Klimaschutz
Die KfW auf der COP30 in BelémAuf der diesjährigen UN-Weltklimakonferenz COP30 in Belém, Brasilien (10. bis 22. November 2025) tauschten sich Vertreter von Regierungen, internationalen Organisationen, Wissenschaftler, Nichtregierungsorganisationen und anderen Interessengruppen über Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels aus. Die COP30 findet 10 Jahre nach der Pariser Klimakonferenz statt, auf der die Weltgemeinschaft beschlossen hatte, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Das Ziel der Konferenz war es, das neue globale Klimafinanzierungsziel für den Zeitraum bis 2035 weiter auszugestalten. Außerdem sollte ein neues globales Anpassungsziel vereinbart und dazugehörige Wirkungsindikatoren festgelegt werden. Darüber hinaus wird sich die brasilianische COP30-Präsidentschaft für den Schutz des Tropenwaldes einsetzen.
Die KfW als Bank aus Verantwortung nahm auf der diesjährigen Klima-COP mit einer Delegation aus Vorstand und verschiedenen Geschäftsbereichen teil. Vor Ort nahmen die Delegationsmitglieder eine aktive Rolle in Diskussionsrunden, Fachveranstaltungen, Vorträgen und weiteren Anlässen ein. So trugen sie ihren Teil dazu bei, die globalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu stärken.
Die diesjährigen Klimaverhandlungen fanden in Belém in Brasilien mit weniger Rückenwind statt als vergangene Klimagipfel. Geopolitische Krisen, gestörte Handelsbeziehungen, wirtschaftliche Stagnation und leere öffentliche Kassen mindern das Potenzial für ein erhöhtes Ambitionsniveau im Kampf gegen den Klimawandel.
Dabei bleiben die Herausforderungen bestehen. Das 1,5-Grad-Ziel scheint gerissen, aber die Einstellung „every 10th of a degree counts“ ist die Devise – ein weniger ehrgeiziges Klimaziel war deshalb nicht Teil der Diskussion. Die wirtschaftlichen Schäden durch den Klimawandel steigen weiter. Klimakatastrophen treffen insbesondere die ärmsten Länder. Die Finanzierungslücke in Billionenhöhe zum Kampf gegen den Klimawandel und dessen Folgen besteht fort. Das Zeitfenster für eine geordnete Transformation wird kleiner.
Mit der COP30 waren Hoffnungen verbunden, die auch am Symbolcharakter dieses Klimagipfels lagen: zehn Jahre nach Paris; Austragungsort im brasilianischen Regenwald „im Herzen der Lunge der Erde“. Letztlich wurden die Hoffnungen nur zum Teil erfüllt. Weder konnte ein konkreter Fahrplan zum Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger beschlossen werden, noch ein Stopp der Abholzung von Regenwäldern. Erhöhte Beiträge für globale Klimafinanzierung fanden ebenfalls keine Mehrheit. Vielmehr konnten (kleinere) Erfolge in der Nachverfolgung der Umsetzung bestehender Klimaschutzvereinbarungen erzielt werden. Die Klimaanpassung – also der Umgang mit den Folgen des Klimawandels – tritt stärker in den Vordergrund. So wurde die Verdreifachung für die Finanzierung derartiger Maßnahmen beschlossen.
Die COP in Belém hat es geschafft, den besonders vulnerablen Stakeholdern mehr Gehör zu verschaffen. Eine gerechte Transition („just transition“), inklusive des angemessenen Umgangs mit Verlust und Schäden durch Klimakatastrophen („Fund for Responding to Loss and Damage“, FRLD), stehen auf der Habenseite der Verhandlungsergebnisse. Die Bedeutung des Regenwaldschutzes und der dortigen indigenen Bevölkerung sowie die Verbindung zwischen Biodiversität und Klimawandel haben ebenfalls eine erhöhte Wahrnehmung erfahren. Ein Teil davon ist sicherlich das auf der COP initiierte „Herzensprojekt“ der Brasilianer, die Tropical Forest Forever Facility (TFFF), die zukünftig Länder dafür kompensieren soll, tropischen Regenwald zu erhalten.
Der UN-Prozess ist mühsam – insbesondere die erforderliche Einstimmigkeit der Ergebnisse machen Kompromisse schwierig. Er ist allerdings aktuell das wirksamste Instrument für globale Einigungen. Der steigende Frust könnte zur Herausbildung von „Koalitionen der Willigen“ führen, während der politische und gesellschaftliche Druck auf die bremsenden Nationen weiter steigen könnte. An den bestehenden übergreifenden Zielen wurde zumindest festgehalten. Gleichzeitig werden neben den ökologischen auch die ökonomischen Vorteile der Nachhaltigkeitstransformation deutlicher. Länder wie China zeigen selbstbewusst die wirtschaftlichen Potenziale beim Ausbau von Greentech auf, unabhängig von internationalen Klimaverhandlungen und deren Ergebnissen.
Für die COP31 nächstes Jahr in der Türkei bleibt damit die Hoffnung verbunden, dass sich die verhärteten Fronten auflösen und die Kompromissbereitschaft steigt. Die KfW wird ihr Engagement – im Sinne des One-Bank-Gedankens – im Auftrag der Bundesregierung weiter voranbringen und sich auch bei der COP31 aktiv engagieren.
