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KfW Research
Innovationen
Innovationen verbessern den Einsatz von Ressourcen und führen zu besseren Produkten und Dienstleistungen. Für Unternehmen sind Innovationen daher eine wichtige Stellschraube, um sich am Markt zu positionieren und im Wettbewerb zu bestehen. Viele Untersuchungen bestätigen die positiven Wirkungen von Innovationen auf die Unternehmensperformance. Insbesondere ist mit Innovationen die Hoffnung auf die Schaffung neuer und zukunftssicherer Arbeitsplätze verbunden.
Aktuelle Veröffentlichung
Die Studie untersucht die Leistungsfähigkeit des deutschen Innovationsökosystems. Die Stärken Deutschlands liegen in einem starken Wissenschaftssektor und ausgeprägten FuE-Aktivitäten in Großunternehmen. Schwächen können dagegen beim Wissenstransfer ermittelt werden: etwa beim Transfer neuer Technologien, der Vermarktung über Unternehmensgründungen und des Transfers hin zu kleinen und mittleren Unternehmen. Auch die Digitalisierung ist sowohl hinsichtlich der Entwicklung, der Anwendung und des Exports digitaler Technologien keine deutsche Stärke.
Die zu Grunde liegende Studie finden Sie hier: Studie zum Förderfeld Digitalisierung und Innovation(PDF, 5 MB, nicht barrierefrei)
Deutschland verfügt über ein leistungsfähiges Innovationsökosystem
- Im „Global Innovation Index“ rangiert das deutsche Innovationsökosystem auf Position 8 von 132 untersuchten Ländern.
- Die Stärken liegen in einem starken Wissenschaftssektor und ausgeprägten FuE-Aktivitäten in Großunternehmen, denen auch ein entsprechend hoher Output – z. B. an Zitierungen, Patenten und Exporterfolgen – gegenübersteht.
- Schwächen können dagegen beim Wissenstransfer ermittelt werden: etwa beim Transfer neuer Technologien, der Vermarktung über Unternehmensgründungen und des Transfers hin zu kleinen und mittleren Unternehmen. Auch die Digitalisierung ist sowohl hinsichtlich der Entwicklung, der Anwendung und des Exports digitaler Technologien keine deutsche Stärke.
Quelle:
Deutschland verfügt über ein leistungsfähiges Innovationsökosystem(PDF, 183 KB, barrierefrei)
Investitionen in immaterielles Kapital erhöhen die Produktivität
- Neben Forschung- und Entwicklung (FuE) steigern vor allem Investitionen in Weiterbildung sowie in Software und Datenbanken die Produktivität im betreffenden Unternehmen.
- Auch Investitionen in die Unternehmensreputation und Innovationsaufwendungen, die keine FuE darstellen, zahlen sich für die betreffenden Unternehmen aus.
Quelle:
Investitionen in immaterielles Kapital erhöhen die Produktivität(PDF, 170 KB, barrierefrei)
FuE-Ausgaben in Deutschland deutlich gestiegen
- Seit 1994 steigen die FuE-Ausgaben in Deutschland deutlich stärker als die Wirtschaftsleistung. Vor allem ab 2005 entwickelten sich die FuE-Ausgaben mit 3,4 % p. a. deutlich dynamischer als zuvor.
- Die FuE-Quote (FuE-Ausgaben bezogen auf das BIP) nahm von 2,1 % (1994) auf 3,17 % im Jahr 2019 zu. Damit liegt die FuE-Quote vor Ausbruch der Corona-Pandemie mit 3,17 % deutlich höher als in ähnlich großen europäischen Ländern.
- Eine besonders starke Zunahme zeigt sich ab 2008. Grund hierfür ist die Neuausrichtung der FuE-Politik im Jahr 2006.
Deutliches Potenzial zur Steigerung der FuE-Ausgaben
- Die FuE-Ausgaben in Deutschland sind auf wenige Wirtschaftszweige des Verarbeitenden Gewerbes konzentriert.
- In den meisten Wirtschaftszweigen ist die FuE-Intensität in Deutschland im Vergleich zu anderen Industrieländern jedoch unterdurchschnittlich.
- Auch liegen die entsprechenden Ausgaben kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland deutlich unter denen der meisten anderen Industrieländer.
