Ein Anzeigemessgerät an einer Maschine

    KfW Research

    KfW-Mittelstandspanel

    Das KfW-Mittelstandspanel wird seit dem Jahr 2003 als Wiederholungs­befragung der kleinen und mittleren Unter­nehmen in Deutschland durchgeführt. Zur Grundgesamt­heit des KfW-Mittelstands­panels gehören alle privaten Unternehmen sämtlicher Wirtschafts­zweige, deren Um­satz die Grenze von 500 Mio. EUR pro Jahr nicht über­steigt. Mit einer Datenbasis von bis zu 15.000 Unter­nehmen pro Jahr stellt das KfW-Mittelstandspanel die einzige reprä­sentative Erhebung im deutschen Mittelstand und damit die wichtigste Datenquelle für mittelstands­relevante Frage­stellungen dar.

    Ausgabe 2023

    Belastungsfähigkeit des Mittelstands wird auf die Probe gestellt: bislang nur leichte Blessuren, aber erhöhte Anspannung ist spürbar

    Erneut wurde im zurückliegenden Jahr die Resilienz der mittel­ständischen Unternehmen auf die Probe gestellt. Doch trotz aller Belastungs­faktoren sind die Blessuren überschaubar geblieben. Die Investitionen und die Umsätze haben zugelegt, auch preisbereinigt standen Zuwächse zu Buche. Die Gewinn­margen wurden dennoch belastet, trotz teilweiser Kosten­weitergabe. Die Kapitalstruktur der Unternehmen zeigt sich aber insgesamt robust. Die Liquiditätslage ist komfortabel, die Schulden­tragfähigkeit ist weiter gegeben Auch die Eigenkapital­ausstattung blieb trotz Energiekrise stabil. Aktuell blicken die Unternehmen aber mit Skepsis auf ihre Geschäfts­entwicklung: Die Konjunktur­aussichten sind gedämpft, die Investitions- wie auch die weiteren Umsatz­aussichten sind eingetrübt und der Kreditzugang wird schwieriger. Das zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2023 und gibt ein umfassendes Lagebild zur gegenwärtigen Situation im Herbst 2023 als auch zur Entwicklung der Unternehmen im abgelaufenen Jahr.

    Kommentar der KfW-Chefvolkswirtin

    Dr. Friederike Köhler-Geib
    „Seit dem Jahr 2020 wird die Resilienz des deutschen Mittelstands durch sich überlappende Krisen auf eine harte Probe gestellt. Doch auch 2022 sind allen Belastungs­faktoren wie Krieg in der Ukraine, Energiekrise und steigenden Preisen zum Trotz die Blessuren bei den kleinen und mittleren Unternehmen überschaubar geblieben. Im laufenden Jahr sorgt der konjunkturelle Gegenwind jedoch für erhöhte Anspannung. Die Unternehmen blicken aktuell eher mit Skepsis auf ihre Geschäfts­aussichten. Und obwohl der Kreditkanal weiter funktioniert, nehmen die Schwierigkeiten bei Kreditver­handlungen zu.
    Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds hat der Mittelstand seine Investitions­tätigkeit im vergangenen Jahr merklich ausgeweitet und sich als Stütze des gesamten Wirtschafts­geschehens gezeigt. Mehr als vier von zehn investierten Euro kamen im Jahr 2022 von einem kleinen oder mittleren Unternehmen. Auch die Investitions­tätigkeit im mittelständischen Verarbeitenden Gewerbe entwickelte sich besser als von vielen erwartet.“

    Dr. Fritzi Köhler-Geib

    (Galerie zum Durchblättern)