seit der Veränderung der Methodik im Jahr 2017. Während der Finanzmarktkrise und zu Beginn der 2000er-Jahre berichtete jedoch ein noch deutlich höherer Prozentsatz der befragten Unternehmen mit strengeren Kreditzugangsbedingungen konfrontiert zu sein.
Zwei Gründe dürften für die wachsenden Schwierigkeiten der Unternehmen bei einer gewünschten Kreditaufnahme wesentlich sein. Erstens sind die Kreditzinsen im Zuge der Inflationsbekämpfung auch über den Sommer weiter gestiegen und zweitens ist davon auszugehen, dass die Finanzinstitute vor dem Hintergrund der verschlechterten Wirtschaftsstimmung bei Kreditanfragen genauer hinschauen.
Das Geschäftsklima der Mittelständler hat sich zum Sommerausklang kaum noch verschlechtert, die Geschäftserwartungen allein klettern sogar erstmals wieder leicht nach oben. Gleichzeitig offenbart der Blick in die Segmente ein differenziertes Bild: Bei den Mittelständlern verbessert sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe und dem Großhandel und bei den Großunternehmen sogar über alle Hauptwirtschaftsbereiche hinweg. Der konjunkturelle Talboden könnte erreicht sein.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer September 2023(PDF, 206 KB, barrierefrei)
Die bereits schlechte Stimmung unter den Mittelständlern verschlechtert sich weiter: Ihr Geschäftsklima sinkt zum vierten Mal in Folge und fällt im August auf den niedrigsten Stand seit den akuten Energiesorgen im Oktober letzten Jahres. Wie schon im Vormonat geben die Geschäftslageurteile stärker nach als die Geschäftserwartungen. In den Großunternehmen trübt die Stimmung allerdings noch deutlicher ein als im Mittelstand. Alles in allem wird sich die deutsche Wirtschaft wohl lediglich in Trippelschritten aus dem breiten Konjunkturtal herausarbeiten können.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer August 2023(PDF, 150 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Leasing ist ein im Mittelstand etabliertes Beschaffungsinstrument. Dies zeigen erstmalig repräsentative Zahlen des KfW-Mittelstandspanels zur Leasingnutzung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Zuletzt hat mehr als jeder fünfte Mittelständler in Deutschland Leasing zur Anschaffung von Anlagegütern in Anspruch genommen.
Die Nutzung von Leasing im Mittelstand wird aber vor allem vom Pkw-Leasing dominiert. Rund 80 % der KMU, die in den Jahren 2021 oder 2022 Leasingverträge abgeschlossen haben, taten dies, um Pkw anzuschaffen.
Auch ein direkter Vergleich zur klassischen Investition (Kauf) verdeutlicht die weiterhin nachrangige Bedeutung von Leasing bei der Beschaffung von Anlagegütern. Nichtsdestotrotz hat Leasing das Potenzial einen wichtigen Beitrag bei der dualen Transformation der Wirtschaft zu leisten. Denn für Investitionsprojekte in den Bereichen Digitalisierung und Klimaneutralität bietet sich Leasing als geeignete (Finanzierungs-) Alternative an.
Nach einer geringfügigen Schrumpfung in der ersten Jahreshälfte ist auch die Konjunkturlage im Sommer nur flau, denn der Bau und die Industrie haben mit einer schwachen Nachfrage zu kämpfen. Ein hoher Auftragsbestand dürfte die Produktion aber weiterhin stabilisieren und deutliche Lohnsteigerungen bei gleichzeitig nachlassendem Inflationsdruck den Konsum beleben. Nach einer Stagnation im laufenden Sommerquartal rechnet KfW Research daher mit einem langsam anziehenden Wachstum am Jahresende und im Laufe von 2024. Während die deutsche Wirtschaft im Gesamtjahr 2023 noch leicht schrumpft (-0,4 %), dürfte 2024 eine Wachstumsrate von 0,8 % folgen. Die Inflation wird voraussichtlich von 6,3 % (2023) auf 2,5 % (2024) zurückgehen. Für den Euroraum ist mit einer ähnlichen Inflationsentwicklung zu rechnen. Das Wachstum wird 2023 mit voraussichtlich 0,7 % aber deutlich höher als in Deutschland erwartet, gefolgt von 1,0 % 2024.
KfW-Konjunkturkompass August 2023(PDF, 190 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Konjunkturkompass
Im Dashboard zum deutschen Venture Capital-Markt erläutert KfW Research quartalsweise die Entwicklungen auf dem Markt für Wagniskapital in Deutschland.
Im Q2 2023 wurden durch deutsche Start-ups in 266 Finanzierungsrunden insgesamt knapp 2,5 Mrd. EUR eingeworben. Somit hat das Dealvolumen im Jahr 2023 das zweite Quartal in Folge zugelegt (+25 % QoQ). Die Anzahl der Deals war dagegen leicht rückläufig (-8 %). Nach der Abkühlung im Jahr 2022 hat sich also der deutsche VC-Markt im ersten Halbjahr 2023 vorerst deutlich stabilisiert. Auf das gesamte erste Halbjahr 2023 gesehen lag das Dealvolumen wieder höher als in den 6 Monaten zuvor.
KfW Venture Capital-Dashboard Q2 2023(PDF, 950 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Nach den Rekordzuwächsen im vergangenen Jahr erreichte das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft deutscher Banken mit Firmenkunden im ersten Quartal nur noch knapp den Vorjahreswert. Auch für das zweite Quartal deuten die bereits verfügbare Daten auf Stagnation hin. Die Banken tendieren bei der Kreditvergabe weiter zur Vorsicht, aber ein Ende der Straffungen der Kreditzugangskriterien scheint in Sichtweite zu kommen.
Die Kreditnachfrage entwickelt sich indes verhalten. Krisenbedingte Liquiditätsbedarfe haben sich weitgehend zurückgebildet. Hohe Zinsen und schwache Konjunkturaussichten dämpfen den Appetit auf Finanzierungen zu Investitionszwecken.
Für das dritte Quartal rechnen wir mit einem Rückgang des Neugeschäfts um 10 % ggü. dem außerordentlich starken Vorjahresquartal. Falls sich die Investitionstätigkeit der Unternehmen jedoch schwächer zeigt als von uns erwartet, könnte die Schrumpfung der Kreditvergabe noch deutlicher ausfallen.
KfW-Kreditmarktausblick August 2023(PDF, 157 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Der Krieg in der Ukraine und dessen Folgen haben KMU im vergangenen Jahre sorgenvoll auf ihre Kapitalstruktur blicken lassen. Doch wie schon zuvor hat der Mittelstand auch in dieser Krise Flexibilität bewiesen. Umfangreiche Anpassungsmaßnahmen haben die Unternehmen befähigt, die gestiegenen Energiekosten besser zu schultern.
Dies hat auch den Druck auf die Kapitalstruktur der KMU reduziert, wie eine aktuelle Sonderbefragung des KfW-Mittelstandspanels vom März 2023 zeigt. Wieder deutlich optimistischer blicken die KMU derzeit auf die Entwicklung ihrer Eigenkapitalquote im laufenden Geschäftsjahr. Fast drei Viertel der Unternehmen erwarten, dass sie ihre Eigenkapitalausstattung im Jahr 2023 im Vergleich zu den Vorjahren konstant halten oder sogar verbessern können.
Vieles deutet also darauf hin, dass der Mittelstand mit Blick auf seine Eigenkapitalausstattung die Energiekrise mit überschaubaren Blessuren überstanden hat.
Nach der Lockerung der Kreditvergabepolitik zu Jahresbeginn überwog bei den Finanzinstituten im zweiten Quartal wieder die Vorsicht. Sowohl für den Mittelstand als auch für Großunternehmen waren überdurchschnittlich hohe Hürden beim Kreditzugang zu überwinden. Während die KfW-ifo-Kredithürde (25,6 %) für KMU sich kaum bewegte, gaben merklich mehr größere Unternehmen (17,9 %) an, auf restriktive Banken zu treffen.
Positives gibt es über die kleinen und mittleren Dienstleister und die großen Bauunternehmen zu berichten. Für Kreditinteressierte aus diesen beiden Wirtschaftsbereichen gestalteten sich Kreditverhandlungen nun deutlich einfacher, nachdem sie zuvor auf besonders große Skepsis bei den Banken gestoßen waren.
Fokus Volkswirtschaft
Nach einer Achterbahnfahrt durch das Jahr 2022 ist der europäische Großhandelspreis für Gas in den letzten Monaten deutlich gesunken, er liegt aber noch immer rund viermal so hoch wie in den USA. Dieser Fokus zeigt, dass auf Basis der Terminkurse ab 2025 mit einer fortlaufenden Normalisierung des Preisabstands zu den USA zu rechnen ist und der Gaspreis in Europa langfristig dem asiatischen LNG-Preis entspricht. Ein internationaler Vergleich zeigt außerdem, dass das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland schon relativ gas- und energieeffizient wirtschaftet, es aber bei der Gasintensität in der jüngeren Vergangenheit auch noch Luft nach unten gab. Bei der Energieeffizienz sind im internationalen Vergleich hingegen nur Verbesserungspotenziale in manchen der besonders energieintensiven Industriebereiche offensichtlich. Der internationale Vergleich legt überdies nahe, dass eine geringe Gas- und Energieintensität eine Voraussetzung für einen hohen Industrieanteil an der Volkswirtschaft ist.
Der Einstieg in das Sommerquartal ist stimmungsmäßig misslungen. Das mittelständische Geschäftsklima sinkt im Juli auf den niedrigsten Wert seit November letzten Jahres. Anders als in den Vormonaten geben diesmal die Geschäftslageurteile stärker nach als die Erwartungen. Der vorsichtige Optimismus aus dem Frühjahr hat sich verflüchtigt, die konjunkturelle Hängepartie geht vorerst weiter.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Juli 2023(PDF, 160 KB, barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt hat sich zum Halbjahr 2023 erneut verbessert. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments steigt um 12,4 Zähler auf -22,2 Saldenpunkte. Der Stimmungseinbruch zum Jahresende 2022 wurde somit annähernd wieder wettgemacht. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verharrt dabei allerdings auf sehr niedrigem Niveau, während die Geschäftserwartungen zum zweiten Mal in Folge deutlich positiver beurteilt wurden. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage erhöht sich leicht auf -40,1 Saldenpunkte (+6,1 Zähler), der Indikator für die Geschäftserwartung klettert auf -4,4 Saldenpunkte (+18,8 Zähler).
German Venture Capital Barometer Q2 2023(PDF, 198 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich das Geschäftsklima im zweiten Quartal 2023 wieder deutlich abgekühlt. Der Geschäftsklimaindikator sinkt um -19,5 Zähler auf -32,0 Saldenpunkte. Das Lageurteil ist deutlich eingeknickt und auch die Geschäftserwartungen verschlechterten sich. So fällt der Indikator für die aktuelle Geschäftslage um 26,8 Zähler auf -43,0 Saldenpunkte und der Indikator für die Geschäftserwartungen gibt um 12,3 Zähler auf -21,1 Saldenpunkte nach.
German Private Equity Barometer Q2 2023(PDF, 191 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen stürzt im Juni regelrecht ab. Gegenüber dem Vormonat sinkt es um 5,4 Zähler, also fast so stark wie unmittelbar nach dem Gaslieferstopp im vergangenen September. Ursächlich ist vor allem ein Pessimismusschub bei den Erwartungen, aber auch die Lagebeurteilung gibt deutlich nach. Gute Nachrichten bietet das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer im Juni lediglich mit Blick auf die künftige Inflationsentwicklung, denn der seit nunmehr neun Monaten anhaltende Rückgang der Absatzpreiserwartungen setzt sich ungebremst fort.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Juni 2023(PDF, 248 KB, barrierefrei)
Im April 2023 meldeten 42,2 % der Unternehmen im KfW-ifo-Fachkräftebarometer eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlende Fachkräfte. Im Dienstleistungsbereich waren es 47,4 %, im Verarbeitenden Gewerbe mit 35,1 % erheblich weniger. Der Fachkräftemangel hat sich damit durch die konjunkturelle Abschwächung deutlich veringert. Im Juli letzten Jahres behinderte Fachkräfteknappheit noch die Geschäftstätigkeit von 49,7 % der Unternehmen. Aus heutiger Sicht ist damit zu rechnen, dass sich die Konjunktur im weiteren Verlauf des Jahres vom Preisschock allmählich erholt. Die Fachkräfteknappheit wird daher voraussichtlich konjunkturell wie auch demografisch bedingt wieder zunehmen.
KfW-ifo-Fachkräftebarometer Juni 2023(PDF, 266 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen zum Thema Fachkräfte in Deutschland
Im Dashboard zum deutschen Venture Capital-Markt erläutert KfW Research quartalsweise die Entwicklungen auf dem Markt für Wagniskapital in Deutschland.
Im abgelaufenen ersten Quartal 2023 wurden auf dem deutschen VC-Markt insgesamt 1,9 Mrd. EUR in 254 Finanzierungsrunden investiert. Zwar zeigt sich der Markt damit kurzfristig unbeeindruckt von der Pleite der US-amerikanischen Silicon Valley Bank. Eine Trendwende bleibt jedoch aufgrund anhaltend nachteiliger Rahmenbedingungen (Inflation, Straffung der Geldpolitik, schlechte Aussichten für Börsengänge) weiter abzuwarten.
KfW Venture Capital-Dashboard Q1 2023(PDF, 528 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Das Geschäftsklima der kleinen und mittelständischen Unternehmen unterbricht seine Erholungsrally nach sechs Anstiegen in Folge. Ursächlich ist eine deutliche Eintrübung der Geschäftserwartungen bei einer unverändert durchschnittlichen Geschäftslage. Noch deutlicher trübt sich die Stimmung in den Großunternehmen ein. Die Absatzpreiserwartungen setzen indes ihren Abwärtstrend fort.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Mai 2023(PDF, 163 KB, barrierefrei)
Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist im Jahr 2022 auf 550.000 Existenzgründungen zurückgegangen. Davon waren 222.000 Vollerwerbsgründungen (40 %) und 328.000 Nebenerwerbsgründungen. Bei jeder fünften Nebenerwerbsgründung besteht allerdings die Absicht, die Selbstständigkeit zum Vollerwerb auszuweiten. Die anhaltend gute Arbeitsmarktentwicklung hat maßgeblich zu diesem Rückgang beigetragen. Der Fachkräftemangel bleibt auch in Zukunft eine große Herausforderung für die Gründungstätigkeit. Insgesamt ist vor allem die Zahl der Gründerinnen gesunken, während sich die Zahl der Gründer kaum veränderte.
KfW-Gründungsmonitor 2023(PDF, 473 KB, nicht barrierefrei)
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Nach dem Rekordwachstum im Sommer hat sich das Geschäft mit neuen Unternehmensdarlehen im Schlussquartal 2022 wieder beruhigt. Die Entspannung an den Energiemärkten und das Abklingen der Lieferkettenprobleme sorgt dafür, dass die Unternehmen weniger Finanzierungen benötigen, um die ungeplanten Mittelbedarfe abzudecken.
Dennoch war der Anstieg des von KfW Research berechneten Kreditneugeschäfts deutscher Banken mit Unternehmen und Selbstständigen mit 19 % im Vorjahresvergleich immer noch sehr kräftig, obwohl das Wachstumstempo sich nahezu halbiert.
Im ersten Halbjahr 2023 rechnen wir mit einer Fortsetzung der Abkühlung im Kreditgeschäft. Dazu tragen neben den höheren Zinsen schwunglose Unternehmensinvestitionen und ein überdurchschnittlich schwieriger Zugang zu Bankdarlehen bei.
KfW-Kreditmarktausblick März 2023(PDF, 300 KB, barrierefrei)
Deutschland steht vor einer Konjunkturerholung mit angezogener Handbremse. Angebotsschocks lassen nach, aber die Bremseffekte der Geldpolitik zeigen zunehmend Wirkung. Für das Gesamtjahr 2023 erwartet KfW Research mit -0,3 % praktisch eine Stagnation, gefolgt von einem moderaten Wachstum um 1,0 % im Jahr 2024. Das BIP der Eurozone dürfte 2023 um 0,8 % und 2024 ebenfalls um 1,1 % wachsen. Die Inflation dürfte von jeweils rund 6 % im laufenden Jahr deutlich zurückgehen und 2024 wieder in der Nähe des 2 %-Ziels liegen.
KfW-Konjunkturkompass Mai 2023(PDF, 253 KB, barrierefrei)
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Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich im ersten Quartal 2023 erneut aufgehellt. Der Geschäftsklimaindikator steigt um 17,7 Zähler auf -12,9 Saldenpunkte. Das Lageurteil hat sich deutlich verbessert und die Geschäftserwartungen wurden viel optimistischer. So steigt der Indikator für die aktuelle Geschäftslage um 20,4 Zähler auf -16,7 Saldenpunkte und der Indikator für die Geschäftserwartungen klettert um 15,0 Zähler auf -9,1 Saldenpunkte.
German Private Equity Barometer Q1 2023(PDF, 248 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Auf dem deutschen Venture Capital-Markt hat sich das Geschäftsklima im Startquartal 2023 leicht verbessert. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments legt um 7,6 Zähler auf -34,9 Saldenpunkte zu. Nach dem starken Stimmungseinbruch im Schlussquartal 2022 bleibt das Geschäftsklima somit aber auf sehr niedrigem Niveau. Die Insolvenz der Silicon Valley Bank hat die Stimmungserholung belastet.
German Venture Capital Barometer Q1 2023(PDF, 231 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen im Dossier Venture Capital
Insgesamt gute, aber auch einige schlechte Nachrichten kommen vom KfW-ifo-Mittelstandsbarometer im April: Unter dem Strich steigt das Geschäftsklima im Mittelstand moderat. Das ist bereits der sechste Anstieg in Folge, nachdem die Stimmung im vergangenen Herbst unter der akuten Angst vor einer Energiekrise regelrecht kollabiert war. Treiber des Anstiegs sind aber allein die Geschäftserwartungen, die Lageurteile geben nach. Wir sind gut beraten, die Erwartungen an die Konjunktur 2023 weiter niedrig zu hängen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer April 2023(PDF, 190 KB, barrierefrei)
Deutsche Unternehmen kommen wieder etwas leichter an Kredit. Die KfW-ifo-Kredithürde für das erste Quartal 2023 liegt mit einigem Abstand unter den zuvor erreichten Höchstständen. Dennoch empfindet immer noch rund ein Viertel der kleinen und mittleren Unternehmen das Verhalten der Banken in Kreditverhandlungen als restriktiv. Damit bleibt der Kreditzugang überdurchschnittlich schwierig.
Die Lockerung der Kreditpolitik dürfte vor allem auf die Entschärfung der Energiekrise zurückzuführen sein. Aufgrund der verbesserten gesamtwirtschaftlichen Risikolage werden Kreditausfälle weniger wahrscheinlich.
Die Stimmung im Mittelstand blüht zu Frühlingsbeginn weiter auf: Deutliche Verbesserungen der Lageurteile wie auch der Erwartungen ziehen das Geschäftsklima im März nach oben. Es ist bereits der fünfte Anstieg in Folge. Besser gestimmt waren die Unternehmen zuletzt im Januar 2022, also unmittelbar vor Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Im Vergleich zu den Großunternehmen sticht vor allem ins Auge, dass die Mittelständler zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage sind.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer März 2023(PDF, 188 KB, barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist im Jahr 2022 auf 550.000 Existenzgründungen zurückgegangen (-9 %). Ein im Vergleich zum Vorjahr verringerter konjunktureller Impuls sowie ein doppelt so hoher negativer Arbeitsmarkteffekt haben zum Rückgang der Gründungstätigkeit beigetragen. Das Minus ist bei Vollerwerbsgründungen nur etwa halb so stark (-6 %) wie bei Nebenerwerbsgründungen (-12 %). Das zeigt eine Vorabauswertung des aktuellen KfW-Gründungsmonitors.
Gründungstätigkeit in Deutschland: Zahl der Existenzgründungen 2022 sinkt(PDF, 115 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Existenzgründungen
Im neuen Dashboard zum deutschen Venture Capital-Markt erläutert KfW Research quartalsweise die Entwicklungen auf dem Markt für Wagniskapital in Deutschland. Im Zentrum stehen die Investitionstätigkeit in Anzahl und Volumen von VC-Deals mit deutschen Start-ups nach bspw. Finanzierungsphase, Investorenherkunft oder Technologiebereiche, die Exittätigkeit sowie der Marktvergleich mit wichtigen internationalen Benchmarks. Ein Blick auf die Entwicklung von Venture Debt-Transaktionen rundet die Übersicht ab.
Die Ergebnisse aus Q4 2022 sind: Ein solides Jahr 2022 auf dem deutschen Venture Capital-Markt schließt mit erneutem Rückgang der Investitionstätigkeit im 4. Quartal ab. Insgesamt wurden 196 Deals mit einem Volumen von 1,4 Mrd. EUR getätigt. Die schwierigeren Marktbedingungen gehen nach wie vor insbesondere zu Lasten späterer Finanzierungsrunden im Scaleup Bereich. Auffällig ist darüber hinaus ein erneuter Rückgang der Bedeutung US-amerikanischer Investoren im Q4 2022.
KfW Venture Capital-Dashboard Q4 2022(PDF, 429 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen und Informationen in unserem Dossier Venture Capital
Ergänzend zum KfW-Konjunkturkompass bietet dieser Foliensatz einen Überblick über die globalen Konjunkturtreiber und -prognosen für 2023/2024: Die Weltwirtschaft erbt 2023 die Belastungsfaktoren des Vorjahres, in den USA belastet die Zinswende den Ausblick und aus China kommt nur ein Zwischenspurt mit begrenzter Zugkraft für die Weltwirtschaft. In Europa lässt die Belastung durch die Energiekrise zwar nach, aber die Bremswirkung der Geldpolitik nimmt zu. Unterm Strich kommen Deutschland und der Euroraum konjunkturell wohl mit einem blauen Auge davon. Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte 2023 in etwa stagnieren und 2024 wieder moderat wachsen.
