KfW Research – Dossier
KonjunkturWirtschaftliches Wachstum verläuft nicht gleichmäßig, sondern in Zyklen: Phasen konjunktureller Unter- und Überauslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten wechseln sich ab. Der Analyse solcher Zyklen und der Prognose konjunktureller Wendepunkte kommt eine wichtige Bedeutung zu. Denn die Konjunktur setzt den wirtschaftlichen Rahmen, in dem private Haushalte, Unternehmen und Staat ihre Entscheidungen etwa im Hinblick auf ihren Konsum oder ihre Investitionen treffen. Auch Geld- und Fiskalpolitik sollten je nach Phase im Konjunkturzyklus unterschiedlich ausgerichtet sein. KfW Research analysiert die Konjunktur in Deutschland und der Eurozone und veröffentlicht vierteljährlich eigene Prognosen zum realen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts.
Kommentare KfW Research
04.07.2025 | Verabschiedung der „Big Beautiful Bill“ durch das US-Repräsentantenhaus

„Nach zähem Ringen hat das Repräsentantenhaus in den USA gestern Abend die sogenannte Big Beautiful Bill (BBB) verabschiedet. Unter den Republikanern gab es zunächst viele kritische Stimmen und es war nicht offensichtlich, ob es gelingen würde, eine ausreichende Mehrheit in beiden Häusern des Kongresses zu erreichen. Dass dies trotzdem gelang, zeigt, dass Trump nach wie vor seine Partei kontrolliert. Die Drohung, Gegenkandidaten zu unterstützen, dürfte zum Umdenken vieler Kritiker geführt haben. Trump geht politisch gestärkt aus der Situation hervor.
Es bestehen wenig Zweifel, dass als Konsequenz des Gesetzes der Schuldenberg der USA weiter rasant wachsen wird. So wird das Haushaltsdefizit in den kommenden Jahren mindestens auf dem momentanen Niveau von 6 % des amerikanischen BIP verharren. Zum Vergleich: das deutsche Defizit wird trotz starkem Anstieg der Ausgaben voraussichtlich zwischen 3 und 4 % des BIP liegen. Das überparteiliche Congressional Budget Office schätzt einen Anstieg der Staatsschulden um 3,4 Bio. USD bis 2034.
In Summe: die amerikanische Fiskalpolitik wird auf einem extrem expansiven Pfad bleiben. All dies wird auch die europäischen Anleihemärkte beeinflussen. Auf der eine Seite steigt die relative Attraktivität von europäischen Staatsanleihen. Gleichzeitig wird das stark steigende Angebot an amerikanischen Anleihen auch zu einer „Verdrängung“ der Nachfrage nach europäischen Anleihen und damit zu höheren Zinsen führen.“
Dr. Dirk Schumacher
Konjunktur
KfW-Konjunkturkompass
Zwischen Handelsschock und Fiskalimpuls
26. Mai 2025
Nach langer Durststrecke bietet der geplante Fiskalimpuls die Aussicht auf einen Aufschwung im kommenden Jahr. Wir gehen in unserer aktuellen Frühlingsprognose davon aus, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt 2025 stagniert, 2026 aber spürbar um 1,0 % wachsen wird. Neben einer Stabilisierung der Exporte dürften 2026 vor allem von den staatlichen Investitionen erhebliche Wachstumsimpulse ausgehen. Im laufenden Jahr dürften die Investitionen hingegen noch kraftlos bleiben, während die Exporte angesichts der erhöhten US-Zölle erneut fallen. Für die Eurozone ist 2025 mit einem BIP-Wachstum von 0,8 % und für 2026 mit ebenfalls 1,0 % zu rechnen. Einer persistenten Dienstleistungsinflation stehen sinkende Energiepreise und inflationsdämpfende Effekte der US-Zollpolitik gegenüber. Wir reduzieren unsere Inflationsprognosen (HVPI) für 2025 auf 2,0 % in der Eurozone und auf 2,1 % in Deutschland.

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer
Mittelständische Unternehmen sind entscheidend für Wachstum und Wohlstand einer Volkswirtschaft. KfW Research analysiert mit seinen einzigartigen Umfragen, Studien und Statistiken die Bedürfnisse der mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Die Indikatorfamilie KfW-ifo-Mittelstandsbarometer basiert auf einer größenklassenbezogenen Auswertung der ifo Konjunkturumfragen, aus denen unter anderem der bekannte ifo Geschäftsklimaindex berechnet wird. Dabei werden monatlich rund 9.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) zu ihrer wirtschaftlichen Situation befragt, darunter rund 8.000 Mittelständler.
Erwartungen lassen Stimmung weiter steigen
3. Juli 2025
Trotz des weiter schwelenden Handelskonflikts der USA mit der EU und anderen Ländern sowie dem im Juni ausgebrochenen 12-Tage-Krieg zwischen Israel und dem Iran setzt sich die Stimmungsaufhellung der Mittelständler zu Sommerbeginn fort. Ausschlaggebend ist die unvermindert wachsende Zuversicht auf eine konjunkturell bessere Zukunft, während die Urteile zur aktuellen Geschäftslage die noch immer schwierige Gegenwart spiegeln.
Aktuelles KfW-ifo-Mittelstandsbarometer
Grunddatensatz zum aktuellen KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer

Kontakt
KfW Research, KfW Bankengruppe, Palmengartenstr. 5-9, 60325 Frankfurt, research@kfw.de
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