Meldung vom 29.09.2025 / Investor Relations, Investor Relations, KfW

Europäische Blockchain-Initiative „Regulated Layer One” startet zu Beginn mit zehn Finanzinstituten

  • Regulated Layer One ist eine europäische Initiative, die die Grundlagen für ein gemeinsames Distributed-Ledger-Netzwerk mit offener und verlässlicher Governance schafft und regulierten Marktteilnehmern ermöglicht, Anwendungsfälle zu entwickeln und zu skalieren.
  • Die Initiative nutzt die SWIAT-NET-Technologie und den von SWIAT entwickelten Vertragsrahmen.
  • Zehn europäische Finanzinstitute unterstützen bereits beim Start Regulated Layer One, das als europäische Genossenschaft organisiert wird und weiteren Marktteilnehmern offensteht.

Frankfurt am Main, 29. September 2025 – Die SWIAT GmbH („SWIAT“), ein auf die Entwicklung von Blockchain-Software spezialisiertes deutsches Fintech und eine Tokenisierungsplattform für eine offene dezentralisierte Finanzmarktinfrastruktur, ihre Gesellschafter und sieben weitere Finanzinstitute geben den Start „Regulated Layer One“ (RL1)-Initiative bekannt. Ziel von RL1 ist es, europäische Finanzinstitute auf einem gemeinsamen Distributed Ledger zu vereinen.

Die europäischen Finanzinstitute werden RL1 gemeinsam besitzen, betreiben und steuern, was Offenheit, Souveränität und glaubwürdige Neutralität gewährleisten wird. Grundlage für RL1 bildet das SWIAT-DLT-Netzwerk, das seit über zwei Jahren im Einsatz ist und seither mehr als 40 Transaktionen mit einem Volumen von über 600 Mio. Euro erfolgreich abgewickelt hat. Das SWIAT-DLT-Netzwerk sowie der dazugehörige, unter regulatorischen Gesichtspunkten optimierte Vertragsrahmen werden in eine neue europäische Genossenschaft überführt, die vollständig im Eigentum und unter der Kontrolle von Finanzinstituten stehen wird.

Im Einklang mit der Vision einer europäischen Kapitalmarkt- und Investitionsunion soll RL1 zu einer gesamteuropäischen, neutralen und interoperablen Blockchain für digitale Assets und Zahlungen entwickelt werden und somit einen Grundpfeiler für das künftige europäische Finanzökosystem bilden. RL1 wird für zahlreiche Anwendungsfälle offen sein, die von rein digitalen Assets, über traditionelle tokenisierte Assets, unterschiedliche Wertpapierabwicklungsoptionen bis hin zu Cash-on-Chain-Lösungen reichen.

Zum Start der Vorbereitungen unterstützen finanziell zehn europäische Finanzinstitute RL1 gleichberechtigt und beauftragen SWIAT mit der Umsetzung und Koordination:

- ABN AMRO

- DekaBank

- DZ Bank

- KfW

- LBBW

- Natixis Corporate and Investment Banking

- NatWest

- Seturion (Börse Stuttgart Gruppe)

- SC Ventures (Standard Chartered Bank)

- V-BANK

Zu Beginn bereiten die Partner die Gründung der RL1-Genossenschaft vor, definieren die Governance-Struktur und organisieren die Überführung des SWIAT-DLT-Netzwerks zu RL1.

Das Eigentum an der DLT-Infrastruktur wird in weiterer Folge von SWIAT auf RL1 übergehen, während die SWIAT GmbH weiterhin sowohl Softwareanbieter als auch Dienstleister für RL1 bleiben wird, um operative Unterstützung bei der Überführung zu bieten und so einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Die Software von SWIAT ist vollständig kompatibel mit RL1, sodass Anwendungsfälle wie die Tokenisierung von Anleihen sofort umgesetzt werden können. Darüber hinaus behalten die Teilnehmer von RL1 die Flexibilität, eigene Lösungen auf der Plattform zu entwickeln.

Rechtlich strebt RL1 die Gründung einer Europäischen Genossenschaft (SCE) an mit einer Governance-Struktur, die garantiert, dass weder einzelne Partner noch Entwickler oder Betreiber von Blockchain-Knoten die Kontrolle über das Netzwerk ausüben. Dieses Prinzip bildet die Grundvoraussetzung für den Erfolg von RL1.

Ein zentrales Alleinstellungsmerkmal von RL1 besteht in der Fokussierung auf eine Blockchain-Ebene, die Marktteilnehmern ermöglicht, konkrete Anwendungsfälle in einer sicheren, vertrauenswürdigen und zugangsbeschränkten DLT-Umgebung zu skalieren, die von den beteiligten Institutionen kontrolliert wird. Im Gegensatz zu kommerziellen Plattformen, die Gewinne erzielen wollen, schafft RL1 eine gemeinsame Infrastruktur im genossenschaftlichen Sinne, also zum Vorteil ihrer Mitglieder. Mit Emittenten, Investoren, Infrastrukturanbietern, Marktplätzen, Handelspartnern und Zahlungsdienstleistern auf einer Plattform und unter einem einheitlichen Regelwerk entsteht echte Interoperabilität.

