Rollen mit fertigen Stahlplatten in der Lagerhalle einer Stahlfabrik

Exportfinanzierung

Zollstreit mit den USA: Neue Chancen durch Exportfinanzierungen

Im Zollstreit mit den USA steht für Europa und Deutschland viel auf dem Spiel. So waren die USA im vorigen Jahr wieder der wichtigste Handelspartner der Europäischen Union: Rund 21 Prozent der Exporte wurden dorthin geliefert. Für Deutschland sind die USA seit 2015 der Exportmarkt Nummer eins. Allein vergangenes Jahr lieferten hiesige Unternehmen Waren im Wert von rund 161 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten – 2,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zum Erfolg der deutschen Industrie auf dem US-Markt trägt die aktive Außenhandelsförderung Deutschlands bei. Sie wird Unternehmen aus Wismar, Worms und Wuppertal auch in Zukunft Chancen in den Vereinigten Staaten eröffnen.

Die Unterstützung der deutschen Industrie im internationalen Geschäft hat eine lange Tradition in Deutschland. Schon seit Zeiten des Wirtschaftswunders gehört die Exportfinanzierung zum gesetzlichen Auftrag der KfW („KfW-Gesetz“). Auf diese Weise spielte die deutsche Förderbank eine wichtige Rolle beim Aufstieg Deutschlands zur Exportnation. Mit ihren Projekt- und Exportfinanzierungen hat die KfW auch zum Erfolg von Produkten made in Germany in den USA beigetragen – und tut es noch.

KfW-Finanzierung als Türöffner für deutsche Industrie

Ein thematischer Schwerpunkt der KfW-Förderpolitik sind die Themen Transformation und erneuerbare Energien. Das belegen einige ihrer jüngsten Projekte auf dem US-Markt. So hat sich die KfW über ihre Tochtergesellschaft KfW IPEX-Bank 2023 an einem Kredit von bis zu 150 Millionen Euro beteiligt, mit dem noch dieses Jahr ein ökologisch nachhaltiges Betonstahlwerk in Arkansas entstehen soll. Die Mittel fließen im Wesentlichen in die Deckung einer Euler-Hermes-Exportversicherung für den deutschen Mittelständler SMS Group: Das Unternehmen mit Hauptsitz in Mönchengladbach liefert die hochmoderne energieeffiziente Stahlwerkstechnik.

Die KfW IPEX-Bank hat zudem bei einer Akquisitionsfinanzierung für Windenergie eine wichtige Rolle übernommen. Das finanzierende Bankenkonsortium stellt dem US-Infrastrukturinvestor Stonepeak Kredite für eine 50-prozentige Übernahme des im Bau befindlichen Windparks „Coastal Virginia Offshore Wind“ zur Verfügung. Wenn die Anlage Ende des kommenden Jahres vor der Ostküste der USA in Betrieb geht, wird sie als größter Offshore-Windpark der Vereinigten Staaten 660.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen. Wesentliche Komponenten des Windparks stammen aus Deutschland und Europa. Beispielsweise liefert und installiert Siemens Gamesa 176 Windturbinen.

So schön diese Erfolge auch sein mögen: Risiken durch die aktuelle US-Zollpolitik bleiben. Doch weil der US-Markt wichtig bleiben wird, öffnet die KfW dort auch weiterhin die Türen – und sorgt so für neue Chancen deutscher und europäischer Unternehmen.

Stand: 05. Mai 2025