Die KfW finalisierte auf der COP30 eine Reihe von Finanzierungs- und Kreditverträgen, die den Klima- und Umweltschutz in Brasilien und Lateinamerika fördern. Im Fokus stehen dabei der Schutz des Amazonasgebiets, die Unterstützung indigener Bevölkerungsgruppen sowie die Förderung nachhaltiger urbaner Mobilität und erneuerbarer Energien. Vor Ort wird die KfW Finanzierungsvereinbarungen abschließen, von denen auch deutsche Unternehmen in Brasilien profitieren.
Der KfW-Vorstandsvorsitzende Stefan Wintels sprach im Rahmen der COP30 in Belém davon, dass der Schutz des Planeten wesentliche Grundlage für die künftige wirtschaftliche und politische Stabilität von Industrienationen wie Deutschland sei.
„Die Klimaziele von Paris und die Stärkung des deutschen Wirtschaftsraums gehen sehr gut zusammen. Wir müssen es nur richtig machen und den rasant wachsenden Markt für nachhaltige Technologien für uns noch stärker nutzen“, erklärte Wintels.
Deutschland habe hier eine so gute Ausgangsposition wie kaum ein anderes Land. Wintels betonte gleichzeitig, dass die reichen Länder ärmere Volkswirtschaften dabei unterstützen müssten, Lebensräume wie den Amazonas zu schützen.
„Mehr als 50 Prozent der weltweiten Waldflächen sind bereits zerstört, jeden Tag nimmt die Artenvielfalt ab. Dieses Thema geht uns auch in Europa an.“
Dr. Andrea Hauser, Mitglied der Geschäftsbereichsleitung der KfW Entwicklungsbank, stellte den anlässlich der COP30 veröffentlichten Bericht zu Smart Buys gemeinsam mit der Inter-American Development Bank, dem COP-Gastgeberland Brasilien vertreten durch das Gesundheitsministerium und der Weltbank vor.
Der Bericht ist das erste Produkt einer seit 2024 bestehenden Arbeitsgruppe unter der Development Banks Working Group on Climate and Health, an der sich zahlreiche multi- und bilaterale Entwicklungsbanken inkl. der KfW Entwicklungsbank beteiligen. Der Fokus des Berichts liegt auf dem Aufzeigen von effektiven Ansätzen an der Schnittstelle von Gesundheit und Klimaadaptation als Orientierungshilfe für Partnerländer.
Am 27. Oktober 2025 hat der KfW-Vorstandsvorsitzender Stefan Wintels ein Pressegespräch zur Vorstellung einer gemeinsamen Studie "Die wirtschaftlichen Vorteile von Klimaschutz" von KfW Research und Deloitte durchgeführt.
Klimaschutz eröffnet Chancen für Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz von Unternehmen, wie eine Studie von KfW Research und Deloitte zeigt. Der globale Markt für saubere Technologien wächst rasant und wird sich bei aktuellem Trend in weniger als zehn Jahren verdoppeln. In Deutschland sind die Branchen für saubere Technologien dabei gut positioniert: Ihr Anteil an den weltweiten Green-Tech-Exporten liegt bei 13 %. Unternehmen können durch ambitionierten Klimaschutz zudem von einer besseren Risikoposition und höherer Resilienz durch geringere Abhängigkeit von volatilen Energie- und CO2-Preisen, von Kostensenkungen dank sinkender Preise für erneuerbare Energien und Speicher sowie von vorteilhaften Finanzierungsmöglichkeiten angesichts regulatorischer Vorgaben und eines steigenden Interesses an nachhaltigen Investitionen profitieren. Kurzfristig sind jedoch Herausforderungen zu meistern. Die Studie empfiehlt gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen, damit sich die Chancen materialisieren.
Präsentation "Die wirtschaftlichen Vorteile von Klimaschutz"
Im November 2025 richtet sich der Blick der Welt auf Belém, das Tor zum Amazonas. Zum ersten Mal in der Geschichte findet die UN-Klimakonferenz mitten im Herzen des weltgrößten Regenwaldes statt.
Die KfW spielt eine bedeutende Rolle bei der Finanzierung von Projekten zur nachhaltigen Entwicklung und zum Klimaschutz. Durch die Weiterentwicklung und Neugestaltung von Förderprodukten, Prozessen und Partnerschaften beschreitet die KfW neue Wege – und gestaltet zukünftige Trends mit. Die KfW bietet dabei beispielsweise Förderprogramme im Inland für klimafreundliche Wohngebäude, Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen und Venture-Capital-Aktivitäten. Sie engagiert sich über den Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank sowie die Töchter DEG und die KfW IPEX-Bank für den Klima- und Umweltschutz im Ausland. Im Inland fördert sie den nachhaltigen Wohnungsbau, unterstützt den Mittelstand sowie innovative und Technologieunternehmen unter anderem in der Kreislaufwirtschaft und der Elektromobilität. Im Ausland stärkt sie Partnerländer sowie die deutsche und europäische Exportwirtschaft, insbesondere bei erneuerbaren Energien, Energieeffizienz, Biodiversitätsschutz, umweltschonende Mobilität und Klimaanpassung.
Die KfW fördert weltweit die Nutzung von grünem Wasserstoff mit Schwerpunkt auf die als „Power to X“ bezeichneten Technologien, welche aus Wind oder Solar gewonnenen Strom nutzen.
Die KfW engagiert sich stark für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Sie ist einer der wichtigsten internationalen Biodiversitäts-Geber weltweit.
Stand: 24. November 2025
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