Die Stimmungsaufhellung im Mittelstand setzt sich mit Beginn der Fastenzeit fort: Das Geschäftsklima steigt im Februar immerhin auf den höchsten Wert seit Juni vergangenen Jahres. Anders als im Vormonat tragen diesmal beide Komponenten des Geschäftsklimas zu der Verbesserung bei. Die deulich rückläufigen Absatzpreiserwartungen der Unternehmen lassen perspektivisch auf ein Abflauen der aktuell noch immer hohen Inflation hoffen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Februar 2023(PDF, 128 KB, barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Venture Capital-Investoren schätzen die Verfügbarkeit von Venture Debt im vierten Quartal 2022 mehrheitlich negativ ein. Der Lageindikator rutsch auf -11,8 Saldenpunkte ab, der Erwartungsindikator auf -20,6 Saldenpunkte. Mit Sicht auf sechs Monate wird also der Erhalt von Venture Debt eher schwieriger werden. Das zeigt der neue Stimmungsindikator zur Verfügbarkeit von Venture Debt, der im Rahmen des German Venture Capital Barometers vierteljährlich erhoben wird. Die steigende Nachfrage nach Venture Debt schränkt offenbar dessen Verfügbarkeit ein. So ist die Zahl der Venture Debt-Finanzierungen 2022 deutlich gestiegen. Angesichts derzeit rückläufiger Venture Capital-Investitionen dürfte die Nachfrage nach Venture Debt auch 2023 hoch bleiben.
VC-Investoren sehen Verfügbarkeit von Venture Debt schwinden(PDF, 155 KB, barrierefrei)
Inflationsschock, kriegsbedingte Unsicherheit, Zinsanstieg und schwache Weltwirtschaft würgen das Wirtschaftswachstum vorübergehend ab. Deutschland rutscht im Winterhalbjahr 2022/2023 in eine moderate technische Rezession. Im Gesamtjahr 2023 wird das BIP knapp stagnieren und 2024 um 1,0 % wachsen. Die Inflationsrate wird 2023 mit 5,8 % hoch bleiben und sich 2024 auf 2,1 % abschwächen. Der Ausstoß von Treibhausgasen wird nach unserem Ökologischen Preisschild für das BIP voraussichtlich sinken, jedoch um 6 % (2023) bzw. 7 % (2024) weniger als angestrebt. Das BIP der Eurozone wird 2023 um 0,5 % und 2024 um 1,2 % wachsen. Die Inflationsrate wird dort bei 5,4 und 1,7 % liegen. Abhängig vom Verlauf des Russland-Ukraine-Krieges können deutliche Prognoserevisionen nötig werden.
KfW-Konjunkturkompass Februar 2023(PDF, 211 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen finden Sie in unserem Dossier Konjunktur
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich im vierten Quartal des Jahres positiv entwickelt. Der Geschäftsklimaindikator steigt um 9,2 Zähler auf -30,8 Saldenpunkte. Zwar fiel das Lageurteil erneut schlechter aus, das wurde allerdings durch die Verbesserung der Geschäftserwartungen überkompensiert. Konjunkturoptimismus lässt die Stimmung steigen.
German Private Equity Barometer 4. Quartal 2022(PDF, 160 KB, barrierefrei)
Der Mittelstand beginnt das neue Jahr in nochmals verbesserter Stimmung: Das Geschäftsklima steigt im Januar bereits das vierte Mal in Folge. Dahinter steht vor allem eine kräftige Aufhellung der Geschäftserwartungen. Die Befürchtungen eines steilen Konjunkturabsturzes verflüchtigen sich mehr und mehr.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Januar 2023(PDF, 145 KB, barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt hat sich zum Jahresende deutlich abgekühlt. Nachdem die Talfahrt der Marktstimmung im Spätsommer stoppte, gab es im Schlussquartal erneut einen Stimmungseinbruch. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments sackte um 25,6 Zähler auf -42,9 Saldenpunkte ab. Abgesehen vom beispiellosen Corona-Schock im ersten Quartal 2020 war die Stimmung zuletzt nur vor 20 Jahren schlechter. Wertberichtigungen zum Jahresabschluss haben die Marktstimmung stark belastet.
German Venture Capital Barometer 4. Quartal 2022(PDF, 216 KB, barrierefrei)
Im Schlussquartal 2022 ist die KfW-ifo-Kredithürde für kleine und mittlere Unternehmen zum dritten Mal in Folge angestiegen. 31,3 % der befragten Mittelständler, die sich in Kreditverhandlungen befanden, stufen das Verhalten der Banken als restriktiv ein. Das sind 3,4 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Die Kredithürde für den Mittelstand hat damit zugleich einen neuen Höchststand seit Einführung der aktuellen Befragungsmethodik im Jahr 2017 erreicht. Vor allem die mittelständischen Firmen aus Einzelhandel (+8,6 Prozentpunkte) und der Dienstleistungssektor (+6,7 Prozentpunkte) waren von den strafferen Kreditvergabekonditionen betroffen. Im Verarbeitenden Gewerbe (-2,9 Prozentpunkte) hat sich die angespannte Situation am Kreditmarkt im Vergleich zum Vorquartal leicht aufgehellt.
Fokus Volkswirtschaft
Über 70 Jahre lang konnte wirtschaftliches Wachstum in Deutschland als sicher gelten. Diese Zeiten sind vorbei. Das liegt maßgeblich auch am schwachen Produktivitätswachstum. Wollte Deutschland allein durch steigende Erwerbsbeteiligung oder Zuwanderung das BIP je Einwohner bis zum Jahr 2035 konstant halten, müsste dafür entweder die Erwerbsbeteiligung weit stärker als bisher steigen oder die Netto-Zuwanderung auf weit mehr als 1,3 Mio. Menschen im Erwerbsalter zunehmen. Wohlstandssicherung und weiteres Wohlstandswachstum bedürfen deshalb eines umfassenden Mix an Maßnahmen, die auch eine stärkere Erhöhung der Arbeitsproduktivität bewirken. Dieser Beitrag zeigt anhand von Szenarien die Notwendigkeiten auf und beleuchtet mögliche Gegenmaßnahmen.
Weitere Analysen zum Thema Fachkräfte für Deutschland
Das Kreditneugeschäft der Banken und Sparkassen in Deutschland mit Unternehmen und Selbstständigen ist im dritten Quartal 2022 um den Rekordwert von 36,1 % gestiegen, wie der neue KfW-Kreditmarktausblick von KfW Research zeigt. Das Wachstum neuer Kredite fällt damit noch einmal um 15 Prozentpunkte stärker aus als im Vorquartal. Zum Jahresende dürfte das Wachstum am Kreditmarkt jedoch beginnen nachzulassen.
KfW-Kreditmarktausblick Dezember 2022(PDF, 205 KB, barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Lieferengpässe sind nach wie vor eine Herausforderung für den deutschen Mittelstand. Hinzu kommen die gestiegenen Energiekosten aufgrund der ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland und rückläufige Umsätze im In- und Ausland infolge einer schwachen Konjunktur. In Summe stellen diese Entwicklungen eine deutliche Belastung für den Mittelstand dar, wie die Ergebnisse einer Sonderbefragung zum KfW-Mittelstandspanel verdeutlichen. Besonders unter Druck steht das Verarbeitende Gewerbe, das zwar nur einen kleinen Teil der Zahl kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland ausmacht, jedoch überproportional zu Umsatz und Beschäftigung im Mittelstand beiträgt. Die rasant steigenden Corona-Infektionszahlen in China könnten die Materialknappheit erneut verschärfen, weil dort viele Beschäftigte in Unternehmen fehlen.
Weitere Informationen zum Thema Deutschland im globalen Umfeld
Nach dem neuen KfW-ifo-Fachkräftebarometer behinderte Fachkräftemangel zu Beginn des 4. Quartals die Geschäftstätigkeit von 46 % der Unternehmen. Die Fachkräfteknappheit hat sich gegenüber dem Vorjahr trotz Ukraine-Krise weiter verstärkt. Fachkräfte fehlen in allen Wirtschaftsbereichen, am häufigsten im Dienstleistungsbereich, wo fast die Hälfte der Unternehmen durch fehlende Fachkräfte behindert wird. Offene Stellen sind mittlerweile im Durchschnitt 5 Monate vakant. Die Besetzungsdauer steigt steil an. Eine Ursache dafür ist das schwache Wachstum der Erwerbstätigenproduktivität. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen stagnierte in den letzten 5 Jahren fast.
KfW-ifo-Fachkräftebarometer Dezember 2022(PDF, 354 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen zum Thema Fachkräfte für Deutschland
Das mittelständische Geschäftsklima steigt zum dritten Mal in Folge. In der Vorweihnachtszeit geht es um 4,9 Zähler auf -14,5 Saldenpunkte nach oben. Die schon im Oktober begonnene Aufhellung der Geschäftserwartungen setzt sich fort, zum ersten Mal seit Juni verbessert sich jetzt aber auch die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. Die Absatzpreiserwartungen geben gleichzeitig deutlich nach.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Dezember 2022(PDF, 105 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Mehrheit der Selbstständigen hat mit gestiegenen Energiekosten zu kämpfen. Die Energiekostensteigerungen werden aber von weniger als der Hälfte der Selbstständigen und auch nur teilweise weitergegeben, weil sie Preiserhöhungen nicht durchsetzen können. Die Energiepreisinflation bringt somit viele Selbstständige an ihre Belastungsgrenze. Wenn Energiekosten dauerhaft hoch blieben, wären viele Selbstständige finanziell überfordert. Ein Fünftel der Selbstständigen sieht die Energiekrise als existenzbedrohend an.
Energiepreise sind derzeit der wohl größte Belastungsfaktor für viele Unternehmen in Deutschland. Dabei waren die Energiekosten vor dem Ukraine-Krieg in der Breite des Mittelstands weitgehend überschaubar: Vor Beginn des Ukraine-Kriegs im Jahr 2021 betrug der Anteil der Energiekosten am Umsatz durchschnittlich 5,8 %. Die Hälfte aller Unternehmen hatte dabei maximale Energiekosten von 9.000 EUR, die andere Hälfte lag darüber. Eine besonders hohe Belastung weist allerdings das Verarbeitende Gewerbe auf. Es handelt sich hier zwar um relativ wenige Unternehmen, deren wirtschaftliches Gewicht aber beträchtlich ist.
Mit einem Plus von 3,6 Zählern auf -19,7 Saldenpunkte macht das mittelständische Geschäftsklima im November einen Satz nach oben. Ursächlich für das Nachlassen der depressiven Stimmung ist allein ein deutlicher Anstieg der Geschäftserwartungen, während die Lageurteile erneut nachgeben. Die Unternehmen sehen, dass sich das Risiko einer Gasmangellage reduziert hat und honorieren wahrscheinlich auch die kommende Gas- und Strompreisbremse. Im historischen Vergleich sind sie aber noch immer sehr pessimistisch.
KfW-ifo Mittelstandsbarometer November 2022(PDF, 214 KB, barrierefrei)
Kaufkraftschwund, enorme Unsicherheit, Zinsanstieg und eine schwache Weltwirtschaft belasten die deutsche Konjunktur. Nach einem Wachstum von 1,7 % im Jahr 2022 wird das BIP 2023 um 1,0 % schrumpfen. Die kriegsbedingt sehr stark gestiegenen Energiepreise werden zunehmend weitergewälzt. Die Inflationsrate wird 2022 mit 8,8 % sehr hoch sein und sich im Jahresdurchschnitt 2023 lediglich auf 6,2 % abschwächen. Der Ausstoß von Treibhausgasen wird zwar sinken, jedoch um 6 % (2022) beziehungsweise 5 % (2023) weniger als politisch angestrebt - das signalisiert unser neuer Indikator, das Ökologische Preisschild für das BIP. Die Wirtschaft der Eurozone wird 2022 um 3,3 % wachsen und 2023 stagnieren. Angesichts der multiplen Krisenlage sind die Auf- und Abwärtsrisiken der Prognose deutlich größer als üblich.
KfW-Konjunkturkompass November 2022(PDF, 129 KB, barrierefrei)
Die Disruption der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch Energieverknappung, Lieferengpässe und dem daraus resultierendem massiven Kostendruck ist auch am Unternehmenskreditmarkt unübersehbar. Trotz der sich anbahnenden Rezession und zunehmender Eintrübung der Finanzierungsbedingungen haben deutsche Unternehmen und Selbstständige im zweiten Quartal in großem Umfang neue Bankdarlehen aufgenommen.
Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft stieg im Vergleich zum Vorjahr um immense 21,3 %. Das ist ein neuer Rekordzuwachs.
Ausschlaggebend für dieses starke Wachstum war eine Kombination aus hohem Finanzierungsbedarf für Betriebsmittel und Lagerhaltung, den Krediten der KfW an Unternehmen des Energiesektors im Auftrag des Bundes zur Sicherung der Energieversorgung sowie der sehr schwachen Kreditvergabe im zweiten Quartal des Jahres 2021.
KfW-Kreditmarktausblick Oktober 2022(PDF, 216 KB, barrierefrei)
Während das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen in den Vormonaten wiederholt regelrecht abstürzte, verliert es im Oktober nur 0,1 Zähler und bewegt sich damit bei weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen mit Materialengpässen, Inflationsschub und dem Krieg in der Ukraine praktisch seitwärts auf dem sehr niedrigen Niveau von -23,8 Saldenpunkten. Ursächlich für die ansatzweise Stabilisierung sind etwas weniger pessimistische Geschäftserwartungen. Sowohl der fiskalische Abwehrschirm der Bundesregierung als auch die geschrumpfte Wahrscheinlichkeit einer Gasmangellage dürften die Erwartungen gestützt haben.
KfW-ifo Mittelstandsbarometer Oktober 2022(PDF, 115 KB, barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich im dritten Quartal des Jahres erneut deutlich abgekühlt. Der Geschäftsklimaindikator fällt um 16,2 Zähler auf -40,4 Saldenpunkte. Einen so niedrigen Wert gab es bisher nur während der Finanzkrise Anfang 2009 sowie beim Ausbruch der Corona-Pandemie 2020. Das Erwartungsurteil liegt deutlich unter dem Lageurteil, womit die Private Equity-Investoren von einer weiteren deutlichen Abkühlung des Geschäftsklimas in den nächsten sechs Monaten ausgehen.
German Private Equity Barometer 3. Quartal 2022(PDF, 278 KB, barrierefrei)
Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die Energiekrise erschüttern die Grundfesten einer regelbasierten Weltordnung und des deutschen Wirtschaftsmodells. Über ein kurzfristiges Krisenmanagement hinaus sind Investitionen der Schlüssel für eine erfolgreiche Anpassung an das veränderte Umfeld. Sie ermöglichen den Umbau der Energieversorgung sowie die grüne und digitale Transformation - und verlangen gemeinsame Kraftanstrengungen von Staat, Unternehmen und privaten Haushalten. Der Löwenanteil der Investitionen muss vom Privatsektor kommen. Die aktuellen Energiekostenbelastungen und Unsicherheiten wirken indes hemmend. Umso wichtiger ist es, die private Investitionstätigkeit anzuregen und intelligent zu unterstützen. Dem Staat fällt dabei eine zentrale Rolle zu für die Formulierung von Zielbildern und das Setzen von Rahmenbedingungen und Anreizen, aber auch als Investor in Infrastruktur und Humankapital, die für die produktive Entfaltung privater Aktivitäten notwendig sind.
Ein Investitionsschub für die Transformation – was ist konkret nötig?(PDF, 229 KB, barrierefrei)
Zum Dossier Investitionen in Deutschland
Zur Themenseite Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt hat sich im Spätsommer stabilisiert. Die Abkühlung der Marktstimmung fand somit ein Ende, obwohl die Notenbanken im 3. Quartal 2022 zur Bekämpfung der Inflation konsequent die Leitzinsen erneut deutlich erhöhten. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments liegt kaum verändert bei -17,9 Saldenpunkte (+0,3 Zähler). Geschäftslage und Geschäftserwartungen haben sich dabei angenähert. So zeigt sich der Indikator für die aktuelle Geschäftslage etwas schwächer, während der Indikator für die Geschäftserwartung dagegen leicht steigt.
German Venture Capital Barometer 3. Quartal 2022(PDF, 165 KB, barrierefrei)
Der Mittelstand hat die Pandemie weitgehend verdaut, aber Ukraine-Krieg und Energiekrise verdüstern die Aussichten
Dem Mittelstand bleibt nach der Corona-Pandemie kaum Zeit zum Luftholen. Ukraine-Krieg und Energiekrise setzen den Unternehmen derzeit zu. Energiepreise sind der Unsicherheitsfaktor Nummer eins und die vollen Preiseffekte werden erst noch durchschlagen. Die Stimmung in den Unternehmen hat sich merklich eingetrübt. Im Jahr 2022 zeichnet sich bereits jetzt Investitionszurückhaltung, Druck auf die Eigenkapitalquoten und ein erschwerter Kreditzugang ab. Zumindest stand der Mittelstand zu Beginn der Krise auf einem soliden Fundament. Die harten Einschnitte des ersten Krisenjahres wurden im Jahr 2021 weitgehend wettgemacht. Umsätze, Beschäftigung und Profitabilität stiegen, auch die Eigenkapitalquoten erholten sich im Vorjahr deutlich. Das zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2022 und gibt ein umfassendes Lagebild zur gegenwärtigen Situation im Herbst 2022 als auch zur Entwicklung der Unternehmen im abgelaufenen Jahr.
KfW-Mittelstandspanel 2022(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Mittelstandspanel
Grafiken und weitere Informationen im Dossier Mittelstand
Für mittelständische Unternehmen hat sich das Kreditklima im dritten Quartal abrupt verschlechtert. Die KfW-ifo Kredithürde für den Mittelstand ist mit einem beträchtlichen Satz auf ein neues Rekordhoch gestiegen: 27,9 % der befragten Unternehmen, die Kreditverhandlungen führten, berichteten von einem restriktiven Verhalten der Banken.
Von den Schwierigkeiten beim Kreditzugang sind von allen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Dienstleistungsanbieter am stärksten betroffen, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe. Energiekrise, steigende Zinsen und die absehbare Rezession dürften die wesentlichen Faktoren sein, die die Banken zu einer Verschärfung ihrer Kreditvergabepolitik gegenüber den KMU veranlassen. Großunternehmen begegnen die Finanzinstitute derzeit noch mit deutlich mehr Entgegenkommen. Die Kredithürde für diese Größenklasse ist zuletzt zweimal in Folge auf nur noch 11,2 % gesunken
Der Herbst beginnt frostig, zumindest was die Stimmung in den kleinen und mittleren Unternehmen anbelangt. Der anhaltende Strom schlechter Nachrichten rund um den Krieg und die Energiekrise lässt das mittelständische Geschäftsklima im September um fast das Dreifache einer üblichen Vormonatsveränderung abstürzen. Lageurteile und Erwartungen verschlechtern sich deutlich. Das BIP dürfte schon im Sommer geschrumpft sein, mindestens zwei weitere negative Quartalsraten werden folgen: Deutschland ist auf Rezessionskurs eingeschwenkt.
KfW-ifo Mittelstandsbarometer September 2022(PDF, 210 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Humankapital ist die zentrale Ressource der deutschen Volkswirtschaft, und entsprechend wichtig ist berufliche Weiterbildung. Im Jahr 2021 haben sich jedoch – trotz leichter Steigerung – immer noch nur 40 % der Erwerbsbevölkerung weitergebildet. Ein Grund ist die Corona-Krise: Etwa ein Drittel der Erwerbsbevölkerung hat im vergangenen Jahr nach eigener Einschätzung wegen der Pandemie an weniger (oder gar keiner) Weiterbildung teilgenommen. Gleichzeitig hat Corona hat die Weiterbildungslandschaft unvermittelt ins digitale Zeitalter katapultiert: Im Jahr 2021 fand die Hälfte der Veranstaltungen rein online statt, drei Jahre zuvor waren es nur 4 %. Nun gilt es, kontinuierlich an der Qualität digitaler Lernformate zu arbeiten, um ihr großes Potenzial für flexibles, effizientes Lernen auszuschöpfen – und so die Weiterbildungsquote insgesamt zu steigern.
Der Cocktail aus explodierenden Energiekosten, schwindender Kaufkraft, großen Unwägbarkeiten hinsichtlich der Versorgung mit Erdgas und anhaltendem Krieg vergiftet die Stimmung immer mehr: Das mittelständische Geschäftsklima sinkt im August zum dritten Mal in Folge. Die Geschäftslageurteile bröckeln weiter ab und die Geschäftserwartungen sind so pessimistisch wie kaum jemals zuvor. Die deutsche Wirtschaft wird unseren Erwartungen zufolge 2023 um 0,3 % schrumpfen, nach einem Zuwachs von 1,4 % in diesem Jahr.
KfW-ifo Mittelstandsbarometer August 2022(PDF, 133 KB, barrierefrei)
Der Jahreswirtschaftsbericht 2022 der Bundesregierung plädiert dafür, die Folgen des Wirtschaftens rigoroser als bisher in den Blick zu nehmen, insbesondere was Umwelt- und Klimaeffekte anbelangt. Wir schlagen einen einfachen Ansatz vor, um den zu erwartenden Treibhausgasausstoß systematisch in unsere Konjunkturprognose für Deutschland zu integrieren. Aktuell ergibt er, dass der Ausstoß von Treibhausgasen 2022 und 2023 sinken wird, jedoch weniger als angestrebt. Der über dem Zielpfad liegende jahresdurchschnittliche Mehrausstoß von rund 38 Mio. t CO2-Äquivalenten entspricht praktisch den gesamten Treibhausgasemissionen der Slowakei im Vor-Pandemie-Jahr 2019.