- Daher existiert in Deutschland ein großes Potenzial für eine Erhöhung der FuE-Ausgaben: Würde in allen Wirtschaftszweigen zumindest die international durchschnittliche FuE-Intensität erreicht werden, lägen die FuE-Ausgaben in Deutschland um 30 % höher als aktuell.
Mangel an Fachpersonal und hohe Kosten sind die häufigsten Innovationshemmnisse im Mittelstand
- Der Mangel an Fachpersonal und hohe Kosten rangieren mit Nennungen von jeweils 34 % auf der vordersten Position unter den Innovationshemmnissen im Mittelstand.
- Der Fachkräftemangel ist auch jenes Innovationshemmnis, das gegenüber dem Zeitraum 2004–2006 mit einem Anstieg von 24 Prozentpunkten am stärksten an Bedeutung gewonnen hat.
- Weitere finanzierungsbezogene Hemmnisse, wie ein hohes Risiko und fehlende finanzielle Mittel werden ebenfalls häufig genannt.
- In der Finanzkrise 2008/2009 stiegen die finanzierungsbezogenen Hemmnisse stark an. Die betreffenden Anteilswerte haben sich ungefähr verdoppelt. Seither verharren die Werte auf diesem hohen Niveau.
Beachtliche Innovationserfolge auch von innovativen mittelständischen Unternehmen ohne FuE
- Kontinuierlich forschende Unternehmen erbringen das Gros der Innovationsanstrengungen und des Innovationserfolgs des Mittelstands.
- Doch auch innovative Unternehmen ohne FuE tragen bedeutend zum Innovationserfolg mittelständischer Unternehmen bei:
Sie erzielen 34 % des Umsatzes mit Produktinnovationen und 42 % der Kostensenkungen durch Prozessinnovationen
Innovative Mittelständler mit einer höheren Produktivität
- Von Innovationen gehen zahlreiche positive Wirkungen auf das innovative Unternehmen aus: Sie wachsen schneller, sowohl was den Umsatz als auch die Anzahl der Beschäftigten betrifft.
- Außerdem schaffen innovative Unternehmen häufiger hochqualifizierte Arbeitsplätze.
- Nicht zuletzt weisen innovative Unternehmen eine höhere Produktivität auf. Die Produktivität (=Umsatz je Beschäftigten) liegt in innovativen Unternehmen um 6.100 EUR pro Kopf höher als in vergleichbaren Unternehmen ohne Innovationen. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass diese Unternehmen durch wiederholte Innovationsaktivitäten in der Vergangenheit jeweils kleine Produktivitätsfortschritte erzielen konnten, die sich über einen längeren Zeitraum zu einen deutlichen Produktivitätsvorsprung aufsummiert haben.
Kombinierer von Digitalisierung und Innovation
Unternehmen, die Digitalisierung mit Innovationen kombinieren, gehen ihre Digitalisierung tiefgreifender und umfassender an als Unternehmen, die ausschließlich Digitalisierungsprojekte umsetzen, ansonsten aber vergleichbar sind
- Mittelständler, die Innovations- und Digitalisierungsprojekte angehen, geben mit 54 TEUR knapp zwei Drittel mehr für ihre Digitalisierung aus als reine Digitalisierer
- Die zuerst genannten Unternehmen führen auch jedes der abgefragten Digitalisierungsprojekte häufiger durch als reine Digitalisierer. Dies gilt insbesondere für anspruchsvolle Vorhaben, wie die Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen, der Einführung von digitalen Marketing- und Vertriebskonzepten sowie der Digitalisierung des Workflows.
- Von den abgefragten Digitalisierungsaspekten führen Mittelständler mit Innovations- und Digitalisierungskategorien im Durchschnitt rund 2,4 Kategorien gleichzeitig durch, während dieser Wert bei den reinen Digitalisierern nur 1,7 beträgt
Digitalisierer mit Innovationen wachsen schneller als reine Digitalisiserer
- Sowohl was Umsatz- als auch Beschäftigung angeht, wachsen Digitalisierer mit Innovationen am schnellsten
- Digitalisierer mit Innovationen sowie reine Digitalisierer wachsen deutlich schneller als Unternehmen ohne Innovationen und Digitalisierungsmaßnahmen
Entwicklung von Innovationen in der Corona-Krise
- Zwar hat die Corona-Pandemie anfänglich zu einem Innovationsschub geführt. Mit zunehmender Dauer der Krise führt die finanzielle Belastung der Unternehmen aber dazu, dass sie Ihre Innovationsaktivitäten drosseln.
