Meldung vom 18.09.2014 / KfW

Neuer PRI-Leitfaden: ESG-Kriterien unterstützen Anleiheinvestoren beim Risikomanagement

Die Analyse von ESG-Kriterien (Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien) wie Korruption und Klimawandel kann Anleiheinvestoren helfen, Risiken zu begrenzen und die Bonität von Anleiheemittenten besser einzuschätzen. Die PRI-Initiative (Principles for Responsible Investment - Prinzipien für verantwortliches Investieren) hat dazu einen neuen Leitfaden für Investoren veröffentlicht.

Dieser informiert Anleiheinvestoren und ihre Kunden darüber, wie sie ESG-Kriterien in ihre Anlagestrategie integrieren können, um dadurch ausgewogenere risikogerechte Ertragsmöglichkeiten zu erzielen. Grundlage dafür waren Befragungen großer Kapitalanleger und die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe institutioneller Investoren. Zu den Teilnehmern zählten die zwei Sponsoren - die KfW Bankengruppe und Union Investment - sowie BlueBay Asset Management, Crédit Agricole CIB, Deutsche Asset & Wealth Management, Zurich Insurance Group und Rathbone Investment Management. Der Leitfaden untersucht verschiedene Emittenten wie Staaten, Unternehmen oder Finanzinstitute und betrachtet diverse börsennotierte und private Anlageinstrumente einschließlich Verbriefungen (ABS).

Große Investorennachfrage nach umfassenderen Lösungsansätzen bei Anleihen

"Viele Investoren fragen sich, wie sie ESG-Kriterien bei Anlageentscheidungen im Anleihebereich berücksichtigen können", erklärte Fiona Reynolds, Geschäftsführerin der PRI-Initiative. "Wir haben deutlich gemacht, inwiefern ESG-Kriterien ein wichtiger Indikator für Anlagerisiken sind. Doch wir stehen noch vor weiteren Herausforderungen. So müssen wir Investoren zeigen, wie sie Emittenten für ESG-Themen sensibilisieren und dazu aktiv einen Dialog mit ihnen führen können."

Für eine flächendeckende Berücksichtigung von ESG-Kriterien bei der Anleihenanalyse gilt es, eine Vereinheitlichung der Analyse von ESG-Kriterien zu erreichen. Dies erfordert zum Beispiel mehr Research über die Rolle von ESG im Hochzins-, Schwellenmarkt- und nichtbörsennotierten Segment. Zudem muss noch ein besseres Verständnis dafür entwickelt werden, wie ESG-Risiken thematisiert und reduziert werden können, indem Emittenten aktiv darauf angesprochen werden.

"Die Analyse traditioneller Kennzahlen reicht nicht mehr aus, um die Bonität eines Emittenten zu beurteilen. Durch die Berücksichtigung von ESG-Kriterien können wir uns ein umfassenderes Bild von der Qualität eines Emittenten machen", sagte Jens Wilhelm, Vorstand für Portfoliomanagement und Immobilien von Union Investment.

"Als verantwortungsbewusster Investor haben wir bereits wesentliche Ansätze aus dem Leitfaden für unser eigenes Portfolio umgesetzt. Unser Ziel ist es nun, die Diskussion über Best Practices voranzutreiben und Standards für verantwortungsbewusstes Investieren im Rahmen der PRI zu entwickeln", sagte Dr. Günther Bräunig, Kapitalmarktvorstand der KfW Bankengruppe.

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