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icon-ff Created with Sketch. Mit Nachhaltigkeitsratings steuern

Ein objektiver Blick von außen gibt Impulse, um die eigene Leistung kritisch zu hinterfragen. Die KfW Bankengruppe nutzt Nachhaltigkeitsratings aus diesem Grund als externe Messgröße für ihre Strategieentwicklung – und lässt konstruktives Feedback in ihre Prozesse einfließen.

Für eine Verortung der eigenen Nachhaltigkeitsperformance im Wettbewerbsvergleich sind Nachhaltigkeitsratings ein wirksames Werkzeug. Als konkretes Ziel haben wir uns gesetzt, im Durchschnitt unter den Top 5 der Förder- und Entwicklungsbanken gelistet zu werden – in den Ratings von imug, ISS-oekom und Sustainalytics. Wir haben dieses Ziel derzeit erreicht, trotzdem bleibt es ambitioniert. Denn: Mit gleich bleibendem Aufwand kann die erreichte Rankingposition nicht dauerhaft gehalten werden. Andere Banken holen auf, und die Bewertungskriterien der Agenturen entwickeln sich stetig weiter, werden differenzierter und oftmals strenger. Die KfW ruht sich also nicht auf ihren guten Ergebnissen aus, sondern passt ihr Nachhaltigkeitsmanagement dem sich wandelnden Umfeld an.

Ergebnisse der KfW-Nachhaltigkeitsratings im Überblick

Logo von imug

54 von 100 %: zweiter Platz unter insgesamt 186 Banken, Platz 2 im Vergleich 30 nationaler und internationaler Förderbanken.

Logo von ISS-oekom

Innerhalb der Top 11 der am besten bewerteten Förderbanken. Das Nachhaltigkeitsrating hat mit C+ den Prime-Status (auf einer Skala von A+ bis D–) erreicht.

Logo von SUSTAINALYTICS

93 von 100 Punkten: Platz 1 von insgesamt 343 bewerteten Banken, Platz 1 im Vergleich zu bewerteten nationalen und internationalen Förderbanken.

Kerngeschäft im Fokus

Nachhaltigkeitsratings betrachten bei der umfassenden Beurteilung eines Unternehmens neben dem Umweltmanagement im Bankbetrieb und den angebotenen Produkten und Dienstleistungen eine Vielzahl weiterer Aspekte. Dazu zählen Arbeitszeitmodelle für Mitarbeiter, vorhandene organisatorische Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung oder Grundsätze zur Unternehmensführung und Geschäftspraktiken. Von diesen Aspekten rund um Mitarbeiterbelange und Betriebsökologie geht schließlich eine hohe interne und externe Signalwirkung aus.

Bei der Gruppe der Förderbanken steht das Finanzierungsgeschäft im Zentrum der Nachhaltigkeitsratings – mit seiner Wirkung auf Markt, Umwelt und Gesellschaft.

Themengebiete von Nachhaltigkeitsratings bei Förderbanken

Grafik von zwei Pflanzen

Schwerpunkt Fördergeschäft

Welchen positiven sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Impact haben die finanzierten Projekte? Und welche Prozesse stellen sicher, dass negative Auswirkungen vermieden werden?

Grafik zwei schüttelnder Hände

Betriebsökologie

Wie klima- und ressourcenschonend ist der eigene Bankbetrieb?

Zwei Oberkörper Grafiken einer Frau und eines Mannes

Mitarbeiterbelange

Wie verantwortungsvoll ist der Umgang mit Mitarbeitern?

Ratingergebnisse reflektieren

Drei Fragen an die KfW-Fachverantwortliche für Nachhaltigkeitsratings Sandra Reitz:

Foto von Sandra Reitz

Warum nutzt die KfW Nachhaltigkeitsratings als Steuerungsinstrument für ihre Strategieentwicklung?

Eine nachhaltige Entwicklung zu fördern steht für die KfW im Zentrum ihres Handelns. Diesen Anspruch operationalisieren wir verbindlich für die gesamte Bank und ihre Mitarbeiter. Ergänzend zu unseren internen Analysen helfen uns dabei externe Nachhaltigkeitsratings. Dabei geht es uns nicht unbedingt darum, neue Finanzierungsschwerpunkte durch die Ratingagenturen aufgezeigt zu bekommen – hier haben wir eine klare Vorstellung, welche Themen und Projekte die KfW weltweit fördern möchte. Vielmehr kann uns der objektive Blick von außen eine Übersicht zu möglichen Schwachstellen in der Umsetzung unseres Förderauftrags bieten, die wir prioritär anpacken wollen. Die branchenspezifischen Ratings geben uns zudem einen guten Überblick, wie andere Förderbanken mit den Themen umgehen.

Die Nachhaltigkeitsleistung der KfW schneidet im Branchenvergleich sehr gut ab. Dennoch gibt es Kritikpunkte. Insbesondere vereinzelte kontroverse Projektfinanzierungen in den Bereichen Menschenrechte und indigene Völker sowie Umwelt und Energie werden kritisiert. Wie geht die KfW damit um?

Wir nehmen die Kritik zu jedem kontrovers verlaufenden Projekt sehr ernst. Unser Förderauftrag bedingt auch die Förderung von Projekten in Ländern mit teils schwachen und instabilen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Leider kommt es vereinzelt vor – das sind jedoch absolute Ausnahmen – dass Projekte nicht in der Form ablaufen, wie wir das vorab geplant haben. Zusätzlich zu unserer Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung, die alle Vorhaben der Auslandsbereiche der KfW verbindlich durchlaufen, werden solche Projekte erneut analysiert und Maßnahmen ergriffen, um negative Auswirkungen zu beseitigen oder alternative Lösungen vor Ort zu finden. In der Folge werden diese Projekte besonders intensiv überwacht und engmaschig nachverfolgt. Klar ist aber auch, dass jedes kontrovers verlaufende Projekt eines zu viel ist und wir alles dafür tun, die Zahl so gering wie möglich zu halten.

Konstruktive Kritik der Ratingergebnisse lassen wir in unsere Prozesse einfließen.

Sandra Reitz, Fachverantwortliche für Nachhaltigkeitsratings

Wie wirken sich die Nachhaltigkeitsratings auf das operative Geschäft der KfW aus? Gibt es Beispiele für konkrete Maßnahmen der KfW, die durch ein Ratingergebnis angestoßen wurden?

In der Tat greifen wir konstruktive Kritik der Ratingagenturen auf und prüfen sehr genau, wie wir das Feedback sinnvoll berücksichtigen können. Die Ratingergebnisse zeigen uns freilich nur mögliche Schwachstellen in unseren Prozessen auf. Die Art und Weise, wie wir das Thema dann angehen, wird im nächsten Schritt mit den Fachkollegen bei uns im Haus intensiv abgestimmt.

Die Überarbeitung unserer Standards und Verfahren zur Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung für alle Auslandsprojekte im Jahr 2017 ist ein Beispiel für eine konkrete Maßnahme, deren Bedeutung unter anderem durch ihr hohes Gewicht in Nachhaltigkeitsratings unterstrichen wurde. Im Fokus stand die Angleichung der verschiedenen Ansätze von Entwicklungsbank, DEG und IPEX auf dem jeweils höheren Niveau. Die besondere Herausforderung bestand dabei darin, dass diese Geschäftsfelder aufgrund ihrer individuellen Geschäftsstrukturen unterschiedlichen Rahmenbedingungen unterliegen.