Der Deutschlandfonds
Private Investitionen für Deutschlands ZukunftAm 18. Dezember 2025 haben der Bundesminister der Finanzen und Vize-Kanzler Lars Klingbeil, die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Katherina Reiche und der KfW-Vorstandvorsitzende Stefan Wintels auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin den Deutschlandfonds vorgestellt.
Mit dem Deutschlandfonds wird ein Rahmen geschaffen, der es privaten und kommunalen Unternehmen erleichtert, in großem Umfang in Deutschland zu investieren. Der Bund stellt dafür öffentliche Mittel und Garantien in Höhe von rund 30 Mrd. EUR bereit. Damit sollen insgesamt Investitionen von rund 130 Mrd. EUR ausgelöst werden – als Investitionsoffensive neben dem staatlichen Sondervermögen. Die KfW übernimmt die Koordination des Deutschlandfonds und ist Ansprechpartnerin für die nationale und internationale Investorenberatung.
Zentrale Felder, in denen der Deutschlandfonds private Investitionen anregen soll, sind Industrie und Mittelstand, Wagniskapital sowie die Energieinfrastruktur. Dazu gehören beispielsweise große Zukunftsinvestitionen in neue Technologien und Produktionsanlagen, der Ausbau von erneuerbaren Energien, Wärmenetzen und Stromnetzen, aber auch die Gewinnung von Rohstoffen und die Finanzierung von innovativen Technologien in den Bereichen Deep Tech, KI und Biotech sowie die Entwicklung von Lösungen zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit.
Genutzt werden sollen die Finanzierungsmöglichkeiten des Deutschlandfonds von Industrieunternehmen, mittelständischen Unternehmen, Start-ups, jungen Wachstumsunternehmen, privaten und kommunalen Energieversorgungsunternehmen, Unternehmen der Verteidigungs- und Rohstoffwirtschaft. Um die gesamte Breite an Bedarfen zu adressieren, ist der Deutschlandfonds kein Investmentfonds, sondern stellt eine Dachstruktur für verschiedene Zielgruppen dar, welche diese Bedarfe spezifisch adressieren.
In der Zielgruppe Industrie und Mittelstand wird über den Deutschlandfonds die Finanzierung von Zukunftsinvestitionen in die Wettbewerbsfähigkeit erleichtert. Dazu zählt das Absicherungsinstrument für Transformationsindustrien, mit dem Großinvestitionen der Industrie, beispielsweise in den Bereichen Stromerzeugung oder Wasserstoff, aber auch in der Automobilindustrie, bei mittelständischen Zulieferern und im Maschinenbau unterstützt werden. Mit dem Rohstofffonds werden Eigenkapital-Beteiligungen und Kredite der KfW bereitgestellt, um Vorhaben zur Gewinnung von kritischen Rohstoffen für die deutsche Wirtschaft zu finanzieren, wie z.B. die Förderung der Lithium-Gewinnung in Deutschland.
Beispiel: Ein Unternehmen investiert in den Ausbau von Batteriespeicheranlagen. Die KfW sichert gemeinsam mit Bankpartnern die Lieferung der Anlagen durch eine Bürgschaft ab. Dies ermöglicht dem Unternehmen ein höheres Investitionsvolumen.
Der Aufbau des Deutschlandfonds ist stufenweise vorgesehen. Neben einem ersten Projekt im Bereich Rohstoffe starten noch im Dezember 2025 die ersten drei Instrumente. Diese sind:
In einer zweiten Stufe sollen ab dem Jahr 2026 sukzessive weitere Instrumente starten. Hierzu gehören Instrumente zur Modernisierung der Energieinfrastruktur, sowie neue private Kreditfonds für Start-ups, und das Wachstums und Innovationskapital, durch welches der Zukunftsfonds aufgestockt und somit die Wagnisfinanzierung in Deutschland weiter gestärkt wird sowie Finanzierungslücken für den Mittelstand adressiert werden können. Im weiteren Ausbau wollen wir zudem die Wagnisfinanzierung von innovativen Start-ups und Scale-ups der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie über Fondsinvestitionen oder Direktbeteiligungen verstärken und die technologische Verteidigungsfähigkeit unseres Landes klar in den Fokus nehmen. Darüber hinaus wird im Bereich Verbriefungen ein weiteres Instrument zur Vertiefung des Kapitalmarktzugangs und der Finanzierungskonditionen der deutschen Wirtschaft eingerichtet.
Im weiteren Verlauf werden weitere Instrumente markt- und bedarfsgerecht aufgesetzt. So ist auch im Bausektor die Mobilisierung von privatem Kapital wichtig für bezahlbares und nachhaltiges Wohnen in Deutschland. Daher hat die Bundesregierung gemeinsam mit der KfW einen Prozess gestartet, unter dem Dach des Deutschlandfonds ein neues Modul für den Wohnungsbau zu entwickeln. Dieses Modul soll die Situation am Wohnungsmarkt verbessern und private Investitionen in den Wohnungsbau forcieren.
Der Deutschlandfonds trägt dazu bei, in zentralen Zukunftsfeldern Investitionen anzustoßen und damit unser Land zukunftssicher aufzustellen. Die Umstellung unserer Wirtschaft auf bezahlbare, verlässliche und klimafreundliche Energie, ein dynamisches Angebot an Wagniskapital für Start-Ups und Scale-Ups sowie die notwendigen Investitionen in digitale Technologien und größere Resilienz erfordern Kapital und ein breites Spektrum an Finanzierungsinstrumenten für Unternehmen. Ein Großteil dieser Investitionen wird durch Unternehmen getätigt und nicht durch den Staat.
Mit verschiedenen Instrumenten im Rahmen des Deutschlandfonds gibt der Staat Impulse, um privates Kapital für Zukunftsprojekte zu mobilisieren. Mit anderen Instrumenten schafft er Transparenz und bringt Marktteilnehmende zusammen. Es geht darum, jetzt schnell und gezielt zu handeln, damit die deutsche Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig wird.
Der Deutschlandfonds geht jetzt an den Start und wird stetig markt- und bedarfsgerecht weiterentwickelt – in den kommenden Jahren wird es entscheidend sein, die Wirksamkeit der bestehenden Instrumente zu evaluieren und gegebenenfalls neue Instrumente und Produkte zu entwickeln.
Unter dem Dach des Deutschlandfonds werden verschiedene Maßnahmen zur Mobilisierung von privatem Kapital für Investitionen in Deutschland gebündelt. Dies erfolgt beispielsweise durch staatliche Risikoabsicherung zur Finanzierung der Energiewende, oder durch staatlich abgesicherte Beteiligungen an Rohstoffprojekten, an Venture Capital Fonds oder Start-ups. Dementsprechend ist der Deutschlandfonds kein Fonds im herkömmlichen Sinn. Der Fokus liegt auf den drei Zielgruppen Energieversorgungsunternehmen, Industrie/Mittelstand sowie Start-ups und Scale-ups.
Stand: 18. Dezember 2025
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