KfW Research
Energie und Umwelt
Das aktuelle KfW-Energiewendebarometer und KfW-Klimabarometer zum Download
Fokus Volkswirtschaft
Regulatorische Vorgaben erfordern von Finanzinstituten eine zunehmende Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Vergabe von Unternehmenskrediten. Dies wird auch kleine und mittlere Unternehmen betreffen. Ergebnisse des KfW-Mittelstandspanels zeigen, dass bei vielen KMU noch hohe Unsicherheit über die zukünftige Relevanz des Themas besteht: 45 % der KMU können nicht einschätzen, wie sich die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit in Kreditverhandlungen für sie entwickeln wird. 38 % glauben, dass es zukünftig keine (große) Rolle spielen wird. Entsprechend können bisher nur wenige Mittelständler Nachhaltigkeitsdaten bereitstellen. Weniger als die Hälfte (48 %) gibt an, aktuell oder perspektivisch mindestens einen der in der Befragung aufgelisteten Nachhaltigkeitsindikatoren bei Kreditverhandlungen angeben zu können. Dazu zählen z. B. eigene Verbrauchsdaten aus den Bereichen Strom, Energie und Wasser sowie Daten zu Treibhausgasemissionen und Nachhaltigkeitszertifizierungen.
Schwache Konjunktur dämpft Klimaschutzinvestitionen des Mittelstands – Großunternehmen sorgen dennoch für realen Zuwachs
Die Klimaschutzinvestitionen des deutschen Unternehmenssektors sind im Jahr 2023 um real 5 % auf 85 Mrd. EUR angestiegen. Das zeigt das KfW-Klimabarometer 2024. Dieser Zuwachs wurde im Wesentlichen von Großunternehmen getrieben. Diese haben im Vorjahresvergleich ihre Klimaschutzinvestitionen nochmals deutlich ausgeweitet (+19 % real). Dagegen haben das allgemein gestiegene Preisniveau, steigende Finanzierungskosten sowie die schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung deutliche Bremsspuren in der Investitionstätigkeit des Mittelstands hinterlassen. Die Klimaschutzinvestitionen des gesamten Mittelstands gingen im vergangenen Jahr inflationsbereinigt um 10 % zurück. Auch in herausfordernden Zeiten steht Klimaschutz bei vielen Unternehmen weiterhin auf der Agenda: Die Hälfte der Unternehmen (51 %) berücksichtigt Klimaschutz in ihrer Unternehmensstrategie. 80 % der Großunternehmen und 24 % der größeren Mittelständler verfolgen ein eigenes Klimaneutralitätsziel.
KfW-Klimabarometer 2024(PDF, 1 MB, barrierefrei)
Weitere Informationen und Ergebnisse finden Sie auf der Themenseite KfW-Klimabarometer
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Fokus Volkswirtschaft
Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Baustein für das Erreichen von Klimaneutralität. Essenziel ist er für die Dekarbonisierung der Industrie, von Teilen des Transportsektors sowie als saisonales Speichermedium zur Absicherung der Strom- und Wärmeversorgung in längeren Phasen mit geringer Wind- und Solarenergieeinspeisung. Der Hochlauf der grünen Wasserstoffwirtschaft befindet sich noch in einem frühen Stadium – in Deutschland und weltweit. Die Wertschöpfungskette muss erst noch aufgebaut und die dafür notwendigen Technologien im Industriemaßstab skaliert werden. Vor diesem Hintergrund sind die Ziele der deutschen Wasserstoffstrategie für das Jahr 2030 in Bezug auf den Ausbau der inländischen Elektrolysekapazitäten (10 GW) und die geplanten Wasserstoffimporte ambitioniert. Aufgrund von Marktversagen und der Henne-Ei-Problematik von Angebot, Nachfrage und Transportinfrastruktur sind politische Weichenstellungen und wirtschaftliche Anreize für einen koordinierten Hochlauf zentral.
Hochlauf der grünen Wasserstoffwirtschaft – wo steht Deutschland?(PDF, 856 KB, barrierefrei) (in Englisch)
Weitere Informationen zu Klimaneutralität
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Studien und Materialien
Angesichts des anhaltenden Anstiegs der globalen CO2-Emissionen und der unzureichenden Bemühungen zur Reduzierung fossiler Brennstoffe drohen erhebliche wirtschaftliche Einbußen, die bis 2050 zu einem Rückgang des globalen Einkommens um schätzungsweise 19 % führen könnten. Die Entnahme von Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre (Carbon dioxide removal, CDR) ist als neuer Pfeiler der Klimapolitik neben den herkömmlichen Strategien – Anpassung und Minderung des Klimawandels – entscheidend, um die vorübergehende Temperaturüberschreitung zu bewältigen. Allerdings sind die finanziellen Anforderungen zur Skalierung von CDR-Technologien enorm und müssen zeitnah angegangen werden. Vor dem Hintergrund der COP29 skizzieren KfW Research und das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung fünf zentrale Handlungsfelder, um Marktanpassung, Innovation und internationale Zusammenarbeit im Bereich der CO2-Entnahme voranzutreiben.
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Energiewende bei Privathaushalten schreitet auch in unsicherem Umfeld voran
Die Energiewende schreitet voran: Rund 13 Millionen Haushalte in Deutschland nutzen inzwischen mindestens eine Energiewendetechnologie - z.B. ein Elektroauto, eine Photovoltaikanlage oder eine Wärmepumpe. Das sind über 1 Millionen Haushalte mehr als ein Jahr zuvor. Weitere 6 % der Haushalte planen eine Anschaffung in den kommenden 12 Monaten. Das ist auch deswegen erfreulich, weil die Zustimmung zur Energiewende in der aktuellen Befragung zurückgegangen ist. Rund 82 % der Haushalte gaben an, die Energiewende für sehr wichtig oder wichtig zu halten – ein Jahr zuvor waren es noch 88 %. Dies spricht für eine gewisse Verunsicherung in der Bevölkerung. Das haushaltsrepräsentative KfW-Energiewendebarometer zeigt weiterhin, dass die Wirtschaftlichkeit der Technologien im Zentrum steht. Wissenschaftliche Lebenszyklusanalysen fallen dabei positiver aus als die Einschätzungen vieler Haushalte.
KfW-Energiewendebarometer 2024(PDF, 823 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Energiewendebarometer
Fokus Volkswirtschaft
Der Anteil der Treibhausgasemissionen durch den Verkehrssektor ist in Deutschland in den letzten Jahren auf über 20 % gestiegen. Dabei spielt der Unternehmensfuhrpark eine zentrale Rolle: Zwei Drittel der Pkw-Neuzulassungen sind gewerblich – und auch im Nutzfahrzeugbereich dominieren Unternehmen.
Der Weg zur Dekarbonisierung ist in großen Teilen klar: Elektromotoren verursachen keine lokalen Emissionen und sind mittlerweile auch effizienter. Aktuelle Auswertungen des KfW-Klimabarometers betrachten den Unternehmensfuhrpark im Jahr 2023. Sie zeigen, dass in Deutschland bereits jeder fünfte Pkw der Unternehmen elektrisch fährt – deutlich mehr als im Vorjahr. Elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge sind dagegen kaum verbreitet.
Damit die Elektrifizierung nachhaltig Fahrt aufnimmt, bedarf es kontinuierlicher Anreize, insbesondere für Nutzfahrzeuge. Mögliche Ansatzpunkte sind zinsgünstige Förderkredite, Zuschüsse, verlässlich ansteigende CO2-Preise und die Befreiung der Stromer von der Lkw-Maut.
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Fokus Volkswirtschaft
Privates Kapital ist ein wichtiger Faktor für die Finanzierung der grünen Transformation. Solange der CO2-Preis deutlich unter den sozialen Kosten liegt und ergänzende regulatorische oder finanzielle Anreize fehlen, müssen Investoren und Finanzierer klimafreundlicher Projekte auf weitere Motive bauen. Eine Sonderauswertung des KfW-Energiewendebarometers liefert wichtige Einblicke und zeigt, dass etwa die Hälfte der Haushalte in Deutschland (44 %) offen für grüne Geldanlagen ist und diese zum Teil (14 %) auch schon selbst nutzt. Die Befragungsdaten zeigen weiterhin, dass diese Haushalte sogar mehrheitlich bereit sind, für das Klima auf Kapitalrendite zu verzichten. Wichtige Faktoren für einen nachhaltigen Erfolg sind eine kohärente und transparente Erfassung der Klimawirkung der Investitionsvorhaben.
Weitere Publikationen zum Thema Klimaneutralität
Aktuelle Auswertungen des KfW-Klimabarometers zeigen, dass im Jahr 2022 4,3 % oder rund 160.000 der privaten Unternehmen in Deutschland in die Erzeugung und Speicherung von Strom oder Wärme aus erneuerbaren Energien investiert haben. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr. In Folge der durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine gestiegenen Preise für fossile Energieträger wurden Investitionen in erneuerbare Energien attraktiver.
Über die Hälfte der deutschen Unternehmen (54 %) nutzten bereits Strom aus erneuerbaren Energien. Nur jedes zehnte Unternehmen setzte dagegen Wärme aus erneuerbaren Energien ein. In größeren Unternehmen sind sowohl Strom als auch Wärme aus erneuerbaren Energien weiter verbreitet als in kleineren. Die Wärmebereitstellung in Industrie und Gewerbe basiert nach wie vor zum Großteil auf fossilen Energieträgern. Deshalb gilt es jetzt auch die Dekarbonisierung der industriellen Prozesswärmeversorgung stärker in den Fokus zu rücken.
Weitere Publikationen zum Thema Klimaneutralität
Fokus Volkswirtschaft
Bis 2040 möchte Europa seine Stromerzeugung nahezu vollständig dekarbonisieren. Die aktuelle Ausgangslage ist in den Ländern des Kontinents dabei höchst verschieden. Europa hat sich aber auf den Weg gemacht, einen gemeinsamen Strommarkt zu entwickeln und dabei komparative Vorteile der einzelnen Länder zu nutzen. Der bereits voranschreitende Ausbau hat das letzte Jahr zu einem Rekordjahr für erneuerbare Energien gemacht. Fast die Hälfte des Stroms (44 %) wurde im letzten Jahr auf dieser Basis erzeugt. Bis Mitte des Jahrhunderts müssen Sonne und Wind die Hauptenergiequelle der europäischen Stromerzeugung sein. Wenn die geplante Marktintegration und die Ertüchtigung der Stromnetze effizient umgesetzt werden, kann Europa nicht nur der erste Kontinent mit einer klimaneutralen Stromversorgung werden, sondern auch den hiesigen Verbrauchern günstigen Strom anbieten.
