Porträt von Cristof Griebenow
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Christof Griebenow setzt auf Grün

Ruanda will eine Green Economy aufbauen. Nachhaltig soll auch die Stadtentwicklung werden. Die KfW unterstützt das ostafrikanische Land beim Bau des ersten grünen Viertels in der Hauptstadt Kigali.

Zur Person
Porträt von Christof Griebenow

Christof Griebenow ist Senior Projekt Manager im Geschäftsbereich der KfW Entwicklungsbank. Er ist dort zuständig für die Infrastruktur Zentralafrikas und arbeitet im KfW Büro in Kigali, Ruanda.

Sie sind Starthelfer für …

CHRISTOF GRIEBENOW: … die Entwicklung des ersten grünen Stadtteils in Afrika – der Green City Kigali.

Warum engagiert sich die KfW gerade in der Hauptstadt Ruandas?

Der ostafrikanische Binnenstaat Ruanda zählt nicht nur zu den am dichtesten besiedelten Ländern auf dem Kontinent, die Einwohnerzahl steigt zudem rapide und stetig an. Der anhaltende Urbanisierungstrend verlangt angepasste und nachhaltige Siedlungskonzepte und bedarf einer sorgfältigen Steuerung. Nur unter diesen Voraussetzungen kann Verstädterung wesentlich zu Armutsbekämpfung und inklusiver Wirtschaftsentwicklung beitragen.

Was genau haben Sie vor?

Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) den ruandischen Umwelt- und Klimafonds Fonerwa bei der Entwicklung eines emissionsarmen, energieeffizienten und lebenswerten Stadtteils für unter anderem einkommensschwache und mittlere Einkommensgruppen auf einem 600 Hektar großen Gebiet. Nachdem zunächst der Stadtentwicklungsplan durch einen internationalen Designwettbewerb entwickelt werden konnte, werden nun in einem Pilotvorhaben 1.500 Wohneinheiten für 8.000 Menschen errichtet. Die Kosten dafür liegen bei 80 bis 90 Millionen Euro. Insgesamt werden bis zu 30.000 Einheiten für 150.000 Menschen realisiert – bei einer Investitionssumme von 1,3 Milliarden Euro. Dieses umweltgerechte Vorzeigeprojekt gilt als Inspiration für die weitere Planung Kigalis sowie als Blaupause für andere Städte Ruandas.

Staunezahl über die Höhe der Finanzierung der KfW Entwicklungsbank für Green City Kigali

Was ist die größte Herausforderung?

Die Komplexität. Stadtentwicklungsprojekte dieser Größe berühren zahlreiche Interessen. Wir als KfW müssen vermitteln und Lösungen finden, die alle zufriedenstellen. Dem Anspruch einer integrierten und ganzheitlichen Stadtentwicklung folgend, arbeiten wir mit einem Team von Expertinnen und Experten mit einer Vielfalt von Erfahrungen, Ansätzen und Fähigkeiten.

Geben Sie bitte ein paar Beispiele für das neue grüne Kigali.

Für die Gebäude werden kohlenstoffarme Baumaterialien verwendet; die Häuser folgen bei der Energieeffizienz hohen Standards; der Grün- und Wasserflächenanteil soll im Sinne der innerstädtischen Widerstandsfähigkeit bei Starkregenfällen oder längeren Trockenperioden groß sein; und natürlich denken wir bei der Verkehrsinfrastruktur an nachhaltige Mobilitätsformen wie Fahrrad, E-Auto und ÖPNV.

Der Architekturwettbewerb zur Gestaltung des Quartiers endete gerade …

Genau. Nun beginnt die heiße Phase in der Realisierung der Green City Kigali: Der Gewinner des Wettbewerbs ist mit der detaillierten ausschreibungsreifen Bauplanung für das Projekt für erschwinglichen Wohnraum betraut. Nach dieser Phase werden Ende 2021 die Bauarbeiten beginnen.

Und was wünschen sich die Anwohner?

Am wichtigsten sind ihnen Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Das berücksichtigen wir bei jeder Phase des Projekts.

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Alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten im Jahr 2015 die Agenda 2030. Ihr Herzstück ist ein Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDGs). Unsere Welt soll sich in einen Ort verwandeln, an dem Menschen ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig in Frieden miteinander leben können.

Auf KfW Stories veröffentlicht am 3. September 2020.