KfW Research
Das KfW-Mittelstandspanel wird seit dem Jahr 2003 als Wiederholungsbefragung der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland durchgeführt. Zur Grundgesamtheit des KfW-Mittelstandspanels gehören alle privaten Unternehmen sämtlicher Wirtschaftszweige, deren Umsatz die Grenze von 500 Mio. EUR pro Jahr nicht übersteigt. Mit einer Datenbasis von bis zu 15.000 Unternehmen pro Jahr stellt das KfW-Mittelstandspanel die einzige repräsentative Erhebung im deutschen Mittelstand und damit die wichtigste Datenquelle für mittelstandsrelevante Fragestellungen dar.
Dem Mittelstand bleibt nach der Corona-Pandemie kaum Zeit zum Luftholen. Ukraine-Krieg und Energiekrise setzen den Unternehmen derzeit zu. Energiepreise sind der Unsicherheitsfaktor Nummer eins und die vollen Preiseffekte werden erst noch durchschlagen. Die Stimmung in den Unternehmen hat sich merklich eingetrübt. Im Jahr 2022 zeichnet sich bereits jetzt Investitionszurückhaltung, Druck auf die Eigenkapitalquoten und ein erschwerter Kreditzugang ab. Zumindest stand der Mittelstand zu Beginn der Krise auf einem soliden Fundament. Die harten Einschnitte des ersten Krisenjahres wurden im Jahr 2021 weitgehend wettgemacht. Umsätze, Beschäftigung und Profitabilität stiegen, auch die Eigenkapitalquoten erholten sich im Vorjahr deutlich. Das zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2022 und gibt ein umfassendes Lagebild zur gegenwärtigen Situation im Herbst 2022 als auch zur Entwicklung der Unternehmen im abgelaufenen Jahr.
„Das wirtschaftliche Umfeld ist gegenwärtig wegen einer Vielzahl gleichzeitig wirkender Schocks extrem herausfordernd. Der enormen Unsicherheit über den Fortgang und die Begleiterscheinungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise begegnet der Mittelstand jedoch auf einem in der Breite soliden Fundament. Unsere Befragungen zeigen: Derzeit geht eine knappe Mehrheit des Mittelstands davon aus, die aktuell hohen Energiepreise auch langfristig tragen zu können. Doch die vollen Preiseffekte werden erst noch durchschlagen und schon jetzt ist ein Teil der Unternehmen finanziell überfordert. Dazu gesellen sich Sorgen über einen neuerlichen Pandemieherbst, allgemein gedämpfte Wachstumsperspektiven, eine anhaltend hohe Inflation, steigende Zinsen und andauernde Lieferengpässe. Nach einem sehr guten Jahr 2021 zeichnet sich für das laufende Jahr das Platzen von Investitionsplänen, Druck auf die Eigenkapitalquoten und ein erschwerter Kreditzugang ab.
Vor allem für energieintensive Unternehmen des mittelständischen Verarbeitenden Gewerbes ist die Belastung hoch. Hier machen sich Preissteigerungen auch viel stärker bemerkbar. Damit ist speziell ein Teilsegment des Mittelstands von den aktuellen Entwicklungen betroffen, dessen gesamtwirtschaftliches Gewicht mit Blick auf Beschäftigung, Umsätze oder Investitionen beträchtlich über ihrem reinen Anteil an der Anzahl der Unternehmen liegt. Wenn eine Vielzahl gerade dieser Unternehmen in eine wirtschaftliche Schieflage geraten, wären die Auswirkungen entsprechend überproportional. Eine Entlastung der von den hohen Energiepreisen besonders betroffenen Unternehmen ist daher notwendig, um die Wirtschaft insgesamt zu stabilisieren, allerdings kombiniert mit Anreizen für die Transformation zur Klimaneutralität.“
Dr. Fritzi Köhler-Geib
(Galerie zum Durchblättern)
Dazu gehören Informationen zu den Zielsetzungen des Panels, zu den Zielgruppen, der Erhebungsmethode, den Befragungsinhalten und zum Datenschutz. Außerdem möchten wir Ihnen mitteilen, warum uns Ihre Teilnahme wichtig ist und was Ihnen die Teilnahme bringt.
Sollten Sie darüber hinaus Fragen zum Projekt "Mittelstandspanel" haben, schicken Sie uns eine Mail an:
oder über die Hilfe-Hotline der GfK: 0800 6645865.