Raus aus der fossilen Stromerzeugung – wo steht Europa heute?(PDF, 1 MB, barrierefrei)
Weitere Publikationen zum Thema Klimaneutralität
Fokus Volkswirtschaft
In Deutschland hat sich Klimaschutz längst als relevanter Wirtschaftsfaktor etabliert. Dies spiegeln auch aktuelle Befragungsergebnisse aus dem KfW-Klimabarometer wider, wonach bereits heute 30 % der Unternehmen in Deutschland – dies sind rund 1,1 Mio. Unternehmen – Waren oder Dienstleistungen anbieten, die zum Klimaschutz beitragen. Dabei haben 12 % oder rund 450.000 Unternehmen ihr Angebot sogar vorrangig auf Klimaschutzgüter ausgerichtet. Besonders aktiv sind Unternehmen aus der Baubranche sowie dem Maschinen- und Fahrzeugbau und der Elektroindustrie.
Ein Blick auf die mittelfristigen Geschäftsplanungen offenbart zudem, dass das Angebot an Produkten und Dienstleistungen mit Klimaschutzbezug weiter an Bedeutung gewinnen wird. Knapp ein Viertel der Unternehmen (22 %) planen in den kommenden drei Jahren ihr Angebot dahingehend auszuweiten.
Fokus Volkswirtschaft
Diese Studie beschreibt die regionale Verbreitung der Haushaltsphotovoltaik in Deutschland. Bis Ende 2023 war jedes achte Wohngebäude in Deutschland damit bestückt. Für das Erreichen der Klimaschutzziele gilt es den Zubau weiter zu beschleunigen. Dies ist auch deshalb wichtig, weil mit der Haushaltsphotovoltaik Strom dezentral erzeugt und verbraucht werden kann, sodass Stromnetzkapazitäten geschont werden. Allerdings sind nicht alle Regionen gleichermaßen dafür geeignet.
Globalstrahlung bestimmt, wie viel Strom eine Photovoltaikanlage erzeugen kann. Unter Berücksichtigung der regionalen Globalstrahlung bieten folgende Regionen aktuell großes Potenzial für Haushaltsphotovoltaik: Bremen, Hamburg, das Saarland, Mecklenburg-Vorpommern, die Region um Dresden, Schleswig-Holstein, die Regionen um Lüneburg und Trier sowie Teile von Oberbayern, Thüringen und Südhessen.
Informationsangebote und Werbeaktivitäten von Photovoltaikanbietern können in diesen Regionen besonders vielversprechend sein.
Das Potenzial für Haushaltsphotovoltaik in Deutschland(PDF, 2 MB, barrierefrei)
Weitere Analysen zum Thema Klimaneutralität
Fokus Volkswirtschaft
Angesichts des Ziels einer klimaneutralen Wirtschaft rücken Kunden und Finanzierungspartner als bedeutende Stakeholder für Unternehmen weiter in den Vordergrund: So war Klimaschutz im Jahr 2023 nicht nur häufiger in Finanzierungsgesprächen ein wichtiges Thema (19 vs. 15 % im Vorjahr), sondern wurde auch vermehrt von Kundinnen und Kunden eingefordert (22 vs. 17 % im Vorjahr). Für etwa jedes dritte Unternehmen (31 %) stellt Klimaschutz mittlerweile einen Aspekt dar, der über ihre Stakeholder an sie herangetragen wird.
Ein Blick auf die konkreten Klimaschutzaktivitäten der Unternehmen offenbart zudem einen klaren Zusammenhang zwischen Stakeholderanforderungen und dem Engagement der Unternehmen. Wenn Unternehmen Forderungen ihrer Kunden und Finanzierungspartner wahrnehmen, stellen sie häufiger strategische Klimaschutzüberlegungen an und führen häufiger operative Klimaschutzmaßnahmen durch. Das zeigen aktuelle Befragungsergebnisse aus dem KfW-Klimabarometer.
Fokus Volkswirtschaft
Durch den Wandel hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft ergeben sich neue Anforderungen an die beruflichen Fähigkeiten der Beschäftigten (z.B. hinsichtlich spezifischem wirtschaftlichem, technischem, oder digitalem Know-how). Ergebnisse aus einer Sondererhebung zum KfW-Mittelstandspanel zeigen, dass es über der Hälfte der kleinen und mittleren Unternehmen (59 %) an einer oder mehrerer dieser Kompetenzen mangelt. Bei der Beschaffung der fehlenden Qualifikationen setzen Unternehmen vermehrt auf kurze Weiterbildungsmaßnahmen - mit häufig begrenzter Qualifikationswirkung. Um einer Koexistenz von Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken, ist eine Ausweitung der Weiterbildungsaktivitäten notwendig. Hierbei können sich finanzielle Fördermaßnahmen, gezielte Informations- bzw. Beratungsangebote oder eine zunehmende Formalisierung des Weiterbildungsangebotes (z.B. durch Festlegung von Mindeststandards) als hilfreich erweisen.
Weitere Veröffentlichungen zum Thema Fachkräfte
Volkswirtschaft Kompakt
Klimaschutz wird für viele Menschen wichtiger. Das spiegelt sich auch in der Gründungstätigkeit wider. Die Mehrheit der Gründerinnen und Gründer des Jahres 2022 hat den Klimaschutz im Blick. So trägt eine knappe Mehrheit entweder mit ihren angebotenen Produkten und Dienstleistungen zum Klimaschutz bei oder sie setzen auch eigene Klimaschutzmaßnahmen um. Für 12 % der Gründerinnen und Gründer ist Klimaneutralität das angestrebte Ziel ihrer Klimaschutzmaßnahmen.
12 von 100 Gründerinnen und Gründer wollen Klimaneutralität erreichen(PDF, 293 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen zum Thema Existenzgründungen
How Development Finance Institutions Can Build Bridges to Unlock Private Capital
Die globale Dekarbonisierung und Anpassung an den Klimawandel erfordern jährliche Investitionen in Billionenhöhe, größtenteils aus dem privaten Sektor. Um das Ziel der Begrenzung der Erderwärmung im Sinne des Pariser Abkommens zu erreichen, müssen die globalen Klimaschutzinvestitionen jährlich um mindestens 30 % steigen – dreimal schneller als bisher. Entwicklungs- und Förderbanken (DFIs) spielen bei der Klimafinanzierung eine zentrale Rolle und können insbesondere die Hindernisse für private Klimafinanzierungen senken. Ein gemeinsames Papier von BCG und KfW gibt einen Überblick darüber, wie sich DFIs im Einklang mit ihren ehrgeizigen Klimazielen weiterentwickeln und innovative Ideen voranbringen. Entlang mehrerer Dimensionen – von den Geschäfts- und Betriebsmodellen bis zu den notwendigen real- und finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen – zeigt das Papier auf, wie DFIs weltweit einen wertvollen Beitrag zum Schließen der drohenden Finanzierungslücke leisten können.
Weitere Informationen und Veröffentlichungen zum Thema COP28
Fokus Volkswirtschaft
Risiken für die deutsche Gasversorgung infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der veränderte Preispfad von Erdgas haben die Dringlichkeit der grünen Transformation in Deutschland erhöht. Von der Politik eingeleitete klimapolitische Maßnahmen lassen einen schnelleren Rückgang des Erdgaseinsatzes in Deutschland erwarten. Die Brücke Erdgas auf dem Weg zur Klimaneutralität wird dadurch deutlicher schmaler, sie fällt aber nicht weg. Dies zeigt eine von KfW Research beauftragte Studie, die von der Prognos AG erstellt wurde. Insbesondere für den Stromsektor und die Grundstoffindustrie (z.B. Stahlsektor) bleibt Erdgas als Übergangslösung für den Ersatz CO2-intensiverer fossiler Energieträger von Bedeutung, bis ausreichende Mengen an Strom aus erneuerbaren Energien und klimaneutraler Wasserstoff zur Verfügung stehen.
Die zugrunde liegende Studie finden Sie hier(PDF, 2 MB, nicht barrierefrei)
Weitere Informationen auf unserem Dossier Klimaneutralität
Volkswirtschaft Kompakt
Bei der 28. UN-Klimakonferenz (COP28) ab Ende November wird im ersten Global Stocktake Prozess der kollektive Fortschritt in Bezug auf das Pariser Abkommen evaluiert. Bisherige Bemühungen reichen nicht aus, um die globalen Klimaziele zu erreichen, aber es gibt vielversprechende Ansätze wie eine Kurskorrektur erfolgen kann. Dazu zählen der Ausbau erneuerbarer Energien auf breiter Basis, technologischer Fortschritt und Innovation. Auch für das globale Ziel der Anpassung an den Klimawandel fällt die Finanzierung hinter den Bedarfen zurück. Hier sind eine Erhöhung der internationalen Anpassungsfinanzierung, ein effektiverer Mitteleinsatz sowie die Mobilisierung von privatem Kapital notwendige Bausteine zur Schließung der Lücke. Dem dringend benötigten Schub bei der internationalen Klimafinanzierung in Schwellen- und Entwicklungsländern kommt schließlich eine entscheidende Rolle zu. Über all diesen Themen stehen Transparenz und globale Koordination als verbindende Elemente.
Weitere Informationen und Veröffentlichungen zum Thema COP28
Trotz Energiekrise: Anstieg der Klimaschutzinvestitionen deutscher Unternehmen im Jahr 2022 um real 18 %
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten infolge der Energiekrise sind die Klimaschutzinvestitionen der Unternehmen in Deutschland im Jahr 2022 um real 18 % angestiegen – auf 72 Mrd. EUR. Das zeigt das KfW-Klimabarometer 2023. Neben den stark gestiegenen Energiepreisen für fossile Energieträger, die Investitionen in die Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien attraktiver gemacht haben, dürften auch Vorzieheffekte aufgrund der sich abzeichnenden Fremdkapitalverteuerung und steigender Investitionsgüterpreise vor allem in der ersten Jahreshälfte 2022 den Klimaschutzinvestitionen einen Schub verliehen haben. Das Wachstumsplus der Klimaschutzinvestitionen im vergangenen Jahr ging dabei auf das Konto größerer Unternehmen und Mittelständler ab 10 Beschäftigte. Die Ergebnisse zeigen auch, dass fast zwei Drittel der deutschen Unternehmen Klimaschutz zumindest teilweise in ihrer Strategie verankert haben. Bei der Operationalisierung besteht allerdings noch Luft nach oben. Rund 70 % der Unternehmen haben bislang keine konkreten Pläne zur Treibhausgasminderung entwickelt, dies betrifft vor allem kleine und mittlere Unternehmen.
KfW-Klimabarometer 2023(PDF, 565 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen und Ergebnisse finden Sie auf der Themenseite KfW-Klimabarometer
Fokus Volkswirtschaft
Das vergangene Jahr war von turbulenten Preisentwicklungen auf den Energiemärkten gekennzeichnet. Zuletzt waren die Sorgen vieler mittelständischer Unternehmen vor einer finanziellen Überforderung durch hohe Energiepreise jedoch gesunken. Ausschlaggebend hierfür waren unter anderem umfangreiche Maßnahmen zur Verringerung des eigenen Energieverbrauchs oder zur Nutzung erneuerbarer Energien. Die massiven Anstrengungen der Unternehmen haben sich ausgezahlt: Im Mai 2023 war der Energiekostenanteil am Umsatz niedriger als vor Ausbruch des Ukraine-Krieges. Für viele mittelständische Unternehmen sind weitere Energieeinsparungen aber mit großen Herausforderungen verbunden. Das trifft vor allem auf kleinere sowie auf energieintensive Unternehmen zu. Es ist daher ratsam mit Hilfe geeigneter Maßnahmen, wie Beratung oder finanzieller Förderung, die Unternehmen bei der Identifizierung und Umsetzung weiterer Energieeinsparmaßnahmen zu unterstützen.
