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Pressemitteilung vom 06.10.2014 / KfW

KfW-Wettbewerbsindikator: Deutscher Mittelstand noch in der Spitzengruppe

  • Platz zwei in Befragung zu Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen im internationalen Vergleich
  • Zukunftspotenzial wird schwächer eingeschätzt als von Mittelständlern in USA, Großbritannien und Schwellenländern
  • Mehr Innovationen nötig, um Position zu halten

Der deutsche Mittelstand sieht sich derzeit sehr gut für den internationalen Wettbewerb gerüstet, doch seine Position auf ausländischen und heimischen Märkten wird angegriffen. Zu diesem Ergebnis kommt der neue KfW-Wettbewerbsindikator, der die Einschätzungen kleiner und mittlerer Unternehmen zu ihrer aktuellen und zukünftigen Position im Vergleich zu internationalen Konkurrenten abbildet. Der Indikator basiert auf einer Befragung von KfW Research im Mai und Juni dieses Jahres von 2.200 international aktiven Mittelständlern in zehn wichtigen Industrie- und Schwellenländern zu unternehmens- und standortspezifischen Faktoren.

Deutsche Mittelständler schätzen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit fast so gut ein wie die US-amerikanischen Unternehmen und liegen damit auf Platz zwei der Tabelle, auf Rang drei folgen die Briten. Der aktuelle Platz in der Spitzengruppe wird getragen von den hervorragenden und stabilen Standortbedingungen in Deutschland sowie von der positiven Sicht auf die derzeitige eigene Unternehmensperformance. Ihr eigenes Zukunftspotenzial bewerten die deutschen Mittelständler hingegen kritisch. Ihre geringe Innovationstätigkeit dürfte ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zukünftig schwächen – denn dieser Faktor ist mitentscheidend für die langfristige Konkurrenzfähigkeit. Unternehmen aus den USA, Großbritannien – aber auch in den aufstrebenden Schwellenländern wie Brasilien und China – sehen sich hier deutlich besser aufgestellt und stehen bereit, den deutschen Mittelständlern in Zukunft Weltmarktanteile abzunehmen.

„Deutsche Mittelständler punkten heute vor allem mit Service, Qualität und kurzen Lieferzeiten. Um auch in Zukunft im internationalen Wettbewerb zu bestehen, wird das allein nicht reichen“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. „Die kleinen und mittleren Unternehmen müssen stärker auf innovative Produkte und Dienstleistungen setzen und auch mehr investieren. Nur so können sie mithalten mit der Konkurrenz aus USA, Großbritannien und den Schwellenländern, die genau das bereits tut!“ Andernfalls drohe ein nachhaltiger Verlust an Wettbewerbsfähigkeit, so Zeuner weiter. „Welche Auswirkungen das haben kann, zeigt sich am Beispiel Japans: Trotz ausgezeichneter Standortbedingungen können die Mittelständler sich in ihrer Unternehmensperformance nicht gegen die internationale Konkurrenz behaupten.“

Aus europäischer Sicht alarmierend ist die in der KfW-Befragung ermittelte geringe Wettbewerbsfähigkeit spanischer und italienischer Mittelständler. „Rutschen sie weiter ab, schwächt das die Eurozone noch mehr und kann im auslandsaktiven deutschen Mittelstand – der vor allem mit Europa vernetzt ist – Umsatz, Gewinn und Arbeitsplätze kosten“, betont der KfW-Chefvolkwirt. Handlungsbedarf sieht er in beiden Ländern insbesondere beim Abbau von Finanzierungsbeschränkungen und Bürokratie. Besorgniserregend sei aber auch die für entwickelte Industrieländer hohe Belastung durch Korruption und politische Instabilität.

Der neue KfW-Wettbewerbsindikator ist im Internet abrufbar unter:

www.kfw.de/wettbewerbsindikator

Zum KfW-Wettbewerbsindikator:

Der KfW-Wettbewerbsindikator basiert auf einer Selbsteinschätzung von rund 2.200 mittelständischen Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen. Befragt wurden Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl zwischen 30 und 500 in zehn Industrie- und Schwellenländern (Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien, Vereinigte Staaten, Russland, China und Brasilien). Der KfW-Wettbewerbsindikator soll in regelmäßigen Abständen erscheinen und über die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands in Deutschland und anderen wichtigen Volkswirtschaften Europas und der Welt informieren.

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Christine Volk

Pressestelle KfW Bankengruppe

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