Ansprechpartner in der KfW:
Dr. Michael Schwartz
Tel.: 069 7431-8695
Das KfW-Mittelstandspanel stellt den ersten und bisher einzigen repräsentativen Längsschnittdatensatz für alle mittelständischen Unternehmen in Deutschland dar. Die Daten hierfür werden im Rahmen einer schriftlichen Wiederholungsbefragung der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland mit einem Umsatz von bis zu 500 Mio. EUR pro Jahr erhoben. Gemäß dieser Definition gibt es 3,79 Mio. mittelständische Unternehmen in Deutschland.
Die Erstbefragung ist zwischen März und Juli 2003 erfolgt und wird seither im jährlichen Rhythmus bei denselben mittelständischen Unternehmen wiederholt. Zusätzlich werden, um die Stichprobe der antwortenden Unternehmen annähernd konstant zu halten, alle zwei Jahre neue Unternehmen angeschrieben. Inzwischen liegen neunzehn Befragungswellen vor, wobei jeweils zwischen 9.000 und 15.000 Unternehmen zur Teilnahme gewonnen werden konnten.
Mithilfe des KfW-Mittelstandspanels sind Analysen sowohl zu Veränderungen in der Struktur des Mittelstandes als auch zur Entwicklung der Einschätzungen, Probleme und Pläne der KMU möglich. Schwerpunktmäßig werden mit dem KfW-Mittelstandspanel jährlich wiederkehrende Informationen zur Unternehmensentwicklung, zur Investitionstätigkeit und zur Finanzierungsstruktur erfragt. Darüber hinaus werden in den einzelnen Wellen auch Informationen zu speziellen Themenkomplexen erhoben (Innovationstätigkeit, Digitalisierung etc.). Die Abfrage aktueller Stimmungslagen steht nicht im Vordergrund.
Um aktuelle wirtschaftspolitische Aspekte zu berücksichtigen, wird das KfW-Mittelstandspanel im Herbst regelmäßig nochmals um ein Stimmungsupdate im Mittelstand ergänzt. Bei außerordentlichem Bedarf können darüber hinaus ad-hoc Sonderbefragungen durchgeführt werden (bspw. im Zuge der Abschätzung der Corona-Folgen für die Mittelstand in den Jahren 2020/2021), die durch die Anbindung an den Hauptdatensatz ebenfalls ein repräsentatives Bild ergeben.
Der besondere Vorteil einer Panelbefragung liegt darin, dass ein und dasselbe Unternehmen über mehrere Jahre beobachtet und untersucht werden kann. Nur durch diese Längsschnittbetrachtung lassen sich individuelle Unternehmenslebensverläufe erstellen und entsprechend analysieren. Ebenso ergibt sich daraus die Möglichkeit längerfristige Zusammenhänge, frei von kurzfristigen konjunkturellen Effekten, beschreiben und erklären zu können.
Durch seine Repräsentativität für alle mittelständischen Unternehmen in Deutschland bietet das KfW-Mittelstandspanel auch die einzigartige Möglichkeit Hochrechnungen für die Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten durchzuführen.
Die Sicherstellung der außerordentlichen Datenqualität ist mit einem sehr hohen Erhebungsaufwand sowie hohen methodischen Anforderungen verbunden. So dauert die Befragung allein von Februar bis Anfang Juli eines Jahres. Ferner sind eine Reihe von Daten erst im Jahresverlauf verfügbar (bspw. Bilanzkennziffern). Die Bereinigung und die Analyse der Daten wird ebenso mit der gebotenen Sorgfalt durchgeführt. Nur auf diesem Weg sind fundierte und verlässliche Detailaussagen zur Lage im Mittelstand allgemein und zu speziellen Segmenten möglich.
Auf Basis des KfW-Mittelstandspanels sind sowohl differenzierte deskriptive Analysen zu verschiedenen Themen der Mittelstandsforschung, wie sie beispielsweise in der jährlich erscheinenden gleichnamigen Publikation präsentiert werden, als auch die Durchführung anspruchsvoller ökonometrischer Analysen möglich. Darüber hinaus basieren weitere regelmäßige Publikationsformate auf den Daten (beispielsweise KfW-Innovationsbericht Mittelstand, Nachfolge-Monitoring Mittelstand). Das KfW-Mittelstandspanel wird jedoch nicht nur von KfW-Mitarbeitern ausgewertet, sondern stand und steht im Rahmen von Gastaufenthalten auch externen Forschern zur Verfügung.
