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    KfW Research

    Investive Ausgaben deutlich gestiegen, Sachinvestitionen noch im Minus

    Grafik auf einen Blick

    2. Dezember 2025

    Auf den ersten Blick läuft die Investitionsoffensive des Bundes gut: Von Januar bis Oktober wurden im Kernhaushalt schon rund 43,9 Mrd. EUR an investiven Ausgaben getätigt, was um rund 31 % bzw. 10,3 Mrd. EUR über dem Vorjahreswert liegt. Allerdings geht der beträchtliche Anstieg allein auf eine erhebliche Ausweitung der Finanzierungs­hilfen um 36 % bzw. 10,4 Mrd. EUR zurück: Zur Erhöhung des Eigenkapitals der Deutschen Bahn wurde ein um 5,2 Mrd. EUR höherer Beitrag geleistet – was früher oder später positiv auf deren Investitionen wirken dürfte. Außerdem trugen Darlehen an die Bundesagentur für Arbeit und den Gesundheits­fond zu den höheren Ausgaben bei. Die Sach­investitionen sanken dagegen von Januar bis Oktober um 1,8 % bzw. 0,1 Mrd. EUR und liegen somit weit unter Plan. Das gilt auch für die Verteidigungs­ausgaben, die zwar um 5 % gewachsen sind, aber im Gesamtjahr um 22 % steigen sollen.

    Noch ist es für eine Beurteilung der Staats­ausgaben im laufenden Jahr sehr früh, zumal der Haushalt erst am 2. Oktober 2025 final verabschiedet wurde und im Oktober unbezifferte Ausgaben aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität hinzukamen (die Kreditaufnahme aus dem SVIK lag bei 12,8 Mrd. EUR). Da es aber auf jeden Fall anspruchsvoll ist, deutlich höhere Sach­investitionen schnell auf die Straße zu bringen und die militärische Beschaffung rapide auszuweiten, sind die schon angestoßenen Initiativen zur Vereinfachung von Planungs-, Genehmigungs- und Vergabeverfahren wichtig. Bei Lösung der administrativen Fesseln kann im nächsten Jahr dann ein erheblicher Konjunkturimpuls von der Fiskalpolitik kommen.

    KfW Research
    Dr. Philipp Scheuermeyer, +49 69 7431-4017,

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