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KfW-Klimabarometer
Das KfW-Klimabarometer ist eine neue Unternehmensbefragung, die die erste und bislang einzige repräsentative Datenbasis für das Investitionsverhalten aller deutschen Unternehmen – vom Kleinstunternehmen bis zum Großunternehmen – auf dem Weg zur Klimaneutralität darstellt. Es ist als jährliche Wiederholungsbefragung konzipiert und liefert Einblicke zu den Einstellungen und Aktivitäten der Unternehmen rund um die Umsetzung der Energiewende.Deutsche Unternehmen investieren rund 55 Mrd. EUR in den Klimaschutz – noch zu wenig für das Ziel der Klimaneutralität
Die Unternehmen in Deutschland haben im Jahr 2021 rund 55 Mrd. EUR in den Klimaschutz investiert. Um das deutsche Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045 erreichen zu können, ist allerdings mehr als eine Verdopplung des jährlichen Investitionsvolumens erforderlich. Das zeigt das KfW-Klimabarometer 2022, das erstmalig Klimaschutzinvestitionen für den gesamten Unternehmenssektor in Deutschland erhebt sowie Einblicke zu den Einstellungen und Aktivitäten der Unternehmen rund um die Umsetzung der Energiewende liefert. Die Ergebnisse zeigen auch, dass jedes zweite Unternehmen in Deutschland das Thema Klimaschutz zumindest teilweise in seiner Unternehmensstrategie verankert hat. Konkrete Treibhausgasminderungsziele und die Kenntnis des eigenen CO2-Fußabdrucks sind in der Breite der Unternehmerschaft allerdings bisher die Ausnahme. Größere Unternehmen gehen hier voran. Klimaneutralität strebt bislang insgesamt nur jedes zehnte Unternehmen an. Wirtschaftliche Anreize sowie schlanke Planungs- und Genehmigungsverfahren sind wesentliche Stellhebel zur Ermöglichung der grünen Transformation in der Wirtschaft.
KfW-Klimabarometer 2022 (PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
KfW-Klimabarometer 2022 – Methodenband (PDF, 758 KB, nicht barrierefrei)
Wesentliche Ergebnisse aus dem aktuellen KfW-Klimabarometer 2022:
- Klimaschutz als Herausforderung anerkannt, aber bei vielen Unternehmen fehlen konkrete Treibhausgasminderungsziele
53 % der Unternehmen in Deutschland haben das Thema Klimaschutz in der eigenen Unternehmensstrategie zumindest teilweise verankert. Konkrete Treibhausgasminderungsziele (13 %) und die Kenntnis des eigenen THG-Fußabdrucks (16 %) sind in der Breite der Unternehmerschaft allerdings bisher die Ausnahme. Klimaneutralität streben bislang nur 10 % der Unternehmen an. Fast die Hälfte der Unternehmen kennt hingegen das Konzept der Klimaneutralität gar nicht (13 %) oder hat sich damit noch nicht auseinandergesetzt (34 %). - Unternehmen investieren rund 55 Mrd. EUR in den Klimaschutz – Verdopplung erforderlich
Nahezu jedes vierte Unternehmen hat im Jahr 2021 Klimaschutzinvestitionen in Deutschland getätigt. In der Summe haben ca. 870.000 Unternehmen insgesamt rund 55 Mrd. EUR in den Klimaschutz investiert. Damit wurde im Jahr 2021 rund jeder achte Euro der Investitionen des Unternehmenssektors für Klimaschutzinvestitionen aufgewendet. Größere Unternehmen und das Verarbeitende Gewerbe sind dabei investitionsfreudiger, auch die Beträge sind hier im Mittel höher. Am häufigsten investieren Unternehmen in klimafreundliche Mobilität, gefolgt von Investitionen in energieeffiziente Bestandsgebäude und den Ausbau erneuerbarer Energien. Um das Ziel der Klimaneutralität in Deutschland erreichen zu können, sind von den Unternehmen in der Summe bis zum Jahr 2045 durchschnittlich jährlich rund 120 Mrd. EUR Investitionen zu leisten. Dies ist mehr als doppelt so hoch wie das aktuell umgesetzte Niveau. - Wirtschaftliche Anreize und schlanke Planungs- und Genehmigungsverfahren sind wesentliche Hebel für die grüne Transformation
Die Wirtschaftlichkeit ist bei den Unternehmen der wichtigste Entscheidungsfaktor für oder gegen eine Klimaschutzinvestition. Verlässliche Rahmenbedingungen und klare wirtschaftliche Anreize sind daher der wesentliche Hebel zur Ermöglichung der anstehenden Investitionen. Fehlende finanzielle Mittel insbesondere bei den kleineren und energieintensiven Unternehmen sowie fehlende personelle Ressourcen und Qualifikationen sind ebenso zu adressieren. Von der Politik wünschen sich die Unternehmen in erster Linie eine Vereinfachung der Planungs- und Genehmigungsverfahren: Fast zwei Drittel aller Unternehmen halten dies für wichtig. Auf Platz zwei folgt der Wunsch nach mehr Fördermitteln (60 %), gefolgt von mehr Planungssicherheit beim CO2-Preis (56 %).
