Eine Frau und ein Mann schauen in einem Atelier gemeinsam auf einen Laptop

    KLEINGEWERBE/NEBENGEWERBE ANMELDEN

    Weniger Aufwand durch ein Kleingewerbe

    Nicht alle Gewerbe sind gleich: Bleiben Umsatz und Gewinn unter einer Höchst­grenze, vereinfacht sich die Buch­führung für die Gewerbe­treibenden deutlich.

    Ob eine Gründerin oder ein Gründer davon profitieren kann, hängt vor allem davon ab, wie umfangreich die Geschäfte sind. Erst ab 800.000 Euro Umsatz oder ab 80.000 Euro Gewinn pro Jahr sind Gewerbe­treibende bilanzierungs­pflichtig und müssen ins Handels­register eingetragen sein. Darunter spricht man von einem „Klein­gewerbe“.

    Der große Vorteil eines Klein­gewerbes: Den Gewerbe­treibenden bleibt die doppelte Buchführung erspart, zudem müssen sie keine Bilanz erstellen. Eine Einnahmen­überschuss­rechnung (EÜR) reicht völlig aus. Das senkt die Kosten – etwa für den Steuer­berater – deutlich. Was man tun muss, um ein Klein­gewerbe anzumelden, beschreibt ein ausführlicher Leitfaden auf der Gründerplattform.

    Nebengewerbe: gründen neben dem Hauptjob

    Wer sich nebenberuflich selbst­ständig machen will, sollte diesen Begriff kennen: Neben­gewerbe . Davon spricht man, wenn eine Gründerin oder ein Gründer weniger als die Hälfte der wöchentlichen Arbeits­zeit mit der selbst­ständigen Tätigkeit verbringt und weniger als die Hälfte des Einkommens daraus entsteht. Anders gesagt: Ein Neben­gewerbe ist ein angemeldetes Gewerbe, das als Neben­tätigkeit – also nicht haupt­beruflich oder in Vollzeit – ausgeübt wird. Dabei handelt es sich oft auch um ein Klein­gewerbe. Wichtig: Man muss auch das Neben­gewerbe anmelden – denn das Gewerbeamt macht keinen Unter­schied zwischen Gewerbe und Neben­gewerbe.

    Kleingewerbe ist nicht gleich Kleinunternehmen

    Auch wenn beide Begriffe ähnlich klingen: Klein­gewerbe und Klein­unternehmer sind zwei völlig unter­schiedliche Dinge. Ein Klein­unternehmen ist keine eigene Rechtsform oder fest­gelegte Unter­nehmensform. Statt­dessen gibt es eine steuerliche Sonder­regelung, von der Unter­nehmen mit wenig Umsatz profitieren können.

    Die Kleinunternehmerregelung nach § 19 Umsatzsteuergesetz (UstG) besagt: Wenn der Umsatz eines Unter­nehmens im voran­gegangenen Kalender­jahr 22.000 Euro nicht über­stiegen hat und im laufenden Kalender­jahr voraussichtlich nicht mehr als 50.000 Euro betragen wird, muss es keine Umsatz­steuer erheben.

    Ob Klein- oder Nebengewerbe: Die KfW unterstützt Ihre Unternehmens­gründung

    Auch wenn Sie erst einmal mit einem Klein­gewerbe oder neben­beruflich in die Selbst­ständigkeit starten wollen, ist eine günstige Finanzierung wichtig. Diese bietet Ihnen der ERP-Gründerkredit – StartGeld (067): Sie können damit Investitionen und laufende Kosten für eine Gründung im Neben- oder Vollerwerb finanzieren – bis zu fünf Jahre nach dem Start. Der Zugang zu einer Bank­finanzierung ist deutlich vereinfacht, weil die KfW 80 % des Kredit­risikos übernimmt. Außerdem müssen Sie kein Eigen­kapital vorweisen.

    Zum ERP-Gründerkredit – StartGeld (067)

    Weitere Fördermöglichkeiten

    Der ERP-Förderkredit Gründung und Nachfolge (077) bietet Existenz­gründerinnen und Existenz­gründern eine zins­günstige teilweise Finanzierung ihres Vorhabens. Voraus­setzung ist eine ausreichende fachliche und kauf­männische Qualifikation für die unter­nehmerische Tätigkeit. Die KfW übernimmt 100 % des Kredit­risikos.

    Für die Gründung kleiner und mittlerer Unternehmen gibt es den ERP-Förderkredit KMU (365, 366). Er bietet günstige Zinsen und ist bis zu drei Jahre tilgungsfrei. Die KfW übernimmt 50 % des Kreditrisikos.

    Weitere hilfreiche Tipps rund um das Thema Gründung

    Rechtsformen

    Welche Rechtsform passt am besten zu meiner Selbst­ständigkeit? GmbH, UG, GbR oder ein Einzel­unternehmen: Die beste Option hängt von Ihrer Geschäfts­idee ab.

    Gewerbe anmelden

    Was hat es mit der Gewerbe­anmeldung auf sich? Nicht jede Unternehmens­gründung erfordert eine Gewerbe­anmeldung – es kommt auf die Tätigkeit an.

    Finanzen

    Wie kann ich mein Vorhaben finanzieren? In den meisten Fällen wird Ihr Eigen­kapital nicht ausreichen – hier kommen Banken und Förderungen der KfW ins Spiel.

    Franchise

    Welche Chancen bieten Franchise-Konzepte? Ein bewährtes Geschäfts­modell zu über­nehmen, ist eine Alternative zur eigenen Geschäfts­idee.