Die Transformation Richtung Klimaneutralität und die Digitalisierung werden die weltweite Nachfrage sowohl nach Massenmetallen wie Kupfer als auch nach Spezialmetallen wie Lithium, Seltenen Erden oder Kobalt deutlich erhöhen. Deutschland und Europa sind in hohem Maße auf den Import dieser Rohstoffe angewiesen. Beim Abbau und der Weiterverarbeitung von Spezialmetallen sind hohe Länderkonzentrationen zu verzeichnen, die zum Teil höher sind als bei der Öl- und Gasproduktion. Für die Positionierung europäischer Unternehmen im Bereich strategischer Technologien wie Lithium-Ionen-Batterien oder Solartechnik stellt die hohe Marktmacht Chinas eine besondere Herausforderung für die Rohstoffversorgung im speziellen und für den Technologiestandort Europa im allgemeinen dar. Für eine höhere Rohstoffsicherheit in Europa sind das Vorantreiben der Kreislaufwirtschaft, der Ausbau der Rohstoffgewinnung in Europa selbst und die Diversifizierung internationaler Bezugsquellen zentral.
Nach einer deutlichen Verschlechterung des Finanzierungsklimas in der Corona-Krise hat sich die Situation für die Unternehmen im vergangenen Jahr wieder etwas entspannt. Dies zeigen die Ergebnisse der Unternehmensbefragung 2022, die KfW Research gemeinsam mit 17 Spitzen-, Fach- und Regionalverbänden der Wirtschaft durchgeführt hat. Die sich eintrübende Konjunktur und die zunehmende Straffung der Geldpolitik infolge der Ukraine-Krise stellen die Unternehmensfinanzierung nun vor neue Herausforderungen.
Eine zentrale Aufgabe bleibt die Transformation hin zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft. Die Ergebnisse der Befragung machen deutlich, dass Nachhaltigkeit einen wachsenden Stellenwert für die Unternehmen hat. Auch in Kreditverhandlungen spielt das Thema vielfach bereits eine Rolle. Gebremst werden die Unternehmen in ihrem Engagement für mehr Nachhaltigkeit vor allem durch fehlende finanzielle und personelle Ressourcen.
Unternehmensbefragung 2022(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Zur Themenseite Unternehmensbefragung
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat auch im zweiten Quartal des Jahres nachgegeben. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments fällt um 17,8 Zähler auf -24,7 Saldenpunkte. Die Geschäftserwartungen sind dabei stärker betroffen als die aktuelle Geschäftslage. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage verliert 13,2 Zähler auf -10,9 Saldenpunkte. Der Indikator für die Geschäftserwartungen fällt um 22,5 Zähler auf -38,5 Saldenpunkte.
German Private Equity Barometer Q2 2022(PDF, 174 KB, barrierefrei)
Die Konjunkturaussichten haben sich weiter eingetrübt. Nachdem die Aufholbewegung im Dienstleistungsbereich weitgehend abgeschlossen ist, überwiegt nun der konjunkturelle Gegenwind. Sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone ist spätestens im Winterhalbjahr mit negativen Quartalswachstumsraten zu rechnen. Nach einem Anstieg um 1,4 % im laufenden Jahr erwarten wir für 2023 einen Rückgang des deutschen BIP um 0,3 %. Bei einer Gasmangellage käme es 2023 zu einer echten Rezession (-2½ %). In der Eurozone wird das BIP-Wachstum 2022 dank einer starken ersten Jahreshälfte mit 3,0 % noch gut ausfallen, 2023 aber voraussichtlich nur bei 0,5 % liegen. Die Inflation wird erst im Verlauf von 2023 auf einen Abwärtstrend einschwenken. Nach 8,4 % im Gesamtjahr 2022 dürfte die deutsche Inflationsrate 2023 bei rund 5 % liegen. In der Eurozone ist mit ähnlichen Inflationsraten zu rechnen.
KfW-Konjunkturkompass August 2022(PDF, 128 KB, barrierefrei)
Eine historische Zinserhöhung durch die FED in den USA und Erwartungen über einen strafferen Kurs der EZB haben die Stimmung auf dem deutschen VC-Markt im zweiten Quartal weiter auf Talfahrt geschickt. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments fällt um 26,0 Zähler auf -18,5 Saldenpunkte. Die Geschäftserwartungen haben sich dabei stärker eingetrübt als die Geschäftslage. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage sinkt auf -7,6 Saldenpunkte (-20,6), der Indikator für die Geschäftserwartung verliert 31,4 Zähler auf -29,4 Saldenpunkte.
German Venture Capital Barometer Q2 2022(PDF, 230 KB, barrierefrei)
Nach einer kurzen Phase der Stabilisierung im Frühjahr befindet sich das mittelständische Geschäftsklima zu Beginn des Sommerquartals wieder im Sinkflug. Es stürzt im Juli um 9,5 Zähler auf -15,3 Saldenpunkte ab und verliert damit fast das Vierfache einer üblichen Monatsveränderung. Die ohnehin schon sehr pessimistischen Geschäftserwartungen brechen weiter ein, aber auch die Lageurteile geben deutlich nach.
KfW-ifo Mittelstandsbarometer Juli 2022(PDF, 112 KB, barrierefrei)
Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen hat im ersten Quartal einen weiteren Satz nach oben gemacht. Im Vergleich zum Vorjahresquartal wuchsen die neuen Bankdarlehen um 15,5 %. Das starke Kreditwachstum ist vor allem auf kurzfristigen Finanzierungsbedarf höherer Lagerhaltung, die gestörte Lieferketten auffangen soll, und Zinssicherungsmotive vor dem Hintergrund der geldpolitischen Straffung zurückzuführen.
Für mittelständische Unternehmen hat sich das Kreditklima im dritten Quartal abrupt verschlechtert. Die KfW-ifo Kredithürde für den Mittelstand ist mit einem beträchtlichen Satz auf ein neues Rekordhoch gestiegen: 27,9 % der befragten Unternehmen, die Kreditverhandlungen führten, berichteten von einem restriktiven Verhalten der Banken.
Von den Schwierigkeiten beim Kreditzugang sind von allen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Dienstleistungsanbieter am stärksten betroffen, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe. Energiekrise, steigende Zinsen und die absehbare Rezession dürften die wesentlichen Faktoren sein, die die Banken zu einer Verschärfung ihrer Kreditvergabepolitik gegenüber den KMU veranlassen. Großunternehmen begegnen die Finanzinstitute derzeit noch mit deutlich mehr Entgegenkommen. Die Kredithürde für diese Größenklasse ist zuletzt zweimal in Folge auf nur noch 11,2 % gesunken
Fokus Volkswirtschaft
Ist die rekordhohe Erzeugerpreisinflation der Vorbote von noch höheren Preissteigerungen und steht uns das dicke Ende bei der Inflation sogar erst noch bevor? Die hier untersuchten empirischen Erfahrungen seit 1949 zeigen eine Abschwächung des Zusammenhangs zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen während der letzten Jahrzehnte. Basiseffekte aus dem Vorjahr wirken in den nächsten Monaten außerdem negativ auf die Erzeugerpreisinflation. Durch den immer wahrscheinlicheren Lieferstopp von russischem Gas überwiegen aber insgesamt die Aufwärtsrisiken für die Inflation.
Erzeugerpreise und Inflation: Kommt das dicke Ende erst noch?(PDF, 135 KB, barrierefrei)
Für mittelständische Unternehmen, die Kredite benötigen, wachsen die Schwierigkeiten Die KfW-ifo-Kredithürde ist im zweiten Quartal nach einer Phase der Entspannung auf 20,8 % angestiegen.
In Folge des Angriffs Russlands haben sich die konjunkturellen Aussichten in Deutschland deutlich eingetrübt. Hohe Energiekosten und steigende Zinsen tragen bei den Banken zu mehr Vorsicht bei der Kreditvergabe bei. Davon sind KMU über nahezu alle Wirtschaftsbereiche hinweg betroffen. Eine Ausnahme bildet jedoch der Einzelhandel, dessen Geschäftsaussichten von der Aufhebung der meisten Infektionsschutzmaßnahmen profitiert haben dürfte.
Während die Stimmung unter den Großunternehmen deutlich sinkt, meldet der Mittelstand im Juni insgesamt ein stabiles Geschäftsklima. Dahinter stehen allerdings gegenläufige Bewegungen bei Geschäftslage und Erwartungen. Während die Lageurteile zum dritten Mal in Folge steigen, werden die Geschäftserwartungen immer pessimistischer. Vor allem der deutlich wahrscheinlicher gewordene Lieferstopp von russischem Gas ist ein handfester Grund für Rezessionssorgen.
KfW-ifo Mittelstandsbarometer Juni 2022(PDF, 114 KB, barrierefrei)
Die leichte Stimmungsaufhellung in den mittelständischen Unternehmen setzt sich im Mai den zweiten Monat in Folge fort. Gleichwohl bleibt das Geschäftslima noch immer weit hinter dem Niveau vor dem Kriegsüberfall Russlands auf die Ukraine zurück. Zudem verbessern sich diesmal ausschließlich die Lageurteile, die Geschäftserwartungen werden hingegen noch pessimistischer. Die Unternehmen blicken in einen konjunkturellen Abgrund. Wie tief sie hineinfallen, steht aber auf einem anderen Blatt.
KfW-ifo Mittelstandsbarometer Mai 2022(PDF, 136 KB, barrierefrei)
Der Krieg in der Ukraine zerstört die Hoffnung auf einen kräftigen Aufschwung und treibt die Inflation. Das deutsche BIP wird 2022 nur noch um 1,6 % wachsen, 2023 wird das Wirtschaftswachstum dann sogar auf 1,2 % nachgeben. Während die Bremseffekte der Corona-Pandemie nachlassen und sich die Dienstleistungen über Frühling und Sommer etwas erholen, verlängert der russische Angriffskrieg die globalen Lieferkettenprobleme, treibt die Energiekosten in die Höhe und belastet die Kaufkraft. Die deutsche Inflationsrate wird 2022 mit 6,3 % sehr hoch sein und sich 2023 auf 3,0 % abschwächen. Die Eurozone dürfte 2022 um 2,5 % und 2023 um 1,3 % wachsen, die Verbraucherpreise werden dort um 6,4 % (2022) und um 3,1 % (2023) steigen. Unsere neue Prognose basiert auf der Annahme anhaltend hoher Energiepreise, aber ohne Gasembargo.
Fokus Volkswirtschaft
In den kommenden zehn Jahren werden Fachkräfteengpässe spürbar zunehmen. Wie eine repräsentative Befragung von KfW Research zeigt, sieht die Bevölkerung den Bedarf einer aktiven Einwanderungspolitik sehr deutlich: 83 % der 18- bis 67-Jährigen sind für mindestens gleichbleibende Bemühungen um ausländische Fachkräfte, darunter 48 % für größeres Engagement. Im Vergleich zu einer identischen Befragung vor drei Jahren ist die migrationspolitische Haltung insgesamt offener geworden, unterscheidet sich aber nach wie vor deutlich nach der beruflichen Bildung, dem Einkommen und dem Arbeitsmarktstatus. Bei niedrigeren Berufsabschlüssen und Einkommen bzw. Arbeitslosigkeit verschiebt sich das Stimmungsbild deutlich (ohne jedoch zu kippen).
Weitere Informationen zum Thema Fachkräfte für Deutschland
Im April 2022 sahen sich 44 % aller Unternehmen durch Fachkräftemangel beeinträchtigt. Damit sind fehlende Fachkräfte wieder zu einem weitaus häufigeren Produktionshemmnis geworden als vor der Pandemie. Alle Wirtschaftsbereiche sind davon betroffen. Im Verarbeitenden Gewerbe sahen rund 40 % der Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert, der mit Abstand höchste Anteil der letzten 30 Jahre.
KfW-ifo-Fachkräftebarometer Mai 2022(PDF, 221 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum Thema Fachkräfte für Deutschland
Zwei Jahre nach dem Corona-Schock knickt das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt erneut ein. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments fällt im 1. Quartal 2022 um 35 Zähler auf 7,2 Saldenpunkte. Ursächlich dafür dürften die sich inflationsbedingt verschärfende Zinswende sowie die kriegsbedingt gestiegene wirtschaftliche Unsicherheit sein. Der Indikator für die Geschäftslage sinkt auf 12,8 Saldenpunkte (-33,0), der Indikator für die Geschäftserwartung auf 1,7 Saldenpunkte (-37,0).
German Venture Capital Barometer 1. Quartal 2022(PDF, 153 KB, barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt ist zum Jahresstart deutlich abgekühlt. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments fällt um 27,5 Zähler auf -7,2 Saldenpunkte. Der eskalierte Krieg in der Ukraine und die sich damit stark erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit dürften maßgeblich für den Klimaeinbruch sein. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage verliert 24,4 Zähler auf 2,2 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartungen fällt um 30,6 Zähler auf -16,5 Saldenpunkte.
German Private Equity Barometer 1. Quartal 2022(PDF, 153 KB, barrierefrei)
Am Unternehmenskreditmarkt ist es im Schlussquartal 2021 zu einer Trendwende gekommen. Im Vergleich zum Vorjahr wuchsen die neuen Bankdarlehen um 8,2 %. Banken hatten einen starken Anreiz, zum Ende der besonderen Referenzperiode für TLTRO III Geschäfte eine ausreichende Nettokreditvergabe zum Erhalt der EZB Sonderzinskonditionen vorweisen zu können.
Mit dem erschütternden Angriff Russlands auf die Ukraine gehen enorme Unwägbarkeiten für die wirtschaftliche Entwicklung einher. Nach Kriegsbeginn erhobene Umfragedaten von Banken und Unternehmen sprechen jedoch für anhaltendes Kreditwachstum im ersten Halbjahr. Danach dürfte das Neugeschäft an Schwung verlieren, denn es zeichnet sich eine Verschärfung der Finanzierungsbedingungen ab. Vor dem Hintergrund des Kriegs werden Ausfallrisiken von den Banken neu bewertet und seit langer Zeit steigen die Zinskosten durch die graduelle Straffung der Geldpolitik wieder wahrnehmbar an.
Der Mittelstand hat den unmittelbaren Kriegsschock fürs Erste verdaut. Sein Geschäftsklima fängt sich im April wieder ein wenig, nachdem die Stimmung im Monat zuvor infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine kollabiert war. Mit dem Zuwachs wird gleichwohl nur knapp ein Achtel des Einbruchs im März kompensiert. Der weitere Konjunkturverlauf hängt von vielen Unwägbarkeiten ab.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer April 2022(PDF, 116 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Krise hat bei Jungselbstständigen Spuren hinterlassen. Das zeigt sich unter anderem an ihren Umsätzen. Aktuell liegt die Hälfte derer, die vor 2020 gründeten, immer noch unter dem Umsatzniveau, das sie vor der Corona-Krise hatten. Insgesamt blickt die Mehrheit der Jungselbstständigen jedoch optimistisch auf die Zeit bis Jahresende. Ob dieser Optimismus berechtigt ist, hängt vom weiteren Verlauf der Pandemiebekämpfung, von Lieferengpässen und Preissteigerungen ab.
Fokus Volkswirtschaft
Höherqualifizierung und der Aufstieg in Führungspositionen sind besser denn je geeignet, hohe Einkommen zu erzielen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Bruttomonatsverdienste von Vollzeitbeschäftigten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich. Zwischen 2010 und 2020 sind die Bruttomonatsverdienste von Akademikern und Führungskräften deutlich stärker gestiegen als diejenigen von Fachkräften mit betrieblicher Ausbildung und von Hilfskräften. Höherqualifizierung und Aufstieg in Führungspositionen sind besser denn je geeignet, hohe Einkommen zu erzielen. Auch nach Umverteilung zahlt sich höhere Bildung aus. Die Berufswahl hat ebenfalls großen Einfluss auf das Einkommen.
Der Zugang zu Krediten hat sich für mittelständische Unternehmen im ersten Quartal verbessert. Die KfW-ifo-Kredithürde fiel auf 17,7 % und ist innerhalb eines Jahres damit um nahezu 5 Prozentpunkte gesunken.
Ob sich die Entspannung beim Kreditzugang fortsetzen wird, ist angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine fraglich. Der Krieg mitten in Europa schwächt die Konjunktur über eine massive Verteuerung der Energie, die Verschärfung von Materialengpässen bringt enorme Unsicherheit. Daher ist von einer Neubewertung der Ausfallrisiken durch die Finanzinstitute und einer Anpassung der Kreditvergabepolitik auszugehen. Ein erstes Anzeichen könnte der deutliche Anstieg der Kredithürde für Großunternehmen (+6,2 Prozentpunkte auf 14,2 %) sein. Besonders betroffen waren die in die internationale Arbeitsteilung stark eingebundenen, großen Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes.
Volkswirtschaft Kompakt
Die Gründungstätigkeit in Deutschland wurde wieder aktiver. Mit 607.000 Existenzgründungen (+70.000) haben sich 2021 ungefähr so viele Menschen selbstständig gemacht wie vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Das entspricht einem Plus von etwa 13 %. Die Gründungsquote ist auf 119 Gründungen je 10.000 Menschen im Alter von 18–64 Jahren gestiegen. Dabei nahm die Zahl der Vollerwerbsgründungen auf 236.000 zu (+35.000). Die Zahl der Nebenerwerbsgründungen stieg auf 371.000 (+35.000).
Gründungstätigkeit in Deutschland 2021: zurück auf Vorkrisenniveau(PDF, 191 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Im Mittelstand werden die Auswirkungen der Omikron-Welle sichtbar: Im März 2022 nimmt die Corona-Betroffenheit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wieder zu. Die Erholung kommt (vorerst) zum Stillstand. Insbesondere industrielle Mittelständler und Bauunternehmen haben aktuell stark mit den Pandemiefolgen zu kämpfen. Vor allem die Belastung durch Personalausfälle steigt erheblich an. Zugleich sind die pandemiebedingten Umsatzeinbußen noch immer signifikant. So ist die Liquiditätslage etwas angespannter als zuvor, die finanzielle Situation im Mittelstand ist aber weiter solide und die Kapitalstruktur der Unternehmen bleibt intakt.
Unter dem Eindruck des russischen Überfalls auf die Ukraine ist das Geschäftsklima im deutschen Mittelstand abrupt eingebrochen. Mit -9,4 Zählern liegt es jetzt auf einem ähnlichen Niveau wie während der 2. Covid-Welle im Winter 2020/2021. Getrieben wurde der Stimmungseinbruch vor allem von den Geschäftserwartungen, die schlagartig um 25,9 Zähler zurückgehen, was der größte Absturz seit Beginn der Zeitreihe ist. Die aktuelle Geschäftslage wird dagegen nur etwas schlechter als im Vormonat beurteilt. Letztendlich werden die wirtschaftlichen Auswirkungen von der Dauer des Krieges sowie der militärischen und sanktionspolitischen Eskalationsspirale abhängen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer März 2022(PDF, 135 KB, barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Immer mehr Menschen fliehen aus der Ukraine und auch in Deutschland werden viele Ukrainerinnen und Ukrainer Schutz und Zukunftsaussichten suchen. Nach ihrer Grundversorgung hat die Bildung der minderjährigen Flüchtlinge hohe Priorität. Die Voraussetzungen für die Integration ukrainischer Kinder sind relativ gut, denn das ukrainische Schulsystem ist leistungsfähiger als in den meisten anderen Flucht-Herkunftsländern. Die PISA-Ergebnisse der Ukraine liegen zwar etwas unter dem OECD-Durchschnitt, aber höher als in einzelnen EU-Staaten. Neben der schnellen Bereitstellung von Ressourcen für Sprachförderung geht es nun um die Aktivierung zivilgesellschaftlicher Kräfte, insbesondere in der ukrainisch- und russischstämmigen Bevölkerung.
Geflüchtete aus der Ukraine: frühzeitig Bildungschancen schaffen(PDF, 125 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
In den letzten 10 Jahren sind die Bruttoverdienste von vollzeitbeschäftigten Frauen im Dienstleistungsbereich und Produzierenden Gewerbe wesentlich stärker gestiegen als die von Männern, und das in allen Qualifikations- und Führungsstufen. Zudem hat der Anteil von Frauen in Führungspositionen deutlich zugenommen. Aber das Aufholen braucht Zeit. Aktuell beträgt der Gender-Pay-Gap noch 19 %. Setzt sich das Aufholen wie im letzten Jahrzehnt fort, wird es jedoch noch etwa 30 Jahre dauern, bis der Gender-Pay-Gap abgebaut ist.
Einkommen und Karriere: Frauen holen auf, aber der Weg ist noch weit(PDF, 145 KB, barrierefrei)
Die Entspannung der Pandemielage sorgt für einen breiten und kräftigen Anstieg des Geschäftsklimas im Mittelstand. Sowohl die Urteile zur aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen verbessern sich sehr deutlich. In den Großunternehmen geht die Stimmung ebenfalls spürbar nach oben. In gewöhnlichen Zeiten hätte man sich darüber unumwunden freuen können. Doch die Zeiten sind alles andere als gewöhnlich: Über der weiteren Wirtschaftsentwicklung hängt nun das Damokles-Schwert des neuen Krieges in Europa einschließlich der davon angestoßenen Sanktionen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Februar 2022(PDF, 157 KB, barrierefrei)
Nach dem Rückschlag im Herbst 2021 hat die Pandemie auch den konjunkturellen Jahresstart verhagelt. Wegen der sehr hohen Infektionszahlen ist im Durchschnitt des ersten Quartals mit dem Ausfall von gut 1 % der Erwerbstätigen zu rechnen, was dazu beiträgt, dass das Wachstum allenfalls schwach ausfällt. Anschließend dürfte es aber mit einem deutlich höheren Tempo weitergehen, denn durch die geplante Aufhebung der meisten Eindämmungsmaßnahmen erhält der private Konsum einen Schub. Die Materialengpässe werden sich im Jahresverlauf voraussichtlich soweit bessern, dass vom Verarbeitenden Gewerbe ebenfalls ein deutliches Wachstum ausgeht. Gegenwind kommt von den sehr hohen Energiepreisen, die die Kaufkraft schmälern und auch die energieintensive Produktion belasten. Unterm Strich rechnet KfW Research in Deutschland 2022 mit einem Wachstum von 3,2 %, gefolgt von 2,9 % im nächsten Jahr. Im Euroraum erwarten wir 3,6 % und 2,7 %. Ein wesentliches Konjunkturrisiko sind die Folgen des russischen Einmarschs in die Ukraine.
