Pressemitteilung vom 17.04.2024 / KfW, Nachhaltigkeit

Die Gemeinsame Initiative für Kreislaufwirtschaft (Joint Initiative on Circular Economy, JICE) verstärkt ihr Engagement

  • Zwischen 2019 und 2023 11,6 Mrd. Euro für Projekte der Kreislaufwirtschaft zugesagt
  • Begrüßung von Invest-NL als neues Mitglied und Erhöhung des Engagements auf 16 Mrd. Euro bis Ende 2025
  • KfW-Vorstandsvorsitzender Stefan Wintels: „Der Übergang zur Kreislaufwirtschaft ist entscheidend. Umso mehr freuen wir uns, das Finanzierungsziel für 2023 übertroffen zu haben.''

Heute auf dem World Circular Economy Forum 2024 haben die bedeutendsten öffentlichen Förderbanken und -institute der Europäischen Union – die Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK, Polen), die Caisse des Dépôts Groupe (CDC, Frankreich), darunter Bpifrance, die französische Investitionsbank, die Cassa Depositi e Prestiti (CDP, Italien), das Instituto de Crédito Oficial (ICO, Spanien) und die KfW (Deutschland) - und die Europäische Investitionsbank (EIB) angekündigt, dass sie ihr Zielvolumen von 10 Mrd. Euro für die Finanzierung von Projekten der Kreislaufwirtschaft mit 11,57 Mrd. Euro Ende 2023 überschritten haben. Sie begrüßten auch ein neues Mitglied, Invest-NL, das 2020 gegründete nationale Förderinstitut der Niederlande.

Der Übergang von einer linearen Wirtschaft zur Kreislaufwirtschaft ist entscheidend für die Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens und der Ziele für nachhaltige Entwicklung, insbesondere Ziel 12 zur Sicherstellung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster. Angesichts der Dringlichkeit der Bewältigung der Klima- und Umweltkrisen hat die Gemeinsame Initiative für Kreislaufwirtschaft (JICE) beschlossen, bis Ende 2025 ein höheres Ziel von 16 Mrd. Euro für Kreislaufwirtschaftsprojekte festzulegen.

Die JICE wurde 2019 ins Leben gerufen, um langfristige Finanzierungen für Projekte bereitzustellen, welche den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft beschleunigen. Die teilnehmenden JICE-Partner hatten sich das Ziel gesetzt, bis Ende 2023, innerhalb von fünf Jahren, mindestens zehn Mrd. Euro für Investitionen in Kreislaufwirtschaftsprojekte bereitzustellen. Die bisher unterzeichneten Projekte erstrecken sich über eine Vielzahl von Sektoren, darunter Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen, Mobilität, Stadtentwicklung, Abfall- und Wasserwirtschaft.

Für solche Projekte der Kreislaufwirtschaft stellen die beteiligten Institute Darlehen, Kapitalbeteiligungen, Bürgschaften und technische Hilfe bereit. Auch entwickeln sie innovative Finanzierungsstrukturen für Infrastrukturprojekte, Kommunen, Unternehmen unterschiedlicher Größe sowie Forschungs- und Innovationsprojekte. Zuletzt wurden die folgenden Projekte unterstützt:

  • Die rebuy recommerce GmbH wurde in Berlin gegründet und ist ein Versandunternehmen für gebrauchte elektronische Artikel und Medien. Durch Reparatur und Weiterverkauf verlängert das Unternehmen die Lebensdauer von Produkten, schont Ressourcen und unterstützt so die Kreislaufwirtschaft. Die KfW unterstützt diese innovative und nachhaltige Geschäftstätigkeit mit dem Venture Tech Growth Financing-Programm (VTGF).
  • Northvolt Ett, ein schwedisches Batteriezellenwerk, ist der erste rein europäische Anbieter, der hochmoderne Lithium-Ionen-Batteriezellen für große deutsche und europäische Autohersteller produziert. Die Kapazität des Werks wird von derzeit 16 GWh auf bis zu 60 GWh erweitert. Darüber hinaus wird Northvolt seine Recyclinganlage „Revolt Ett“ erweitern. Neben Schrottmaterial aus der laufenden Produktion können hier auch gebrauchte Batterien verarbeitet werden. Durch die Verwendung von 100 % grüner Energie aus regional erzeugter Wasserkraft ist das Projekt klimaneutral.
  • Hygiene- und Gesundheitskonzern Essity produziert Toilettenpapier aus Stroh. Essity will bis 2030 seinen CO2-Ausstoß um mindestens 35 % verringern. Der Verzicht auf Holz sorgt für bessere Ressourcen- und Energieeffizienz sowie geringere Transportwege. Das Verfahren ist nicht nur ressourcenschonend, sondern auch energieeffizienter und spart damit jährlich etwa 10.000 Tonnen CO2 ein.