- Bis Mai 2021 haben 27 % der Mittelständler ihre Innovationsanstrengungen zurückgefahren. Dem stehen nur 12 % mit gesteigerten Innovationsanstrengungen gegenüber. Vor allem kleine Unternehmen und Unternehmen, die stark von Corona betroffen sind, agieren zurückhaltend.
Entwicklung der Innovatorenquote
- Der Anteil der Innovatoren (d. h. mit Produkt- oder Prozessinnovationen) beträgt aktuell nur noch 22 %. Damit sinkt der Anteil der Mittelständler mit abgeschlossenen Innovationsvorhaben bis 2017–2019 um knapp die Hälfte (-49 %) gegenüber 2004–2006.
- Zum Anstieg der Innovatorenquote am aktuellen Rand führte eine Neufassung des Innovationsbegriffs der OECD, der auch den KfW-Analysen zugrunde liegt. Zu den Innovationen werden nun organisatorische und Marketinginnovationen gezählt.
Not macht erfinderisch
Mittelständler reagieren im Frühjahr 2020 mit verstärkter Innovationstätigkeit auf Corona-Krise
- 27 % aller Unternehmen haben angesichts der Pandemie bereits ihre Produkte, Prozesse oder Geschäftsmodelle verbessert. Weitere 16 % planen entsprechende Maßnahmen.
- Unternehmen, die unter starken Umsatzeinbußen leiden, zeigen sich besonders innovativ (41 %).
- Zudem sind Unternehmen, die bereits in der Vergangenheit Innovationen hervorgebracht haben, auch in der Krise überdurchschnittlich innovationsaktiv (42 ggü. 30 % bei Unternehmen ohne Innovationstätigkeit in den zurückliegenden Jahren). Dies zeigt, dass innovative Unternehmen in der Lage sind, kurzfristig auf Krisen zu reagieren.
- Allerdings stellen diese Innovationen zumeist adhoc umgesetzte Verbesserungen dar. Gerade die Durchführung längerfristiger und damit grundlegender Innovationsvorhaben dürfte jedoch durch die Corona-Krise in vielen Unternehmen bedroht sein.
Externe Evaluation des ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredits
Der ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit wurde erfolgreich durch einen externen Evaluator evaluiert.
- Wie die externe Evaluierung durch das Leibnitz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim (ZEW) bestätigte, setzt das Programm an den zentralen Hemmnissen an und trägt dazu bei, die Innovationspotenziale mittelständischer Unternehmen in Wachstum umzusetzen.
- Die geförderten Unternehmen beurteilen das Programm positiv.
- Darüber hinaus führt die Förderung zu messbaren positiven einzel‐ und gesamtwirtschaftlichen Effekten, wie mithilfe eines modernen statistischen Verfahrens auf der Basis eines Kontrollgruppenansatzes ermittelt werden konnte:
- Innovations- und Investitionsausgaben sowie das Beschäftigten- und Umsatzwachstum nehmen in den geförderten Unternehmen aufgrund der Förderung zu.
- Die Förderung mit dem ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit zeichnet sich durch eine hohe Effizienz aus.
Finanzierung von Innovationen
Die Finanzierung von Innovationen unterscheidet sich grundlegend von der Finanzierung materieller Investitionen
- Mittelständler bestreiten 82 % ihrer Innovationsausgaben aus internen Mitteln
- Nur 9 % der Innovationsausgaben werden mithilfe von Bankkrediten finanziert
- Dagegen werden Investitionen nur zu 49 % aus internen Mitteln und zu 34 % aus Bankkrediten finanziert
- Vor allem Innovationen, die stark auf Forschung und Entwicklung basieren, werden kaum mithilfe von Bankkrediten, sondern zu 88 % aus internen Mitteln finanziert
Publikationen zum Thema Innovation
Alle Ausgaben vom KfW-Innovationsbericht
Stand: Oktober 2022
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