Befragung zum Investitionsverhalten aller deutschen Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität
Das KfW-Klimabarometer stellt ab dem Jahr 2022 die erste und bislang einzige repräsentative Datenbasis für das Investitionsverhalten aller deutschen Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität dar. Es umfasst sowohl mittelständische Unternehmen als auch Großunternehmen und bildet damit die Gesamtheit der Unternehmenslandschaft ab. Es ist als jährliche Wiederholungsbefragung konzipiert und liefert zudem Einblicke zu den Einstellungen und Aktivitäten der Unternehmen rund um die Umsetzung der Energiewende.
Als Ausgangspunkt dient das etablierte Erhebungsinstrument des KfW-Mittelstandspanels. Dieses wird seit dem Jahr 2003 als schriftliche Wiederholungsbefragung der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland mit einem Umsatz von bis zu 500 Mio. EUR im Jahr durchgeführt – inklusive Kleinstunternehmen und Soloselbstständiger. Mit einer Datenbasis von bis zu 15.000 Unternehmen pro Jahr stellt das KfW-Mittelstandspanel die einzige repräsentative Erhebung im deutschen Mittelstand dar. Um ein gesamthaftes Bild zum Investitionsverhalten aller deutschen Unternehmen im Bereich des Klimaschutzes zu erhalten, wurden darüber hinaus Großunternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 500 Mio. EUR im Rahmen einer Vollerhebung befragt.
Zur Grundgesamtheit des KfW-Klimabarometers gehören alle Unternehmen in Deutschland. Hierzu zählen private Unternehmen sämtlicher Wirtschaftszweige. Ausgeschlossen sind der öffentliche Sektor, Banken (Zentralbanken und Kreditinstitute) sowie Non-Profit Organisationen. Die Stichprobe ist so konzipiert, dass repräsentative und verlässliche Aussagen generiert werden. Um von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit schließen zu können, werden die Befragungsergebnisse gewichtet bzw. hochgerechnet (Nettostichprobe im Verhältnis zur Grundgesamtheit) – die Ergebnisse sind demnach repräsentativ.
Die Sicherstellung der außerordentlichen Datenqualität des KfW-Klimabarometers ist mit einem sehr hohen Erhebungsaufwand sowie hohen methodischen Anforderungen verbunden. So dauert die Erhebungsphase allein von Februar bis Ende Juni eines Jahres. Die Bereinigung und die Analyse der Daten werden ebenso mit der gebotenen Sorgfalt durchgeführt. Nur auf diesem Weg sind fundierte und verlässliche Detailaussagen zur Lage im Unternehmenssektor insgesamt und zu speziellen Segmenten möglich.
Weitere Informationen zur Struktur der Erhebung des KfW-Klimabarometers können Sie dem KfW-Klimabarometer 2022 – Methodenband (PDF, 758 KB, nicht barrierefrei) entnehmen.
Durchgeführt wird die Befragung von der GfK SE, Bereich Financial Services, im Auftrag der KfW Bankengruppe.
KfW Research, KfW Bankengruppe, Palmengartenstr. 5-9, 60325 Frankfurt,
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