Blick auf einen Geothermie-Bohrturm

    Geothermie

    Die Zukunftsenergie aus der Erde

    Preisstabil, effizient, umweltfreundlich und unabhängig von fossilen Energie­trägern – die Nutzung von Erdwärme erfüllt alle Voraus­setzungen, einer der wichtigsten Energie­träger der Zukunft zu werden. Eine Tiefengeothermie­anlage kann im Durchschnitt rund zehnmal effizienter als eine Wärmepumpe Wärme erzeugen. Trotz der finanziellen und technischen Heraus­forderungen lohnt sich die Investition besonders für Kommunen. Denn Geothermie leistet nicht nur einen entschei­den­den Beitrag zur Wärmewende. Sie ist vielmehr für Kommunen eine Chance, niedrige und kalkulierbare Energie­kosten mit neuen Arbeits­plätzen zu verbinden.

    Hinzu kommt: Sowohl für die Planung als auch für die Umsetzung gibt es Unterstützung speziell für Kommunen. Der Bundesverband Geothermie berät Kommunen auf dem Weg zur Geothermie­anlage. Die KfW bietet attraktive Förderungen, die zudem das finanzielle Risiko minimieren, falls die gewünschte Förder­rate am Standort nicht erreicht werden kann.

    Das Potenzial unter der Erde ist riesig. Mit oberflächen­naher und tiefer Geothermie könnten laut Bundesverband Geothermie etwa 50 bis 75 Prozent des Wärme­bedarfes in Deutschland gedeckt werden.

    Die Grafik zeigt ein Untergrundmodell mit visualisierter Bohrung

    Erste Schritte zur Geothermieanlage

    Aus dem Inneren der Erde steigt ein kontinuierlicher Strom von Energie an die Oberfläche. Sie stammt aus dem Erdkern und dem ständigen Zerfall radioaktiver Elemente. Geothermie nutzt diese Energie, die zu jeder Tages- und Nachtzeit vorhanden ist. Voraussetzung dafür sind Gesteine im Boden, die Grundwasser leiten können, die sogenannten Aquifere.

    Schritt für Schritt zur Geothermie für Ihre Kommune – Von der Machbarkeitsstudie bis zur ersten Bohrung

    Vor dem Bau der Anlage klären seismische Untersuchungen und Erkundungsbohrungen, wie die Voraussetzungen für die Nutzung von Geothermie in Ihrer Kommune sind. Der Bund bietet Zuschüsse für die Machbarkeitsstudie und die KfW finanziert die Bohrungen. Die Kombination von Teilschuld­erlass mit einer Versicherung minimiert das finanzielle Risiko bei Nicht- oder Teilfündigkeit. Welche Schritte genau nötig sind und welche Rolle die KfW dabei spielt, sehen Sie im Video:

    Nach der Bohrung – der Bau beginnt

    Schritt für Schritt zur Geothermie für Ihre Kommune – Der Bau der Anlage

    Sind die Testergebnisse der Erkundungsbohrungen vielversprechend, kann das individuelle Energiekonzept für Ihre Kommune erarbeitet werden. Sie beantragen die Genehmigungen beim Bergamt – und die Nutzung unabhängiger Wärme für Ihre Kommune rückt in greifbare Nähe. Ihr KfW-Darlehen kann nun umfinanziert werden und der Bau der Anlage kann starten.

    Was genau bei Bau und Inbetriebnahme auf Sie zukommt, sehen Sie im Video:

    Durch Contractingmodelle und Wärmelieferverträge können Unternehmen aktiv als Geschäftsbesorger für Kommunen und kommunale Projekte agieren. So wird eine nachhaltige und effiziente Wärmeversorgung durch Kooperationen zwischen Kommunen und Unternehmen möglich. Informieren Sie sich im Video zur Förderung für Unternehmen.

    Eine Technik – viel Potenzial

    „Die Investition in Geothermie lohnt sich“, sagt Gregor Dilger, Geschäftsführer des Bundesverbandes Geothermie. Eine Anlage brauche nur Strom, um die Pumpen zu betreiben, „aber keinen Energieträger, den ich erst mal verfeuern und in den meisten Fällen aus dem Ausland einführen muss. Kommunen sind so unabhängig und wissen viel besser, wie hoch die Energiekosten sein werden.“

    Die Vorteile der Tiefengeothermie auf einen Blick:

    Klimaneutralität

    Geothermie hat den geringsten CO2 -äquivalenten Fußabdruck pro Kilowattstunde, da bei der Energieerzeugung aus der ohnehin vorhandenen Wärme­energie der Erd­kruste selbst keine Treibhaus­gase entstehen. So hat beispielsweise die Gemeinde Pullach in Bayern seit der Inbetrieb­nahme ihres Geothermie­kraftwerkes im Jahr 2005 bereits 114.120 Tonnen CO2 vermeiden können.

    Unabhängigkeit

    Die Erdwärme ist jederzeit verfügbar und nicht vom Wetter oder von der Tages- oder Jahres­zeit abhängig. Deshalb machen sich Kommunen, die Geothermie nutzen, unabhängig von den Schwankungen anderer Energie­quellen und setzen auf eine preisstabile Technologie.

    Geringer Flächenbedarf

    Geothermie hat einen äußerst geringen Flächen­verbrauch, tiefe Geothermie sogar den geringsten aller erneuerbaren Energien.

    Effizienz

    Erdwärmepumpen kommen auf die höchste Jahresarbeitszahl aller Heizsysteme mit erneuerbaren Energien In Kombination mit Tiefen­geothermie lassen sich 20 bis 30 Kilowatt­stunden Wärme aus einer Kilowatt­stunde Strom gewinnen, die für den Betrieb benötigt wird. Zum Vergleich: Bei Luft- oder Wasser­wärme­pumpen sind es drei bis fünf Kilowatt­stunden, die sich aus einer Kilowattstunde Strom gewinnen lassen.

    Unerschöpflichkeit

    Energie aus Geothermie ist Tag und Nacht verfügbar. Spitzen­forschungs­einrichtungen schätzen das Potenzial bei der Tiefen­geothermie in Deutschland auf bis zu 300 Tera­wattstunden pro Jahr. Allein durch die hydrothermale Geo­thermie, dem Abschöpfen von Wasser­speichern in bis zu vier Kilometern Tiefe, könnten mehr als 25 Prozent des Wärme­bedarfs in Deutschland gedeckt werden.

    Vielversprechende Prognosen

    Derzeit werden lediglich 1,5 Prozent des gesamten Wärmebedarfs in Deutschland durch Geothermie abgedeckt. Experten schätzen, dass bis zum Jahr 2045 Geothermie bis zu bis zu drei Viertel der gesamten Heiz­energie in Deutschland liefern könnte.

    Zur Förderung

    Sie möchten Tiefengeothermie für Ihre Kommune nutzen? Die KfW unterstützt Sie bei Ihrem Vorhaben und bietet finanzielle Lösungen für die Umsetzung. Zwar ist Geothermie mit relativ hohen Anfangsinvestitionen verbunden, doch ist die Technologie extrem effizient und preisstabil. Langfristig lohnt sich die Technologie für Kommunen – auch dank attraktiver Förderangebote. Ein doppelter Vorteil für Sie: Sollte Geothermie für Ihre Kommune doch nicht wirtschaftlich sein, erhalten Sie teilweise oder volle Erstattung des Darlehens durch einen Teilschulderlass in Kombination mit einer Fündigkeits­versicherung der Munich RE.