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Bild von oben auf eine Fahrbahn

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Mobilität der Zukunft

icon-ff Created with Sketch. Konzepte für eine klimafreundliche Stadt

Klimafreundliche Mobilitätskonzepte sind entscheidend für die nachhaltige Zukunft von Großstädten. Die KfW hat die Entwicklungen im Blick, setzt sich mit Lösungsansätzen auseinander und unterstützt innovative Ideen, Projekte und Start‑ups.

Die zunehmende Urbanisierung stellt Städte vor eine Vielzahl von Herausforderungen – auch mit Blick auf die Mobilität: Mit der Einwohnerzahl wachsen auch die Verkehrsprobleme innerhalb von Ballungszentren. Der Verkehrssektor trägt über ein Viertel zum weltweiten Ausstoß klimaschädlicher Emissionen bei und wirkt sich negativ auf Umwelt und Gesundheit aus. Gleichzeitig stellt Mobilität ein Grundbedürfnis der Stadtbewohnerinnen und -bewohner dar und ist damit eine wichtige Voraussetzung für Wirtschaftswachstum, persönliches Wohlbefinden, Kreativität und soziale Integration. Um Städte wieder zu lebenswerten, sauberen und gesunden Orten zu machen, sind intelligente Lösungen gefragt.

Für eine nachhaltige Zukunft

Innovative, effektive und nachhaltige Mobilitätskonzepte sind dringend notwendig, um Städte zukunftsfähig aufzustellen. Mobilität eröffnet Chancen und fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt, muss jedoch umwelt- und klimaverträglich erfolgen und zugleich die steigenden Bedürfnisse der Stadtbevölkerung berücksichtigen. Wie kann eine effektive und realisierbare Lösung aussehen?

Mobilität vernetzt denken

Um die Herausforderungen wachsender Städte mit Blick auf die Mobilität zu bewältigen, sind Integration und Vernetzung zentrale Bausteine: Alle einzelnen Lösungsansätze und Verkehrsmittel müssen insgesamt und integriert betrachtet werden, um ein effizientes Ergebnis zu erzielen. Für die so entstehenden integrierten Verkehrssysteme sind insbesondere technologische Entwicklungen der Digitalisierung entscheidend.

Einzelne Verkehrsmittel werden also nicht mehr separat voneinander betrachtet, sondern miteinander verknüpft und bedarfsorientiert eingesetzt: Fahrrad, Bahn, Auto oder Bus – in Zukunft geht es nicht mehr darum, mit welchem Verkehrsmittel man unterwegs ist, sondern auf welche Weise das Ziel am schnellsten und effizientesten erreicht werden kann. Dafür sind die Verkehrsmittel digital untereinander wie auch mit Infrastrukturen vernetzt. Aus den einzelnen Elementen entsteht so ein ganzheitliches Angebot. Die vernetzte urbane Mobilität der Zukunft setzt sich aus einzelnen Verkehrselementen zusammen.

Radverkehr

Der Radverkehr ermöglicht eine unabhängige, kostengünstige Fortbewegung und schont gleichzeitig die Umwelt. Selbst der Transport von Lasten kann mit Fahrrädern erfolgen – über längere Strecken auch mit elektrischem Antrieb. Jedoch stellt das Fahrrad insbesondere bei längeren Wegen oder aufgrund von Wetterverhältnissen keinen vollständigen Ersatz für andere Verkehrsmittel dar – hier ist eine Kombination mit ergänzenden Mobilitätskonzepten erforderlich. Die zentrale Herausforderung bei der Förderung des Radverkehrs ist der Aus- und Aufbau einer Infrastruktur: Radschnellwege, effiziente Ladestationen und Abstellmöglichkeiten in ausreichender Anzahl sind erforderlich. Fahrräder müssen mithilfe von Leihsystemen auch spontan und an jedem beliebigen Ort der Stadt verfügbar sein. Darüber hinaus ist es notwendig, eine in vielen Teilen der Welt fehlende Radkultur zu etablieren: Das Fahrrad muss als alltägliches Verkehrsmittel begriffen und akzeptiert werden.

Ein Fahrrad von der Seite

Bis 2025 soll der Anteil des Radverkehrs in Kopenhagen 50 % betragen.

Zwei unterschiedlich große, flache GPS-Symbole

Pro Jahr könnten in Deutschland 7,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, wenn 30 % der Pkw-Fahrten in Städten unter sechs Kilometer auf das Fahrrad umgelagert würden.

Grafik eines Kalenders mit der Zahl 365

Fährt man ein Jahr lang mit dem öffentlichen Nahverkehr statt mit dem Auto zur Arbeit, so beträgt die Einsparung bei 25 Kilometern rund 320 Kilogramm CO2.

Grafik eines Straßenbahnwagens

In Deutschland ersetzt der öffentliche Nahverkehr jeden Tag rund 20 Millionen Autofahrten.