Energiewende im Spannungsfeld zwischen Handlungsbedarfen und finanziellen Möglichkeiten
Sowohl für das Ziel der Klimaneutralität als auch für die Energieversorgungssicherheit sind eine Reduktion des Energieverbrauchs und die Nutzung emissionsfreier Technologien der Schlüssel. Hierfür braucht es auch das Engagement der Privathaushalte. Die Ergebnisse des haushaltsrepräsentativen KfW-Energiewendebarometers 2023 machen deshalb Mut, denn sie zeigen, dass die Haushalte weiterhin hinter dem Projekt Energiewende stehen. Fast ein Drittel (32 %) aller Haushalte nutzt gegenwärtig Technologien wie Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen, 3 Prozentpunkte oder 1,2 Mio. Haushalte mehr als im Vorjahr. Weitere 7 % planen eine Anschaffung für das aktuelle Jahr. Die Ausweitung erfolgt dabei über nahezu alle gesellschaftlichen Gruppen hinweg. Die Haushalte ohne Energiewendetechnologie können sich inzwischen mehrheitlich die Nutzung einer solchen vorstellen (60 %). Um die Energiewende weiter voranzutreiben, gilt es nun, gezielt finanzielle und logistische Sanierungshemmnisse abzubauen.
KfW-Energiewendebarometer 2023(PDF, 724 KB, barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Energiewendebarometer
Volkswirtschaft Kompakt
Unternehmen, die Klimaschutz (teilweise) in ihrer Unternehmensstrategie verankert haben, rechnen mit einem Anteil von 66 % häufiger mit Problemen bei der Stellenbesetzung als Unternehmen, die Klimaschutz nicht in ihrer Strategie berücksichtigen (59 %). Das zeigen aktuelle Ergebnisse aus dem KfW-Mittelstandspanel. Die Unterschiede in den Stellenbesetzungsproblemen sind häufig auf fehlende digitale Fähigkeiten und Qualifikationen der Bewerbenden zurückzuführen. Damit mangelnde (Digital-)Kompetenzen nicht zum zentralen Hindernis der Dekarbonisierung werden, sollten Aus- und Weiterbildungsangebote auf die Qualifikationsanforderungen grüner Unternehmen zugeschnitten werden. Insgesamt gilt es zudem relevante Schnittstellenkompetenzen zu identifizieren und vermehrt in das Bildungsangebot zu integrieren, da Klimaschutz im unternehmerischen Handeln an vielen Stellen Berührungspunkte zu weiteren Themengebieten aufweist.
Weitere Veröffentlichungen zum Thema Fachkräfte für Deutschland
Fokus Volkswirtschaft
Deutsche Unternehmen befinden sich bei der Elektrifizierung ihrer Fahrzeugflotte auf einem guten Weg: Ergebnisse des KfW-Klimabarometers zeigen, dass der Anteil elektrisch betriebener Pkw zuletzt bei rund 15 % über alle Unternehmensklassen hinweg lag und damit deutlich höher ist als bei Privathaushalten. Unternehmen neigen aber auch dazu, häufiger Plug-in-Hybride und große, energieintensive Fahrzeuge einsetzen. Hier könnte eine Reformierung der Dienstwagenbesteuerung Anreize für mehr Emissionseffizienz schaffen.
Im Bereich der Nutzfahrzeuge sind E-Fahrzeuge mit einem Anteil von rund 2 % bisher kaum verbreitet. Gründe dafür sind eine spätere technische Verfügbarkeit, höhere Anschaffungskosten und eine noch kaum vorhandene Hochleistungsladeinfrastruktur. Dementsprechend dürften hier Anreize für weitere Technologieentwicklungen und ein Ausbau der Ladeinfrastruktur einem schnellen Markthochlauf klimafreundlicher Antriebsarten Vorschub leisten.
Der Unternehmensfuhrpark – ein wichtiger Hebel für die Klimaneutralität(PDF, 249 KB, barrierefrei)
Weitere Veröffentlichungen zum Thema Klimaneutralität
Fokus Volkswirtschaft
Nach einer Achterbahnfahrt durch das Jahr 2022 ist der europäische Großhandelspreis für Gas in den letzten Monaten deutlich gesunken, er liegt aber noch immer rund viermal so hoch wie in den USA. Dieser Fokus zeigt, dass auf Basis der Terminkurse ab 2025 mit einer fortlaufenden Normalisierung des Preisabstands zu den USA zu rechnen ist und der Gaspreis in Europa langfristig dem asiatischen LNG-Preis entspricht. Ein internationaler Vergleich zeigt außerdem, dass das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland schon relativ gas- und energieeffizient wirtschaftet, es aber bei der Gasintensität in der jüngeren Vergangenheit auch noch Luft nach unten gab. Bei der Energieeffizienz sind im internationalen Vergleich hingegen nur Verbesserungspotenziale in manchen der besonders energieintensiven Industriebereiche offensichtlich. Der internationale Vergleich legt überdies nahe, dass eine geringe Gas- und Energieintensität eine Voraussetzung für einen hohen Industrieanteil an der Volkswirtschaft ist.
Fokus Volkswirtschaft
Grüne Gründungen können den Wandel zu einer nachhaltigen, klimafreundlichen Wirtschaftsweise aktiv mitgestalten. Dabei stehen die Gründerinnen und Gründer vor spezifischen Herausforderungen, für deren Bewältigung sie Unterstützung brauchen können. Dafür ist zunächst zu klären, welche Gründungen für die grüne Transformation besonders wichtig sind und was „grün“ eigentlich bedeutet. Ein von der KfW in Auftrag gegebenes Gutachten hat sich mit diesen Fragen befasst und eine mögliche Definition erarbeitet.
Grüne Gründungen: eine Taxonomie(PDF, 143 KB, barrierefrei)
Die zugrunde liegende Studie finden Sie hier: Finanzierungs- und Förderbedarfe von Grünen Gründungen(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Weitere Analysen auf unserem Dossier Existenzgründungen
Fokus Volkswirtschaft
Die globale Erderwärmung stellt eine Bedrohung für die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen und der wirtschaftlichen Aktivitäten dar. Auch in Deutschland und Europa sind die Folgen des Klimawandels durch Zunahme von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen oder Starkregen bereits deutlich spürbar. Die dadurch ausgelösten volkswirtschaftlichen Schäden sind heute schon beträchtlich.
Befragungsergebnisse aus dem KfW-Klimabarometer zeigen, dass sich 41 % der Unternehmen in Deutschland aktuell (15 %) oder perspektivisch (26 %) von den negativen Folgen des Klimawandels betroffen sehen. Dementsprechend hat auch nur ein Teil (14 %) bereits Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel umgesetzt. Verbesserte Informationsbereitstellung über mögliche Gefahren von Klimaphänomenen vor Ort kann die Unternehmen in Zukunft darin unterstützen, ihre Risikoeinschätzung zu schärfen und sich damit angemessen auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.
Fokus Volkswirtschaft
Im diesjährigen Sonderthema geht das KfW-Kommunalpanel 2023 auf den Klimaschutz und die Anpassungen an den Klimawandel als die derzeit wahrscheinlich größte transformative Notwendigkeit für die Kommunen ein. Die Angaben der Städte, Gemeinden und Landkreise zeigen, dass knapp 3 Mrd. EUR im Kernhaushalt sowie weitere 2 Mrd. EUR in den ausgelagerten Einheiten und damit rund 15 % der geplanten Investitionen auf den Klimaschutz entfallen. Mit rund 1 Mrd. EUR im Kernhaushalt und einer halben Milliarde in den Auslagerungen werden weniger als 4 % der geplanten Investitionen für Maßnahmen zur Klimaanpassung verwendet. Über die Hälfte der Kommunen geht von zukünftig steigenden Investitionen in Klimaschutz und -anpassung aus. Es deutet sich allerdings an, dass dieses Investitionswachstum nicht reichen wird, um die Klimaziele zu erreichen. Zudem gehen 51 % der Kämmereien davon aus, dass der bestehende Finanzierungsmix nicht geeignet sein wird, die höheren Investitionsbedarfe zu decken.
Im Vorfeld der Hauptbefragung zum KfW-Kommunalpanel wurde das Deutsche Institut für Urbanistik mit einer Vorstudie beauftragt, bei den Kämmereien den Informationsstand zu den kommunalen Maßnahmen in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung zu ermitteln.
Sondergutachten im Rahmen des KfW-Kommunalpanels(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Weitere Publikationen zum Thema Klimaneutralität
Fokus Volkswirtschaft
Das vergangene Jahr war von turbulenten Preisentwicklungen auf den Energiemärkten gekennzeichnet. Sorgen um eine überfordernde Energiekostenbelastung infolge der Energiekrise waren im Mittelstand bis zuletzt allgegenwärtig.
Eine Sondererhebung zum KfW-Mittelstandspanel aus dem März 2023 zeigt, dass eine deutliche Entspannung mit Blick auf die Tragbarkeit des aktuellen Energiekostenniveaus zu beobachten ist. Ein Grund dafür ist, dass viele Unternehmen seit Kriegsbeginn vielfältige Maßnahmen zur Energiekostendämpfung umgesetzt haben. Daneben tragen Preisrückgänge an den Energiemärkten, eine insgesamt nachlassende Krisensymptomatik sowie die Einführung der Energiepreisbremsen zu Entspannung und erhöhter Planungssicherheit bei.
Ein Vergleich mit den Jahren vor dem Ukraine-Krieg zeigt jedoch auch, dass vor allem das Verarbeitende Gewerbe eine höhere relative Energiekostenbelastung wahrnimmt. Daher gilt es die Kostenentwicklungen bei belasteten Branchen weiterhin im Auge zu behalten
Volkswirtschaft Kompakt
Deutschland will bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden. Das sich damit verändernde wirtschaftliche und regulatorische Umfeld ist insbesondere für stark im internationalen Wettbewerb stehende Unternehmen eine Herausforderung. Gleichzeitig ergeben sich aus dem weltweit steigenden Bedarf an Klimaschutztechnologien und treibhausgasneutralen Produkten auch Wachstumschancen für deutsche Unternehmen.
Die Mehrheit der deutschen Großunternehmen erwartet, dass der Umbau der deutschen Wirtschaft hin zur Klimaneutraliät keine negativen oder sogar positive Auswirkungen auf ihre eigene internationale Wettbewerbsfähigkeit haben wird. Auch der Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt dürfte ihrer Einschätzung nach durch die grüne Transformation an Attraktivität gewinnen. Dies zeigen Befragungsergebnisse im Rahmen des KfW-Klimabarometers. Entscheidend wird jedoch die Rahmensetzung durch die nationale und EU-Klimapolitik sein.
