Biodiversität als Standortfaktor? Immer mehr Unternehmen entdecken das eigene Firmengelände als potenzielles Ökosystem für mehr Artenvielfalt. Dächer von Bürogebäuden und Fertigungshallen werden begrünt, triste Innenhöfe oder brachliegende Industrieflächen zu Oasen für die heimische Pflanzenwelt umgewandelt. Bäume, Sträucher und Blumenwiesen dienen als Heimat und Nahrungsquelle für seltene Vogelarten und Insekten wie Wild- und Honigbienen. Warum gerade Bienen wichtig für die regionale Biodiversität sind, verrät Johannes Weber, Gründer der Stadtbienen gGmbH.
Wild- und Honigbienen bestäuben Pflanzen und sind dadurch geradezu Treiber der Biodiversität. In dieser Schlüsselfunktion fördern sie die genetische Vielfalt von Pflanzen und stärken die Stabilität und Resilienz unserer Ökosysteme. Mit naturnah gestalteten Außenflächen können Unternehmen wichtige Nist- und Nahrungsflächen schaffen. Mit ihren Flächen leisten sie so einen wichtigen ökologischen Beitrag und tragen zum Erhalt bzw. zur Aufwertung der lokalen Biodiversität bei. Solche Leuchtturmprojekte zeigen Umweltbewusstsein und gesellschaftliche Verantwortung, steigern die Lebensqualität vor Ort, binden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und stärken das Image.
Aufgrund des vielfältigen Nahrungsangebots und weniger Pestiziden im urbanen Raum fühlen sich Wild- und Honigbienen dort sehr wohl. Ein urbanes oder industrielles Umfeld hat somit großes Potenzial, sich als Rückzugsort für Insekten zu etablieren. Jede Standortbedingung kann durch ein entsprechendes Konzept zur Gestaltung eines naturnahen Geländes genutzt werden. Mit der Anlage biodiversitätsfördernder Hochbeete und durch das Aufstellen von Ruhe- und Sitzmöglichkeiten für Bienen und Menschen können sogar versiegelte Standorte ökologisch verbessert werden. Der Unternehmensstandort wird dadurch nicht nur klimaresilienter, sondern gewinnt auch ästhetisch.
Wildbienen können sich gut im urbanen Raum entfalten, sind jedoch durch zunehmende Versiegelung oder reine Rasenflächen auch hier auf dem Rückzug. Durch gezielte Gestaltung von Freiflächen, die sowohl geeignete Nistmöglichkeiten als auch Nahrung bieten, können Wildbienenoasen entstehen. Da Wildbienen oft spezielle Anforderungen an ihr Habitat haben, sollte bei der Planung auf gewisse Dinge wie Pflanzenauswahl, regionales Vorkommen und geeignete Niststrukturen geachtet werden.
Stadtbienen begleitet deutschlandweit als Full-Service-Dienstleister Unternehmen dabei, biodiversitätssteigernde Maßnahmen auf dem Firmengelände und an Gebäuden umzusetzen. Unser Angebot deckt den gesamten Prozess ab: von der Beratung und den Potenzialanalysen der Flächen und Gebäude über Planung und Umsetzung bis hin zur Biodiversitätsmessung von Maßnahmen. Wir begleiten unsere Kundinnen und Kunden auch in der Kommunikation. Bei einer Ansiedlung von Honigbienen werden diese von unserem Netzwerk von Imkerinnen und Imkern betreut. Mit unseren Bienen-Seminaren vermitteln wir Wissen über die faszinierende Welt der Honigbienen und Wildbienen sowie über die Bedeutung von biodiversitätsfördernden Außenflächen und deren positive Wirkung auf die Umwelt.
Neben der Stadtbienen gGmbH haben sich weitere Organisationen der Förderung der Artenvielfalt verschrieben und helfen dabei, private und öffentliche Standorte mithilfe von Honig- und Wildbienen in biodiverse Stadtoasen zu verwandeln. Dazu zählen unter anderem Swarmlab, Bee-Rent, Das Tun Wir und Daucum.
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