KfW-Vorstandsvorsitzender Stefan Wintels:

„Ich freue mich sehr darüber, dass wir bereits seit 2019 Teil dieser Initiative sind und partnerschaftlich mit anderen europäischen Förderbanken den Wandel in diesem wichtigen Handlungsfeld vorantreiben. Der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen spielt für die Verwirklichung der Ziele des Pariser Abkommens eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund ist der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft entscheidend. Umso erfreulicher ist es, dass das Finanzierungsziel für 2023 überschritten wurde und wir nun das Finanzierungsziel erhöhen, um die nachhaltige Entwicklung weiter zu beschleunigen.“

Mitglied des Vorstands und Chief ESG Officer der BGK Radoslaw Kwiecien:

„Uns geht es darum, die verfügbaren Ressourcen so zu nutzen, dass zukünftige Generationen besser leben können. Dazu haben wir uns in unserer Strategie verpflichtet. Es ist schön, die JICE wachsen zu sehen, da wir alle auf ein ressourceneffizientes Europa hinarbeiten. Wir brauchen mehr Projekte für die Kreislaufwirtschaft – sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor.“

CDC-Chef Eric Lombard:

„Wir freuen uns, unsere Ziele übertroffen zu haben. Diese Ergebnisse zeigen die harte Arbeit von Banque des Territoires, Bpifrance und unseren europäischen Partnern. Sie bestätigen, dass die CDC fest entschlossen ist, lokale Behörden und Unternehmen bei der Kreislaufwirtschaft und der grünen Wende noch stärker zu unterstützen.“

CDP-CEO Dario Scannapieco:

„Der Übergang zu Kreislaufproduktionsmodellen ist wichtig für unsere langfristige Nachhaltigkeit, ein stabiles Wirtschaftswachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Daher unterstützt die CDP aktiv Initiativen, die den Übergang zur Kreislaufwirtschaft fördern. Die bisherigen herausragenden Ergebnisse der JICE beweisen, dass die Förderbanken und institute gemeinsam die grüne Wende in Europa vorantreiben können. Der Ausbau der Initiative durch ein neues Mitglied und ein höheres Investitionsziel ist ein weiterer Meilenstein in dieser Zusammenarbeit.“

EIB-Präsidentin Nadia Calviño:

„Die Kreislaufwirtschaft ist wesentlich für den Übergang zu einer CO2-neutralen und nachhaltigen Wirtschaft. Der Erfolg der JICE zeigt, dass die Bandbreite und Anzahl solcher Projekte zunehmen. Daher heißen wir Invest-NL als neuen Partner für unsere ehrgeizigeren Ziele herzlich willkommen. Durch die Zusammenarbeit von Finanzakteuren über Länder- und Sektorengrenzen hinweg maximieren wir unsere Wirkung.“

ICO-Präsident José Carlos Garcia de Quevedo:

„Die grüne Wende gehört zu den Zielen des Aufbau-, Transformations- und Resilienzplans der ICO-Gruppe. Dabei legen wir besonderes Augenmerk auf Projekte der Kreislaufwirtschaft, die nachhaltigere und gerechtere Wachstumsmodelle fördern. Gemeinsam mit unseren europäischen Partnern wollen wir uns noch stärker dafür einsetzen und heißen Invest-NL als neues Mitglied der JICE willkommen.“

Invest-NL-CEO Rinke Zonneveld:

„Mit dem Beitritt zur JICE bestätigt Invest-NL ihr Engagement für Nachhaltigkeit und Innovation. Diese Mitgliedschaft unterstreicht unser Interesse, die Kreislaufwirtschaft voranzubringen und den Austausch von Know-how zu fördern. Das ebnet den Weg für mehr öffentlich-private Finanzierungen und macht kreislauffähige Lösungen leichter umsetzbar und besser skalierbar.“

Weitere Informationen:

Gemeinsame Initiative für Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaftsinitiative JICE stellt bis 2025 insgesamt 16 Mrd. Euro bereit und begrüßt neues Mitglied Invest-NL

Die Gemeinsame Initiative für Kreislaufwirtschaft (JICE) erreicht 8,9 Mrd. Euro und setzt ihre Bemühungen fort (eib.org)

Die Gemeinsame Initiative für Kreislaufwirtschaft erreicht mehr als ein Viertel ihres Fünfjahresziels und unterstützt bahnbrechende Kreislaufwirtschaftsprojekte (eib.org)

10 Mrd. Euro zur Unterstützung der Kreislaufwirtschaft in der EU (eib.org)

Pressekontakte:

Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK - Polen): Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK - Polen): Bartosz Polek, + 48 797 020 614, Bartosz.Polek@bgk.pl

Caisse des Dépôts Group (CDC – Frankreich): Malek Prat – + 33 (0) 6 71 43 46 38 – service.presse@caissedesdepots.fr

Cassa Depositi e Prestiti (CDP - Italien): Michele Baccinelli, michele.baccinelli@cdp.it, Tel.: +39-06 4221 2435

Instituto de Crédito Oficial (ICO – Spanien): Begoña Amores, Begonia.amores@ico.es, Tel.: +34 915921641

Invest-NL: Wander van der Kolk, wander.vanderkolk@invest-nl.nl, Tel.: +31 6 41 880 440

Europäische Investitionsbank: Vanessa Paul, v.paul@eib.org , tel.: +352 4379 – 84331, Mobil: +352-621-368-521, Website: www.eib.org/press - Pressestelle: +352 4379 21000 – press@eib.org

Kontakt

Portrait von Armin Kloß

Armin Kloß

Abteilungsdirektor Konzernkommunikation