Weitere Analysen zum Thema Klimaneutralität
Volkswirtschaft Kompakt
Die Zeit wird knapp. Der seit Jahren stockende Ausbau erneuerbarer Energien muss nun endlich in Schwung kommen. Allein in den nächsten 8 Jahren sehen die Ziele der Bundesregierung einen Zubau von durchschnittlich 28 GW pro Jahr vor. Das sind viermal mehr als in den letzten 8 Jahren. Eine aktuelle Sonderbefragung zum KfW-Energiewendebarometer zeigt, dass die Bevölkerung für eine entsprechende Beschleunigung bereit ist: 92 % der Befragten halten einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien für wichtig. Daher gilt es nun, die gesetzlich festgelegte Vorrangstellung der Erneuerbaren und die angestrebte Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren beherzt umzusetzen.
Breite Zustimmung zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland(PDF, 165 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen zum Thema Klimaneutralität
Fokus Volkswirtschaft
Die Energiepreise haben derzeit für viele Menschen eine hohe Relevanz. Eine aktuelle Sonderbefragung zum KfW-Energiewendebarometer untersucht den Rückhalt verschiedener energiepolitischer Maßnahmen in der Bevölkerung. Ein Klimageld wird von vielen Menschen skeptisch gesehen. Das Fehlen eines Auszahlungsmechanismus für direkte Transferleistungen an alle Bürger dürfte hierzu beitragen. Bei der Gaspreisbremse zeigt sich neben einer mehrheitlichen Zustimmung, dass viele der Befragten sich noch unzureichend informiert fühlen. Positiv stimmt hierbei, dass die meisten Personen angeben, trotz der staatlichen Übernahme des Dezemberabschlags weiter weniger zu heizen.
Weitere Analysen zum Thema Klimaneutralität
Fokus Volkswirtschaft
Die EU-Kommission wird am 14. März 2023 ein neues Rohstoffgesetz, den EU Critical Raw Materials Act (CRMA), vorstellen. Im Kern geht es darum, die zukünftige Ressourcenversorgung auf eine strategische Grundlage zu stellen. Die Studie zeigt mögliche Ansatzpunkte für die Verbesserung der Resilienz und Nachhaltigkeit von Rohstofflieferketten auf. Gleichzeitig gilt es, in Europa einen geeigneten Rahmen für private Investitionen in Schlüsseltechnologien sicherzustellen, die für das Gelingen der grünen und digitalen Transformation unabdingbar sind. Vor dem Hintergrund eines zukünftig steigenden Bedarfs an Rohstoffen sowie anziehenden globalen Wettbewerbs besteht die besondere Herausforderung, die politischen, regulatorischen und finanziellen Bedingungen zu identifizieren, die nachhaltige Projekte entlang der Wertschöpfungskette ermöglichen – von Bergbau bis Kreislaufwirtschaft. Dabei ist es zentral, dass nationale und europäische Ansätze gemeinsam gedacht und anschlussfähig gemacht werden.
Fokus Volkswirtschaft
Die Bepreisung von Kohlenstoff ist das (kosten-)effizienteste politische Instrument, um private Investitionen von fossiler Energie auf klimafreundliche Alternativen zu lenken und damit einen ökonomisch sinnvollen und langfristigen Rahmen für die notwendige Transformation zu setzen. Die Einführung von nationalen CO2-Preisen hat zuletzt weltweit Fahrt aufgenommen, es besteht jedoch große Heterogenität bezüglich der Preisniveaus und Abdeckung bestimmter Sektoren. Gerade in Schwellenländern bleibt die Implementierung von CO2-Preisen eine Herausforderung. Bilaterale Partnerschaften können eine große klimapolitische Hebelwirkung entfalten, wenn sie weitere Länder zur Implementierung nationaler CO2-Preissysteme motivieren bzw. befähigen. Die dringend notwendige globale Koordinierung von Klimapolitik gelingt dann über die Einigung auf einen Mindestpreis für CO2, der durch möglichst viele Länder mitgetragen wird. Als Startpunkt könnte der G7-Klimaclub einen geeigneten Rahmen bieten.
Weitere Analysen zum Thema Klimaneutralität
Fokus Volkswirtschaft
Hohe Heizkosten sind für viele Verbraucher im letzten Winter zu einer substanziellen Belastung geworden. Eine Ad-hoc-Umfrage in Ergänzung zum KfW-Energiewendebarometer zeigt, dass aktuell fast 60 % der Menschen in Deutschland einen großen oder sehr großen Kostendruck spüren. Dies gilt insbesondere für Haushalte mit Gasheizung – aber auch bei denjenigen mit Öl- oder Pelletheizung. Gerade bei Geringverdienern müssen nun deutlich höhere Anteile des Einkommens für die Wärmeversorgung aufgebracht werden. Die gestiegenen Heizkosten haben zu umfangreichen Sparmaßnahmen geführt – von einer Absenkung der Raumtemperatur bis zu Einsparungen an anderer Stelle. Bauliche Energieeffizienzmaßnahmen streben hingegen nur wenige an. Für eine nachhaltige Lösung gilt es daher nun, neben Entlastungen auf der Kostenseite auch Anreize auf der Investitionsseite zu setzen.
Wie reagieren die Menschen in Deutschland auf gestiegene Heizkosten?(PDF, 180 KB, barrierefrei)
Weitere Analysen zum Thema Klimaneutralität
Volkswirtschaft Kompakt
Die Energiekrise dürfte die Unternehmenslandschaft in den Bundesländern unterschiedlich stark treffen. Das zeigt eine jüngste Auswertung des KfW-Mittelstandspanels. Danach gibt es eine deutliche Spreizung bei der relativen Energiekostenbelastung der mittelständischen Unternehmen je nach Bundesland. Auch bei den absoluten Energiekosten sind die Unterschiede deutlich ausgeprägt. Die Ursache findet sich in der regionalen Heterogenität des Mittelstands. Die grundsätzliche Größen- oder Branchenstruktur ist zwar vergleichbar. Darüber hinaus gibt es allerdings landesspezifische Besonderheiten hinsichtlich wesentlicher Merkmale der dort ansässigen Unternehmen, die einen Einfluss auf die Belastung durch die hohen Energiepreise bzw. die Betroffenheit der aktuellen Energiekrise haben können.
Weitere Informationen im Dossier Mittelstand
Fokus Volkswirtschaft
Die Finanzwirtschaft stellt die Finanzierung für einen großen Teil der notwendigen Investitionen für die Klimatransformation bereit und bepreist die dabei möglichen Risiken. Green Finance-Maßnahmen können originäre Klimapolitik unterstützen. Dafür braucht es einen Rahmen, der dazu beiträgt Nachhaltigkeit in der Breite des Markts zu verankern und strukturelle Hemmnisse bei der Verfügbarkeit besonders relevanter Kapitalquellen sowie beim Zusammenspiel zwischen verfügbarem Kapital und notwendigen Investitionen abzubauen. Eine Lenkung von Finanzströmen in nachhaltige Investitionen in der Breite wird aber nur dann gelingen, wenn sich die relativen Preise in der Realwirtschaft durch einen ambitionierten CO2-Preis belastbar verändern.
Green Finance: der Finanzmarkt als Hebel für die Klimatransformation?(PDF, 311 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Auf Privathaushalte entfällt mehr als ein Viertel des Energieverbrauchs in Deutschland. Ein Großteil dieser Energie wird für das Heizen von Innenräumen verwendet – und zwar noch immer im Wesentlichen auf Basis fossiler Energieträger. Wohngebäude sind daher ein wichtiger Faktor auf dem angestrebten Weg zur Klimaneutralität. Finanzielle Aspekte zählen bei den Privathaushalten zu den wichtigsten Hemmnissen bei der Umsetzung energetischer Sanierungsmaßnahmen. Auch die fehlende Auseinandersetzung mit dem Thema ist häufig ein Hindernis, gerade einkommensschwächere Haushalte informieren sich seltener zum Thema Energieeffizienz. Es ist deshalb wichtig, informatorische und finanzielle Sanierungshindernisse im Gebäudebestand gezielt zu adressieren.
Energiewende bei Privathaushalten: große Potenziale im Wohnungsbestand(PDF, 121 KB, barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Energiepreise sind derzeit der wohl größte Belastungsfaktor für viele Unternehmen in Deutschland. Dabei waren die Energiekosten vor dem Ukraine-Krieg in der Breite des Mittelstands weitgehend überschaubar: Vor Beginn des Ukraine-Kriegs im Jahr 2021 betrug der Anteil der Energiekosten am Umsatz durchschnittlich 5,8 %. Die Hälfte aller Unternehmen hatte dabei maximale Energiekosten von 9.000 EUR, die andere Hälfte lag darüber. Eine besonders hohe Belastung weist allerdings das Verarbeitende Gewerbe auf. Es handelt sich hier zwar um relativ wenige Unternehmen, deren wirtschaftliches Gewicht aber beträchtlich ist.
Die Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr rund 55 Mrd. EUR in den Klimaschutz investiert. Um das Ziel der Klimaneutralität Deutschlands im Jahr 2045 erreichen zu können, ist allerdings mehr als eine Verdopplung des jährlichen Investitionsvolumens erforderlich. Das zeigt das KfW-Klimabarometer, eine neue Unternehmensbefragung, die erstmals Klimaschutzinvestitionen für den gesamten Unternehmenssektor in Deutschland erhebt und Einblicke zu den Einstellungen und Aktivitäten der Unternehmen rund um die Umsetzung der Energiewende liefert. Die Ergebnisse zeigen auch, dass konkrete THG-Minderungsziele und die Kenntnis des eigenen CO2-Fußabdrucks in der Breite der Unternehmerschaft bisher die Ausnahme sind. Größere Unternehmen gehen hier voran. Klimaneutralität strebt bislang insgesamt nur jedes zehnte Unternehmen an. Wirtschaftliche Anreize sowie schlanke Planungs- und Genehmigungsverfahren sind wesentliche Stellhebel zur Ermöglichung der grünen Transformation in der Wirtschaft.
KfW-Klimabarometer 2022(PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Weitere Informationen und Grafiken finden Sie auf der Themenseite KfW-Klimabarometer
Volkswirtschaft Kompakt
Viele Existenzgründungen haben Klimaschutz im Blick. Rund 60 % der Existenzgründungen 2021 bieten Produkte oder Dienstleistungen an oder setzen selbst Maßnahmen um, die zum Klimaschutz beitragen. Klimaschutzangebote stehen dabei bei jeder zehnten Existenzgründung im Fokus. Mit 58 % tragen allerdings deutlich mehr der Existenzgründungen mit eigenen Maßnahmen zum Klimaschutz bei. Das ist das Ergebnis einer neuen Analyse des KfW-Gründungsmonitors.
