Pressemitteilung vom 11.12.2018 / KfW, Investor Relations

Kapitalmarktaktivitäten der KfW stehen für Liquidität, Flexibilität und Verantwortung

  • 2018: Euro ist Refinanzierungswährung des Jahres
  • 2019: Verlässliches Anleiheangebot von circa 80 Mrd. EUR
  • KfW intensiviert Engagement für Green-Bond-Standards

Die KfW blickt bei ihren Kapitalmarktaktivitäten auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Per 03.12.2018 wurden 140 Anleihen im Volumen von 75,5 Mrd. EUR (2017: 78,2 Mrd. EUR) emittiert. Darunter waren einige herausragende Emissionen. Gutes Timing und schnelles Reagieren auf Investoreninteresse waren der Schlüssel zu diesem Erfolg.

Mit 61% erreichte der Euro einen Rekordanteil am gesamten Refinanzierungsvolumen (2017: 53%). Die KfW war damit 2018 die größte nicht-staatliche Emittentin im Euro-Markt. Der Anteil des US-Dollar lag bei 27% (2017: 34%). Einen Großteil der Mittel nahm die Förderbank unter ihren „Benchmark-Programmen“ (73%) auf, ein Wert höher als jemals zuvor. Der Trend der letzten Jahre, wonach Investoren großvolumige, liquide Anleihen in Kernwährungen bevorzugen, hielt 2018 an. Die KfW hat im Euro die günstigen Refinanzierungsbedingungen und die große Investorennachfrage genutzt, um ihr Fördergeschäft kosteneffizient zu refinanzieren. Der Markt wurde zum einen durch das Anleihekaufprogramm des Eurosystems („PSPP“) unterstützt, zum anderen war die Investorennachfrage nach Euro-Anleihen insgesamt besonders hoch. Auch im strategisch wichtigen US-Dollar-Markt platzierte die KfW bedeutende Benchmarkanleihen, die auf sehr gute Nachfrage bei Investoren trafen. Mit ihren US-Dollar-Emissionen unterstreicht die KfW den hohen Stellenwert dieses Marktzugangs für ihre Refinanzierungsstrategie, denn 2018 ergab sich für die KfW nur gelegentlich ein Refinanzierungsvorteil des US-Dollar-Marktes gegenüber dem Euro-Markt.

Entscheidend für erfolgreiche Transaktionen ist gutes Timing: es gilt stets, das Interesse der internationalen Investoren für KfW-Produkte zielgerichtet in einem möglichst stabilen Marktumfeld zu bedienen. Unsicherheiten über den Brexit, der Handelsstreit zwischen den USA und China oder die politische Situation in Italien haben für hohe Volatilität in den Märkten gesorgt. Gleichwohl hat die KfW mehrfach bewiesen, dass sie den richtigen Zeitpunkt für Transaktionen geschickt wählt und so großvolumige, liquide Anleihen sehr erfolgreich platzieren kann. Diesen Herausforderungen wird sie sich auch 2019 stellen.

Marktbedingungen geprägt durch geldpolitischen Einfluss

Das Eurosystem generierte mit dem Kaufprogramm PSPP eine große Nachfrage, so dass KfW-Anleihen im Sekundärmarkt teilweise schwer zu erwerben sind. Durch das Aufstocken ausstehender Anleihen hat die KfW im zurückliegenden Jahr deren Volumen erhöht und damit der knapperen Liquidität entgegengewirkt. So wurden unter dem Euro-Benchmark-Programm fünf Aufstockungen vorgenommen. Von der Nachfrage durch die PSPP-Ankäufe hat die KfW zwar für die Refinanzierung ihres Fördergeschäfts profitiert; allerdings ist die Anzahl der Investoren in den Auftragsbüchern der KfW mit rund 130 regelmäßig so hoch, dass sie von einem Investor – auch wenn dieser groß ist – nicht abhängig ist.

Ausblick 2019

Im kommenden Jahr wird sich konkreter zeigen, wie sich das Auslaufen des PSPP auf die Märkte auswirkt. „Die Aktivitäten des Eurosystems haben den Markt wesentlich beeinflusst. Eine leichte Korrektur der Kurse an den Märkten hat bereits in der zweiten Jahreshälfte 2018 mit der Ankündigung der EZB, das Programm auslaufen zu lassen, begonnen. Wir erwarten daher für nächstes Jahr nur noch eine graduelle Anpassung der Anleihekurse, mittelfristig rechnen wir mit einer Normalisierung“, erklärt Dr. Frank Czichowski, Treasurer der KfW Bankengruppe. Daneben werden die Märkte 2019 weiterhin von politischen Ereignissen geprägt sein, was die Refinanzierungs-aktivitäten der KfW beeinflussen kann.

Für 2019 liegt die geplante Mittelaufnahme der KfW über die Kapitalmärkte bei circa 80 Mrd. EUR. Der Refinanzierungsbedarf wird hauptsächlich bestimmt durch das geplante Neugeschäft im Kreditbereich, Fälligkeiten der eigenen Anleihen und vorzeitige Tilgungen bei Krediten.

Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft

Nachhaltigkeit stellt einen zentralen Wert im Leitbild der KfW dar. Daher engagiert sie sich seit vielen Jahren für Nachhaltigkeit auch an den Finanzmärkten. „Ziel ist, Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Klimawandel bei einem breiten Spektrum an Marktteilnehmern zu schaffen. Zudem soll deutlich werden, dass Marktinstrumente politische Ziele wirksam unterstützen können bzw. Kapital für den Wandel zu einer nachhaltigeren Wirtschaft bereitgestellt werden muss“, kommentiert Czichowski. Erfreulicherweise wächst die Anzahl von Emittenten und Investoren stetig an und eine entsprechende Infrastruktur (z.B. spezialisierte Ratingagenturen, Indizes) entwickelt sich parallel hierzu.

Auch die KfW verfolgt seit ihrem Eintritt in den Green-Bond-Markt vor einigen Jahren das Ziel, diese Entwicklung in der Finanzindustrie als Katalysator zu unterstützen. Sie hat sich als größter deutscher Anbieter von Anleihen, die unmittelbar mit positiven Umwelt- und Sozialwirkungen verknüpft sind, etabliert. Mit Emissionen in Höhe von 1,6 Mrd. EUR in 2018 stieg das ausstehende Volumen auf insgesamt 14,5 Mrd. EUR. Neben dem größten bisher emittierten Schwedischen-Kronen-Green-Bond bot die KfW 2018 einen Euro-Green-Bond mit 8 Jahren Laufzeit an. Dank der jährlichen Emission neuer KfW-Green-Bonds können Investoren nun grüne Anleihen in verschiedenen Laufzeiten wählen. Die KfW wird ihre Emissionsaktivitäten in diesem Segment 2019 fortsetzen.

Der Green-Bond-Markt als ein Teil der nachhaltigen Finanzwelt hat im November 2018, rund elf Jahre nach seiner Geburt, die Marke von 500 Mrd. USD Emissionsvolumina überschritten. Im kommenden Jahr wird sich zeigen, wieviel weiteres Wachstumspotential es für den Markt gibt. Viele der großen Emittenten haben bereits einen erheblichen Teil ihrer grünen Finanzierungen über Green Bonds refinanziert; neue Emissionen benötigen Wachstum von Kreditprogrammen oder neue Projekte.

KfW baut Engagement aus

Die KfW hat in diesem Jahr ihr Engagement in nationalen und internationalen Initiativen bei der Entwicklung von Marktstandards und Leitlinien nochmals intensiviert. Ein besonderer Fokus liegt auf der Mitarbeit in der von der Europäischen Kommission im Rahmen des EU Aktionsplans Sustainable Finance eingesetzten Technischen Expertengruppe. Hier bringt sie sich aktiv in die Erarbeitung eines Vorschlags für einen europäischen Green-Bond-Standard ein. Dieser soll zum Wachstum des Marktsegments bei gleich-zeitiger Sicherung der Integrität des Green-Bond–Marktes beitragen. Auch die Wirkung (Impact) der Green Bonds soll durch Ausrichtung an einer EU-Taxonomie (einheitliches Klassifikationssystem der Nachhaltigkeit) erhöht werden. Letztlich soll der neue europäische Green-Bond-Standard zu den Umweltzielen der EU beitragen.

Neue Green-Bond-Emittenten im Förderportfolio

Für ihr Fördergeschäft über den Kapitalmarkt war die KfW 2018 mit Investitionen in Green Bonds (365 Mio. EUR) sowie in Mittelstandsverbriefungen (967 Mio. EUR) aktiv.

In diesem Jahr lag der Schwerpunkt der finanzierten Projekte im Green-Bond-Portfolio in den Förderbereichen Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und umweltverträglicher Transport. Erfreulich ist die Entwicklung in Deutschland: Insgesamt ist die Anzahl deutscher Green-Bond-Emittenten auf elf gestiegen. Die KfW hat sich an zwei Transaktionen deutscher Emittenten beteiligt, die erstmalig 2018 an den Markt gekommen sind. Für 2019 sind Neuinvestitionen in Höhe von 300 Mio. EUR für das Förderportfolio geplant.

Im Rahmen der kapitalmarkt-orientierten Mittelstandsfinanzierung hat die KfW auch in 2018 die Kooperation mit anderen Förderinstitutionen unter der Initiative „ENSI“ erfolgreich fortgeführt und erstmalig in eine Verbriefungstransaktion aus Griechenland investiert. Diese stellte die erste Autoleasing-Transaktion eines griechischen Unternehmens dar. Die Investition der Förderbanken KfW, EIB, EIF und EBRD leistete einen Beitrag zur Mittelstandsfinanzierung und zur Marktöffnung in Griechenland. 2019 sollen neben Investitionen in bereits etablierten Märkten weiterhin auch Investitionen in weniger etablierten Märkten erfolgen, um einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des europäischen Verbriefungsmarktes zu leisten. Für das kommende Jahr plant die KfW Investitionen von insgesamt rund 1 Mrd. EUR in Mittelstandsverbriefungen.

Detailliertere Zahlen und Informationen finden Sie im Handout sowie hier:

www.kfw.de/KfW-Konzern/Investor-Relations

www.kfw.de/Nachhaltiges-Investment

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