Solarpanel der Solaranlage in Ouarzazate, Marokko

Exportfinanzierung

Perspektive Afrika: Potenziale für deutsche Exporte

Die Karten im Außenhandel werden aktuell neu gemischt. So bedrohen weltweite Handelskonflikte die bis dato gute Wettbewerbsposition hiesiger Unternehmen auf dem Weltmarkt. Die deutsche Industrie muss sich daher dringend neue Märkte für den Export erschließen. Perspektiven bietet Afrika. Der Kontinent mit dem größten Bevölkerungswachstum und immensem Nachholbedarf bietet ein erhebliches Potenzial.

Für Afrika spricht die lange Präsenz Deutschlands in der Region. So hat die KfW im Auftrag der Bundesregierung bereits viele Vorhaben gefördert – und damit hat Deutschland sich einen Ruf als zuverlässiger Partner erworben. Afrika ist auch wegen der wirtschaftlichen Prognosen attraktiv: So geht die African Development Bank (AfDB) davon aus, dass in diesem Jahr 24 afrikanische Länder Wachstumsraten von mehr als fünf Prozent aufweisen werden. Damit ist der afrikanische Kontinent eine der am schnellsten wachsenden Weltregionen.

Allerdings sind laut AfDB massive Investitionen in Bildung, Umwelt, Infrastruktur, Technologie und Energie erforderlich, um zwischen Kairo und Kapstadt eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Für eine solche Transformation müsste bis 2030 eine jährliche Finanzierungslücke von rund 400 Milliarden Dollar geschlossen werden. Bei den ausländischen Direktinvestitionen konnte der Kontinent im vergangenen Jahr zwar ein Plus von 84 Prozent auf 94 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahr verbuchen. Allerdings entfiel ein Großteil der Gelder auf ein Megaprojekt in Ägypten.

Deutsche Finanzierung für Afrikas Infrastruktur

Und doch sind die ersten Schritte der Transformation bereits getan – auch mit deutschen Geldern. Beispielsweise hat die KfW IPEX-Bank, innerhalb der KfW Bankengruppe für die internationale Projekt- und Exportfinanzierung zuständig, 2015 eine Teilfinanzierung für den Neubau eines Cargo-Terminals am internationalen Flughafen Addis Abeba in Äthiopien zugesagt. Damit leistet die KfW einen zentralen Beitrag zum Ausbau der Infrastruktur des ostafrikanischen Staats. Der Kreditrahmen beläuft sich auf ein Volumen von rund 33 Millionen Euro und ist durch eine Exportversicherung von Euler Hermes gedeckt. Die Mittel fließen in die technische Gebäudeausstattung und werden größtenteils von Unitechnik Systems geliefert. Das Unternehmen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen hat sich auf solche Ausbauten spezialisiert und steuert die Ausstattungsplanung in Addis Abeba.

Die Finanzierung des Cargo-Terminals ist nur eines von vielen Projekten, welche die KfW Bankengruppe in den vergangenen Jahren in Afrika umgesetzt hat. Deutschland ist auf dem Kontinent also lange kein Unbekannter mehr. Daran können die deutschen Unternehmen anknüpfen, die das afrikanische Wachstum zu ihrem eigenen Wachstum machen wollen.

Stand: 05. Mai 2025