KfW-Konjunkturkompass Februar 2022(PDF, 176 KB, barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt verharrt im 4. Quartal 2021 auf dem Bestwert des Vorquartals. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments bleibt bei 41,6 Saldenpunkten und beendet das Jahr 2021 somit auf seinem bisherigen Höchststand. Im Jahresmittel war das Geschäftsklima nach 2018 mit Abstand das höchste seit Start des Barometers.
German Venture Capital Barometer 4. Quartal 2021(PDF, 255 KB, nicht barrierefrei)
Nach der Stagnation im Vorquartal nimmt das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt zum Jahresende seinen Aufwärtstrend wieder auf. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments legt um 9,4 Zähler auf 20,2 Saldenpunkte zu. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage gewinnt dabei zum siebten Mal in Folge hinzu und auch die Geschäftserwartung fallen wieder etwas optimistischer aus.
German Private Equity Barometer 4. Quartal 2021(PDF, 254 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Durch nie dagewesene Infektionszahlen und den damit verbundenen Arbeitsausfällen tritt in der Omikron-Welle ein neuer wirtschaftlicher Belastungsfaktor auf, dessen Ausmaß hier abgeschätzt und eingeordnet wird. Infektionen und Quarantäneanordnungen dürften während des laufenden Quartals etwa 1,2 % der Erwerbstätigen ausfallen lassen. Hochgerechnet summieren sich die Verluste auf etwa 33 Mio. Tage. Die im Bruttoinlandsprodukt ausgewiesene Wirtschaftsleistung wird aber voraussichtlich weit weniger stark beeinträchtigt.
Arbeitsausfälle durch Omikron summieren sich auf etwa 33 Mio. Tage (PDF, 129 KB, barrierefrei)
Im Januar leben viele von der Hoffnung auf den Sommer, gerade in Zeiten der Pandemie. Das gilt insbesondere für die mittelständischen Unternehmen, die aktuell mit staatlichen Einschränkungen, Konsumzurückhaltung oder indirekten Pandemiefolgen wie den globalen Lieferengpässen kämpfen. Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt, dass viele von ihnen zwar zu Jahresbeginn eine weitere Verschlechterung der Geschäftslage beklagen, aber immerhin auch wieder deutlich optimistischer in die nahe Zukunft blicken.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Januar 2022(PDF, 168 KB, barrierefrei)
Trotz der Verschärfung der Pandemielage zeigten die Banken gegenüber potenziellen Kreditnehmern aus dem Unternehmenssektor zum Jahresende wieder mehr Entgegenkommen. Allerdings sank die KfW-ifo-Kredithürde für den Mittelstand nur marginal, während Großunternehmen deutlich von Lockerungen beim Kreditzugang profitierten. Weniger als 1 von 10 der großen Unternehmen beklagte zuletzt noch ein restriktives Verhalten der Kreditinstitute.
Im gleichen Zeitraum zog die Kreditnachfrage der mittelständischen Unternehmen nach fünf Rückgängen in Folge wieder etwas an. Gemessen am längerfristigen Durchschnitt ist die Kreditnachfrage aber weiterhin als schwach einzuordnen. Omikron und die Störungen der globalen Lieferketten sind wesentliche Belastungsfaktoren für das Investitionsklima und dämpfen so den damit verbundenen Finanzierungsbedarf.
Der Tiefpunkt am Kreditmarkt liegt hinter uns. Das ist zum Jahresende eine positive Nachricht, auch wenn bei der Bewertung Zurückhaltung geboten ist. Denn im dritten Quartal haben die Banken noch einmal 7,6 % weniger neue Kredite vergeben als im letzten Jahr.
Schon im Schlussquartal könnte das Kreditwachstum aber ins Positive drehen. Ein großer Teil der sprunghaften Verbesserung ist jedoch auf den Wegfall des negativen Basiseffekts zurückzuführen. Darüber hinaus dürfte der externe Finanzierungsbedarf der Unternehmen aber etwas stärker steigen als gedacht. Dazu tragen die hartnäckigen Lieferengpässe bei. Sie verteuern Vorprodukte und Investitionsprojekte. Damit steigt der damit verbundene Mittelbedarf.
Mit dem Auftreten von Omikron werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nun erneut erheblich gestört. Wir rechnen mit erhöhter Volatilität des Kreditgeschäfts und sehen eine nachhaltig stärkere Erholung des Kreditmarkts zur Zeit erst in der zweiten Jahreshälfte.
KfW-Kreditmarktausblick Dezember 2021(PDF, 105 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Wie das KfW-Mittelstandspanel zeigt, hat im Jahr 2020 nur etwas mehr als ein Drittel (36 %) der kleinen und mittleren Unternehmen Weiterbildung selbst durchgeführt oder gefördert, im Durchschnitt für die Hälfte ihrer Belegschaft. Die aggregierten Weiterbildungsausgaben des Mittelstands belaufen sich auf ungefähr 10 Mrd. EUR bzw. ca. 5 % der gesamten mittelständischen Investitionen in Anlagen und Bauten. Diese ernüchternden Zahlen sind eine Bestandsaufnahme inmitten der Corona-Krise, doch selbst eine zügige Rückkehr zum Vorkrisenniveau würde den aktuellen Herausforderungen des Strukturwandels nicht gerecht. Problem ist, dass der Weiterbildungssektor im Status quo zu unübersichtlich und informell ist, er weist Angebotslücken und zu geringe Teilnahmequoten auf. KfW Research sieht die wesentlichen Stellschrauben für systematische und hochwertige Weiterbildung in der Breite auf drei Gebieten: 1. Verbesserung des Angebots, 2. finanzielle Förderung, 3. Schaffung von Zeitressourcen.
Omikron treibt den Mittelständlern zusätzliche Sorgenfalten in die Stirn. Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen verschlechtert sich im Dezember deutlich und setzt damit seinen im Juli begonnenen und lediglich im Oktober unterbrochenen Abwärtstrend fort. Erstmals seit April fällt die Stimmung wieder unter den historischen Durchschnitt. Die Erwartungskomponente allein notiert inzwischen sogar tief im pessimistischen Bereich. Am winterlichen Konjunkturhimmel ziehen dunkle Wolken auf und verdüstern den Ausblick auf 2022.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Dezember 2021(PDF, 105 KB, nicht barrierefrei)
Das mittelständische Geschäftsklima geht im November deutlich nach unten. Sowohl die Lagebeurteilungen als auch die Erwartungen befinden sich im Sinkflug. Während Pandemiesorgen das Dienstleistungssegment und viele Einzelhandelsunternehmen belasten, ächzt das Verarbeitende Gewerbe unter hartnäckigen Materialengpässen. Branchenübergreifend wollen angesichts der Knappheiten so viele kleine und mittlere Unternehmen ihre Preise anheben wie nie zuvor, zunehmend auch in den verbrauchernahen Bereichen wie dem Einzelhandel.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer November 2021(PDF, 97 KB, nicht barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt hat sich im 3. Quartal 2021 weiter verbessert. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments steigt um 4,9 Zähler auf 42,2 Saldenpunkte leicht über seinen bisherigen Bestwert des vorherigen Quartals. Die Indikatoren für Fundraising und Dealflow bleiben dabei weiterhin sehr gut. Bei Klimakomponenten wie den Exitmöglichkeiten und dem steuerlichen Rahmen gibt es dagegen stärkere Bewegungen.
German Venture Capital Barometer 3. Quartal 2021(PDF, 171 KB, nicht barrierefrei)
Das deutsche BIP wird 2022 mit 4,4 % deutlich kräftiger wachsen als 2021 mit 2,6 %. Nach Stagnation im Winterhalbjahr infolge hartnäckiger Materialengpässe und pandemiebedingter Wertschöpfungsverluste bei kontaktintensiven Dienstleistungen nimmt das Quartalswachstum ab dem kommenden Frühling wieder richtig Fahrt auf. Der Auftragsbestand der Industrie ist rekordhoch und wird im Verlauf von 2022 für ein deutliches Produktionsplus sorgen, sobald die Materialknappheiten nachlassen. Mit Eindämmung der Pandemie wird zudem der Konsum wieder anziehen, zumal die Haushalte erhebliche Überersparnisse angesammelt haben, mit denen sie auch den energiepreisbedingten Kaufkraftverlust zumindest abfedern können. Die Eurozone dürfte 2022 um 4,2 % wachsen, nach 5,0 % im Jahr 2021. Die Pandemie ist weiterhin das zentrale Risiko, wie die neu entdeckte Virusvariante Omikron augenfällig unterstreicht.
KfW-Konjunkturkompass November 2021(PDF, 96 KB, nicht barrierefrei)
Weiter Informationen zum KfW Research Ausblick – temporäre oder dauerhafte Belastungsfaktoren?
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Krise hat dem mittelständischen M&A-Markt im Jahr 2020 einen Dämpfer verpasst. Die Anzahl an M&A-Transaktionen, die auf ein deutsches KMU zielten, ging im Vergleich zum Jahr 2019 um rund 45 % zurück. Insbesondere inländische Investoren zeigten sich zurückhaltend. Ausländische Käufer – allen voran Investoren aus den USA sowie aus Großbritannien – waren im Jahr 2020 dagegen merklich häufiger im mittelständischen M&A-Markt vertreten. Grundsätzlich wurde die Käuferseite klar von Finanzinvestoren dominiert.
Besonders gefragt waren im vergangenen Jahr IT- und Informationsdienstleister. Die Corona-Krise und der damit verbundene zusätzliche Digitalisierungsschub haben ihren Anteil an M&A-Transaktionen im Mittelstand deutlich steigen lassen – auf rund 26 %.
Marktzahlen für das laufende Jahr deuten auf eine kräftige Erholung des deutschen M&A-Markts hin.
Fokus Volkswirtschaft
Die Unternehmensinvestitionen in Deutschland sind (zu) niedrig. Die Corona-Krise hat dabei einen bereits längerfristigen Trend nochmals verschärft, speziell im Mittelstand. Doch steht gerade jetzt die Transformation in Richtung Klimaneutralität und Digitalisierung auf der Agenda. Das erfordert enorme Investitionen. Zuversicht ist dabei die zentrale Stellschraube, damit Unternehmen Investitionen angehen. Investitionsbereitschaft, -höhe und Zielrichtung sind entscheidend von der Geschäftserwartung der Unternehmer und Unternehmerinnen abhängig. Auch demografische Prozesse spielen eine große Rolle. Die Neigung zu investieren sinkt mit dem Alter. Vor allem bei kleinen Unternehmen sind Investitionsentscheidungen an die Person des Inhabenden gekoppelt. Klassische Faktoren spielen dagegen eine untergeordnete Rolle. Die Wirtschaftspolitik kann helfen: Grundlegende Voraussetzung für rege Unternehmensinvestitionen sind sichere wirtschaftspolitische und regulatorische Rahmenbedingungen.
Warum Unternehmen (nicht) investieren(PDF, 143 KB, nicht barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hält im 3. Quartal 2021 das erreichte Niveau. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments steht kaum verändert bei 11,1 Saldenpunkten. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage gewinnt dabei hinzu, während die Geschäftserwartung wieder etwas pessimistischer ausfällt. Auch die einzelnen Klimakomponenten haben sich im Vergleich zum Vorquartal nur wenig verändert und ergeben ein positives Gesamtbild.
German Private Equity Barometer 3. Quartal 2021(PDF, 167 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die deutsche Wirtschaft steht vor historischen Herausforderungen: Es gilt unter anderem Klimaneutralität zu erreichen, den wachsenden Fachkräftemangel einzudämmen, die Renten demografiefest zu machen, in der Digitalisierung wettbewerbsfähig zu werden und die stark gestiegenen Staatsschulden zu senken. Ein höheres Wachstum der Arbeitsproduktivität könnte die Bewältigung wesentlich erleichtern. Denn gelingt es nicht, das Produktivitätswachstum zu stärken, wird sich das Wirtschaftswachstum schon in wenigen Jahren gravierend abschwächen. Eine Studie von KfW Research zeigt die Dimension der Herausforderungen und die Ursachen für das schwache Produktivitätswachstum auf und legt dar, wo die Wirtschaftspolitik ansetzen kann, um das Produktivitätswachstum zu erhöhen. Zur Umsetzung wird ein umfassendes wirtschaftliches Reformprogramm vorgeschlagen.
Die zu Grunde liegende Studie: Wie lässt sich das Produktivitätswachstum stärken?(PDF, 3 MB, nicht barrierefrei)
Präsentation Herausforderung Produktivitätswachstum(PDF, 401 KB, nicht barrierefrei)
Im Oktober 2021 sahen sich 43 % aller Unternehmen durch Fachkräftemangel beeinträchtigt. Im Oktober 2020 waren es – coronabedingt – lediglich 23,7 % gewesen. Damit sind fehlende Fachkräfte seit dem Sommer zu einem weitaus häufigeren Produktionshemmnis geworden als vor der Pandemie. Alle Wirtschaftsbereiche sind davon betroffen. Im Verarbeitenden Gewerbe sahen rund 37 % der Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert, der mit Abstand höchste Anteil der letzten 30 Jahre.
KfW-ifo-Fachkräftebarometer November 2021(PDF, 176 KB, nicht barrierefrei)
Weitere Informationen zu Fachkräfte in Deutschland
Nach drei Rückgängen in den Vormonaten steigt das mittelständische Geschäftsklima im Oktober wieder leicht an und unterbricht damit seinen Abwärtstrend. Ursächlich für den Anstieg sind sowohl verbesserte Lageurteile als auch geringfügig optimistischere Erwartungen. Bei den Großunternehmen setzt sich die Stimmungseintrübung dagegen ungebremst fort.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Oktober 2021(PDF, 104 KB, nicht barrierefrei)
Mittelstand beweist Anpassungsfähigkeit in der Corona-Krise – Fundament der Kleinen allerdings mit sichtbaren Rissen
Der Mittelstand ist insgesamt glimpflich durch das Krisenjahr 2020 gekommen. Das zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2021. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit haben die kleinen und mittleren Unternehmen die Lasten der Corona-Krise gut wegstecken lassen. Vor allem der rasche Ausbau digitaler Vertriebswege hat die Umsatzverluste auf 277 Mrd. EUR begrenzt. Trotz Eintrübung der Ertragslage ist der befürchtete, massive Einbruch der Eigenkapitalausstattung in der Breite ausgeblieben. Die Kapitalstruktur der KMU zeigt sich im Aggregat stabil. Kleinere Unternehmen haben allerdings herbe Einschnitte hinnehmen müssen. Gelitten haben auch die Investitionen. Nie zuvor wurden so viele Pläne nicht umgesetzt und kleinere Projekte zur Krisenanpassung haben dominiert. An der Schwelle zur klimaneutralen Transformation und angesichts eines hohen Nachholbedarfs bei der Digitalisierung stehen die Unternehmen weiterhin vor großen Herausforderungen.
Fokus Volkswirtschaft
Durch die krisenbedingt erhöhte Verschuldung entsteht in den nächsten Jahren ein signifikanter Konsolidierungsbedarf, während gleichzeitig erhebliche öffentliche Investitionen notwendig werden. Daher ist es wichtig, die Struktur der Staatsausgaben und vor allem deren Effizienz in den Blick zu nehmen: Das heißt, die Leistung bei den durch die Ausgaben verfolgten Zielen ins Verhältnis zu den eingesetzten Mitteln zu setzen. Der vorliegende Beitrag bietet hierzu einen Denkanstoß: Anhand aktueller Indikatoren wird die Effizienz der deutschen Staatsausgaben im internationalen Vergleich untersucht. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen Bildung und Infrastruktur. Insgesamt scheint der deutsche Staat in beiden Kategorien bisher recht effizient zu wirtschaften. Bei eher durchschnittlichen Leistungen ergibt sich die Effizienz aber vor allem aus vergleichsweise niedrigen Ausgaben für diese Bereiche. Eine große Herausforderung ist es auch bei höheren Ausgaben effizient zu bleiben.
Staatsausgaben: Es kommt auch auf die Effizienz an(PDF, 265 KB, nicht barrierefrei)
Das Geschehen am Kreditmarkt wird zurzeit von einer auffallend schwachen Kreditnachfrage der Unternehmen geprägt. Das zeigt die aktuelle Befragung zur KfW-ifo Kredithürde. Immer weniger Unternehmen verhandeln mit Banken über die Aufnahme von Krediten. Unter den Mittelständlern sank die entsprechende Quote im dritten Quartal auf unter 18 %. Das ist ein neues Rekordtief.
Die Kreditzugangshürden entwickelten sich im selben Zeitraum uneinheitlich, blieben aber für beide Größenklassen auf überdurchschnittlichen Niveaus. Dabei sind die Kreditbarrieren für mittelständische Unternehmen nach einem Rückgang im Vorquartal wieder höher geworden. Von den Verschärfungen betroffen sind besonders kleine und mittlere Dienstleister.
KfW-ifo-Kredithürde Oktober 2021(PDF, 87 KB, nicht barrierefrei)
Deutsche Unternehmen und Selbstständige haben im zweiten Quartal erheblich weniger Kredite aufgenommen als im Vorjahr. Nach den Berechnungen von KfW Research schrumpfte das Kreditneugeschäft der Banken und Sparkassen mit den gewerblichen Kunden um 12,7 %. Einen höheren prozentualen Rückgang gab es zuletzt während der globalen Finanzkrise.
Die treibende Kraft hinter der Schwäche bleibt die geringe Nachfrage der Unternehmen. Vor allem die neuen Ausleihungen kurzfristiger Finanzierungsmittel bis zu einem Jahr liegen auf einem niedrigen Niveau. Die bessere Wirtschaftslage und der beschleunigte Fluss der staatlichen Hilfszahlungen dürften hierfür maßgeblich sein.
Auch wenn vieles dafür spricht, dass das Kreditwachstum in der zweiten Jahreshälfte die Talsohle hinter sich lassen kann, wird es noch dauern bis die Zuwachsraten wieder ins Plus drehen. Unserer Einschätzung nach dürfte dies Anfang 2022 der Fall sein.
KfW-Kreditmarktausblick September 2021(PDF, 89 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Das Wirtschaftswachstum wird in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen als noch vor einigen Monaten prognostiziert. Ein Grund sind die Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten, die auch weite Teile des Mittelstands erfasst haben: Nahezu die Hälfte aller kleinen und mittleren Unternehmen ist davon betroffen, im Verarbeitenden Gewerbe und in der Bauindustrie sind es sogar fast 80 %.
In der Folge kommt es zu Produktionsstörungen, Liefertermine können nicht eingehalten und Kundenaufträge müssen abgelehnt werden. Etwa jeder vierte Mittelständler sieht sich gezwungen, die teils drastischen Preissteigerungen bei Rohstoffen wie Stahl, Holz oder Kunststoff und Vorprodukten wie Mikroprozessoren an seine Kunden weiterzugeben. Die Auswirkungen auf die Beschäftigung sind bisher eher gering. Mit einer schnellen Auflösung der Lieferengpässe rechnen allerdings nur wenige Unternehmen.
Lieferengpässe in der Breite des Mittelstands deutlich spürbar(PDF, 164 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Eine geringe Gobalilsierungsdynamik stellt die Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle auf Zukunftsfähigkeit zu prüfen, ihre Exportstrategien anzupassen und neue Absatzpotenziale zu erschließen. Die Prognos-Studie identifiziert drei wesentliche Anpassungsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen. Eine stärkere Fokussierung auf den heimischen Markt ist eine Option, die Entwicklung neuer, innovativer Exportprodukte oder -dienstleistungen eine weitere Möglichkeit. Wachstumschancen ergeben sich hier vor allem aus den Megatrends demografischer Wandel, Digitalisierung sowie Klima- und Umweltschutz. Eine dritte Strategie besteht in der Erschließung neuer Exportmärkte, insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern. Für die Politik ergeben sich hieraus verschiedene Ansatzpunkte, wie sie die Unternehmen dabei unterstützen kann.
Fokus Volkswirtschaft
Die Auswirkungen der Globalisierung auf Wachstum, Wertschöpfung und Erwerbstätigkeit in Deutschland in den nächsten zehn Jahren werden anhand von drei Szenarien analysiert. Ein erneuter Globalisierungsschub mit stark zunehmender Offenheit für den Handel stellt mit einem durchschnittlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,2 % pro Jahr zwischen 2023 und 2030 das beste, eine Deglobalisierung und damit abnehmende Offenheit mit 0,9 % das schlechteste Szenario für die deutsche Wirtschaft dar. Die als wahrscheinlicher eingeschätzte Fortsetzung der verlangsamten Globalisierung der letzten zehn Jahre ordnet sich mit einer Wachstumsrate von 1,1 % zwischen diesen beiden Optionen ein.
Mit dem dritten Rückgang in Folge ist das Geschäftsklima unter den kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland auf einen Abwärtstrend eingeschwenkt. Wie das Wetter war auch die Konjunktur in diesem Spätsommer durchwachsen. Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe gibt die Stimmung angesichts der allgegenwärtigen Engpässe bei Materialien und Lieferkapazitäten deutlich nach. Doch es gibt auch Lichtblicke, denn bei den Dienstleistungsunternehmen und vor allem im Bau verbessert sich das Geschäftsklima.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer September 2021(PDF, 101 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Digitalisierung gehört im Mittelstand zum Geschäftsalltag. Für über 80 % der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind grundlegende Digitalkompetenzen wie z. B. die Bedienung von Computern, Tablets und Standardsoftware von großer Bedeutung. Ein Viertel der KMU hat zudem Bedarf an fortgeschrittenen Fähigkeiten wie Programmieren oder Datenanalyse. Eine Sonderbefragung im KfW-Mittelstandspanel zeigt, dass es einem von drei Unternehmen an dringend benötigten Digitalkompetenzen mangelt. Eine Weiterbildungsoffensive könnte verhindern, dass fehlende Digitalkompetenzen zum wesentlichen Hemmnis des digitalen Strukturwandels werden.