Klimaschutz spielt bei knapp 60 % der Existenzgründungen eine Rolle(PDF, 88 KB, barrierefrei)
KfW Research Positionspapier
Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die Energiekrise erschüttern die Grundfesten einer regelbasierten Weltordnung und des deutschen Wirtschaftsmodells. Über ein kurzfristiges Krisenmanagement hinaus sind Investitionen der Schlüssel für eine erfolgreiche Anpassung an das veränderte Umfeld. Sie ermöglichen den Umbau der Energieversorgung sowie die grüne und digitale Transformation - und verlangen gemeinsame Kraftanstrengungen von Staat, Unternehmen und privaten Haushalten. Der Löwenanteil der Investitionen muss vom Privatsektor kommen. Die aktuellen Energiekostenbelastungen und Unsicherheiten wirken indes hemmend. Umso wichtiger ist es, die private Investitionstätigkeit anzuregen und intelligent zu unterstützen. Dem Staat fällt dabei eine zentrale Rolle zu für die Formulierung von Zielbildern und das Setzen von Rahmenbedingungen und Anreizen, aber auch als Investor in Infrastruktur und Humankapital, die für die produktive Entfaltung privater Aktivitäten notwendig sind.
Ein Investitionsschub für die Transformation – was ist konkret nötig?(PDF, 229 KB, barrierefrei)
Zum Dossier Investitionen in Deutschland
Zur Themenseite Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Fokus Volkswirtschaft
Unter allen Folgen des Ukraine-Kriegs sind die hohen Energiepreise infolge ausbleibender Gaslieferungen aus Russland im September der größte Belastungsfaktor für die kleinen und mittleren Unternehmen aus Deutschland.
Eine Sondererhebung von KfW Research zeigt, dass sich die Mehrheit der Mittelständler dennoch weiterhin in der Lage sieht, die höheren Energiekosten auf dem Niveau von Anfang September auch längerfristig schultern zu können. Ausschlaggebend dafür sind die in der Ausgangslage moderaten Energiekostenanteile und vielfältige Anpassungsmaßnahmen der Unternehmen.
Die große Energiepreiswelle wird jedoch erst noch auf den Mittelstand zurollen, wenn Energielieferverträge mit langfristigen Preisbindungen auslaufen. Und schon heute gibt es eine Zahl von Unternehmen, die sich mit anhaltend hohen Energiekosten finanziell überfordert sehen. Das Verarbeitenden Gewerbe ist dabei besonders im Blick zu halten.
Fokus Volkswirtschaft
Die Transformation Richtung Klimaneutralität und die Digitalisierung werden die weltweite Nachfrage sowohl nach Massenmetallen wie Kupfer als auch nach Spezialmetallen wie Lithium, Seltenen Erden oder Kobalt deutlich erhöhen. Deutschland und Europa sind in hohem Maße auf den Import dieser Rohstoffe angewiesen. Beim Abbau und der Weiterverarbeitung von Spezialmetallen sind hohe Länderkonzentrationen zu verzeichnen, die zum Teil höher sind als bei der Öl- und Gasproduktion. Für die Positionierung europäischer Unternehmen im Bereich strategischer Technologien wie Lithium-Ionen-Batterien oder Solartechnik stellt die hohe Marktmacht Chinas eine besondere Herausforderung für die Rohstoffversorgung im speziellen und für den Technologiestandort Europa im allgemeinen dar. Für eine höhere Rohstoffsicherheit in Europa sind das Vorantreiben der Kreislaufwirtschaft, der Ausbau der Rohstoffgewinnung in Europa selbst und die Diversifizierung internationaler Bezugsquellen zentral.
Sowohl die aktuelle Gaskrise als auch die immer stärker wahrnehmbaren Auswirkungen des Klimawandels unterstreichen die Notwendigkeit einer nachhaltigeren Energieversorgung. Das KfW-Energiewendebarometer 2022 zeigt, dass rund 90 % der Haushalte in Deutschland die Energiewende für wichtig halten. Gleichzeitig gibt es große Vorbehalte, ob bei der Umsetzung der Energiewende ein fairer Ausgleich zwischen allen gesellschaftlichen Gruppen erreicht werden kann. Diese Vorbehalte wirken sich negativ auf die Handlungsbereitschaft der Haushalte aus. Dennoch nutzen inzwischen rund 29 % der Haushalte Energiewendetechnologien, weitere 13 % planen das für das aktuelle Jahr. Besonders viel Potenzial, den Verbrauch fossiler Energieträger zu verringern, besteht im Wohngebäudebestand. Da vor allem einkommensschwächere Haushalte in schlecht gedämmten Immobilien mit hohem Einsparpotenzial wohnen, müssen gerade hier finanzielle Hürden und Informationsdefizite mit Blick auf Sanierungen abgebaut werden.
KfW-Energiewendebarometer 2022(PDF, 619 KB, nicht barrierefrei)
Zur Themenseite KfW-Energiewendebarometer
Fokus Volkswirtschaft
Die öffentlichen Investitionsbedarfe zur Erreichung der Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 lassen sich auf knapp 500 Mrd. EUR schätzen, was jährlichen Klimaschutzinvestitionen von durchschnittlich rund 20 Mrd. EUR entspricht. Die größten staatlichen Bedarfe werden in den Sektoren Energie (297 Mrd. EUR), Verkehr (137 Mrd. EUR) und bei den Gebäuden (47 Mrd. EUR) anfallen. Diese Beträge sind in den öffentlichen Haushalten durchaus finanzierbar, stellen aber immerhin eine Versechsfachung des gegenwärtigen Investitionsniveaus dar. Ohne eine stringente Anpassung der Zuständigkeiten, Finanzströme und Kompetenzen zwischen den föderalen Ebenen Bund, Länder und Kommunen wird es kaum möglich sein, die nachhaltige Steigerung der erforderlichen Klimaschutzinvestitionen in Angriff zu nehmen.
Die zugrundeliegende Kurzstudie finden Sie hier:
Beitrag von Green Finance zum Erreichen von Klimaneutralität in Deutschland – Öffentlicher Anteil an Klimaschutzinvestitionen(PDF, 2 MB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
In wenigen Tagen jährt sich die verheerende Sturzflut in Deutschland und Europa aus dem Juli 2021 zum ersten Mal. Der Klimawandel macht solche Extremwetterereignisse wahrscheinlicher. Da viele Gebäude keinen Versicherungsschutz für Elementarschäden aufweisen, kann eine entsprechende Versicherungspflicht Vorteile bieten. Hierbei ist eine optimale Risikoaufteilung zwischen Individuum und Gesellschaft wichtig. Befragungsergebnisse aus dem KfW-Energiewendebarometer zeigen, dass rund zwei Drittel der Haushalte in Deutschland die Einführung einer solchen Versicherungspflicht begrüßen würden.
Weitere Informationen zum KfW-Energiewendebarometer
Fokus Volkswirtschaft
Um das langfristige Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, sind erhebliche Anstrengungen in allen Wirtschaftssektoren notwendig. Die neuen treibhausgasarmen Verfahren sind gegenüber konventionellen Verfahren mit wesentlich höheren Betriebskosten verbunden. Diese treffen auf einen Preis für CO₂-Emissionen, der momentan noch deutlich unter den CO₂-Vermeidungskosten für zentrale Schlüsseltechnologien liegt und langfristig nur wenig vorhersagbar ist. Carbon Contracts for Difference (CCfDs) versehen über dynamische Betriebskostenzuschüsse Treibhausgaseinsparungen mit einem hinreichend hohen und klar definierten Preis, um die erforderlichen privaten Investitionen in klimafreundliche Technologien anzuregen. Es zeigt sich, dass bei der Anwendung des Instruments verschiedene limitierende Faktoren zu beachten sind. Bei adäquater Ausgestaltung und punktuellem Einsatz können CCfDs jedoch einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der deutschen Wirtschaft leisten.
Fokus Volkswirtschaft
Deutschland steht durch den Krieg in der Ukraine vor neuen energiepolitischen Herausforderungen. Steigende Energiepreise betreffen einkommensschwache Haushalte überproportional, da diese einen höheren Anteil ihres verfügbaren Einkommens für Energie aufwenden und den hohen Preisen kurzfristig nicht ausweichen können.
Die Studie analysiert bereits beschlossene und mögliche zukünftige Kompensationsmaßnahmen für private Haushalte mit Blick auf verschiedene Zielkriterien. Ein Maßnahmenmix, der gezielt das Einkommen besonders vulnerabler Haushalte stärkt, anstatt Preise zu kappen und den Verbrauch fossiler Energie zu subventionieren, kann in Kombination mit einer weiteren Strompreis-Reduktion kurzfristig Entlastung schaffen und langfristig die Anreize für Energieeffizienz und Klimaschutz stärken.
Fokus Volkswirtschaft
Die Folgen des Kriegs in der Ukraine sind bereits jetzt im Mittelstand spürbar: In den Monaten Januar–April 2022 lagen die Energiekosten bei 54 % der Unternehmen höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Durchschnitt sind die Energiekosten dabei um 41 % gestiegen. Dennoch sieht sich die Mehrheit der Unternehmen in der Lage, auch längerfristig höhere Energiekosten auf dem aktuellen Niveau finanziell schultern zu können. Ausschlaggebend dafür ist: Energiekosten machen oft nur einen kleinen Anteil der Gesamtkosten aus. Zudem dürften Preissteigerungen an den Energiemärkten noch nicht vollständig angekommen sein. Nicht zuletzt gibt ein Großteil der Unternehmen die Kostenerhöhung bei Energie seit Kriegsbeginn über Preiserhöhungen an die Kunden weiter. Es zeigt sich auch: Viele KMU werden aktiv und ergreifen derzeit als Reaktion auf hohe Preise und Risiken ihrerseits Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs und zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien.
Fokus Volkswirtschaft
Die Elektromobilität ist ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Dekarbonisierung des Verkehrs. Bedenken bezüglich der verfügbaren Ladeinfrastruktur gehören nach wie vor zu den meistgenannten Gründen gegen einen Umstieg auf die Elektromobilität. Umso bemerkenswerter ist, dass die öffentliche Ladeinfrastruktur zuletzt nicht im gleichen Maße gewachsen ist wie die Zulassungszahlen von Elektroautos. Aktuelle Forschungsergebnisse und die Antworten der Haushalte im KfW-Energiewendebarometer zeigen, dass der weitere Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur eine zentrale Stellschraube für die flächendeckende Akzeptanz und Nutzung der Elektromobilität ist. Dabei gilt es, die Balance zwischen den Bedürfnissen der Elektroautonutzer auf der einen und der notwendigen Rentabilität bzw. Kosteneffizienz auf der anderen Seite zu finden, damit das ehrgeizige Ziel von 15 Mio. elektrisch betriebenen Fahrzeugen bis 2030 auch tatsächlich erreicht werden kann.
