Eine Frau zeigt einem Mann ein Dokument

    RECHTSFORMEN

    Auf die Rechtsform kommt es an

    Ob Sie eine GmbH gründen oder sich für eine UG, eine GbR oder ein Einzel­unternehmen entscheiden, hat weitreichende rechtliche und steuerliche Konsequenzen. Die Entscheidung sollte also wohl­überlegt sein.

    Als Gründerin oder Gründer eines neuen Unter­nehmens können Sie verschiedene Rechts­formen wählen. Entscheiden Sie sich beispielsweise dafür, ein Einzel­unternehmen zu gründen, haften Sie mit Ihrem Privat­vermögen und bezahlen Ihren persönlichen Steuer­satz. Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) ist der Zusammen­schluss von Einzel­personen. Der Gewinn wird nach GbR-Anteilen aufgeteilt und wieder mit dem persönlichen Steuer­satz belegt. Wichtig ist auch: Bei der GbR gibt es eine gemeinsame Haftung. Die Gesell­schafter sind unbeschränkt mit ihrem Privat­vermögen im Risko.

    Kapitalgesellschaften wie die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) oder die Unternehmer­gesellschaft (UG) sind eigen­ständige juristische Personen. Sie haften mit dem Gesellschafts­vermögen, sodass Sie als Gründerin oder Gründer in der Regel nicht mit Ihrem Privat­vermögen für Verbind­lichkeiten des Unternehmens heran­gezogen werden können. Außerdem geben GmbH und UG eigene Steuer­erklärungen ab. Sie zahlen Körperschafts­steuer, eine Art „Einkommen­steuer für juristische Personen“.

    UG gründen: die günstige GmbH-Alternative

    Die Kosten für eine GmbH-Gründung sind relativ hoch. Man benötigt 25.000 Euro Stamm­kapital sowie einen Gesell­schaftsvertrag, der von einem Notar beglaubigt wird. Günstiger ist es, eine UG zu gründen: Sie kommt beim Start theoretisch mit einem Euro Stamm­kapital aus. Wer also wenig Startkapital hat, kann die Vorteile der GmbH (keine private Haftung) zu günstigeren Konditionen nutzen. Allerdings muss eine UG jedes Jahr mindestens 25 % ihres Gewinns zurücklegen, bis das Stamm­kapital von 25.000 Euro erreicht ist.

    In jüngster Vergangenheit sind Sozial­unternehmen (Social Entrepreneurship, Social Business) populär geworden. Sie setzen ihre Gewinne für gemeinnützige Zwecke ein und erhalten so durch spezielle Rechtsformen – wie eine gemeinnützige GmbH oder UG (gGmbH oder gUG) – steuerliche Vorteile.

    Eine „beste“ Rechtsform für jedes Gründungs­vorhaben gibt es nicht. Die optimale Lösung hängt vom konkreten Projekt ab. Weitere Informationen und Entscheidungs­hilfen finden Sie auf der Gründerplattform.

    Wir fördern Sie unabhängig von der Rechts­form Ihres Unter­nehmens

    Egal ob GmbH, UG, GbR oder Einzel­unternehmen: Die KfW-Förderprodukte machen zwischen den verschiedenen Rechts­formen keinen Unterschied. Als Existenz­gründerin oder Existenz­gründer kommt für Sie insbesondere der ERP-Gründerkredit – StartGeld (067) infrage. Er finanziert Investitionen und laufende Kosten für eine Gründung im Neben- oder Voll­erwerb – bis zu fünf Jahre nach dem Start. Die KfW übernimmt 80 % des Kredit­risikos, sodass der Zugang zu einer Bank­finanzierung deutlich vereinfacht ist. Zudem ist kein Eigen­kapital erforderlich.

    Zum ERP-Gründerkredit – StartGeld (067)

    Weitere Fördermöglichkeiten

    Der ERP-Förderkredit Gründung und Nachfolge (077) bietet Existenz­gründerinnen und Existenz­gründern eine zins­günstige teilweise Finanzierung ihres Vorhabens. Voraus­setzung ist eine ausreichende fachliche und kauf­männische Qualifikation für die unter­nehmerische Tätigkeit. Die KfW übernimmt 100 % des Kredit­risikos.

    Für die Gründung kleiner und mittlerer Unternehmen gibt es den ERP-Förderkredit KMU (365, 366). Er bietet günstige Zinsen und ist bis zu drei Jahre tilgungsfrei. Die KfW übernimmt 50 % des Kreditrisikos.

    Weitere hilfreiche Tipps rund um das Thema Gründung

    Finanzen

    Wie kann ich mein Vorhaben finanzieren? In den meisten Fällen wird Ihr Eigen­kapital nicht ausreichen – hier kommen Banken und Förderungen der KfW ins Spiel.

    Gewerbe anmelden

    Was hat es mit der Gewerbe­anmeldung auf sich? Nicht jede Unternehmens­gründung erfordert eine Gewerbe­anmeldung – es kommt auf die Tätigkeit an.

    Kleingewerbe

    Welche Bedeutung hat der Begriff „Klein­gewerbe“? Wie detailliert Ihre Buch­haltung sein muss und ob Sie bilanzieren müssen, hängt von Umsatz und Gewinn ab.

    Franchise

    Welche Chancen bieten Franchise-Konzepte? Ein bewährtes Geschäfts­modell zu über­nehmen, ist eine Alternative zur eigenen Geschäfts­idee.