Die sehr ansteckende Delta-Variante hat nach der weitgehenden Rücknahme der Lockdown-Maßnahmen eine vierte Corona-Welle in Deutschland losgetreten, gleichzeitig erweisen sich die Engpässe bei Rohstoffen und Vorleistungsgütern in der Industrie als hartnäckiger als ursprünglich befürchtet. Beides befeuert neue Sorgen um die künftige wirtschaftliche Entwicklung, die das mittelständische Geschäftsklima im August zum zweiten Mal in Folge nach unten ziehen. Treiber des jüngsten Rückgangs ist erneut allein die Erwartungskomponente des Geschäftsklimas, die Lageurteile steigen dagegen auf ein neues Jahreshoch.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: August 2021(PDF, 169 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Die Ausbildungsaktivität, die weit überwiegend in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stattfindet, wurde durch die Corona-Krise stark beeinträchtigt. Bei 28 % der Ausbildungsunternehmen ist im Jahr 2020 die Anzahl der Azubis gesunken. Insgesamt gab es in Deutschland einen Rückgang um 3 % von 1,33 auf 1,29 Mio. Azubis. Eine aktuelle Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels ergibt auch für das gerade gestartete Ausbildungsjahr eine negative Tendenz: 26 % der Ausbildungsunternehmen rechnen auch im Jahr 2021 mit einem Rückgang. Trotz der in Fahrt kommenden Konjunktur ist eine schnelle Erholung des Ausbildungsmarkts unwahrscheinlich.
Neues Ausbildungsjahr 2021: schnelle Erholung unwahrscheinlich(PDF, 123 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Trotz aktuell wieder steigender Inzidenzen machen die Impfungen und die Rücknahme der Eindämmungsmaßnahmen Hoffnung, dass Deutschland die Corona-Pandemie in absehbarer Zeit in den Griff bekommt. Damit drängen die Fragen nach dem „Danach“ stärker in den Vordergrund. Gleichzeitig können wir die Dimension der Herausforderung der Transformation zu einer resilienten, digitalen und klimaneutralen Wirtschaft besser einschätzen. Die Notwendigkeit eines Umsteuerns wird immer dringlicher, um Deutschland zukunftsfest aufzustellen. Den größten Bedarf sehen wir dabei in fünf zentralen Handlungsfeldern: Krisenfestigkeit, Klimaneutralität, Digitalisierung, Globalisierung und Europa. Ein gezieltes Vorgehen ist erforderlich, um das Momentum der Krisenbewältigung für das Umsteuern hin zu einer nachhaltigen Erholung zu nutzen. Ziel dieses Papiers ist es, konkrete Ansatzpunkte für Lösungen innerhalb der identifizierten Handlungsfelder aufzuzeigen.
Weitere Informationen auf der Themenseite Gestärkt aus der Corona-Krise gehen
Fokus Volkswirtschaft
Die aktuelle Studie von KfW Research stellt fest, dass die Corona-Pandemie spürbare Folgen im Mittelstand hinterlässt. Die Auswirkungen der Krise treffen den Mittelstand jedoch nicht einheitlich, sondern treten verstärkt in einzelnen Segmenten auf. Rückschläge bei der Eigenkapitalquote müssen vor allem kleine Unternehmen, auslandsaktive Unternehmen sowie Unternehmen mit bereits vor der Krise schwachen Bonitäten verzeichnen. Eine höhere Krisenfestigkeit kann dagegen bei Unternehmen ermittelt werden, bei denen die Bonitätseinstufung auf ausgeprägte Managementfähigkeiten hinweist sowie bei Unternehmen, die bereits im Vorfeld Innovations- und Digitalisierungsprojekte durchgeführt haben. Die Krisenerfahrung zeigt, dass wir nach der akuten Krisenbewältigung wirtschaftspolitische Schwerpunkte auf Krisenfestigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität setzen müssen.
Weitere Informationen auf der Themenseite Gestärkt aus der Corona-Krise gehen
Das Wachstum ist zurück. Dank der zeitweise deutlich gesunkenen Infektionszahlen erholt sich die Wirtschaft im zweiten Quartal: Das deutsche BIP wächst um 1,6 %, die Wirtschaftsleistung im Euroraum sogar um 2,0 %. Durch den Aufholeffekt bei den Dienstleistungen und einen starken privaten Konsum wird das Wachstum im laufenden Quartal voraussichtlich kräftig ausfallen, bevor es im Herbst mit moderaterem Tempo weitergeht. Die Delta-Variante und vor allem die Materialengpässe begrenzen aber die Luft nach oben, weshalb wir für 2021 in Deutschland nur noch ein Wachstum von 3,0 % erwarten. Ein statistischer Überhang und die aufgestauten Industrieaufträge dürften 2022 für ein Plus von 4,2 % sorgen. Aufgrund einer überraschend starken ersten Jahreshälfte in anderen Mitgliedstaaten wird die Prognose für das diesjährige Wachstum im Euroraum dagegen nach oben korrigiert: Für 2021 rechnen wir jetzt mit einem Plus von 4,7 %, gefolgt von 4,3 % im kommenden Jahr.
KfW-Konjunkturkompass August 2021(PDF, 136 KB, nicht barrierefrei)
Der Stimmungsaufschwung auf dem deutschen Venture Capital-Markt setzt sich auch im 2. Quartal 2021 fort. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments steigt um 10,5 Zähler auf 37,8 Saldenpunkte und markiert damit einen neuen Bestwert. Die Entwicklung der Klimakomponenten zu Fundraising, der Exitmöglichkeiten und der Stärke des Dealflows haben das Geschäftsklima befeuert. Alle drei Indikatoren haben neue Bestmarken gesetzt. Bei den Exitmöglichkeiten hat das IPO-Klima am stärksten angezogen, was den aktuell gut gefüllten IPO-Kalender widerspiegelt.
German Venture Capital Barometer 2. Quartal 2021(PDF, 243 KB, nicht barrierefrei)
Die Entwicklung des Geschäftsklimas auf dem deutschen Private Equity-Markt hat seine positive Dynamik auch im 2. Quartal 2021 beibehalten und liegt erstmals nach dem Corona-Schock wieder über dem langjährigen Durchschnitt. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments steigt um 25,7 Zähler auf 13,4 Saldenpunkte. Die Bewertung der Geschäftserwartungen zieht dabei um die Hälfte stärker an wie die der aktuellen Geschäftslage. Erfreulich ist zudem, dass die Klimakomponenten weitgehend positive Werte aufzeigen, allen voran das Fundraising.
German Private Equity Barometer 2. Quartal 2021(PDF, 221 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Pandemie hat unser Konsum- und Bewegungsverhalten stark verändert. Einige dieser Veränderungen werden wohl auch nach einem Ende der Pandemie bleiben. Das wird nachhaltige Auswirkungen auf die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland haben – dies zeigen die Ergebnisse einer Sonderbefragung im Rahmen des KfW-Mittelstandspanels. Rund 14 % der Mittelständler erwarten, dass ihre Produkte oder Dienstleistungen nach der Krise stärker gefragt sein werden als davor. Gleichzeitig rechnen jedoch 17 % der KMU mit einem dauerhaften Nachfragerückgang. Ein Transformationsprozess wird für den davon betroffenen Teil des Unternehmenssektors wohl unumgänglich sein. Diesen gilt es mit geeigneten Fördermaßnahmen und Qualifikationsangeboten für die Beschäftigten zu begleiten.
Zur Themenseite Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen
Lange kannte das mittelständische Geschäftsklima nur den Weg nach oben. Jetzt erhält es einen Dämpfer und geht zum ersten Mal seit Januar wieder zurück. Ursächlich sind vor allem Sorgen über die wieder steigenden Inzidenzen. Das Geschäftsklima unter den kleinen und mittleren Unternehmen sinkt allein erwartungsbedingt, während sich die Lagebeurteilung nochmals leicht verbessert.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Juli 2021(PDF, 98 KB, nicht barrierefrei)
Der Anteil der Unternehmen in Kreditverhandlungen geht auch im zweiten Quartal 2021 trendmäßig zurück, wenngleich der Rückgang im Mittelstand etwas schwächer ausfiel als in den Vorquartalen.
Unsicherheit über die Überwindung temporärer Angebotsengpässe und den Einfluss von Virusvarianten dürften mitverantwortlich für die seit gut einem Jahr rückläufige Kreditnachfrage sein.
Die Banken verschärfen ihre Kreditvergabepolitik für Großunternehmen leicht, besonders Unternehmen im Bausektor sind hier betroffen. Der Mittelstand, vor allem im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor, kommt wieder deutlich leichter an Bankkredite.
KfW-ifo-Kredithürde Juli 2021(PDF, 123 KB, nicht barrierefrei)
Angesichts der deutlichen Entspannung der pandemischen Lage macht das mittelständische Geschäftsklima im Juni erneut einen ähnlich großen Sprung nach oben wie schon im Mai und schließt fast zu den Großunternehmen auf. Der Anstieg der Geschäftslageurteile ist der zweitstärkste seit Beginn der Zeitreihe im Januar 2005, gleichzeitig fallen die Erwartungen der Mittelständler so optimistisch aus wie nie in den vergangenen gut zehn Jahren. Nun ist es entscheidend mit den wiedergewonnenen Freiheiten verantwortungsvoll umzugehen und die Impfkampagne mit hohem Tempo weiterzufahren, gerade angesichts der immer mehr um sich greifenden sehr ansteckenden Delta-Variante des Virus.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Juni 2021(PDF, 109 KB, nicht barrierefrei)
Der Abwärtstrend am Unternehmenskreditmarkt hat sich zum Jahresbeginn vertieft. Gegenüber dem Vorjahr ging das Kreditneugeschäft deutscher Banken mit Unternehmen und Selbstständigen um 6,5 % zurück. Mit einem Einbruch dieser Größenordnung war auch aufgrund des pandemiebedingten Kreditschubs im Frühjahr 2020 zu rechnen.
Die unterdurchschnittliche Kreditnachfrage bleibt der bestimmende fundamentale Faktor für die Kreditmarktschwäche. Dazu trägt neben der zunehmenden Auszahlung staatlicher Finanzhilfen die wirtschaftliche Erholung maßgeblich bei. Da die Belastungen der Unternehmen durch Umsatzeinbußen zurückgehen, sinkt der Bedarf an neuen Bankkrediten. Ein Wermutstropfen bleibt die andauernde Investitionszurückhaltung der Unternehmen.
Angesichts der deutlichen Aufhellung der wirtschaftlichen Stimmung ist jedoch Besserung in Sicht. Mit dem Wegfall des negativen Basiseffekts und der kräftigeren Konjunktur im Herbst sollte auch am Kreditmarkt die Trendwende erfolgen.
KfW-Kreditmarktausblick Q2 2021(PDF, 107 KB, nicht barrierefrei)
Gründungstätigkeit 2020 mit Licht und Schatten: Corona-Krise bringt Tiefpunkt im Vollerwerb, birgt für viele aber auch Chancen
Durch die Corona-Krise ist die Gründungstätigkeit in Deutschland 2020 zurückgegangen. Die Zahl der Existenzgründungen ist auf 537.000 gesunken, im Vollerwerb auf einen neuen Tiefpunkt. Gründerinnen und Gründer machten sich 2020 häufiger selbstständig, um eine sich bietende Geschäftsgelegenheit wahrzunehmen. Die Anzahl an Chancengründungen blieb somit relativ stabil. Die Corona-Krise hat branchenbedingt insbesondere selbstständige Frauen stark belastet. Die Zahl der Gründerinnen ging aber nur leicht zurück. Gründungsinteressierte Frauen haben sich wohl schneller auf die neuen Krisenbedingungen eingestellt und letztlich ihre Gründungspläne häufiger doch realisiert als Männer.
KfW-Gründungsmonitor 2021(PDF, 637 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Der Impffortschritt in Deutschland hat sich rapide beschleunigt und die Neuinfektionen sind unter Schwellenwerte gerutscht, bei denen zuvor geschlossene Dienstleistungsbereiche wieder öffnen können. Dabei stellt sich die Frage, ob die Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen diesmal ohne Rückschläge erfolgen werden. Ein Vergleich mit dem Vorreiter Israel bietet Anhaltspunkte zu den Erfolgsbedingungen und auch zur Erholungsperspektive in den hart getroffenen Dienstleistungsbereichen. Nach einer rasanten Impfkampagne hat Israel seit Februar erfolgreiche Schritte aus dem Lockdown unternommen und gleichzeitig die Infektionszahlen weiter reduziert, sodass am 1. Juni 2021 (fast) alle inländischen Covid-Restriktionen aufgehoben wurden.
Corona-Krise belastet Unternehmen – Finanzierungsklima trübt sich ein.
Die KfW Bankengruppe hat in Zusammenarbeit mit 18 Wirtschaftsverbänden zum 20. Mal eine Unternehmensbefragung zu Bankenverhalten und Finanzierung durchgeführt.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Die Finanzierungssituation der Unternehmen hat sich verschlechtert. Der Anteil der Unternehmen, der von Schwierigkeiten beim Kreditzugang berichtete, betrug 26,5 %.
- Rund 60 % der befragten Unternehmen haben im Jahr 2020 Kreditverhandlungen geführt. Insbesondere langfristige Kredite waren gefragt.
- Die Krise hat die finanzielle Situation der Unternehmen belastet. Dadurch sind auch die Ratingnoten unter Druck geraten – 34,5 % der Unternehmen meldeten eine Verschlechterung der Bonitätsbewertung.
- Etwa zwei Drittel der befragten Unternehmen haben 2020 Investitionen getätigt – im Vergleich zum Vorjahr aber in geringerem Umfang. Investitionspläne für 2021 deuten aber auf eine Erholung hin.
Unternehmensbefragung 2021(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Zur Themenseite Unternehmensbefragung
Fokus Volkswirtschaft
Der deutsche Mittelstand atmet auf – Mitte Mai war die Betroffenheit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zwar noch immer hoch, im Vergleich zum Jahresbeginn dennoch rückläufig. Das zeigt die 5. Corona-Sonderbefragung des KfW-Mittelstandspanels. Gegenwärtig haben rund 2,4 Mio. Unternehmen in Deutschland mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Eine deutliche Entspannung ist insbesondere bei der finanziellen Situation der Unternehmen sichtbar: Weniger Unternehmen meldeten Umsatzeinbußen, die Liquiditätsausstattung hat sich spürbar verbessert und auch die Eigenkapitalsituation der KMU stabilisiert sich. Als zunehmende Belastung für den Erholungskurs erweisen sich jedoch Störungen in den internationalen Liefer- und Wertschöpfungsketten. Betroffen sind davon vor allem mittelständische Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe.
Licht am Ende des Tunnels – die Lage im Mittelstand entspannt sich(PDF, 227 KB, nicht barrierefrei)
Zur Themenseite Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen
Die dritte Corona-Welle ist gebrochen, der Anteil der Geimpften steigt, in immer mehr Regionen bestehen Aussichten auf anhaltende Lockerungen des öffentlichen Lebens. Angesichts dieser guten Nachrichten hellt das Geschäftsklima in den mittelständischen Unternehmen im Mai rasant auf und ist erstmals seit Pandemiebeginn wieder positiv. Getragen wird der Anstieg vor allem von einem viel optimistischeren Blick auf die kommenden sechs Monate. Die Konjunkturampel springt auf Grün, Vorsicht beim Tritt aufs Gaspedal ist gleichwohl angezeigt. Mit zu raschen Lockerungen würde Deutschland nach wie vor riskieren, die jüngsten Erfolge bei der Eindämmung der Pandemie wieder zu verspielen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Mai 2021(PDF, 101 KB, nicht barrierefrei)
Im 2. Quartal nimmt der Fachkräftemangel weiter deutlich zu. Das zeigen die Erhebungen zum aktuellen KfW-ifo-Fachkräftebarometer. Ein Viertel aller Unternehmen sieht seine Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert, mehr als doppelt so viele wie vor einem Jahr. Der Fachkräftemangel wird in den nächsten Jahren ohne weiteres Gegensteuern zu einem gravierenden Wachstumshemmnis werden. Deutschland braucht daher eine Strategie zur Fachkräftesicherung für die Nach-Coronazeit. Um die Knappheit erfolgreich einzudämmen sind eine höhere Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung, eine verbesserte Qualifikation von Erwerbstätigen und eine Stärkung des Wachstums der Arbeitsproduktivität durch günstigere Rahmenbedingungen für Investitionen, Innovationen und Digitalisierung sowie der Abbau der Defizite in der digitalen und wirtschaftsnahen Infrastruktur erforderlich.
KfW-ifo-Fachkräftebarometer Juni 2021(PDF, 169 KB, nicht barrierefrei)
Der Impffortschritt hat deutlich zugelegt und die dritte Infektionswelle ist gebrochen. Mit den Öffnungsschritten wird das deutsche BIP im laufenden Quartal wieder wachsen. Im Sommer folgt dann voraussichtlich ein deutlicher Schub, bevor im Herbst das Vorkrisenniveau überschritten wird. Insgesamt dürfte das deutsche BIP 2021 um 3,5 % expandieren. Für 2022 wird mit 4,0 % gerechnet, wobei sich die hohe Rate aber vor allem aus einem außergewöhnlich großen statistischen Überhang ergibt. Das BIP der Eurozone dürfte 2021 dank eines kräftigen Aufholwachstums um 4,5 % und 2022 um 4,3 % zulegen. Abwärtsrisiken ergeben sich insbesondere aus dem Pandemieverlauf. Bei einer schnellen Auflösung der Engpässe im Verarbeitenden Gewerbe könnte das Wachstum aber auch höher ausfallen.
KfW-Konjunkturkompass Mai 2021(PDF, 124 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Die Corona-Krise hat der Ausbildungsaktivität der KMU – und damit insgesamt - einen kräftigen Dämpfer verpasst: Im Jahr 2020 hat jedes vierte (26 %) ausbildende KMU aufgrund der Krise weniger neue Auszubildende eingestellt als ursprünglich geplant. Insgesamt wurden fast 50.000 Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen als im Vorjahr (-9 %). Für die Zukunft der durch die Krise ausgebremsten Schulabsolventen sowie für die Wettbewerbsfähigkeit der KMU ist es wichtig, die nicht zustande gekommenen Ausbildungsverhältnisse möglichst schnell nachzuholen. Doch kurzfristig ist selbst die Rückkehr zum Vorkrisenniveau unwahrscheinlich.
Zur Themenseite Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen
Die positive Entwicklung des VC-Geschäftsklimas geht auch im neuen Jahr weiter. Im ersten Quartal 2021 legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 11,5 Zähler auf 27,8 Saldenpunkte zu. Nur ein Jahr nach dem coronabedingten Einbruch des Geschäftsklimas sind fast alle Klimaindikatoren für das Marktumfeld wieder im positiven Bereich – viele sogar knapp unter ihren Bestmarken. Besonders stark legte im ersten Quartal 2021 das Fundraisingklima sowie die Beurteilung der Exitmöglichkeiten zu. Die Bereitschaft für Neuinvestitionen ist auf ein neues Hoch geklettert – sicherlich auch wegen der Qualität und der Stärke des VC-Dealflows, deren Beurteilungen ebenfalls knapp unter Bestwert gestiegen sind.
German Venture Capital Barometer 1. Quartal 2021(PDF, 125 KB, nicht barrierefrei)
Nachdem die Erholung des Geschäftsklimas auf dem deutschen Private Equity-Markt im Zuge des Corona-Einbruchs zuletzt nur schleppend vorankam, hat sie nun an Dynamik zugelegt. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments gewinnt im ersten Quartal 2021 18,7 Zähler auf -12,2 Saldenpunkte und liegt somit nur noch knapp im roten Bereich. Die verschiedenen Klimaindikatoren des deutschen Private Equity-Markts geben zwar ein gemischtes Bild ab, zum Jahresstart legen die meisten von ihnen jedoch zu. Ein aufflammender Konjunkturoptimismus führt wohl zu einer verbesserten Gesamteinschätzung über die Lage mittelständischer Unternehmen, wodurch die Qualität und die Stärke des Dealflows wieder positiv beurteilt werden, der Wertberichtigungsdruck sinkt und die Bereitschaft für Neuinvestitionen durch die Private Equity-Investoren deutlich zunimmt. Die sinkende Zufriedenheit mit den Einstiegsbewertungen ist dabei fast zwangsläufig.
German Private Equity Barometer 1. Quartal 2021(PDF, 123 KB, nicht barrierefrei)
Die dritte Corona-Welle hat vielerorts Verschärfungen des Lockdowns erfordert und bis zu einer Immunisierung der breiten Bevölkerung ist es noch ein langer Weg. Andererseits erholt sich die Weltwirtschaft spürbar. In diesem von widersprüchlichen Signalen geprägten Umfeld schlagen sich die mittelständischen Unternehmen wacker: Ihr Geschäftsklima nimmt im April das dritte Mal in Folge zu. Beide Klimakomponenten tragen zu dem Anstieg bei. Damit der erhoffte Aufschwung nun auch Realität wird, müssen die Neuinfektionen konsequent eingedämmt und das Impftempo weiter hochgefahren werden.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer April 2021(PDF, 61 KB, nicht barrierefrei)
Das Coronavirus trifft die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft in einer ohnehin schwierigen Situation. Zunehmende Spannungen in den internationalen Handelsbeziehungen und eine sich eintrübende Weltkonjunktur wirkten auch in den Mittelstand hinein, der seine Auslandsumsätze im Jahr 2018 nur um rund 3,1 % auf 595 Mrd. EUR steigern konnte, im Vergleich zu 5,5 % im Jahr 2017. Im Jahr 2019 waren die KfW-ifo-Exporterwartungen des deutschen Mittelstands anhaltend negativ, bevor sie im März 2020 drastisch eingebrochen sind. Besonders betroffen sind die rund 800.000 auslandsaktiven Mittelständler von den Auswirkungen der Corona-Krise in Europa, denn dort liegen ihre wichtigsten Absatz- und Beschaffungsmärkte. Der Handelskonflikt zwischen der EU und den USA rückt angesichts der Corona-Krise zwar in den Hintergrund – eine mögliche Eskalation erfüllt aber dennoch jeden dritten Mittelständler mit Sorge.