Weitere Informationen im Dossier Verkehrswende
Fokus Volkswirtschaft
Das deutsche Ziel der Klimaneutralität und eine höhere Energiesicherheit erfordern einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) im Stromsektor – und zwar bereits in diesem Jahrzehnt. Zudem ist eine weitere deutliche Steigerung der Energieeffizienz in allen Wirtschaftssektoren unverzichtbar, um den Flächendruck durch die EE-Stromerzeugung zu verringern. Nach Plänen der Bundesregierung sollen die inländischen Kapazitäten von Windenergie an Land verglichen mit heute verdoppelt, die von Windenergie auf See und Photovoltaik nahezu vervierfacht werden. Das gegenwärtige EE-Ausbautempo reicht hierfür bei weitem nicht aus. Eine zentrale Herausforderung beim Windkraftausbau liegt in der Flächenbereitstellung und der Sicherung der dafür notwendigen Akzeptanz in der Bevölkerung. Bei der Solarenergie muss viel stärker als bisher das große ungenutzte Potenzial von PV-Dachanlagen erschlossen werden.
Fokus Volkswirtschaft
Der Einfluss eines steigenden CO2-Preises auf die Inflationsrate wird maßgeblich durch die Stärke der Vermeidungsreaktionen hin zu weniger CO2-intensiven Gütern bestimmt. Je stärker die (intendierte) Ausweichreaktion auf die fossilen Preissteigerungen, desto geringer der allgemeine Preisauftrieb. Wie sich die Inflation entlang der Klimatransformation entwickelt, hängt daher maßgeblich von deren Umsetzung ab. Durch die Ausgestaltung ihrer Wirtschafts- und Klimapolitik, insbesondere durch Langfristorientierung, Konsistenz und Effizienz, kann die Politik maßgeblich dazu beitragen, dass mittel- bis langfristig der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft unter weitgehend stabilem Preisniveau gelingt.
Grüne Inflation? Zwischen Klimaschutz und Preisniveaustabilität(PDF, 259 KB, barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Für eine Berücksichtigung von Klimaschutzaspekten im Handlungsrahmen von Zentralbanken gibt es gute Argumente, denn der Klimawandel selbst sowie die zu seiner Bekämpfung ergriffenen Maßnahmen betreffen Zentralbanken in mehrfacher Hinsicht. Der EZB stehen hierfür verschiedene Instrumente zur Verfügung, doch nicht alle sind gleichermaßen geeignet um die Herausforderung zu adressieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von KfW Research, die Potenziale und Fallstricke des neuen klimabezogenen Aktionsplans der EZB analysiert.
Die vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) durchgeführte Evaluierung zeigt, dass mithilfe von zinsgünstigen KfW-Förderkrediten in den Jahren 2019 und 2020 Investitionen in den Ausbau Erneuerbarer Energien zur Strom- und Wärmeerzeugung von insgesamt 9,6 Mrd. EUR angestoßen wurden. Die geförderten Anlagen in Deutschland bewirken eine Treibhausgasminderung von jährlich 5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente. Durch die im selben Zeitraum geförderten Anlagen mit Standort im Ausland werden jährlich weitere 1 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente vermieden. Insgesamt hat die KfW im Zeitraum 2019 bis 2020 rund ein Drittel der in Deutschland neu installierten elektrischen Leistung von Erneuerbaren Energien mitfinanziert.
Fokus Volkswirtschaft
Der Verkehr ist ein entscheidender Baustein bei der Erreichung der Klimaschutzziele in Deutschland. Für die Mobilität spielt der Pkw nach wie vor eine große Rolle und weist noch immer wachsende absolute Nutzungszahlen auf. Ein Umstieg auf Elektromobilität ist ein notwendiger, aber nicht ausreichender Schritt – vielmehr ist auch eine stärkere Nutzung effizienterer Verkehrsmittel erforderlich. Das KfW-Energiewendebarometer zeigt in Verbindung mit amtlichen Raumordnungsdaten, dass Pkw insbesondere auf dem Land und in schlechter angebundenen Regionen stärker genutzt werden. Daneben zeigt die repräsentative Befragung auch Potenzial für den Umstieg auf energieeffizientere Verkehrsmittel. Haushalte in Stadt und Land berichten hierbei unterschiedliche Faktoren, die für eine stärkere Nutzung von alternativen Verkehrsmittel wie dem öffentlichen Nahverkehr und dem Fahrrad erforderlich sind.
Fokus Volkswirtschaft
Die Transformation Deutschlands hin zur Klimaneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts ist eine zentrale Herausforderung. Der Mittelstand als prägender Bestandteil der Unternehmenslandschaft steht in besonderer Verantwortung. Anhand des KfW-Mittelstandspanels lassen sich nun erstmals die Klimaschutzinvestitionen des Mittelstands beziffern: Im Jahr 2020 haben rund 460.000 Unternehmen insgesamt 22 Mrd. EUR in Vorhaben investiert, die auch dem Klimaschutz dienen. Damit floss etwa jeder zehnte vom Mittelstand investierte Euro in Klimaschutzvorhaben. Zudem planen drei von zehn Unternehmen verstärkt in Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu investieren, um die Krisenfestigkeit gegenüber Klimaphänomenen zu erhöhen. Generell gilt: Größere Unternehmen und das Verarbeitende Gewerbe zeigen ein höheres Engagement. Hier ist das Potenzial zur Einsparung von Treibhausgasemissionen am größten. Um Klimaneutralität zu erreichen wird es aber auch auf den Dienstleistungssektor ankommen.
Fokus Volkswirtschaft
Das Bild einer grünen Wirtschaft wird zunehmend real – spätestens seitdem sich im letzten Jahr China und die USA zum Ziel der Klimaneutralität bekannt haben. Unternehmerischer Erfolg wird künftig nur noch auf Basis klimafreundlicher Prozesse und Technologien möglich sein. Ob der Wirtschaftsstandort Deutschland aus den bevorstehenden Umbrüchen eher gestärkt oder geschwächt hervorgehen wird, ist momentan noch unklar. Es lassen sich aber verschiedene Indizien für eine Einordnung heranziehen. So zählt Deutschland nach wie vor zu den Marktführern bei grünen Produkten, sieht sich jedoch einer aufholenden internationalen Konkurrenz gegenüber, insbesondere aus Asien. Es sind weiterhin gezielte Maßnahmen zur Unterstützung grüner Technologien wichtig, die die jeweilige Phase des Innovationsprozesses berücksichtigen.
Fokus Volkswirtschaft
Bei der COP26 berät die Staatengemeinschaft bereits zum 26. Mal über die globale Antwort auf den Klimawandel. Die Erfolge der Vergangenheit bestanden hauptsächlich in der gemeinsamen Festlegung von Zielen. Die bisher daraus abgeleiteten Anstrengungen reichen aber nicht aus, um eine substanzielle globale Klimaerwärmung zu vermeiden. Ein Hebel, um endlich spürbare Fortschritte zu erzielen, ist die Stärkung der Mechanismen internationaler Klimakooperation. Hierfür bietet die COP26 drei zentralen Chancen, die in einer neuen Publikation von KfW Research analysiert werden.
Fokus Volkswirtschaft
Um bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu werden, müssen in Deutschland rund 5 Bio. EUR an Investitionen geleistet werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag von KfW Research. Das ist ambitioniert, relativiert sich indes, wenn man berücksichtigt, dass es sich vielfach um ohnehin anstehende Investitionen handelt, die nun in eine nachhaltige Verwendung fließen müssen. Damit die Herausforderung gelingt, müssen öffentliche Investitionsmittel zielgerichtet eingesetzt und komplementär private Investitionen mobilisiert werden. Gelingt dies, so bietet sich die Chance, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand in Deutschland zu verbessern und aus der Transformation zur Klimaneutralität gestärkt hervorzugehen.
Die vollständige Studie finden Sie hier: Beitrag von Green Finance zum Erreichen von Klimaneutralität in Deutschland(PDF, 3 MB, nicht barrierefrei)
Die EU-Kommission plant im Rahmen des Green Deal die Einführung eines importseitigen CO2-Grenzausgleichssystems (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM) und hat hierfür im Juli 2021 einen Gesetzentwurf vorgelegt. Bei der Umsetzung sind juristische Rahmenbedingungen, außenpolitische Auswirkungen und administrative Umsetzbarkeit zu beachten. Gelingt es der EU, die zu erwartenden Betroffenheitsmuster im Ausland geschickt zu berücksichtigen und politische Risiken zu minimieren, kann der CBAM seine internationale Ausrichtung als Stärke ausspielen. Im Idealfall führt über ihn der Weg zu einer global koordinierten Klimapolitik.
Das KfW-Energiewendebarometer 2021 zeigt, dass die Zustimmung zur Energiewende weiterhin hoch ist und sogar leicht über Vorjahresniveau liegt. Obwohl viele Haushalte die Auswirkungen der Corona-Krise spüren, ist die eigene Handlungsbereitschaft nur leicht getrübt. Bei der Nutzung von Energiewendetechnologien in den Haushalten zeigt sich ein Anstieg von fast 4 Prozentpunkten oder gut 15 % im Vergleich zum Vorjahr. Weitere 7 % der Haushalte planen die Anschaffung in den kommenden zwölf Monaten. Insbesondere bei Photovoltaikanlagen und Elektroautos sind deutliche Anstiege zu erwarten. Derzeit sind noch immer Haushalte mit hohem Einkommen in ländlichen Regionen am häufigsten unter den Nutzern. Die Klimaziele lassen sich jedoch nur erreichen, wenn auch Haushalte mit niedrigen Einkommen für die Energiewende aktiviert werden – und die jährlichen THG-Emissionseinsparungen im Gebäudebereich in den nächsten 10 Jahren doppelt so hoch ausfallen wie bisher.
KfW-Energiewendebarometer 2021(PDF, 637 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Aus Klimagesichtspunkten ist die Digitalisierung äußerst ambivalent. Einerseits kommt digitalen Technologien eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung der Energie-, Verkehrs- und Wärmewende zu – beispielsweise bei der Integration von fluktuierenden Erneuerbaren Energien in den Strommarkt. Andererseits führt die zunehmende Digitalisierung selbst zu steigendem Energie- und Ressourcenverbrauch und damit Treibhausgasemissionen. Dies zeigt eine von KfW Research beauftragte Studie, die die Wechselwirkungen zwischen den beiden Megatrends Digitalisierung und Klimaneutralität vertiefend analysiert hat. Sowohl für die Mobilisierung der Chancen der Digitalisierung für den Klimaschutz als auch für die Eindämmung negativer Umwelteffekte bedarf es politischer Leitplanken.
