Aktuelles
Fakten und Hintergründe zur Entwicklungszusammenarbeit der KfWEntwicklungszusammenarbeit muss sich öffentlich erklären und legitimieren. Wenn Haushaltsspielräume in Deutschland enger werden, wird der Nutzen der internationalen Zusammenarbeit stärker hinterfragt. Das ist verständlich und ist auch wichtig. Dennoch: Nicht alle in der öffentlichen Debatte kursierenden Darstellungen und Zahlen sind richtig. Deswegen haben wir hier wesentliche Fakten und die Antworten auf die drängendsten Fragen zusammengestellt: Woher stammen die Gelder für Entwicklungszusammenarbeit, und wohin fließen sie? Was bringt dies den Menschen in den Partnerländern und in Deutschland? Wo kann man Daten zu den geförderten Projekten finden? Wie viel Geld hat die KfW tatsächlich für Radwege in Peru bereitgestellt, und welchen Sinn hat ein solches Projekt?
Die KfW Entwicklungsbank fördert Projekte und Programme in Entwicklungs- und Schwellenländern und zunehmend auch in Konfliktstaaten, die sie auf Grundlage der Entwicklungsstrategien und Strukturen des jeweiligen Landes als entwicklungspolitisch sinnvoll und förderungswürdig identifiziert hat. Die Entwicklungsprogramme schaffen Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa. Sie schaffen bessere Lebensbedingungen und schützen gleichzeitig Klima und Umwelt.
Fakten zur Entwicklungsfinanzierung
Weniger als die Hälfte der Zusagen der KfW Entwicklungsbank für Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern in den letzten Jahren stammt aus dem Bundeshaushalt (vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)) - also aus Steuergeldern. Der überwiegende Anteil sind Kredite. Die Mittel dafür nimmt die KfW über den Kapitalmarkt auf. Die Kreditnehmer – häufig die Regierungen der Partnerländer – zahlen die Kredite verzinst zurück. Die Kreditlaufzeit beträgt in der Regel zehn bis fünfzehn Jahre, in Ausnahmefällen bis zu zwanzig Jahre.
Weiterführende Informationen zur Finanziellen Zusammenarbeit
Förderprojektbeispiel: Nachhaltiger Stadtverkehr in Peru
Hauptbestandteil bei dem KfW-Programm für nachhaltigen Stadtverkehr ist der Ausbau der Metro in der 11-Millionen-Metropole Lima.
Bei dem KfW-Programm geht es um wichtige Ziele des internationalen Engagements Deutschlands: den Schutz des globalen Klimas und die Schaffung wirtschaftlicher Perspektiven für die Partnerländer sowie in Deutschland selbst.
Das Engagement für Mobilität in Peru umfasst mehrere Komponenten. Der mit Abstand wichtigste Bestandteil des Förderprogramms ist der Ausbau der Metro in der Elf-Millionen-Metropole Lima. Hierfür hat die KfW im Auftrag der Bundesregierung Kredite bereitgestellt - die von der peruanischen Seite pünktlich bedient werden. Die „Radwege in Peru“ waren eine Zeit lang ein sehr kontrovers diskutiertes Thema in der Presse und den sozialen Medien. Sie sind eine ergänzende Maßnahme, die mit einem deutlich kleineren Zuschuss finanziert wurde.
Derweil haben mehrere deutsche Unternehmen im Rahmen des Programms Beauftragungen in Höhe von insgesamt ca. 100 Millionen Euro erhalten. Grundsätzlich können sich deutsche Unternehmen an allen Ausschreibungsverfahren von Vorhaben der Finanziellen Zusammenarbeit beteiligen, so dass weitere Aufträge für deutsche Firmen dazukommen könnten. Wie alle Vorhaben der KfW wird das Programm systematisch begleitet und evaluiert. Alle Evaluierungsergebnisse werden veröffentlicht.
Die Förderung nachhaltiger Mobilität führt zu weniger CO₂-Emissionen und Umweltbelastungen, was auch dem globalen Klima zugutekommt. Der Verkehrssektor in Peru ist für knapp 26 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr verantwortlich, was etwa 40 Prozent der Gesamtemissionen des Landes entspricht. Unzureichende Angebote im ÖPNV stellen überdies ein Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung und die Versorgung der Bevölkerung dar. Mit seinen Maßnahmen leistet das Programm somit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen und fördert die Teilhabe der ärmeren Bevölkerung am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben.
Bei der Finanzierung der Metro in Lima haben internationale Entwicklungsbanken, Exportkreditbanken und Exportunternehmen wie Siemens gemeinsam agiert. Insgesamt ist der Transportsektor der wichtigste Sektor für deutsche Direktinvestitionen in Peru. Zudem sind die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Schwellenland Peru ein wichtiger Faktor für den deutschen Export in lateinamerikanische Märkte.
Wohin fließt das Geld für die Entwicklungszusammenarbeit?
Für eine wirksame Internationale Zusammenarbeit ist Transparenz von großer Bedeutung. Deshalb informieren wir vollumfänglich über die Herkunft, Verwendung und Wirkung unserer Fördermittel.
Q&A - Häufig gestellte Fragen zur Entwicklungsfinanzierung der KfW
Existentielle Probleme – wie bspw. Pandemien und wirtschaftliche Krisen – machen an keiner Landesgrenze halt. Der Klimawandel erhöht überall auf dem Planeten die Wahrscheinlichkeit von Naturkatastrophen. Das Artensterben bringt Ökosysteme aus dem Gleichgewicht und gefährdet die Ernährung der Menschheit. Kriege und Konflikte unterbrechen Handelsrouten und Lieferketten und lösen Migrationsströme aus.
Keine dieser Herausforderungen lässt sich allein mit nationaler Politik bewältigen. Entwicklungsländer, fragile Staaten, aber auch einflussreiche Schwellenländer, wie Indien oder Brasilien, müssen ein Teil der Lösung sein. Deshalb arbeitet die KfW, im Auftrag der Bundesregierung, mit diesen Ländern zusammen: um Klima und Umwelt zu schützen, Frieden zu sichern, Armut und Hunger zu bekämpfen und gemeinsame Zukunftsperspektiven zu schaffen.
Informationen des BMZ
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat einen Antwortkatalog auf die häufigsten aktuellen Fragen veröffentlicht.
Im Transparenzportal finden Sie aktuelle Informationen zu den BMZ-finanzierten Projekten.
Weiterführende Informationen
Stand: 25.09.2025
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