Meldung vom 27.04.2020 / KfW Research

Evaluation Altersgerecht Umbauen und Einbruchschutz

In einer von KfW Research und dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat in Auftrag gegebenen Evaluationsstudie hat das Institut Wohnen und Umwelt das KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen (Barrierereduzierung – Einbruchschutz)“ untersucht. Die Förderung der Barrierereduzierung ermöglicht eine eigenständige Lebensführung im Alter oder bei körperlichen Einschränkungen und verbessert die Sicherheit durch Vermeidung von häuslichen Unfällen. Die seit Ende 2015 ebenfalls vom Förderprogramm abgedeckten baulich-technischen Maßnahmen zum Einbruchschutz dienen auf andere Weise der persönlichen Sicherheit und zusätzlich dem Schutz des Eigentums.

Barrierearmer Wohnraum: Bedarf steigt steil durch Alterung – Förderung wirkt

Der demografische Wandel treibt den Bedarf an barriere­armem Wohnraum. Aktuell gibt es ca. 3 Mio. Haushalte mit Mobilitäts­einschränkungen – Tendenz steigend. Doch nur 560.000 Wohnungen sind barrierearm. Um die enorme Versorgungslücke zu verringern, setzen KfW und Bundesregierung seit 2009 mit dem Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ Investitionsanreize. In den Jahren 2014–2018 wurden mit Förderkrediten und Investitions­zuschüssen insgesamt 190.000 Wohnungen umgebaut. Die aktuelle Evaluation bewertet die Förderung als effektiv: Die zentrale Zielgruppe mit Mobilitäts­einschränkungen wird sehr gut erreicht, insbesondere durch die Zuschussförderung. Zudem werden mit Abstand am häufigsten die zur Unfallvermeidung und selbstständigen Alltags­bewältigung wirksamsten Umbau­maßnahmen durchgeführt.

Barrierearmer Wohnraum: Bedarf steigt steil durch Alterung – Förderung wirkt

Jährlich 55.000 Wohnungen gegen Einbruch geschützt

Die Einbruchszahlen sinken zwar seit einigen Jahren, doch nur ein Viertel des deutschen Wohnungsbestands ist ausreichend gegen Einbruch geschützt. Unterstützt durch die KfW-Förderung wurden innerhalb von drei Jahren 166.000 Bestandswohnungen effektiv gesichert, wie eine aktuelle Evaluationsstudie zeigt. Damit können wirtschaftliche Schäden in Höhe von 30–40 Mio. EUR verhindert werden. Viel wichtiger ist aber die Verhinderung psychischer Verletzungen, denn ein Wohnungs­einbruch verursacht bei vielen Betroffenen Angstzustände oder Depressionen. Die Corona-Krise wird voraussichtlich das Sicherheitsbedürfnis und damit die Nachfrage nach baulich-technischem Einbruchschutz erhöhen, aber gleichzeitig Investitionen durch Einkommens­verluste erschweren.

Jährlich 55.000 Wohnungen gegen Einbruch geschützt

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