Die zu Grunde liegende Studie finden Sie hier: Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität: Welche Chancen und Risiken ergeben sich durch die Digitalisierung?(PDF, 3 MB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Krise hat für viele Privathaushalte Unsicherheiten und finanzielle Sorgen mit sich gebracht. Eine Vorabauswertung des KfW-Energiewendebarometers zeigt, dass hiervon auch die Energiewendeinvestitionen betroffen sein können. Gerade die Haushalte mit niedrigeren Einkommen sind von den Folgen der Pandemie besonders betroffen. Hier sind zum einen die finanziellen Konsequenzen gravierender, zum anderen sind Energiewendetechnologien – von Solaranlagen über Holzpelletheizungen bis Elektroautos – bislang weniger stark verbreitet, sodass in diesen Haushalten zugleich umfangreiche Investitionsbedarfe vorliegen dürften. Soll sich die weiterhin hohe Zustimmung der Haushalte zur Energiewende auch in eine hohe Aktivität ummünzen, muss deshalb vermieden werden, dass insbesondere die einkommensschwächeren Haushalte zwischen steigendem Handlungsdruck und finanziellen Sorgen zerrieben werden.
Fokus Volkswirtschaft
Der Bestand an Elektroautos entwickelt sich dynamisch. Im vergangenen Jahr hatten sie bereits einen Anteil von knapp 14 % an allen Neuzulassungen – Perspektive weiter steigend. Eine Sonderauswertung des KfW-Energiewendebarometers zeigt, dass gegenwärtig noch vor allem gut verdienende Haushalte in Einfamilienhäusern zu den Elektroautonutzern gehören. Bei den Gründen für die Anschaffung überwiegen Klimaschutzaspekte und der innovative Charakter der Technik. Hauptgründe gegen eine Anschaffung sind neben dem hohen Preis vor allem Bedenken hinsichtlich der Praktikabilität, aber auch Zweifel an der Umweltbilanz von Elektroautos. Für das Gelingen der Mobilitätswende ist es wichtig, die Elektromobilität in allen gesellschaftlichen Gruppen als eine attraktive Alternative zu etablieren. Dazu müssen die relative Wirtschaftlichkeit der Elektrofahrzeuge weiter verbessert, eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur ausgebaut sowie bestehende Informationsdefizite abgebaut werden.
Fokus Volkswirtschaft
Erdgas ist eine prominente Brückentechnologie auf dem Weg zu Klimaneutralität, die vor allem im Haushalts- und Industriesektor zum Einsatz kommt. Für eine möglichst klimafreundliche Nutzung sind insbesondere zwei Aspekte zu beachten. Zum einen sind dies die Vorkettenemissionen von Erdgas, die beispielsweise durch entweichendes Methan oder die Verflüssigung zu LNG entstehen – und je nach Herkunft und Transportweg große Unterschiede aufweisen können. Zum anderen kommt der Zukunftsfähigkeit der genutzten Infrastruktur eine wichtige Bedeutung zu, da fossiles Erdgas in einer klimaneutralen Volkswirtschaft keine Rolle mehr spielen wird und Lock-in-Effekte drohen. Beide Herausforderungen lassen sich durch entsprechende Instrumente adressieren, um die Klimabelastungen durch die fossile "Brücke" zu begrenzen.
Bedeutung der EU-Erdgasimporte für das Erreichen der Klimaziele(PDF, 267 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Das deutsche und europäische Ziel der Klimaneutralität macht einen Strukturwandel hin zu einer treibhausgasneutralen Industrie in Deutschland bis 2050 erforderlich. Die Transformation ist mit heute bekannten Technologien möglich. Die Herausforderungen bei der Umsetzung sind allerdings mit Blick auf die notwendigen Investitionen in neue Produktionsprozesse sowie den erforderlichen Kapazitätsaufbau für Erneuerbare Energien und die Herstellung von grünem Wasserstoff groß. Zugleich bietet der klimagerechte Umbau der Wirtschaft beträchtliche Chancen für zukünftige Wertschöpfung und Beschäftigung. Für eine breite Marktdurchdringung der für die Dekarbonisierung der Industrie benötigten Technologien bedarf es politischer Rahmensetzung und wirtschaftlicher Anreize. Ausgleichsmechanismen für energieintensive und im internationalen Wettbewerb stehende Unternehmen ("Carbon-Leakage-Schutz") erhöhen die Akzeptanz der Transformation.
Fokus Volkswirtschaft
Das Ziel der Klimaneutralität erfordert vielerorts ein Umdenken, auch im Verkehrssektor. Durch die Vermeidung und Verlagerung von Fahrten können die Effizienz des Verkehrs erhöht und Treibhaus- sowie Schadstoffemissionen reduziert werden. Das KfW-Energiewendebarometer zeigt das hierbei entstehende Spannungsfeld: Während sich eine deutliche Mehrheit der deutschen Haushalte für eine stärkere Ausrichtung auf Verkehrsvermeidung ausspricht, sind konkrete Instrumente wie eine City-Maut oder höhere Parkgebühren deutlich weniger beliebt. Allerdings veranschaulichen die Ergebnisse auch, dass die Zustimmung zu den Maßnahmen mit der empfundenen Belastung aus dem Verkehr ansteigt. Dies lässt den Schluss zu, dass eine Betonung der entlastenden Wirkungen der Maßnahmen und ihre Integration in ein umfassenderes Gesamtkonzept, mit angemessenem Lastenausgleich zwischen den betroffenen Interessengruppen, der Schlüssel für ihren Erfolg sein können.
Volkswirtschaft Kompakt
Die Digitalisierung schreitet auch in den Wohngebäuden voran. Smart-Home-Anwendungen beispielsweise sind eine Möglichkeit, gleichzeitig Energieeffizienz und Wohnkomfort zu steigern. Im KfW-Energiewendebarometer 2020 zeigt sich, dass bereits jeder fünfte Haushalt intelligente Steuerungsmöglichkeiten im Energiebereich nutzt. Für die Energiewende können insbesondere Anwendungen im Wärmebereich hilfreich sein, diese werden gleichzeitig auch am häufigsten genutzt. Es bestehen jedoch auch Vorbehalte gegenüber der Technologie. Die größte Ablehnung erfahren die smarten Steuerungsmöglichkeiten bei älteren Haushalten und solchen mit geringen Einkommen. Insgesamt ist jedoch weiterhin ein Wachstum in diesem Segment zu erwarten.
Jeder fünfte Haushalt nutzt bereits smarte Energiesteuerung(PDF, 72 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Betroffenheit und die Verunsicherung durch die Covid-19-Pandemie in Deutschlands Unternehmen ist groß. Zwar steht die Breite der Unternehmen auf einem soliden finanziellen Fundament. Allerdings erschwert die derzeitige Lage den Unternehmen, die notwendigen Investitionen zu tätigen, um Wachstumsfelder aus der Transformation hin zu einer digitalen und klimaneutralen Wirtschaft zu erschließen. Diese sind aber besonders wichtig, um aus der Verschuldung herauszuwachsen und Wohlstand in der Zukunft zu sichern. Schon jetzt hat die Corona-Krise im Mittelstand massiv Investitionspläne platzen lassen. Die Unternehmen erwarten fast 40 Mrd. weniger Investitionen als im Vorjahr. Deshalb ist jetzt auch die Wirtschaftspolitik gefragt, Rahmenbedingungen zu schaffen, Anreize zu setzen für Investitionen, und mit Anschubfinanzierungen in Vorlage zu treten, um dadurch künftiges Wachstum in diesen beiden Schlüsselfeldern zu ermöglichen.
Zur Themenseite Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Fokus Volkswirtschaft
Die Ladeinfrastruktur ist ein zentraler Faktor für die Verbreitung der Elektromobilität. Das haushaltsrepräsentative KfW-Energiewendebarometer 2020 zeigt, dass die private Ladeinfrastruktur hierbei eine hohe Bedeutung hat: Aktuell finden 54 % der Ladevorgänge für Elektroautos zuhause statt. 70 % der E-Autofahrer laden zumindest anteilig an der heimischen Ladesäule, bei reinen Elektroautos sind es sogar nochmal mehr. Gleichzeitig ist das Potenzial für den Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur groß: Fast die Hälfte der Haushalte mit Auto hat bereits einen geeigneten Stellplatz. Hierbei gibt es ein Land-Stadt-Gefälle. In ländlichen Regionen ist der Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur jedoch auch besonders wichtig, da hier dem Auto eine größere Bedeutung zukommt und sich weniger Alternativen bieten als in der Stadt. Ein weiterer Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur bietet somit die Chance, gerade im ländlichen Raum auf dem Weg zu klimafreundlicher Mobilität ein gutes Stück voranzukommen.
Das KfW-Energiewendebarometer 2020 verdeutlicht eine weiterhin hohe Bereitschaft zur Energiewende bei den Privathaushalten in Deutschland. Die repräsentative Befragung zeigt, dass rund 90 % der Haushalte die Energiewende für wichtig oder sehr wichtig halten. Zudem geben drei von vier Haushalten eine hohe Handlungsbereitschaft an, rund zwei Drittel sehen sich heute oder künftig vom Klimawandel beeinträchtigt. Dies erzeugt jedoch nur in beschränktem Umfang Aktivität. Mit 23 % verfügen noch immer weniger als ein Viertel der Haushalte über Energiewendetechnologien wie Wärmepumpen, Stromerzeugungstechnologien auf Basis Erneuerbarer Energien oder Elektroautos. Im Vergleich zum Vorjahr (21 %) stellt dieser Wert immerhin einen Anstieg um rund 10 % dar. Eine Untersuchung der Beweggründe der Haushalte zeigt, dass die wahrgenommene Wirtschaftlichkeit der Technologien einen zentralen Entscheidungsfaktor darstellt. Dies bietet Ansatzpunkte, um die Aktivität der Haushalte künftig weiter zu steigern.
KfW-Energiewendebarometer 2020(PDF, 613 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Im Gebäudesektor wurden seit 1990 bereits mehr als 40 % der Treibhausgase eingespart. Gemäß Klimaschutzgesetz sollen die heutigen Emissionen aber bis 2030 noch einmal um 43 % fallen. Dies erfordert nicht nur eine größere Absenkung als in den Sektoren Energie, Industrie und Verkehr, sondern bedeutet auch, dass sich die jährlichen Reduktionsraten nun noch einmal mehr als verdoppeln müssen. Der Sektor steht somit weiterhin vor großen Herausforderungen und muss nun noch stärker den Bestand und die Nichtwohngebäude ins Auge fassen. Neben gezielter Förderung kann insbesondere ein steigender CO2-Preis dabei helfen, die wirtschaftliche Attraktivität von Treibhausgas-Einsparungen zu erhöhen.
Volkswirtschaft Kompakt
Klimaschutzszenarien für Deutschland zeigen, dass bei einem angestrebten Treibhausgasminderungsniveau von 95 % und mehr der Einsatz von grünem Wasserstoff und seiner Folgeprodukte erforderlich sein wird. Die Herausforderungen für eine breite Marktdurchdringung sind aber noch groß.
Fokus Volkswirtschaft
Die Luftqualität zählt zu den wenigen Gewinnern der Corona-Krise. Der momentane Lockdown lässt sogar die Treibhausgasemissionen schrumpfen: Nach jahrelangem Stillstand wird im Verkehrssektor für 2020 eine deutliche Reduktion erwartet. Doch selbst im aktuellen Ausnahmejahr sind die Emissionen noch weit von dem Niveau entfernt, das für eine Erreichung der Sektorziele 2030 erforderlich ist – während die Welt nur darauf wartet, die derzeit reduzierte Mobilität schnellstmöglich wieder hochzufahren.
