Menschen fahren mit E-Bikes in einer Kolonne
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Die ersten 100 E-Bikes von AfricroozE rollen in Uganda. Das von der KfW-Tochter DEG finanzierte Projekt trägt zum Ausbau grüner Mobilität in Afrika bei.

AfricroozE

Initiator Jürgen Perschon erläutert im Video die Projektziele. (Quelle: KfW/Ssekitto Ibrahim/Thomas Schuch)

2020 hat sich laut Kraftfahrt-Bundesamt die Zahl der neu zugelassenen E-Autos in Deutschland verdreifacht. In Afrika sind Verbrennungsmotoren noch gang und gäbe. Hier will das African E-Bike, AfricroozE, eine echte Alternative sein: ein Elektrofahrrad mit einer Ladekapazität von 460 Wh, 30 km/h Höchstgeschwindigkeit und 50 Kilometer Reichweite. Das AfricroozE besitzt eine gepolsterte Sitzbank für Personentransporte, bezieht seinen Strom aus emissionsfreien Photovoltaikanlagen und kann mit bis zu 100 Kilogramm beladen werden.

Initiatoren des Projekts sind der Hamburger Verein EURIST ( European Institute For Sustainable Transport), die afrikanischen NGO First African Bicycle Information Organisation sowie die Fahrradschmiede Hero Cycles. „Das Africrooze ist durch das Expertenwissen der afrikanischen Partner designt worden“, erläutert EURIST-Gründer Jürgen Perschon. „Sie haben einen niedrigen Einstieg empfohlen, damit Frauen auch in Röcken damit fahren können. Wir brauchten außerdem den Look eines Motorrads, weil das Fahrrad in Afrika kein Statussymbol ist. Mit dem AfricroozE haben wir das E-Bike für den afrikanischen Kontinent neu erfunden.“ Die KfW-Tochter DEG kofinanziert das Vorhaben seit 2020. Ermöglicht wird das Projekt im Rahmen des develoPPP.de-Programms mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

develoPPP-Programm

Die KfW-Tochter DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft - finanziert, berät und begleitet private Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern tätig sind. Mit dem develoPPP-Programm fördert die DEG im Auftrag des BMZ Maßnahmen von deutschen, europäischen und lokalen Unternehmen, die sich langfristig und nachhaltig in Entwicklungs- und Schwellenländern engagieren.

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Im ugandischen Jinja hat der 54-jährige Perschon mittlerweile die ersten 100 E-Bikes übergeben. Als Taxis, Ambulanzen und Transportbikes unterstützen die AfricroozEs künftig das wirtschaftliche Leben in Uganda. „Die E-Bikes schaffen Einkommensmöglichkeiten und erleichtern Frauen Mobilität“, betont Perschon. „Frauen sind die ökonomischen Kräfte auf dem afrikanischen Kontinent.“ Die Nachfrage nach den Elektroflitzern ist groß: Noch 2022 sollen in Benin, Burkina Faso, Sambia, Tansania und Togo über 600 weitere E-Bikes zum Einsatz kommen. Für das nächste Jahr sind eine E-Bike Finanzierung über Mikrokredite sowie Pay-to-Go-Modelle geplant. Als langfristiges Ziel strebt Perschon eine UNFCCC-Zertifizierung an, die das CO2-Einsparpotenzial des Projekts bestätigt.

Veröffentlicht auf KfW Stories am 25. April 2022.

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Alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten im Jahr 2015 die Agenda 2030. Ihr Herzstück ist ein Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDGs). Unsere Welt soll sich in einen Ort verwandeln, an dem Menschen ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig in Frieden miteinander leben können.