KfW-Internationalisierungsbericht 2021(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Zur Themenseite Deutschlands starke Verbindung zur Weltwirtschaft
Der Anteil der Unternehmen in Kreditverhandlungen ist im ersten Quartal 2021 im Mittelstand weiter zurückgegangen, bei großen Unternehmen stagniert dieser auf dem niedrigen Vorquartalsniveau. Investitionszurückhaltung verbunden mit der Unsicherheit über den weiteren Pandemieverlauf, eine gestiegene Verschuldungslast in Teilen des Unternehmenssektors sowie staatliche Überbrückungshilfen und Zuschüsse dürften die Kreditnachfrage bremsen. Die Banken verschärfen ihre Kreditvergabepolitik nochmals leicht, allerdings nur für den Mittelstand. Großunternehmen, vor allem im Verarbeitenden Gewerbe, kommen wieder deutlich leichter an Bankkredite.
KfW-ifo-Kredithürde April 2021(PDF, 124 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist im Jahr 2020 zurückgegangen. Mit 537.000 Existenzgründungen haben sich 68.000 weniger Menschen selbstständig gemacht als 2019. Das entspricht einem Minus von gut 11 %. Die Gründungsquote ist auf 104 Gründungen je 10.000 Menschen im Alter von 18–64 Jahren gefallen. Dabei ging die Zahl der Vollerwerbsgründungen auf einen neuen Tiefpunkt von 201.000 zurück (-27.000). Die Zahl der Nebenerwerbsgründungen fiel auf 336.000 (-41.000).
Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Zum Jahresende fiel das Kreditneugeschäft deutscher Banken mit Unternehmen und Selbstständigen klar um 4,3 % unter das Vorjahresniveau zurück. Damit ist im Unterschied zum Frühjahr 2020 ein spürbarer Anstieg der Kreditnachfrage infolge der zweiten Coranawelle ausgeblieben.
Die im Herbst ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen haben viele Unternehmen erneut belastet, gesamtwirtschaftlich betrachtet waren die Folgen der zweiten Infektionswelle aber weniger schwerwiegend. Gemeinsam mit staatlichen Finanzhilfen und Anpassungsleistungen der Unternehmen hat dies die Liquiditätslage im vierten Quartal stabilisiert. Hinzu kommt, dass Investitionsfinanzierungen aufgrund der enormen Unsicherheit weiterhin wenig gefragt sind.
Auch für das erste Halbjahr rechnen wir bei der Kreditvergabe mit einem deutlichen Minus im Vorjahresvergleich. Dazu trägt auch ein ausgeprägter Basiseffekt bei, der durch das pandemiegetrieben starke Kreditgeschäft im Frühjahr und Sommer 2020 entsteht.
KfW-Kreditmarktausblick März 2021(PDF, 171 KB, nicht barrierefrei)
Die Stimmung in den mittelständischen Unternehmen hellt im März zum zweiten Mal in Folge auf – und diesmal sogar ausgesprochen deutlich. Mit einsetzendem Frühling steigt das Geschäftsklima um gut das Dreifache einer üblichen Monatsveränderung. Besonders die Erwartungen springen regelrecht nach oben und sind erstmals seit Ausbruch der Pandemie leicht positiv. Noch besser gestimmt sind derzeit die Großunternehmen. Die kräftigen Klimaverbesserungen in der ganzen Breite der Wirtschaft sind angesichts der sich auftürmenden dritten Infektionswelle jedoch nur eine Momentaufnahme. Gleichwohl unterstreichen sie das große Potenzial für eine konjunkturelle Erholung, sobald die Pandemie erfolgreich eingedämmt wird – es sind Vorschusslorbeeren für den Aufschwung.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer März 2021(PDF, 97 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Infolge der Corona-Krise sind die Staatsschulden global deutlich gestiegen. Doch wie tragfähig sind die angehäuften Schulden? In diesem Beitrag werden am Beispiel von Deutschland und Italien die Aussichten für die Rückführung der Staatsschuldenquoten analysiert. Der Fokus liegt dabei auf der längerfristigen Entwicklung ab 2023, wenn sowohl die Rezession als auch die unmittelbare Erholungsphase voraussichtlich abgeschlossen sein werden. Anhand von verschiedenen Szenarien wird gezeigt, wie entscheidend das Verhältnis zwischen Zinsen und Wirtschaftswachstum für die Konsolidierungsherausforderung ist. Bei den gegenwärtig äußerst niedrigen Zinsen könnte Deutschland die Maastricht-Grenze schon im laufenden Jahrzehnt wieder unterschreiten und selbst in Italien ist ein langsamer Abbau der Schuldenquote mit nur moderaten Haushaltsüberschüssen möglich. Ein struktureller Anstieg der Zins-Wachstumsdifferenz wäre dagegen ein großes Risiko für die Schuldentragfähigkeit in Italien.
Fokus Volkswirtschaft
Die Wohnimmobilienpreise sind auch im Jahr 2020 stark gestiegen. Hat sich eine deutschlandweite Preisblase aufgebläht, die mit gravierenden Folgen für die deutsche Wirtschaft platzen könnte? Die aktuelle Analyse kann in dieser Hinsicht zwar immer noch Entwarnung geben, denn die Wohnungsbaukredite haben sich weit gehend in Einklang mit den Einkommen, dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum und den gesunkenen Zinskosten erhöht. Jedoch haben die Indizien für regionale Spekulationsblasen und die Risiken für Preisrückgänge erheblich zugenommen. Das gilt besonders in Anbetracht möglicher Bevölkerungsrückgänge.
Fokus Volkswirtschaft
Junge Selbstständige, die erst kurze Zeit am Markt sind, leiden unter der Corona-Krise besonders stark. Seit Ausbruch der Krise haben 40 % der befragten Selbstständigen mehr als die Hälfte ihrer Umsätze verloren. Aufgrund der coronabedingten Einbußen halten es 30 % der Befragten mindestens für wahrscheinlich ihre berufliche Selbstständigkeit aufgeben zu müssen. Ebenso viele mussten aufgrund der Krisenauswirkungen ihren Lebensstandard sehr stark einschränken. Anders als im etablierten Mittelstand hat die Krise bei den jungen Selbstständigen für Frauen häufiger negative Auswirkungen.
Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Fokus Volkswirtschaft
Nach wie vor spielt der Außenhandel für das Wirtschaftsmodell Deutschlands eine wichtige Rolle und ist trotz der hohen Bedeutung von Investitionsgütern relativ gut diversifiziert, wenn die Gütergruppen detailliert betrachtet werden. Die Corona-Krise hat den globalen und deutschen Außenhandel einbrechen lassen und die wichtigen Handelspartner Deutschlands schnell erfasst. Zwar erholt sich der Warenhandel schneller als der Dienstleistungshandel. Allerdings ist die Aus- und Einfuhr von Investitionsgütern in der Krise besonders weit zurückgegangen und war zudem schon vor der Krise durch die globale Investitionsschwäche belastet. Wenn sich die globale und deutsche Konjunktur wieder beleben und sich die wirtschaftspolitische Unsicherheit reduziert, wird dies die Investitionstätigkeit stärken. Dies gibt dann auch Schwung für den Investitionsgüterhandel. Längerfristig sind für die Außenwirtschaft die Digitalisierung und die Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft wichtige Themen.
Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Fokus Volkswirtschaft
Eine aktuelle Studie im Auftrag von KfW Research untersucht, welche Technologien in mittlerer Frist für Deutschland am Erfolg versprechendsten sind. Die zentralen Ergebnisse sind:
- Deutschland verfügt insgesamt über ein ausdifferenziertes Technologieprofil.
- Gute Ausgangspositionen bestehen insbesondere bei Kraftfahrzeugs-, Produktions- sowie Umwelt- und Klimaschutztechnologien.
- Es ist zwingend notwendig, das Kompetenzspektrum auf Informationstechnologien zu erweitern.
Während im Januar noch der verschärfte Lockdown verdaut werden musste, weht im Februar ein Hauch von Frühling. Das mittelständische Geschäftsklima steigt wieder deutlich um 4,2 Zähler auf -10,1 Saldenpunkte. Vor allem die Geschäftserwartungen hellen sich auf. Aber auch die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage legt etwas zu. Die Schere zwischen den von Eindämmungsmaßnahmen betroffenen Dienstleistungs- und Einzelhandelsunternehmen auf der einen Seite und den Bau- und Industrieunternehmen auf der anderen Seite bleibt aber weit geöffnet. Bei den mittelständischen Industrieunternehmen setzt sich der kräftige Stimmungsaufschwung fort. Im Einzelhandel ist es dagegen nur die Hoffnung auf bessere Zeiten, die im Februar für einen moderaten Anstieg des Geschäftsklimas sorgt. Die Lagebeurteilung des Einzelhandels ist dagegen fast so schlecht wie während des ersten Lockdowns.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Februar 2021(PDF, 145 KB, nicht barrierefrei)
Die mittelosteuropäischen Länder verzeichneten seit ihrem EU-Beitritt deutliche Zuwächse im Außenhandel und bei internationalen Direktinvestitionen. Deutsche Unternehmen investierten besonders kräftig in den Nachbarländern Tschechien und Polen. Der dort zuletzt immer manifester gewordene Fachkräftemangel im gewerblich-technischen Bereich könnte die Kooperation jedoch ausbremsen. Indes haben unsere Partner die Reformherausforderung angenommen – die Berufsbildung wird auf breiter Front in Richtung einer höheren Praxisbezogenheit modernisiert.
Infolge des weiterhin erhöhten Infektionsgeschehens, des Risikos ansteckenderer Virusmutationen und der deswegen verlängerten Einschränkungen wird die deutsche Wirtschaft im Startquartal 2021 spürbar schrumpfen. Mit zunehmenden Impffortschritten und zunächst vorsichtigen, dann aber immer umfassenderen Lockerungen bei erfolgreicher Zurückdrängung des Virus und Vermeidung einer dritten Welle zeichnet sich dann aber eine deutliche Erholung im Frühling und ein Wachstumsschub im Sommer ab. Insgesamt wird das deutsche BIP 2021 voraussichtlich um 3,3 % und 2022 um 3,4 % steigen. Das Vorkrisenniveau wird im vierten Quartal 2021 wieder erreicht. Das BIP der Eurozone dürfte 2021 dank eines kräftigen Aufholwachstums um 4,6 % und 2022 um 4,0 % zulegen. Ihr Niveau vor Krisenausbruch wird die Eurozone als Ganzes im Jahr 2021 allerdings noch verfehlen.
KfW-Konjunkturkompass Februar 2021(PDF, 128 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Wohnungsbauinvestitionen sind 2020 trotz Corona-Krise weiter gestiegen. Das dürfte auch für die Baufertigstellungen gelten. Der Bauüberhang von genehmigten, aber noch nicht fertig gestellten Wohneinheiten dürfte sich auf über 750.000 Wohnungen erhöht haben. Das lässt für 2021 einen weiteren Anstieg der Baufertigstellungen erwarten: Es könnten erstmals seit 20 Jahren wieder mehr als 300.000 Wohnungen gebaut werden. Die neuen Wohnungen werden vorwiegend dort errichtet, wo die Wohnungsnachfrage durch Bevölkerungszuwächse gestiegen ist. In Ballungsräumen dürften Wohnungen dennoch knapp und teuer bleiben, da der Trend zur Urbanisierung anhält. Ein Abbau von Überschussnachfrage in erhitzten Wohnungsmärkten kann zum einen durch den Bau neuer Wohnungen, zum anderen durch Umlenkung von Wanderungsströmen erreicht werden. Zu dieser Umlenkung können die Schaffung von Arbeitsplätzen außerhalb der Zentren sowie der Ausbau des öffentlichen Regionalverkehrs und der digitalen Infrastruktur beitragen.
Lichtblick: Wohnungsbauinvestitionen steigen trotz Corona-Krise(PDF, 212 KB, nicht barrierefrei)
Das VC-Geschäftsklima verbessert sich zum Jahresende 2020 deutlich und hat dadurch den coronabedingten drastischen Einbruch vom Jahresbeginn nun gänzlich wettgemacht. Im vierten Quartal legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 26,7 Zähler auf 17,0 Saldenpunkte zu. Die Bewertungen der aktuellen Geschäftslage und der Geschäftserwartungen verbuchen ähnlich hohe Zugewinne. Die drei Geschäftsklimaindikatoren zeigen sich somit unbeeindruckt vom neuerlichen Lockdown und übertreffen den letzten Vor-Corona-Stand. Die Erfahrungen aus dem Frühjahr lehrten offenbar, dass die Anti-Corona-Maßnahmen die Start-up-Szene weniger in der Breite treffen als zunächst befürchtet.
German Venture Capital Barometer 4. Quartal 2020(PDF, 130 KB, nicht barrierefrei)
Die Erholung des Geschäftsklimas auf dem deutschen Private Equity-Markt kommt weiterhin nur schleppend voran. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments hat sich im 4. Quartal 2020 mit -30,9 Saldenpunkten (+6,1) kaum verbessert. Bis zum Jahresende wurde somit nur rund die Hälfte des Einbruchs aus dem 1. Quartal wieder aufgeholt, weil der Erholungspfad auf halbem Weg aus dem Corona-Tal abgeflacht ist. Die Corona-Krise belastet die Stimmung also noch merklich und schlägt sich auf die Bewertung sowohl der aktuellen Geschäftslage als auch der Geschäftserwartungen nieder.
German Private Equity Barometer 4. Quartal 2020(PDF, 131 KB, nicht barrierefrei)
Fachkräftemangel in der Corona-Krise – das neue KfW-ifo-Fachkräftebarometer
Das neu konzipierte KfW-ifo-Fachkräftebarometer zeigt auf, in welchem Umfang Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert sehen – insgesamt und nach Wirtschaftszweigen und Regionen differenziert. Im 1. Quartal 2021 wurde die Geschäftstätigkeit von 20,6 % der Unternehmen in Deutschland von Fachkräftemangel behindert. Trotz des Lockdowns waren das 5,6 Prozentpunkte mehr als noch im 3. Quartal 2020. In wichtigen Dienstleistungsbereichen wie Architektur- und Ingenieurbüros, Rechts- und Steuerberatung und Dienstleistungen der Informationstechnik sind zwischen 30 und 50 % der Unternehmen betroffen. In den folgenden Jahren kann Fachkräfteknappheit durch den sukzessiven Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge und das schwache Wachstum der Arbeitsproduktivität zu einem gravierenden Wachstumshemmnis werden. Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint künftig im Frühjahr und Herbst, um die Entwicklung zu analysieren.
KfW-ifo-Fachkräftebarometer Januar 2021(PDF, 162 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Die meisten Deutschen sind Weiterbildungsmuffel. Das gilt gerade für Geringqualifizierte und Beschäftigte im Niedriglohnbereich. Der Trend steigt zwar, aber im Jahr 2018 nahmen 60 % der Erwerbspersonen nicht an betrieblicher Weiterbildung teil. Unter den Erwerbspersonen mit niedrigem Bildungsabschluss waren es sogar 75 %. Dies ist bedenklich, weil die Corona-Krise viele Arbeitsplätze gefährdet und der digitale, demografische und ökologische Strukturwandel die Anpassungsfähigkeit der Erwerbspersonen weit stärker fordert. Auch kann Weiterbildung den zunehmenden Fachkräfteengpässen entgegenwirken. Für eine Kultur lebenslangen Lernens gilt es daher, die Defizite bei Bildung und Weiterbildung zu beheben.
Alle Studien zum Thema Fachkräfte
Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Mittelständisches Geschäftsklima: Einzelhandel im Sturzflug, Industrie stabil
Durch den verlängerten und verschärften Lockdown sinkt das mittelständische Geschäftsklima im Januar deutlich. Sowohl die Lagebeurteilungen als auch die Geschäftserwartungen gehen nach unten. Zum Pessimismus beitragen dürfte sowohl das unbestimmte Ende des Lockdowns als auch die Enttäuschung über den langsamen Impffortschritt. Das Stimmungsniveau insgesamt ist allerdings noch weit vom Rekordtief im vergangenen Frühjahr entfernt.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Januar 2021(PDF, 246 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Krise belastet den Mittelstand auch zu Beginn des Jahres 2021. Die Betroffenheit hat im Januar wieder zugenommen. Das zeigt die 4. Corona-Sonderbefragung des KfW-Mittelstandspanels. Gegenwärtig haben rund 2,6 Mio. Unternehmen in Deutschland mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Im Vergleich zum Frühjahr 2020 ist die Lage aktuell aber weniger angespannt. Viele Unternehmen haben aus dem Vorjahr gelernt und mit Kreativität und Flexibilität Anpassungen bei ihren Geschäftsmodellen vorgenommen. Das zahlt sich jetzt aus. Umsatzeinbußen werden gegenwärtig als weniger drastisch eingeschätzt. Die Liquiditätsreserven vieler Unternehmen stehen weiter unter Druck, aber die Lage ist insgesamt noch stabil. Nicht zuletzt dürften sich auch die zahlreichen staatlichen Finanzhilfen als stützend erwiesen haben. Auch die Eigenkapitalausstattung hat sich nicht weiter verschlechtert. Eine Normalisierung der Geschäftslage erwarten viele KMU dennoch erst Ende des laufenden Jahres.
Bankfinanzierungen standen bei Unternehmen im vierten Quartal 2020 trotz neuerlicher Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens nicht hoch im Kurs. Das ist ein Ergebnis der Befragung zur KfW-ifo Kredithürde.
Der Anteil der Unternehmen, die Kreditverhandlungen mit Banken führten, sank in beiden Größenklassen deutlich und auf ein neues Allzeittief. Aufgrund der hohen Unsicherheit über den weiteren Pandemieverlauf dürfte vor allem das Interesse an Investitionsfinanzierungen derzeit gering sein.
Zugleich treffen die Unternehmen, die Bankfinanzierungen in Anspruch nehmen wollen, auf immer restriktiver agierende Finanzinstitute. Die KfW-ifo-Kredithürde für den Mittelstand stieg zum sechsten Mal in Folge auf jetzt 22,1 %
KfW-ifo-Kredithürde Januar 2021(PDF, 118 KB, nicht barrierefrei)
Der Mittelstand zeigt sich in der ersten Dezemberhälfte noch relativ unbeeindruckt von steigenden Neuinfektionen und dem damit nahenden härteren Lockdown: Sein Geschäftsklima steigt um 1,4 Zähler auf -10,6 Saldenpunkte. Die Lageurteile verbessern sich merklich, während die Erwartungen des Mittelstands nur geringfügig zunehmen. Dabei dürften sich positive Aussichten auf eine mittelfristige Entspannung durch den Einsatz von effektiven Impfstoffen und eine trübere Sicht auf die nächsten Monate gegenseitig neutralisieren. Konkret waren die seit 16.12. geltenden Schließungen von Kitas, Schulen und vielen Geschäften im stationären Einzelhandel bis mindestens zum 10. Januar allerdings noch nicht bekannt, als ein Großteil der Antworten abgegeben wurde.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Dezember 2020(PDF, 92 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Die im Frühjahr eingesetzten Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie haben weite Teile des deutschen Mittelstands schwer getroffen. Dennoch war das Verständnis der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) für die ergriffenen Maßnahmen hoch. Dies zeigen die Ergebnisse einer Anfang Juni durchgeführten Sonderbefragung von KfW Research. Mehr als die Hälfte der KMU stimmte der Aussage zu, dass die gesundheitlichen Folgen des Corona-Virus die vom Staat ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Schäden rechtfertigten. Der Zuspruch für die Maßnahmen hing jedoch merklich von der Betroffenheit der Unternehmen ab.
Bisher hohe Akzeptanz des Mittelstands für Corona-Maßnahmen(PDF, 162 KB, nicht barrierefrei)
Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäfts mit deutschen Unternehmen und Selbstständigen hat im dritten Quartal deutlich an Dynamik eingebüßt. Die Banken reichten im Vergleich zum Vorjahr lediglich 0,3 % neue Unternehmenskredite mehr aus. Das steht in klarem Kontrast zu den starken Zuwächsen im ersten Halbjahr.
Die schwierige Situation der Unternehmen in der Coronakrise hat die Investitionstätigkeit stark belastet. Kreditfinanzierungen zu Investitionszwecken waren daher kaum gefragt. Gleichzeitig haben die wirtschaftliche Erholung über den Sommer und Anpassungen der Unternehmen den akuten Liquiditätsbedarf reduziert. Die Finanzinstitute verschärften ihre Angebotsbedingungen leicht.
Es ist damit zu rechnen, dass der sich der Abwärtstrend bei der Kreditdynamik fortsetzt und vertieft. Umso wichtiger ist es, den Finanzierungszugang für Unternehmen weiter offen zu halten, die jetzt investieren wollen, um für künftige Herausforderungen und Chancen gerüstet zu sein.