Dabei liegen zukunftsfähige Ansätze auf dem Tisch, damit das Verkehrsvolumen künftig reduziert, effizient abgewickelt und mit Erneuerbaren Energien angetrieben werden kann. Und die Bevölkerung zeigt sich sogar zu mehr Verkehrsvermeidung bereit. Die Krise kann daher insbesondere im Verkehr auch eine Chance bieten, alte Verhaltensmuster zu hinterfragen und innovative Lösungen zu etablieren.
Evaluation
Eine von der Prognos AG durchgeführte Evaluation des KfW-Energieeffizienzprogramms Produktionsanlagen/-prozesse für den Förderzeitraum von 2017 bis 2018 bescheinigt dem Programm einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Energieeffizienzziele in Deutschland. Die in den Jahren 2017 und 2018 mithilfe von zinsgünstigen Krediten geförderten rund 1.400 Energieeffizienzvorhaben in Industrie und Gewerbe führen insgesamt zu einer jährlichen Endenergieeinsparung von 1.300 Gigawattstunden und Treibhausgasminderung von 543.000 Tonnen CO2-Äquivalente. Ebenso profitiert die Wirtschaft von Energiekosteneinsparungen sowie positiven Beschäftigungseffekten durch die geförderten Investitionen.
Evaluation
Die KfW Bankengruppe lässt ihre inländischen Programme zur Förderung Erneuerbarer Energien durch das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) regelmäßig evaluieren.
Mithilfe von zinsgünstigen KfW-Förderkrediten wurden in den Jahren 2017 und 2018 Investitionen in den Ausbau Erneuerbarer Energien zur Strom- und Wärmeerzeugung von insgesamt 8,8 Mrd. EUR angestoßen. Die geförderten Anlagen in Deutschland bewirken eine Treibhausgasminderung von jährlich 4,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente. Insgesamt hat die KfW im Zeitraum 2017 bis 2018 rund 23 % der in Deutschland neu installierten elektrischen Leistung von Erneuerbaren Energien mitfinanziert (ohne Berücksichtigung von Windenergie auf See).
Fokus Volkswirtschaft
Die internationale Schifffahrt verursacht CO2-Emissionen, die größer sind als die von Deutschland. Dabei gibt es schon heute ausreichende technische Lösungen, um dem entgegenzuwirken. Auch sind sich viele Akteure der Problematik bewusst und beschreiten neue Wege. Viele Randbedingungen – z. B. unzureichende rechtliche Vorgaben – sind jedoch schwierig. Trotzdem ist die Dynamik, die in manchen Segmenten der Seeschifffahrt beobachtet werden kann, sehr wertvoll.
Es gibt bei der Seeschifffahrt viele Parallelen zum globalen Klimaschutz – allerdings ist das Umfeld deutlich überschaubarer. In diesem Sinne lässt sich die Seeschifffahrt als ein Labor verstehen, in dem neue Lösungsansätze entwickelt und getestet werden. Der Fokus lenkt die Aufmerksamkeit hierauf und diskutiert ausgewählte Konzepte für neue Wege.
Sustainable Shipping: Seeschifffahrt und Klimaschutz(PDF, 222 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
In Deutschland gibt es nur ca. 3 Mio. Nichtwohngebäude (NWG), aber sie verantworten fast die Hälfte des gebäuderelevanten Ausstosses an Treibhausgasen. Bis zum Jahre 2050 soll jedoch der gesamte deutsche Gebäudebestand nahezu klimaneutral sein. Dementsprechend wichtig ist die Sanierung der NWG für die Energiewende. Allerdings unterscheiden sie sich in einigen Punkten sehr von Wohngebäuden: Ihr Energieverbrauch ist anders, typische Sanierungsmaßnahmen sind anders und auch ihre Eigentümerschaft ist anders. Dementsprechend folgt ihre Sanierung einer eigenen Logik – vor allem aber haben sie eigene Sanierungshemmnisse. Eine gezielte Förderung der Sanierung von NWG sollte diese Hemmnisse berücksichtigen.
Fokus Volkswirtschaft
Die Untersuchung zum aktuellen Stand der SDG-Berichterstattung bei Banken zeigt:
- Der überwiegende Teil der untersuchten Banken beschäftigt sich inzwischen mit dem Thema SDG (Sustainable Development Goals).
- Eine tatsächliche Herstellung von Transparenz über das gesamte Portfolio findet bisher allerdings bei weniger als einem Drittel der untersuchten Banken statt.
- Weniger als 10 % der untersuchten Banken arbeiten bereits heute mit SDG-bezogenen KPIs (Key Performance Indicators) und steuern einen Teil ihrer Geschäftstätigkeit in Richtung nachhaltige Finanzierungen.
Haushalte möchten mehr Erneuerbare Energien nutzen – Durchbruch der Elektromobilität bis 2030 erwartet
- Haushalte wünschen sich mehr Erneuerbare Energien in ihrer Energieversorgung
- Die Energiewende in Haushalten findet vor allem im Wohneigentum und auf dem Land statt
- Smart Home im Energiebereich nimmt Fahrt auf
- Jeder vierte Haushalt plant, in den nächsten 10 Jahren ein Elektroauto zu fahren
- Große Skepsis gegenüber der City-Maut, aber jeder zweite Haushalt befürwortet den Ausbau von Tempo-30-Zonen
KfW-Energiewendebarometer 2019(PDF, 540 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Der ungebremste Anstieg des globalen Ressourcenverbrauchs ist Hauptverursacher des globalen Klimawandels und des Biodiversitätsverlusts. Gleichzeitig nimmt die Konkurrenz um knappe Rohstoffe zu. Angesichts dieser Herausforderungen soll die Circular Economy einen Beitrag dazu leisten, eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Wirtschaft zu schaffen. Ziel ist das Design ganzer Produktionssysteme in Form von geschlossenen Kreisläufen und die damit einhergehende Minimierung von Abfällen und Emissionen. Mit dem 2015 veröffentlichten „EU Action Plan for the Circular Economy“ gibt die Europäische Union deutliche Impulse zur Förderung des Übergangs zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft in Europa. In Sachen Recycling gehört Deutschland zu den Vorreitern in der EU. Bezüglich der Themen Abfallvermeidung, recyclingfreundliche Produktgestaltung sowie Materialeffizienz zeigt sich, dass Deutschland – ebenso wie Gesamteuropa – noch große Entwicklungspotenziale aufweist.
Fokus Volkswirtschaft
Die Digitalisierung wird auch in der Bauwirtschaft zu Veränderungen führen, indem sie neue datenbasierte Beziehungen zwischen dem Planen, Bauen, Betreiben und Sanieren eines Gebäudes schafft. Insbesondere eröffnet sie neue Möglichkeiten, um Bauen günstiger und schneller zu machen. Durch die Digitalisierung dürften auch neue Geschäftsmodelle entstehen, die den Markteintritt neuer Wettbewerber attraktiver machen. Für viele kleinen Unternehmen stellen aber sowohl die nötigen Investitionen in Informationstechnologie als auch die Beschaffung des erforderlichen Wissens eine nennenswerte Digitalisierungsbarriere dar.
Digitalisierung ermöglicht effizienteres Bauen(PDF, 739 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Die Digitalisierung erlaubt es im Gebäudebestand – insbesondere bei Sanierungen – ganz neue Wege zu beschreiten. Das gilt gerade für solche Bereiche, die bislang nur unzureichend adressiert werden konnten: Contracting und Wohnungseigentümergemeinschaften. Insofern bietet die Digitalisierung des Gebäudebestands neue und wichtige Möglichkeiten, die Ziele der Energiewende zu erreichen.
Typischerweise begünstigen Digitalisierungsinvestitionen aber größere Firmen; der betreffende Sektor dagegen ist sehr kleinteilig. Die vielen kleinen und sehr kleinen Firmen sind bei dem anstehenden Wandel daher gezielt zu begleiten.
Digitalisiert die alten Häuser!(PDF, 233 KB, nicht barrierefrei)
Evaluation des KfW-Förderprogramms 432 für die Förderjahrgänge 2011–2017
Um Synergien von energetischen Investitionsmaßnahmen in einem ganzen Stadtquartier zu heben, fördert die KfW mit Mitteln des BMI im Programm 432 über einen Zuschuss an die Kommunen das Erstellen eines integrierten Quartierskonzepts sowie dessen Umsetzung mit einem Sanierungsmanagement. Die Evaluierung des Programms durch die unabhängige Prognos AG zeigt, dass damit Klimaschutz und Treibhausgasreduktion auf Stadtteilebene Erfolg versprechend gefördert werden kann.
Fokus Volkswirtschaft
Eine Reform des Energiepreissystems ist für eine effiziente Energiewende in Deutschland dringend erforderlich. Ohne eine einheitliche CO2-Bepreisung in allen Sektoren werden keine ausreichenden Anreize für emissionsarme Technologien gesetzt. Die Preisverzerrung führt zu einer Behinderung der Sektorkopplung und der Integration Erneuerbarer Energien.
In der Fachöffentlichkeit hat sich ein mehrjähriger Diskurs ergeben, der inzwischen in einen weit gehenden Konsens gemündet ist. Die verbindende Zielrichtung ist eine CO2-orientierte Reform der staatlich veranlassten Preisbestandteile auf Energie bei gleichzeitiger Berücksichtigung von Verteilungswirkungen. Mittlerweile liegen zahlreiche robuste Gutachten vor, die klare Handlungsempfehlungen aufzeigen. Allerdings erfordert die Umsetzung dieser Empfehlungen einen starken politischen Willen und ein Bekenntnis zum Klimaschutz.
Fokus Volkswirtschaft
Trotz angestoßener Maßnahmen und erzielter Verbesserungen in einzelnen Bereichen ist die notwendige Trendwende beim Verlust der biologischen Vielfalt bislang nicht gelungen. Dies gilt weltweit und auch für Deutschland. Diese Entwicklung stellt ein Risiko für Wirtschaft, Ernährungssicherheit und Lebensqualität der Menschen überall auf der Welt dar. Der Mensch ist auf gut funktionierende Ökosysteme angewiesen. Die Natur stellt zahlreiche Ökosystemleistungen – wie z. B. fruchtbare Böden, Nahrungsmittel, natürliche medizinische Wirkstoffe, Trinkwasser oder saubere Luft – bereit, reguliert das Klima und bietet den Menschen Erholung. Der volkswirtschaftliche Nutzen einer intakten Natur wird oftmals unterschätzt. Um den Biodiversitätsverlust stoppen zu können, müssen mehr Schutzgebiete ausgewiesen werden. Unausweichlich ist allerdings auch eine nachhaltige Ausrichtung von Produktion, Konsum und Landwirtschaft.
Biologische Vielfalt – Warum sie so wichtig ist(PDF, 326 KB, nicht barrierefrei)
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