Öffentlicher Nahverkehr

Von Bussen über U-Bahnen und Straßenbahnen bis hin zu futuristischen Seilbahnen – urbane Mobilität birgt das Potenzial, die Stadtentwicklung nachhaltiger zu gestalten. Wachsende Städte sind mehr denn je auf massentaugliche und flächeneffiziente Verkehrsmittel angewiesen. Eine dichte Taktung, gute Fahrgastinformationen, eine einfache Handhabung und unkomplizierte wie auch bezahlbare Tarife oder gar kostenlose Angebote sind der Schlüssel für einen erfolgreichen Nahverkehr. Er bietet die Möglichkeit, die tagtäglichen Staus während der Rushhour aufzulösen und zu mehr Lebensqualität in der Stadt beizutragen. Hürden für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs stellen vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern die hohen Investitionskosten dar – insbesondere, weil der Ausbau in vielen Städten lange Zeit vernachlässigt wurde. Darüber hinaus muss der Bau neuer Strecken an die Eigenschaften der jeweiligen Stadt angepasst werden: Hier gibt es klare städtebauliche Grenzen hinsichtlich des verfügbaren Platzes oder der Möglichkeit, Tunnelsysteme unter der Erde umzusetzen. Neue Systeme wie Seilbahnen weisen deutliche Vorteile auf.

Elektromobilität

Elektrifizierte Fahrzeuge sind derzeit das Schlüsselkonzept auf dem Weg zu einer klimaneutralen Mobilität. Die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf elektrischen Antrieb trägt zur Reduktion von CO2-Emissionen bei. Gleichzeitig führen ein leiserer Verkehr und sauberere Luft zu einer erhöhten Lebensqualität in den Städten. Die wesentliche Herausforderung für den Ausbau der Elektromobilität liegt in der Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur an Ladestationen. Auch das Recycling der eingesetzten Batterien und das Erreichen hoher Reichweiten müssen bedacht werden. Eine zentrale Schwierigkeit stellt zudem der entstehende und nur schwer vorhersehbare zusätzliche Strombedarf dar: Bestehende Infrastrukturen und Stromnetze müssen weiterentwickelt werden, um sich den neuen Anforderungen anzupassen. Hybridfahrzeuge können als Brückentechnologie fungieren, die beide Technologien vereint. Steigt der Anteil erneuerbarer Energien zukünftig weiter an, so kann Elektromobilität einen enormen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

ein Pkw und ein Blitz darüber

Im Jahr 2017 waren weltweit rund 3,2 Millionen Elektroautos zugelassen.

Grafik eines Autos, das zu knapp einem Drittel grün eingefärbt ist und über diesem Teil ist ein Blitz

Der Anteil von Elektroautos an den Neuzulassungen 2018 betrug in Norwegen 31,2 %.

Grafiken eines Freigabesymbol und darunter eines Autos

50 % der Autobesitzer in den Industrieländern sind grundsätzlich bereit, ihr Fahrzeug mit anderen Personen zu teilen.

Grafiken eines Personen-Oberkörper und eines halben. darunter eines Autos

In Deutschland sitzen in einem Auto durchschnittlich 1,4 Personen.

Teilen statt Besitzen

Um das vorherrschende Verkehrschaos in den Städten zu lösen, lautet ein ergänzender Ansatz: weg vom Individualverkehr. Das Konzept der Shared Mobility lebt von dem Ansatz, Objekte nicht mehr zu besitzen, sondern sie zu teilen. Autos, Fahrräder oder Roller gemeinschaftlich zu nutzen bietet eine höhere Flexibilität und geringere Kosten für jeden Einzelnen. Gleichzeitig sorgt auch dieses System dafür, dass weniger Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind – die Stadt wird ruhiger und bietet wieder mehr Platz für den Fuß- und Fahrradverkehr und das gesellschaftliche Leben. Und auch die Umwelt profitiert durch verringerte Abgasemissionen von der Shared Mobility.

Ein Blick in die Zukunft

Bild eines stehenden Busses mit geöffneten Türen
Bild in einem Tunnel mit Lichtern, in Bewegung
Bild einer Landschaft mit Sonnenuntergang. Zwei Windkrafträdern und einer erhöhten Bahnstrecke

Aktuelle Entwicklungen verdeutlichen die vorherrschende Dynamik im Bereich der urbanen Mobilität: Neue Mobilitätskonzepte und Lösungsansätze werden weltweit unter Berücksichtigung technischer Innovationen erarbeitet, erprobt und diskutiert. Bereits jetzt wird an futuristischen Verkehrsmitteln gearbeitet, die künftig in Städten zum Einsatz kommen können. Dazu zählen Lufttaxis, Hyperloops und ein vollständig autonomes Verkehrssystem. Fest steht: Der Verkehrssektor wird in den kommenden Jahren von einem bedeutenden Wandel betroffen sein. Die KfW wird die Entwicklungen weiter beobachten und sich an der gesellschaftlichen wie auch politischen Diskussion beteiligen, um Potenziale zu erkennen und zukunftsträchtige Projekte zu unterstützen – für eine klimafreundliche, urbane Mobilität.