Das KfW-Mittelstandspanel ist eine repräsentative Wiederholungsbefragung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Deutschland. Auftraggeber dieses Projekts ist die KfW Bankengruppe. Mit der Datenerhebung hat sie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK SE) betraut. Wissenschaftlich beraten wird das KfW-Mittelstandspanel vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Die Teilnahme am KfW-Mittelstandspanel ist für die befragten Unternehmen freiwillig.
Das KfW-Mittelstandspanel zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
Welches Ziel wird verfolgt?
Die Befragung wird durchgeführt, um einen Einblick in die Lage der mittelständischen Unternehmen in Deutschland zu erhalten und daraus Konzepte zur Strategie-Entwicklung für die Förderung des Mittelstandes abzuleiten. Neben der Ermittlung der derzeitigen Situation im Mittelstand sollen vor allem Aussagen zu Strukturen (bzw. Strukturveränderungen), mittelfristigen Perspektiven sowie der Geschäftsentwicklung des Mittelstandes insgesamt getroffen werden. Deshalb ist dieses Projekt als kontinuierliche Untersuchung angelegt.
Wer wird befragt?
Das Mittelstandspanel ist adressiert an mittelständische Unternehmen in Deutschland. Diese umfassen die privatrechtlichen Unternehmen aller Branchen mit bis zu 500 Mio. EUR Jahresumsatz. Befragt werden Unternehmensinhaber bzw. Geschäftsführer und Finanzentscheider in Unternehmen.
Was sind die Befragungsinhalte?
Inhaltliche Schwerpunkte der Befragung sind die Themen Unternehmensentwicklung, Konkurrenzsituation, Unternehmensfinanzierung, Investitionen und Unternehmerperson. Darüber hinaus werden situationsbezogen aktuelle mittelstandspolitische Fragestellungen aufgegriffen (z. B. Demografie, Fachkräfte, Energieeffizienz, Weiterbildung)
Unter anderem sind folgende Informationen im KfW-Mittelstandspanel enthalten:
Warum ist Ihre Teilnahme wichtig?
Kundennähe und Kundenorientierung sowie der direkte Dialog mit den Unternehmen sind für die KfW Bankengruppe, als modernem Finanzdienstleister, wichtige Anliegen. Um kundenorientierte Förderprogramme zu entwickeln, benötigen wir Erkenntnisse über Ihre (Finanzierungs-)Pläne, Wünsche und ggf. Finanzierungsprobleme. Ihre Angaben sind deshalb für uns sehr wertvoll, da wir erst mit Ihrer Teilnahme, auf der Basis eines repräsentativen Querschnitts der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland, aussagekräftige und verlässliche Ergebnisse und Informationen gewinnen können. Mit Ihrer Beteiligung unterstützen Sie die KfW Bankengruppe dabei, ihre Förderangebote bedarfsgerecht zu optimieren. Wir haben uns bei der Fragebogenerstellung bemüht, Ihren Aufwand beim Ausfüllen möglichst gering zu halten.
Was geschieht mit den Daten?
Nach der Datenerfassung gibt das mit der Datenerhebung betraute Institut, die GfK SE, die Erhebungsdaten gesammelt an die KfW Bankengruppe weiter. Dabei werden alle Ihre Angaben gemäß den gesetzlichen Bestimmungen streng vertraulich behandelt. Das bedeutet: Alle erhobenen Daten werden nur in anonymisierter Form, also ohne Namen und Adresse und nur zusammengefasst mit den Angaben anderer Unternehmen (also aggregiert) ausgewertet. Mit anderen Worten: Der Datenschutz ist voll und ganz gewährleistet.
Werden die Ergebnisse veröffentlicht?
Die Befragungsergebnisse werden in einem jährlichen Ergebnisbericht zum KfW- Mittelstandspanel veröffentlicht. Der aktuelle Ergebnisbericht ist im Internet unter www.kfw-mittelstandspanel.de abrufbar. Die Befragungsteilnehmer werden über die Veröffentlichung gesondert informiert. Seit dem Jahr 2012 ist auch eine englischsprachige Version des Berichts verfügbar. Auch diese ist unter der angegebenen Internetadresse abrufbar. Die Ergebnisberichte der vergangenen Jahre finden Sie unter dem Link Download Center.
Teilnehmer an der Befragung können den Online-Fragebogen hier ausfüllen:
So profitieren externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von KfW Research.
Dr. Michael Schwartz
Tel.: 069 7431-8695
KfW Research, KfW Bankengruppe, Palmengartenstr. 5-9, 60325 Frankfurt,
Pressestelle KfW (Kontakt für Presse und Medien), +49 69 7431-4400,
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