KfW-Kreditmarktausblick Dezember 2020(PDF, 138 KB, nicht barrierefrei)
Angesichts der Aussicht auf bald verfügbare, wirksame Covid19-Impfstoffe stehen die Chancen gut, dass die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr die Folgen der Corona-Pandemie überwindet. Zuvor steht uns jedoch ein harter Winter bevor. Mit der Rückkehr des öffentlichen und sozialen Lebens ab dem kommenden Frühling dürfte es zu einem Wachstumsschub kommen. KfW Research erwartet für 2021 ein Wirtschaftswachstum von rund 4 % nach einem Rückgang von 5,3 % im laufenden Jahr. Bis Ende 2021 kann das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden.
Um insgesamt gestärkt und nachhaltig aus der Krise zu kommen, muss Deutschland verstärkt den digitalen und klimaneutralen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft angehen. Hier gilt es durch entschiedene Weichenstellung die Rückkehr zu einem nachhaltigen Wachstumspfad zu ermöglichen. Ansatzpunkte hierfür sind:
- Investitionen in Digitalisierung und Klimaschutz
- Aus- und Weiterbildung von Fachkräften und die
- Nutzung von Europas Stärken.
KfW Research Jahresausblick 2021(PDF, 570 KB, nicht barrierefrei)
Die zweite Infektionswelle und der partielle Lockdown hinterlassen Spuren bei den kleinen und mittleren Unternehmen. Das mittelständische Geschäftsklima fällt im November um 4,5 Zähler – ein markanter Rückgang aber doch nur moderat im Vergleich zu den Abstürzen im März und April. Relativ stabil zeigen sich die Lageurteile, dagegen fallen die Geschäftserwartungen deutlich. Die Dienstleistungsunternehmen sind aktuell in beiden Größenklassen das am schlechtesten gestimmte Segment. Schließlich beinhaltet die Gruppierung diejenigen Branchen, die seit Anfang November direkt von einem Lockdown betroffen sind. Insbesondere dürften die kritischen Branchen unter den kleinen und mittleren Dienstleistern stark repräsentiert sein. Eine rapide Verschlechterung des Geschäftsklimas verzeichnen aber auch die mittelständischen Einzelhändler. Bei den Großunternehmen kann die Industrie die Stimmung insgesamt retten.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer November 2020(PDF, 94 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Betroffenheit und die Verunsicherung durch die Covid-19-Pandemie in Deutschlands Unternehmen ist groß. Zwar steht die Breite der Unternehmen auf einem soliden finanziellen Fundament. Allerdings erschwert die derzeitige Lage den Unternehmen, die notwendigen Investitionen zu tätigen, um Wachstumsfelder aus der Transformation hin zu einer digitalen und klimaneutralen Wirtschaft zu erschließen. Diese sind aber besonders wichtig, um aus der Verschuldung herauszuwachsen und Wohlstand in der Zukunft zu sichern. Schon jetzt hat die Corona-Krise im Mittelstand massiv Investitionspläne platzen lassen. Die Unternehmen erwarten fast 40 Mrd. weniger Investitionen als im Vorjahr. Deshalb ist jetzt auch die Wirtschaftspolitik gefragt, Rahmenbedingungen zu schaffen, Anreize zu setzen für Investitionen, und mit Anschubfinanzierungen in Vorlage zu treten, um dadurch künftiges Wachstum in diesen beiden Schlüsselfeldern zu ermöglichen.
Zur Themenseite Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Deutschland und die Eurozone konnten über den Sommer einen großen Teil des vorangegangenen Konjunkturabsturzes aufholen. Infolge der seit Herbstbeginn wieder stark gestiegenen Covid-19-Neuinfektionen und der dadurch notwendigen Einschränkungen wird die Erholung jedoch vorübergehend abreißen. Für das Winterhalbjahr 2020/2021 ist mit einer rückläufigen Wirtschaftsentwicklung zu rechnen. Angesichts der guten Aussichten auf bald verfügbare effektive Impfstoffe geht KfW Research davon aus, dass es mit der Rückkehr des öffentlichen und sozialen Lebens ab dem kommenden Frühjahr zu einem Wachstumsschub kommen wird. Deutschland dürfte 2021 um 4,0 % wachsen, die Eurozone von tieferem Niveau aus sogar um 5,1 %.
KfW-Konjunkturkompass Deutschland / Eurozone November 2020(PDF, 86 KB, nicht barrierefrei)
Angesichts der zweiten Infektionswelle trüben sich die Aussichten der mittelständischen Unternehmen ein. Zwar wurde die Geschäftstätigkeit durch die im Oktober noch milden und überwiegend lokal begrenzten Eindämmungsmaßnahmen kaum gestört, da die Neuinfektionen aber rasant steigen, waren härtere Einschnitte absehbar. Der partielle Lockdown im November wird den Konjunkturaufschwung unterbrechen. Durch das Eingreifen sind allerdings die Chancen gut, dass sich die Schäden auf die besonders kontaktintensiven Wirtschaftsbereiche reduzieren lassen. Der Winter ist allerdings noch lang und die Abwärtsrisiken daher groß.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Oktober 2020(PDF, 97 KB, nicht barrierefrei)
Das VC-Geschäftsklima hat sich im Spätsommer weiter vom Corona-Schock im Frühjahr erholt. Im 3. Quartal 2020 legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 4,7 Zähler auf -9,5 Saldenpunkte zu. Die VC-Investoren bewerteten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen besser als im Vorquartal, wenngleich beim Lageurteil nur ein kleines Plus zu Buche schlägt. Die Entwicklung des Marktumfelds ist im 3. Quartal uneinheitlich. Beim Fundraisingklima als zentraler Faktor geht die Erholung aus dem 2. Quartal allerdings weiter. Hier liegt die Beurteilung sogar wieder im grünen Bereich. Die Corona-Sorgen der VC-Investoren scheinen beim Fundraising also weit gehend verschwunden zu sein.
German Venture Capital Barometer 3. Quartal 2020(PDF, 113 KB, nicht barrierefrei)
Geldgeber für Start-ups erholen sich vom Coronaschock
Das neue Investoren-Barometer ist eine gemeinsame Sendung von Handelsblatt, KfW und BVK (Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften) und beleuchtet regelmäßig die Entwicklung des Venture Capital- und Private Equity-Marktes in Deutschland.
Die Erholung des Geschäftsklimas auf dem deutschen Private Equity-Markt vom Corona-Schock kommt ins Stocken. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments stagniert im 3. Quartal 2020 bei -37,5 Saldenpunkten. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen bleiben nahezu unverändert. Das Marktumfeld des deutschen Private Equity-Markts hat sich nach der Erholung im zweiten Quartal nicht weiter verbessert. Im Gegenteil, im dritten Quartal geht es bei vielen Klimaindikatoren wieder abwärts. Abgesehen von den Beurteilungen des Förderumfelds und des steuerlichen Rahmens, die im oberen grünen Bereich liegen, stehen die Signale bei den anderen Indikatoren aber meist auf tiefrot.
German Private Equity Barometer 3. Quartal 2020(PDF, 114 KB, nicht barrierefrei)
Geldgeber für Start-ups erholen sich vom Coronaschock
Das neue Investoren-Barometer ist eine gemeinsame Sendung von Handelsblatt, KfW und BVK (Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften) und beleuchtet regelmäßig die Entwicklung des Venture Capital- und Private Equity-Marktes in Deutschland.
Die Corona-Krise hinterlässt im Mittelstand tiefe Spuren. Die Betroffenheit ist noch immer hoch und die Erwartungen für das Gesamtjahr 2020 historisch schlecht – dies zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2020. Die Umsätze der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dürften stärker einbrechen als in der Finanzkrise 2009. In der Folge befürchten viele Unternehmen einen weiteren erheblichen Druck auf die Beschäftigung. Auch die Eigenkapitalquoten leiden. Allerdings verfügt der Mittelstand in der Breite über ein solides Fundament. Dazu beigetragen hat auch die erneut gute Performance der KMU im Jahr 2019. Beschäftigung, Umsätze und Investitionen legten im vergangenen Jahr abermals zu. Der Mittelstand konnte seine Profitabilität steigern und sein finanzielles Polster noch einmal ausbauen. Die Ausgangslage der KMU war somit sehr gut. Aber der Weg aus der Krise dürfte lang und steinig werden und die Folgen noch lange nachwirken.
Fokus Volkswirtschaft
Die weltweiten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben Deutschland eine tiefe Rezession beschert. Dennoch gibt es gute Gründe, zuversichtlich zu sein. Dies verdeutlicht ein Vergleich mit der Wiedervereinigung, die den bisher tiefsten Wirtschaftseinbruch der Nachkriegszeit mit sich brachte. Der Diskussionsbeitrag führt aus, was wir in Deutschland jetzt tun müssen, um erfolgreich aus der Krise zu kommen und umweltverträgliches Wachstum nachhaltig zu stärken. Dafür sind fünf Handlungsfelder entscheidend: 1) die Krisenfestigkeit der Wirtschaft zu stärken; 2) Klimaneutralität der Wirtschaft voranzutreiben; 3) Erfindergeist und geringere Berührungsängste mit Digitalisierung in Produktivitätssteigerungen zu übersetzen; 4) weiterhin die Vorteile internationaler Vernetzung zu nutzen und eine Nationalisierung von Wertschöpfungsketten zu vermeiden; 5) Europa zu stärken.
Für krisenfestes Wachstum und bessere globale Zusammenarbeit(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen nimmt in der Corona-Krise weiter zu. Gemessen an der wirtschaftlichen Ausnahmesituation sind die Verschärfungen aber immer noch maßvoll.
Die KfW-ifo Kredithürde für den Mittelstand hat sich im dritten Quartal leicht erhöht. Gut 21,7 % der Unternehmen meldeten ein restriktives Verhalten der Banken im Rahmen von Kreditverhandlungen. Damit hat sich auch die Schere zu den Großunternehmen wieder ein Stück geöffnet. In dieser Größenklassen verbesserte sich der Kreditzugang nach den deutlichen Verschärfungen im Vorquartal.
Besonders trübe zeigt sich das Kreditklima für die mittelständischen Dienstleister. Mehr als ein Viertel von ihnen hat derzeit Schwierigkeiten Darlehen zu erhalten. In anderen Wirtschaftsbereichen entspannte sich die Lage hingegen. Im Bau und Verarbeitenden Gewerbe fiel die Kredithürde über beide Größenklassen hinweg.
KfW-ifo-Kredithürde Oktober 2020(PDF, 99 KB, nicht barrierefrei)
Eine zweite Welle von Corona-Neuinfektionen baut sich in Europa auf und nimmt in einigen Nachbarländern bereits bedenkliche Ausmaße an – eine Gefahr für die wirtschaftliche Erholung. Vor diesem Hintergrund sendet der inzwischen fünfte Anstieg des Geschäftsklimas im deutschen Mittelstand ein Signal der Beruhigung. Die sich wieder verschärfende Pandemie wird gleichwohl zu einer wachsenden Hürde für die Konjunktur am Anfang der kalten Jahreszeit. Noch kann sie übersprungen werden, doch der schwierige Teil der Erholung beginnt.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer September 2020(PDF, 90 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die weltweite Ausbreitung von COVID-19 und die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben zu einem rasanten Anstieg der Unsicherheit geführt. Dabei ist die Messung von Unsicherheit eine Herausforderung. Um ein möglichst breites Unsicherheitsmaß für Deutschland zu erhalten, wird ein Index ermittelt, in den die Finanzmarktvolatilität, die politikbedingte wirtschaftliche Unsicherheit auf Basis der Berichterstattung in der Presse sowie die Heterogenität von Unternehmenserwartungen einfließen. Der Index zeigt, dass in der Corona-Pandemie die Unsicherheit sehr stark angestiegen und die Wirtschaftsaktivität besonders stark eingebrochen ist. Dabei ist es aus theoretischer Sicht vor allem das Aufschieben von Konsum- und Investitionsentscheidungen sowie das Warten auf ein Auflösen der Unsicherheit, worüber eine geringere (Planungs-)Sicherheit ökonomische Entscheidungen negativ beeinflusst.
Unsicherheit und Wirtschaftsaktivität in Deutschland(PDF, 341 KB, nicht barrierefrei)
Die Wirtschaftskrise infolge des Corona-Schocks ist einzigartig in der Schnelligkeit ihrer Ausbreitung, ihrer Tiefe und ihrem weltweiten Ausmaß. Eine nachhaltige Erholung ist aufgrund der hohen Unsicherheit besonders schwierig und hängt wesentlich von der Bewältigung drei zentraler Herausforderungen ab: Erstens ist mit einer steigenden Verschuldung des Unternehmenssektors zu rechnen, die sich negativ auf die Investitionstätigkeit auswirkt. Hinzu kommt, dass hohe Kreditausfälle und geringe Erträge die Eigenkapitalpositionen der Banken und damit das Kreditangebot zunehmend belasten. Zweitens hat die Corona-Pandemie die Umsetzung kurzfristiger Digitalisierungs- und Innovationsprojekte beschleunigt. Langfristigere, tiegreifendere Vorhaben laufen jedoch Gefahr, aufgrund fehlender Mittel zurückgestellt zu werden. Drittens erfordert der Klimawandel strukturelle Anpassungen in allen Wirtschaftsbereichen, die ungeachtet finanzieller Engpässe rasch und entschlossen angegangen werden müssen.
Wie weiter? Worauf es in der Corona-Krise jetzt ankommt(PDF, 180 KB, nicht barrierefrei)
Zur Themenseite Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Die von den Lockerungen der Corona-Einschränkungen ab Mai getriebene, zunächst sehr kräftige Stimmungserholung flaut ab. Im August hellt das mittelständische Geschäftsklima zwar weiter auf, aber deutlich weniger stark als in den Monaten davor; das Vorkrisenniveau vom Februar bleibt noch ein gutes Stück entfernt. Erstmals seit gut zweieinhalb Jahren sind die Großunternehmen wieder geringfügig besser gestimmt als die Mittelständler. Der leichte Teil der Erholung seit dem historischen Absturz der Wirtschaftsaktivität im April ist vorbei, die weitere Annäherung an das Vorkrisenniveau im nahenden Herbst und Winter wird im Vergleich dazu wohl eher zäh.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer August 2020(PDF, 173 KB, nicht barrierefrei)
Die Corona-Pandemie hat in Deutschland und der Eurozone zu einem historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung geführt. Der Tiefpunkt wurde allerdings schon im April durchschritten. Es folgte eine kräftige Aufholbewegung, die sich in einem sehr hohen Wachstum im laufenden Quartal niederschlägt. Der Gegenwind nimmt jetzt aber zu.
KfW Research erwartet für Deutschland auf Jahressicht weiterhin einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um rund 6 %, gefolgt von einem Wachstum von 5 % im nächsten Jahr. Im Euroraum insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt 2020 um rund 8 % schrumpfen. Eine starke zweite Infektionswelle bleibt das größte Risiko, obgleich neue Eindämmungsmaßnahmen wohl gezielter ausfallen dürften als im Frühjahr.
KfW-Konjunkturkompass Deutschland / Eurozone August 2020(PDF, 152 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Was bedeutet die Corona-Krise für den deutschen VC-Markt? Wie verhalten sich die Marktteilnehmer und welche Konsequenzen ergeben sich? In einer Sonderbefragung haben 24 VC-Investoren einige Aspekte eingeschätzt.
Start-ups haben mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen, wodurch sich auch die Gefahr des Scheiterns erhöht hat. Zugleich bekommen sie die Krise auch finanzierungsseitig zu spüren, da sogar bereits zugesagte Deals zum Teil nicht getätigt wurden. Offenbar war die große Unsicherheit durch den Corona-Schock dafür ausschlaggebend. Die Gefahr für weitere coronabedingt geplatzte Deals dürfte mittlerweile aber gebannt sein. Wie lange sich die Investoren jetzt vor allem auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, wird vermutlich aber davon abhängen, wie gut Unternehmen und Volkswirtschaften durch die Krise kommen.
Im Juli ist das mittelständische Geschäftsklima zum dritten Mal in Folge angestiegen. Das zeigt, dass den kleinen und mittleren Unternehmen der Neustart nach der Eindämmung der ersten Infektionswelle recht gut gelungen ist. Auf einem soliden Erholungskurs geht es ins Sommerquartal. Positiv ist vor allem, dass sich auch die Lageurteile verbessern. Der Gegenwind nimmt aber zu. Insbesondere der exportorientierten Industrie schadet die global weiterhin hohe Infektionsdynamik. Die neuerdings auch hier zu Lande wieder gestiegenen Neuinfektionen sind außerdem ein Risiko für fast alle Branchen.
Fokus Volkswirtschaft
Die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen haben sich außerordentlich positiv entwickelt. In der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner Deutschlands hat sich unser zweitgrößtes Nachbarland zuletzt stetig verbessert. Das Coronavirus stellte nun allerdings gewachsene Strukturen der Kooperation infrage, besonders in den Grenzregionen. Jetzt bedarf es eines verstärkten Dialogs, um die aktuellen Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Die nach Corona zu erwartende Neustrukturierung der Produktionsketten könnte zu einem weiteren Bedeutungsgewinn der deutsch-polnischen Kooperation führen.
Finanzierungsklima: Unternehmen gut gerüstet vor der Krise
Die KfW Bankengruppe hat in Zusammenarbeit mit 19 Wirtschaftsverbänden zum 19. Mal eine Unternehmensbefragung zu Bankenverhalten und Finanzierung durchgeführt.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Das Finanzierungsklima war bis zum Ausbruch der Corona-Krise unverändert gut.
- Der Anteil der Unternehmen, der von Schwierigkeiten beim Kreditzugang berichtete, betrug 13,4 %.
- Kleine Unternehmen haben jedoch nach wie vor deutlich größere Schwierigkeiten beim Kreditzugang.
- Der Positivtrend bei Eigenkapitalquoten und Bonitätsbewertung hat sich bis Anfang 2020 fortgesetzt.
- Bankkredite bleiben eine bedeutende Finanzierungsquelle der Unternehmen. Die mit Abstand wichtigste Rolle in der Unternehmensfinanzierung spielt jedoch weiterhin die Innenfinanzierung.
Unternehmensbefragung 2020 – Kreditzugang(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Nachdem die ungewissen Auswirkungen der Corona-Krise den deutschen VC-Markt Ende des 1. Quartals 2020 stark verunsichert haben, ist der erste Schreck nun vorerst gewichen. Das Geschäftsklima konnte sich deutlich vom neuen Allzeittief lösen. Im 2. Quartal legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 50,0 Zähler auf -11,1 Saldenpunkte zu und macht somit mehr als die Hälfte des Corona-Einbruchs wieder wett. Die Bewertungen sowohl der aktuellen Geschäftslage als auch der Geschäftserwartungen der VC-Investoren erholten sich. Auch bei den verschiedenen Teilindikatoren ging es wieder aufwärts. So atmen die VC-Investoren wieder auf, was beispielsweise Fundraising, Exitmöglichkeiten, Neuinvestitionen oder Wertberichtigungen angeht.
German Venture Capital Barometer 2. Quartal 2020(PDF, 123 KB, nicht barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich nach dem massiven Corona-Einbruch wieder gefangen. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments macht mehr als die Hälfte der Verluste wett und steigt im 2. Quartal 2020 um 45,6 Zähler auf -40,6 Saldenpunkte. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen werden durch die Later Stage-Investoren wieder besser bewertet. Die Stimmung hat sich zwar deutlich von seinem Tiefpunkt gelöst, die meisten Klimaindikatoren bleiben trotz der Erholung aber im Minus. Insbesondere was das Fundraisingklima, die Exitmöglichkeiten sowie den Wertberichtigungsdruck angeht, sind die Private Equity-Investoren noch verstimmt.
German Private Equity Barometer 2. Quartal 2020(PDF, 123 KB, nicht barrierefrei)
Die Schwierigkeiten beim Kreditzugang nehmen für Unternehmen aller Größenklassen in der Coronakrise zu.
Die KfW-ifo Kredithürde ist auf den höchsten Wert seit Umstellung der Befragungsmethodik im Jahr 2017 gestiegen. Mehr als ein Fünftel der Mittelständler gab an, dass die Banken sich in den Kreditverhandlungen im zweiten Quartal 2020 restriktiv gezeigt hätten. Aber auch Großunternehmen müssen deutlich wachsende Hindernisse bei der Kreditvergabe überwinden.
Gemessen an den erheblich gestiegenen Kreditausfallrisiken infolge der tiefen Rezession, halten sich die Schwierigkeiten beim Kreditzugang bisher jedoch in Grenzen. Zum Vergleich: In der globalen Finanzkrise 2009 empfanden mehr als 40 % der vom ifo-Institut befragten kleinen und mittleren Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes die Banken als restriktiv. Das ist zum einen auf die gestärkte Resilienz des Bankensektors und zum anderen auf die umfassenden wirtschaftspolitischen Maßnahmenpakete zurückzuführen.
KfW-ifo-Kredithürde Juli 2020(PDF, 111 KB, nicht barrierefrei)
Die Krise als Katalysator für nachhaltigeres Wirtschaften
Die Corona-Krise bringt viel in Bewegung und eröffnet damit auch die Möglichkeit für Veränderung. Um die Weichen hin zu einem nachhaltigeren Wirtschaften zu stellen, sind fünf Handlungsfelder entscheidend - die Krisenfestigkeit der Wirtschaft erhöhen, Klimaneutralität vorantreiben, Digitalisierung und Erfindergeist in Produktivitätssteigerungen umsetzen, die Vorteile der internationalen Vernetzung weiter nutzen und Europa stärken. Das KfW Research Positionspapier füllt diese fünf Handlungsfelder mit Leben und zeigt wichtige Ansatzpunkte für ein Wachstum- und Investitionsprogramm für die Zeit nach der Corona-Krise auf.