Dr. Timo Reinschmidt, Co-CEO und CCO von SWIAT, sagt: „Regulated Layer One zeigt, wie privatwirtschaftlich getriebene Initiativen die digitale Transformation hin zu einer einheitlichen Finanzmarktinfrastruktur unterstützen können. Das positive Feedback von europäischen Stakeholdern aus öffentlichem und privatem Sektor bestätigt den Bedarf an einer gemeinsamen DLT-Infrastruktur im Eigentum der Marktteilnehmer. Mit dem europäischen Genossenschaftsmodell und dem Bekenntnis zur Neutralität vermeidet RL1 die Fallstricke fragmentierter oder renditeorientierter Modelle und schafft eine Infrastruktur zum Nutzen des europäischen Finanzsystems. Ich freue mich, dass bereits zum Start zehn Finanzinstitute RL1 unterstützen. Aber die Reise endet hier nicht: Wir stehen mit weiteren Marktteilnehmern in einem Austausch, die bereits großes Interesse an RL1 signalisiert haben.“

Mit zu den zu Beginn beteiligten Finanzinstituten gehört auch die KfW. Sie widmet sich bereits seit mehreren Jahren der Weiterentwicklung des digitalen Ökosystems. Im Rahmen verschiedener Pilottransaktionen hat die KfW bereits umfassende Erfahrungen mit DLT-basierten Finanzmarktgeschäften gesammelt und verfügt über wichtiges Know-how, das sie in die Weiterentwicklung von RL1 einbringt.

Stefan Wintels, CEO der KfW, erklärt: „Wir freuen uns sehr, Teil der RL1-Initiative zu sein und einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des DLT-basierten Kapitalmarkts zu leisten. RL1 hat das Potenzial, die europäische DLT-Infrastruktur auf ein neues technologisches Niveau zu heben und einen verbindenden Rahmen zu schaffen. Die Interoperabilität wird damit gestärkt – ein entscheidender Faktor, um die Skalierbarkeit dieser Technologie voranzutreiben. Mit unserem Engagement für RL1 setzen wir unsere digitale Lernreise fort und teilen unsere Erfahrungen mit anderen Marktteilnehmern.“

Martin Müller, Mitglied des Beirats von SWIAT und Vorstand der DekaBank, fügt hinzu: „Die digitale und regulatorische Transformation stellt den europäischen Finanzsektor vor beispiellose Anforderungen. Europas digitale Souveränität zu sichern und zugleich offen, wettbewerbsfähig und widerstandsfähig zu bleiben, erfordert gemeinsames Handeln und eine vorausschauende Führung. Unser Ziel ist klar: RL1 soll eine zentrale Säule des europäischen Finanzökosystems werden, im Einklang mit den Ambitionen der EZB im Rahmen des „Appia“-Initiative und der europäischen Kapitalmarkt- und Investitionsunion. Die Unterstützung durch die ersten zehn Marktteilnehmer ist ein starkes Zeichen für gemeinschaftliche Führung. Ich bin überzeugt, dass wir weitere Partner aus dem öffentlichem und dem privaten Sektor gewinnen werden.“

Über SWIAT

SWIAT ist ein 2022 gegründetes Fintech mit Sitz in Frankfurt am Main, das Blockchain-Software entwickelt und gleichzeitig Tokenisierungsplattform für eine offene dezentralisierte Finanzmarktinfrastruktur ist. Mit mehr als 40 aktiven Teilnehmern auf der Plattform und einem abgewickelten Wertpapiervolumen von über 600 Millionen Euro (Stand: Mitte 2025) ist SWIAT das führende Blockchain-Ökosystem, das Kapitalmarkt-, Compliance- und regulatorische Anforderungen erfüllt. Entwickelt für Banken und Finanzinstitute, ermöglicht SWIAT ihnen die Emission von regulierten digitalen Assets bei hoher Sicherheit und Vereinbarkeit mit Regulatorik. Ziel von SWIAT ist es, als offene Plattform und internationales Netzwerk ein globales Ökosystem für die Abwicklung und den Handel von digitalen Assets zu schaffen, das Effizienz, Sicherheit und Interoperabilität über alle Marktteilnehmer hinweg gewährleistet. Gesellschafter von SWIAT sind die DekaBank, LBBW, SC Ventures (Standard Chartered Bank) sowie das Fintech Comyno. https://www.swiat.io/

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