KfW Research prognostiziert vierteljährlich das jahresdurchschnittliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland und der Eurozone. Das BIP ist ein zentrales Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft: Es misst den Wert der im Inland neu hergestellten Waren und Dienstleistungen in einem bestimmten Zeitraum. Bereinigt um Preiseinflüsse dient das BIP als Messgröße für das reale Wirtschaftswachstum und ist damit der wichtigste und am meisten beachtete Konjunkturindikator. Die Vorhersage der Realwachstumsraten für das laufende sowie das kommende Jahr steht im Mittelpunkt des KfW-Konjunkturkompass.
Darüber hinaus ist die Prognose der Verbraucherpreisinflation in Deutschland und der Eurozone ein regelmäßiger Bestandteil, genauso wie der voraussichtliche deutsche Treibhausgasausstoß, der bei der vorhergesagten Konjunkturentwicklung zu erwarten ist. Für die Abschätzung der Klimakosten des Wachstums hat KfW Research einen eigenen Ansatz (siehe Fokus Volkswirtschaft Nr. 400(PDF, 144 KB, barrierefrei)) entwickelt, dem seit der Herbstprognose 2022 die Box „Ökologisches Preisschild für das BIP“ gewidmet ist.
Zur Konstruktion des KfW-Konjunkturkompass: Ausgangspunkt unserer Prognose des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sind die unbereinigten Ergebnisse zweier ökonometrischer Modelle, aus denen unter Verwendung finanzieller und realwirtschaftlicher Frühindikatoren jeweils Vorhersagen für die jahresdurchschnittlichen Wachstumsraten für das laufende Jahr sowie das Folgejahr beziehungsweise die Quartalswachstumsrate für das gerade laufende Vierteljahr abgeleitet werden. Diese Modellergebnisse werden im Rahmen eines intensiven Diskussionsprozesses mit qualitativen Experteneinschätzungen abgeglichen, bei dem auch nicht-modellierbare qualitative Faktoren einfließen. Im Ergebnis steht eine Konjunkturprognose, die sich konsistent in unser Szenario für Europa und die Weltwirtschaft einfügt.