Die Krise als Katalysator für nachhaltigeres Wirtschaften(PDF, 189 KB, nicht barrierefrei)
Die geringe Zahl der Neuinfizierten, die dadurch ermöglichten Lockerungen bei den Eindämmungsmaßnahmen sowie die kräftigen wirtschaftspolitischen Impulse treiben das Geschäftsklima der Mittelständler zu Sommerbeginn rasant nach oben. Die zurückkehrende Zuversicht ist angesichts der umfassenden Stabilisierungsmaßnahmen und der Erfolge bei der Viruseindämmung zwar fundiert. Wegen der kaum vorhersehbaren weiteren Pandemieentwicklung sind aber auch die Risiken nach wie vor sehr hoch.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Juni 2020(PDF, 169 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Seit der Jahrtausendwende sind die Eigenkapitalquoten (EKQ) im Mittelstand fast kontinuierlich gestiegen. Die Corona-Krise hat diesen Trend nun zum Halten gebracht. Ergebnisse einer aktuellen Sonderbefragung von KfW Research zeigen: Bereits Anfang Juni gingen rund 29 % der Mittelständler davon aus, dass ihre EKQ im laufenden Geschäftsjahr sinken werden. Verzeichneten die Unternehmen im Mai coronabedingte Umsatzverluste, liegt der Anteil sogar bei 41 %. Rund vier von zehn KMU rechnen dagegen mit einer gleich bleibenden EKQ im Jahr 2020. Lediglich 6 % glauben an eine Verbesserung. Besonders auffällig: KMU mit Negativ-Erwartungen hatten mit einer durchschnittlichen EKQ von 23,7 % bereits vor der Krise ein dünnes Kapitalpolster (Vergleich Mittelstand gesamt: 31,2 %). Eine weitere Verschlechterung ihrer EKQ erhöht für sie die Gefahr einer Überschuldung und Insolvenz.
Fokus Volkswirtschaft
Die dunklen Corona-Wolken lichten sich allmählich. Der Großteil des Mittelstands wird die Folgen der Corona-Krise dennoch lange spüren. Dies zeigt die zweite repräsentative Sonderbefragung auf Basis des KfW-Mittelstandspanels von Anfang Juni 2020. Eine Rückkehr zu voller Wirtschaftsaktivität erwarten die meisten Unternehmen nicht vor Frühjahr 2021. Rund 2,3 Mio. Mittelständler waren auch im Mai von Umsatzeinbrüchen betroffen. Durchschnittlich 46 % der üblicherweise zu erwartenden Umsätze gingen verloren. Insgesamt büßte der Mittelstand im Mai rund 88 Mrd. EUR ein. Dies belastet auch die Liquidität der Unternehmen. Zwar scheint sich die Situation für einige entspannt zu haben – so berichten 25 % der Mittelständler aktuell über ausreichend Liquiditätsreserven. Bei rund jedem fünften Unternehmen reichen die liquiden Mittel jedoch nur noch bis zu vier Wochen – wenn sich an der derzeitigen Situation nichts ändert.
Die Corona-Krise hat zu einer sprunghaften Beschleunigung der Kreditdynamik geführt. Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft mit deutschen Unternehmen und Selbstständigen wuchs im ersten Quartal um 7,3 % gegenüber dem Vorjahr. Damit hat sich die Zuwachsrate im Vergleich zum Jahresende nahezu verdoppelt.
Insbesondere der Zugriff auf kurzfristige Kreditmittel war unmittelbar zu Beginn des Corona-Ausbruchs im März ein wichtiges Instrument zur Deckung der abrupt auftretenden Liquiditätslücken. Auch wenn die Erholung begonnen hat, kämpfen die deutschen Unternehmen in der Pandemie weiterhin mit gravierenden Umsatzeinbußen. Wir erwarten daher eine weitere Zunahme des Kreditwachstums mit Höhepunkt im zweiten Quartal.
Der Kreditzugang der Unternehmen wird dabei durch eine Reihe wirtschaftspolitischer Maßnahmen unterstützt, die es den Banken erleichtern ihr Kreditangebot trotz steigender Risikokosten auszuweiten. Dazu zählt auch das jüngst beschlossene Konjunkturprogramm.
KfW-Kreditmarktausblick Juni 2020(PDF, 94 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Ohne ausreichendes Gegensteuern kann das Wirtschaftswachstum durch Corona-Krise und Fachkräftemangel schon bis 2030 deutlich abnehmen und bis 2040 gegen Null tendieren. Die Auswirkungen dieser Entwicklung würden auch sozial Bedürftige und Geringverdiener treffen. Auch die Akzeptanz für Investitionen in den Klimaschutz könnte darunter leiden. Wachstumsstärkende Investitionen, Innovationen, Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen können dies verhindern – doch sie brauchen Zeit. Deshalb ist es geboten, das Notwendige früh genug einzuleiten.
Corona-Krise und Fachkräftemangel bremsen das Wachstum(PDF, 323 KB, nicht barrierefrei)
Die Corona-Pandemie verursacht nie dagewesene Stimmungsschwankungen im Mittelstand. Sein Geschäftsklima erholt sich im Mai extrem stark, nachdem es zuvor historisch abgestürzt war. Bemerkenswert sind jedoch die Relationen. Die Klimaaufhellung gegenüber dem Vormonat ist zwar die zweitstärkste seit Beginn der Zeitreihe, macht aber nur gut ein Fünftel der Einbrüche im März und April wieder wett. Getragen wird die Verbesserung des Klimas allein von einem Rekordanstieg der – gleichwohl weiterhin sehr pessimistischen – Geschäftserwartungen.
Ein Seufzer der Erleichterung!(PDF, 112 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Viele mittelständische Unternehmen reagieren kreativ auf die Corona-Krise. Rund 43 % haben ihr Produkt-/Dienstleistungsangebot, ihren Vertrieb oder ihr Geschäftsmodell angepasst. Zusammen mit jenen Unternehmen, die dies noch planen, beträgt dieser Wert sogar 57 %. Vorreiter sind dabei Unternehmen aus von der Krise besonders betroffenen Branchen sowie Unternehmen, die bereits in der Vergangenheit Innovationen hervorgebracht haben.
Mittelstand reagiert ideenreich auf Corona-Krise(PDF, 167 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Luftqualität zählt zu den wenigen Gewinnern der Corona-Krise. Der momentane Lockdown lässt sogar die Treibhausgasemissionen schrumpfen: Nach jahrelangem Stillstand wird im Verkehrssektor für 2020 eine deutliche Reduktion erwartet. Doch selbst im aktuellen Ausnahmejahr sind die Emissionen noch weit von dem Niveau entfernt, das für eine Erreichung der Sektorziele 2030 erforderlich ist – während die Welt nur darauf wartet, die derzeit reduzierte Mobilität schnellstmöglich wieder hochzufahren.
Dabei liegen zukunftsfähige Ansätze auf dem Tisch, damit das Verkehrsvolumen künftig reduziert, effizient abgewickelt und mit Erneuerbaren Energien angetrieben werden kann. Und die Bevölkerung zeigt sich sogar zu mehr Verkehrsvermeidung bereit. Die Krise kann daher insbesondere im Verkehr auch eine Chance bieten, alte Verhaltensmuster zu hinterfragen und innovative Lösungen zu etablieren.
Die ungewissen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben den deutschen VC-Markt verunsichert. Das Geschäftsklima ist auf ein Allzeittief abgestürzt. Im 1. Quartal 2020 gibt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 72,3 Zähler auf -61,3 Saldenpunkte nach – ein in dieser Größenordnung noch nie da gewesener Einbruch. Die Bewertungen sowohl der aktuellen Geschäftslage als auch der Geschäftserwartungen der VC-Investoren haben sich massiv verschlechtert.
German Venture Capital Barometer: 1. Quartal 2020(PDF, 121 KB, nicht barrierefrei)
Die Corona-Pandemie trifft den deutschen Private Equity-Markt hart. Das Geschäftsklima ist massiv eingebrochen. Der Geschäftsklimaindikator fällt im 1. Quartal 2020 um 94,3 Zähler auf -86,7 Saldenpunkte. Die Private Equity-Markt-Investoren bewerten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Geschäftserwartungen so schlecht wie noch nie. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage fällt auf -82,2 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartung auf -91,2 von -100 möglichen Saldenpunkten. Das Fundraisingklima fällt, ausgehend von einem Rekordniveau im Vorquartal, in die Nähe seines bisherigen Tiefpunkts.
German Private Equity Barometer 1. Quartal 2020(PDF, 149 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Das Kurzarbeitergeld sichert Millionen Arbeitsplätze. Deutlich wird dies an den USA, wo sich 30 Mio. Beschäftigte arbeitslos gemeldet haben. Dauert jedoch der Lockdown zu lange, dürften aus vielen Kurzarbeitern Arbeitslose werden. Empfehlenswert scheint daher, das Social Distancing medizinisch vertretbar weitmöglich zu lockern und mit Hochdruck einen Impfstoff oder ein Heilmittel verfügbar zu machen. Staat und Wirtschaft sollten dazu in einer konzertierten Aktion zusammenarbeiten – und das international.
Aktuelle Auswirkungen von Corona auf den Arbeitsmarkt(PDF, 92 KB, nicht barrierefrei)
Die Pandemie hat Europa wie ein Blitz getroffen. In Breite und Tiefe ist die Rezession einzigartig. Die deutsche Wirtschaft dürfte 2020 um rund 6 % einbrechen. Wenn eine zweite Infektionswelle ausbleibt, sollte jedoch schon im zweiten Halbjahr eine zunächst kräftige und dann abflauende Erholung beginnen, die sich 2021 in einem aufholenden Wachstum von 5 % niederschlägt. Das Ausgangsniveau wird so im Herbst 2021 wieder erreicht. Die insgesamt verlorene Wirtschaftsleistung beträgt dann etwa 300 Mrd. EUR.
Im Euroraum dürfte die Rezession noch tiefer ausfallen (2020: -7 %; 2021: +6 %), denn gerade die anderen großen Länder Frankreich, Italien und Spanien wurden von der Pandemie besonders hart getroffen und auch die strukturellen Voraussetzungen sind ungünstig.
KfW-Konjunkturkompass Deutschland / Eurozone(PDF, 115 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Dem Druck der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt kann sich auch die Berufsausbildung in Deutschland nicht entziehen: Leiden die Ausbildungsbetriebe, hat das Folgen für das Angebot an Ausbildungs- und Übernahmekapazitäten für Absolventen. Gerade mit Blick auf die Fachkräftesituation in Deutschland gilt es deshalb, den aktuellen Krisenschock nicht auf die Berufsbildung durchschlagen zu lassen. Deutschland braucht gut ausgebildete Fachkräfte, je eher desto besser. Eine „verlorene Generation“ an Absolventen kann und darf man sich nicht leisten.
Das mittelständische Geschäftsklima ist weiterhin im freien Fall, es sinkt im April noch stärker als im März. Damit ist die Stimmung nun schlechter als vor elf Jahren im Tiefpunkt der Finanzkrise. Beide Teilindikatoren fallen mit neuen Negativrekorden auf: Die Geschäftslageurteile verschlechtern sich so stark wie noch nie, die Geschäftserwartungen stürzen auf einen neuen historischen Tiefpunkt. Gleichwohl sind wir zuversichtlich, im April das Stimmungstief gesehen zu haben – dank des umfassenden Corona-Schutzschirms, der Erfolge bei der Zurückdrängung der Virus-Infektionen und der nun angekündigten oder bereits umgesetzten Lockerungen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer April 2020(PDF, 127 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Krise hat den Mittelstand absehbar mit Wucht getroffen. Eine aktuelle Sonderbefragung auf Basis des KfW-Mittelstandspanels zeigt das Ausmaß der Betroffenheit: Über 2,2 Mio. kleine und mittlere Unternehmen verzeichneten im März Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Folgen. Durchschnittlich etwas über der Hälfte der üblicherweise im März zu erwartenden Umsätze gehen verloren. Insgesamt büßt der Mittelstand allein im März ca. 75 Mrd. EUR ein. Dennoch ist die Widerstandsfähigkeit im Mittelstand gegenüber derartigen Krisen hoch, dank stetig verbesserter Eigenkapitalausstattung und aufgebauter Finanzpolster. Das hilft vielen Unternehmen in der aktuellen Krise Verluste temporär zu verkraften und den Druck auf die Liquidität zu mindern. Bei andauerndem Lockdown allerdings würden die Verluste höher ausfallen als bislang. Die Liquiditätsreserven reichen dann bei der Hälfte der Unternehmen noch bis Ende Mai.
Fokus Volkswirtschaft
Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben 90 % der Selbstständigen Umsatzrückgänge zu verkraften, wie eine aktuelle Blitzbefragung von KfW Research in Kooperation mit der Gründerplattform zeigt. Bei mehr als der Hälfte der Selbstständigen sind über 75 % der Umsätze weggebrochen, ein Drittel hat sogar gar keine Einnahmen mehr. Aufgrund der hohen Umsatzeinbrüche können die Selbstständigen oft ihre laufenden Kosten nicht mehr decken – für viele ist das existenzbedrohend. Nur ein Drittel kann mit eigenen Mitteln länger als drei Monate zahlungsfähig bleiben. Acht von zehn Selbstständigen wollen ein staatliches Hilfsangebot nutzen, um ihre akute existenzbedrohende Situation zu entschärfen – es sind überwiegend eben jene, die nur eine begrenzte Durchhaltefähigkeit haben.
Start in unruhigen Zeiten, aber zum richtigen Zeitpunkt:
Wir freuen uns über die Publikation der Erstausgabe der KfW-ifo-Kredithürde!
Die neue vierteljährliche Indikatorserie von KfW Research ist gerade jetzt ein wertvolles Instrument für die Beobachtung und Bewertung der Kreditversorgung von Mittelstand und Großunternehmen in der Krise. Sie basiert wie das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer auf Daten der ifo-Konjunkturumfragen.
Die Auswertung zum ersten Quartal 2020 zeigt eine gute Ausgangslage. Die Hindernisse beim Kreditzugang waren über beide Größenklassen hinweg niedrig. Unter den Mittelständlern berichteten nur 17,2 % von Schwierigkeiten in Kreditverhandlungen. Die Folgen von Corona werden sich am Kreditmarkt also erst noch zeigen.
KfW-ifo-Kredithürde April 2020(PDF, 97 KB, nicht barrierefrei)
Das Coronavirus trifft die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft in einer ohnehin schwierigen Situation. Zunehmende Spannungen in den internationalen Handelsbeziehungen und eine sich eintrübende Weltkonjunktur wirkten auch in den Mittelstand hinein, der seine Auslandsumsätze im Jahr 2018 nur um rund 3,1 % auf 595 Mrd. EUR steigern konnte, im Vergleich zu 5,5 % im Jahr 2017. Im Jahr 2019 waren die KfW-ifo-Exporterwartungen des deutschen Mittelstands anhaltend negativ, bevor sie im März 2020 drastisch eingebrochen sind. Besonders betroffen sind die rund 800.000 auslandsaktiven Mittelständler von den Auswirkungen der Corona-Krise in Europa, denn dort liegen ihre wichtigsten Absatz- und Beschaffungsmärkte. Der Handelskonflikt zwischen der EU und den USA rückt angesichts der Corona-Krise zwar in den Hintergrund – eine mögliche Eskalation erfüllt aber dennoch jeden dritten Mittelständler mit Sorge.
KfW-Internationalisierungsbericht 2020(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Das mittelständische Geschäftsklima erfährt im Angesicht der Corona-Krise einen historisch einmaligen Absturz. Mit einem Minus von 20 Zählern wird der bisher schärfste Rückgang in der Finanzkrise um ein Vielfaches übertroffen. Anders als bei vorausgegangenen Rezessionen erfolgt der Einbruch nicht primär durch die eher zyklischen Industriebranchen, sondern es wurden viele Teile der Binnenwirtschaft bewusst stillgelegt. Dementsprechend rauscht das Geschäftsklima der mittelständischen Dienstleister sowie Einzel- und Großhändler besonders rasant in den Keller. Dennoch wird das Ausmaß der Krise erst zum Teil erfasst. Im Befragungszeitraum hat sich eine Verschärfung der Pandemie und der damit notwendigen Einschränkungsmaßnahmen zwar abgezeichnet, diese waren in Deutschland aber überwiegend noch nicht in Kraft. Die vollen Auswirkungen dürften also erst im April abgebildet werden.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer März 2020(PDF, 133 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Im Jahr 2019 ist die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland erstmals seit 5 Jahren wieder gestiegen: Mit 605.000 Personen liegt die Zahl um 58.000 Existenzgründungen bzw. 11 % höher als 2018, wie eine aktuelle Vorabauswertung des KfW-Gründungsmonitors zeigt. Dabei zog die Zahl der Nebenerwerbsgründungen um 85.000 auf 377.000 an, während die Zahl der Vollerwerbsgründungen um 27.000 auf einen neuen Tiefpunkt von 228.000 abrutschte. Für 2020 ist ein Anstieg der Zahl von Notgründungen zu erwarten. Unter dem Eindruck der existenzbedrohenden Lage vieler Selbstständiger durch die aktuelle Corona-Krise, werden aber vermutlich deutlich mehr Gründungspläne aufgegeben als üblich. Welcher Effekt letztlich überwiegen wird, bleibt abzuwarten.
Corona und Kredit: ein wichtiger Baustein zur Begrenzung wirtschaftlicher Folgen
Die Pandemie hat die Wirtschaft fest im Griff. Um Gesundheit und Leben zu schützen, sind derzeit weltweit drastische Einschränkung des öffentlichen Lebens notwendig. Die damit einhergehenden Folgen werden schwerwiegend sein, denn sie treffen die deutsche Volkswirtschaft in ihrer ganzen Breite.
In dieser Situation kommt dem Kreditmarkt eine wichtige Rolle zu, denn abrupt wegfallende Umsätze lassen Liquiditätslücken bei einer Vielzahl von Unternehmen entstehen. Deshalb braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung der deutschen Finanzinstitute, um zu helfen, die Realwirtschaft intakt durch die Epidemie zu bringen. Die Lockerung der Kapitalanforderungen durch die Aufsicht, die Maßnahmen der EZB und erweiterte Förderprogramme der KfW bilden ein überzeugendes Paket, das dem Kreditmarkt den Rücken stärkt.
KfW-Kreditmarktausblick Spezial März 2020(PDF, 91 KB, nicht barrierefrei)
Das deutsche VC-Geschäftsklima zeigt sich erneut schwächer, bleibt aber nach wie vor gut. Im 4. Quartal 2019 gibt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 8,0 Zähler auf 10,1 Saldenpunkte nach. Die VC-Investoren bewerten dabei ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter als im Vorquartal, die Geschäftserwartungen bleiben dafür relativ stabil. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage fällt auf 13,2 Saldenpunkte (-14,3), der Indikator für die Geschäftserwartung stabilisiert sich bei 7,0 Saldenpunkten (-1,7). Mit dem 4. Quartal ist mit Blick auf die Marktstimmung ein überdurchschnittliches VC-Jahr 2019 zu Ende gegangen. Das Geschäftsklima blieb im Jahresschnitt zwar hinter den drei Vorjahren zurück, war aber das viertbeste seit Start des Indikators im Jahr 2003.
German Venture Capital Barometer: 4. Quartal 2019(PDF, 150 KB, nicht barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich gegenüber dem Vorquartal kaum verändert. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments liegt im 4. Quartal 2019 unverändert bei 6,3 Saldenpunkten. Die Later Stage-Investoren bewerten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Geschäftserwartungen nahezu konstant. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage steht bei 11,1 Saldenpunkten (-1,9), der Indikator für die Geschäftserwartung bei 1,5 Saldenpunkten (+1,9). Im Jahresmittel 2019 liegt das Private Equity-Geschäftsklima an der oberen Grenze des Normalbereichs und bleibt damit deutlich hinter den beiden sehr guten Vorjahren zurück.
German Private Equity Barometer 4. Quartal 2019(PDF, 149 KB, nicht barrierefrei)
Im Februar zeigten sich die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland nicht von dem zu diesem Zeitpunkt noch weitestgehend auf China begrenzten Corona-Virus beeindruckt: Nach einem Dämpfer im Vormonat ist das mittelständische Geschäftsklima wieder leicht angestiegen, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt. Ursächlich für die Klimaverbesserung ist eine Aufhellung der Erwartungen. Anzeichen für einen Corona-Effekt gibt es hingegen bereits bei den Großunternehmen, deren Geschäftsklima erstmalig seit Oktober 2020 wieder einen Rückschlag erlebt.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Februar 2020(PDF, 126 KB, nicht barrierefrei)
Corona-Virus verzögert die Erholung der deutschen Konjunktur
Die deutsche Wirtschaft trat im vierten Quartal 2019 auf der Stelle und auch im ersten Halbjahr 2020 dürfte sie nur wenig über Stagnation hinauskommen. Der Ausbruch des Corona-Virus verlängert die bereits rekordlange deutsche Industrierezession in das Jahr 2020 hinein. Mit 0,8 % dürfte der BIP-Anstieg 2020 um 0,1 Prozentpunkte geringer ausfallen als bislang prognostiziert. Für 2021 erwartet KfW Research in seiner Erstprognose eine Wachstumsbeschleunigung auf 1,3 %. Die Abwärtsrisiken überwiegen.
KfW-Konjunkturkompass Deutschland Februar 2020(PDF, 94 KB, nicht barrierefrei)
Das Jahr 2020 beginnt für die kleinen und mittleren Unternehmen mit einem Rückschlag: Ihr Geschäftsklima sinkt im Januar auf den niedrigsten Stand seit August vergangenen Jahres. Ursächlich hierfür sind ausschließlich die zuletzt wieder pessimistischeren Erwartungen. Deutliche Lebenszeichen kommen hingegen von den Großunternehmen. Der positive Trend bei den großen Unternehmen spiegelt die Entspannung in den außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, während die Binnenwirtschaft ihre bislang verlässlich hohe Drehzahl etwas herunterfährt. Das Corona-Virus kommt aktuell als neuer Belastungsfaktor hinzu. Alles in allem bleibt die wirtschaftliche Dynamik vorerst verhalten.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Januar 2020(PDF, 135 KB, nicht barrierefrei)
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