Herr Dr. Dirk Schumacher ist seit April 2025 Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe und leitet KfW Research.
„Deutschland muss sich neue Wirtschaftszweige erschließen. Das geht nur, wenn auch private Investoren hierzulande mehr investieren. Für junge innovative Unternehmen ist dabei Wagniskapital wichtig, um ihr Wachstum zu beschleunigen. Die regulatorischen und steuerlichen Rahmenbedingungen für Start-ups sollten in Deutschland so verbessert werden, dass innovative Unternehmen nicht ins Ausland abwandern. Der Gründungs- und Innovationsstandort Deutschland muss stärker gefördert werden.
Das Schicksal der deutschen Industrie hängt, mehr als in der Vergangenheit, von Faktoren ab, die sich der direkten Einflussnahme der Unternehmen und der Bundesregierung entziehen. Die Schlussfolgerung daraus sollte aber nicht Resignation oder Untätigkeit sein. Deutschland muss alle Anstrengungen unternehmen, an den Stellschrauben zu drehen, die wir selbst kontrollieren können."
Dr. Dirk Schumacher
Wettbewerb(sfähigkeit) neu denken: Deutschlands Industrie am Scheideweg
Start-ups in Deutschland – Wachstum und Exit-Wege über Venture Capital
2. Dezember 2025
Auf den ersten Blick läuft die Investitionsoffensive des Bundes gut: Von Januar bis Oktober wurden im Kernhaushalt schon rund 43,9 Mrd. EUR an investiven Ausgaben getätigt, was um rund 31 % bzw. 10,3 Mrd. EUR über dem Vorjahreswert liegt. Allerdings geht der beträchtliche Anstieg allein auf eine erhebliche Ausweitung der Finanzierungshilfen um 36 % bzw. 10,4 Mrd. EUR zurück: Zur Erhöhung des Eigenkapitals der Deutschen Bahn wurde ein um 5,2 Mrd. EUR höherer Beitrag geleistet – was früher oder später positiv auf deren Investitionen wirken dürfte. Außerdem trugen Darlehen an die Bundesagentur für Arbeit und den Gesundheitsfond zu den höheren Ausgaben bei. Die Sachinvestitionen sanken dagegen von Januar bis Oktober um 1,8 % bzw. 0,1 Mrd. EUR und liegen somit weit unter Plan. Das gilt auch für die Verteidigungsausgaben, die zwar um 5 % gewachsen sind, aber im Gesamtjahr um 22 % steigen sollen.
Noch ist es für eine Beurteilung der Staatsausgaben im laufenden Jahr sehr früh, zumal der Haushalt erst am 2. Oktober 2025 final verabschiedet wurde und im Oktober unbezifferte Ausgaben aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität hinzukamen (die Kreditaufnahme aus dem SVIK lag bei 12,8 Mrd. EUR). Da es aber auf jeden Fall anspruchsvoll ist, deutlich höhere Sachinvestitionen schnell auf die Straße zu bringen und die militärische Beschaffung rapide auszuweiten, sind die schon angestoßenen Initiativen zur Vereinfachung von Planungs-, Genehmigungs- und Vergabeverfahren wichtig. Bei Lösung der administrativen Fesseln kann im nächsten Jahr dann ein erheblicher Konjunkturimpuls von der Fiskalpolitik kommen.
KfW Research
Dr. Philipp Scheuermeyer, +49 69 7431-4017,
Im Interview mit der Frankfurter Rundschau
Frankfurter Rundschau mit Dr. Dirk Schumacher vom 10.10.2025
Die Bundesregierung will die Bedingungen für Start-ups verbessern. Dafür muss sie einige Hindernisse aus dem Weg räumen.
Gastbeitrag in der Wirtschaftwoche von Dr. Dirk Schumacher
(August 2025, €)
Das Investorenbarometer von BVK, KfW und Handelsblatt zeigt:
"Nach einem bewegten ersten Halbjahr zeigt sich der Markt wieder stabiler – das Geschäftsklima hellt sich auf und die Talsohle scheint vorerst durchschritten."
Hier geht es zum Video Investorenbarometer Q3/2025 (22:39)
Handelskriege produzieren gewöhnlich nur Verlierer. Insofern ist das Nachgeben der EU – zumindest in der kurzen Sicht – das kleinere Übel, nicht zuletzt da ein signifikanter Teil der Zölle voraussichtlich überwälzt wird. Aber die Kosten des Nachgebens könnten deutlich steigen, insbesondere wenn es zu massiven Unternehmensverlagerungen in die USA kommen sollte. Europa muss deshalb in der nächsten Auseinandersetzung – die eher früher als später kommen wird – vorbereitetet sein, sein ökonomisches Gewicht besser einzusetzen.
Gewinnt Trump den Handelskrieg?
25.02.2026 │ Real Estate Family Office Summit, Kronberg
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