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Aktuelles

Umgang der KfW Bankengruppe mit Finanzierungen für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (SVI)

Seit Jahrzehnten leistet die KfW wichtige Beiträge zu Krisenprävention und friedlichem Konfliktmanagement sowie zur strategischen Autonomie und Resilienz Europas. Im Hinblick auf KfW-Finanzierungen für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (SVI) bzw. Rüstungsgüter sehen wir uns in doppelter Verantwortung:

  1. Wir sind offen, die strategische Autonomie Europas auch bzgl. Sicherheit und Verteidigung zu unterstützen.
    Die Finanzierung von Investitionen und Unternehmen aus diesem Sektor ist innerhalb der EU grundsätzlich möglich. Das heißt: Rüstungsunternehmen und -zulieferer können KfW-Programme jederzeit nutzen, z.B. im Bereich der Mittelstandsförderung.
    Spezifische Einzelfinanzierungen prüfen wir ergebnisoffen. Letzteres gilt auch für Anfragen von SVI-Unternehmen aus anderen europäischen Staaten, die beispielsweise im Kontext der europäischen Venture-Capital- und Fonds-Finanzierung eine bedeutende Rolle spielen, wie dem Vereinigten Königreich, Norwegen und der Schweiz.
    Die KfW betreibt bzgl. SVI zwar keine breite Öffentlichkeitsarbeit oder Akquise, beobachtet aber die SVI-Marktentwicklungen und informiert in SVI-Fachkreisen über ihre Finanzierungsangebote und -instrumente.
  2. Entscheidend ist für uns als Bank aus Verantwortung der verantwortungsvolle Rahmen, den wir bei Prüfung von Einzelfinanzierungen zugrunde legen.
    Wie bei allen anderen KfW-Engagements stellen wir auch bei SVI-Finanzierungen hohe Anforderungen im Hinblick auf Compliance. Die KfW finanziert keine sogenannten „kontroversen“ Waffen (also z. B. keine radioaktive Munition, keine Massenvernichtungswaffen, keine Streubomben etc.). Überdies steht die KfW Bankengruppe selbstverständlich in der Verantwortung zu gewährleisten, dass ihre rüstungsbezogenen Aktivitäten vollumfänglich im Einklang mit den Zielen der deutschen Bundesregierung stehen. Letztere kann die Bundesregierung auch auf direktem Wege durch Zuweisung an die KfW verfolgen, beispielsweise im Hinblick auf KfW-Beteiligungen an SVI-Unternehmen im Auftrag des Bundes.

So kann die KfW die strategische Autonomie Europas auch im Sicherheits- und Verteidigungsbereich weiter stärken.

Stand: 5. April 2025

Europäische Förderinstitute und EIB bündeln Kräfte für Sicherheit und Verteidigung der EU

Die fünf nationalen Förderbanken Frankreichs (CDC), Deutschlands (KfW), Italiens (CDP), Polens (BGK) und Spaniens (ICO) sowie die Europäische Investitionsbank (EIB)
  • Förderinstitute Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Polens und Spaniens sowie EIB sondieren Kofinanzierungsmöglichkeiten für Europas Sicherheits- und Verteidigungsindustrie
  • Gesamteuropäischer Ansatz zur Förderung von Forschung, Industriekapazitäten und Infrastruktur

Die nationalen Förderbanken Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Polens und Spaniens sowie die Europäische Investitionsbank (EIB) wollen gemeinsam die europäische Sicherheits- und Verteidigungsindustrie stärken. Die sechs langfristigen Investoren (Caisse des Depôts, Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Cassa Depositi e Prestiti (CDP), Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK), Instituto de Crédito Oficial (ICO) und EIB) haben vereinbart, weitere Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit zu prüfen.

Im Fokus stehen dabei gemeinsame Finanzierungen von Investitionen in Forschung und Entwicklung, Industriekapazitäten und Infrastruktur.

Die entsprechende Vereinbarung wurde heute am Rande des von der BGK ausgerichteten Treffens der European Association of Long-Term Investors (ELTI) in Warschau erzielt. Sie ist ein wichtiger Schritt zu einer stärkeren Zusammenarbeit bei der Förderung von Infrastruktur, Technologien und Industriekapazitäten für Europas Sicherheit und Verteidigung.

Die Initiative sieht auch gemeinsame Finanzprodukte und Beratung vor und versteht sich als gesamteuropäischer Ansatz. Sie steht Fördereinrichtungen in ganz Europa offen und flankiert die Anstrengungen zur Stärkung der EU angesichts der neuen Sicherheitsbedrohungen und geopolitischen Verschiebungen.

Hintergrundinformationen

Bank Gospodarstwa Krajowego

Die Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK) ist die einzige Förderbank Polens. Sie unterstützt die nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Mit ihren Aktivitäten trägt sie zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zum Bau von Wohnungen und Infrastruktur und zur Verbesserung der Luftqualität bei. Die BGK denkt zudem an künftige Generationen – sie baut Sozialkapital auf, fördert Unternehmertum und steht für verantwortungsvolles Finanzieren. Sie ist in allen Regionen Polens tätig und unterhält Büros in Brüssel, Frankfurt am Main und Kyjiw. Die Bank beteiligt sich an der Umsetzung der europäischen Fonds in Polen sowie von Produkten, die aus Mitteln des nationalen Aufbau- und Resilienzplans finanziert werden. Die BGK unterstützt polnische Unternehmen bei Exporten und dem Ausbau ihres Auslandsgeschäfts. Gemeinsam mit Unternehmen, dem öffentlichen Sektor und Finanzinstituten geht sie auf wirtschaftliche Bedürfnisse ein und fördert mit einer Reihe von Initiativen die nachhaltige Entwicklung.

Caisse des Dépôts-Gruppe

Die Caisse des Dépôts (CDP) und ihre Tochtergesellschaften sind eine staatliche Bankengruppe. Als langfristiger Investor dient sie dem öffentlichen Interesse und fördert die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen.

Sie vereint fünf Kompetenzfelder: Sozialpolitik (Renten, Berufsausbildung, Behinderung, Alter, Gesundheit), Vermögensverwaltung, Überwachung von Tochtergesellschaften und strategischen Beteiligungen, Unternehmensfinanzierung (mit Bpifrance) und Banque des Territoires.

Die Cassa Depositi e Prestiti ist Italiens Förderbank und unterstützt seit 1850 die Wirtschaft des Landes. Sie soll in erster Linie die Entwicklung der Industrie und Infrastruktur in Italien vorantreiben und damit das wirtschaftliche und soziale Wachstum ankurbeln. Im Mittelpunkt steht eine nachhaltige Entwicklung auf lokaler Ebene. Dazu unterstützt die CDP italienische Unternehmen auf ihrem Innovations- und Wachstumskurs, auch international. Als Finanzierungs- und Beratungspartner hilft sie Kommunen, Infrastruktur aufzubauen und öffentliche Dienstleistungen zu verbessern. Die CDP beteiligt sich aktiv an Initiativen der internationalen Zusammenarbeit für Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern. Sie refinanziert sich vollständig über privates Kapital (durch den Vertrieb von Postsparbüchern und Postsparbriefen sowie über Emissionen an nationalen und internationalen Finanzmärkten).

EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB)ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend vonacht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EUbeitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa.

Auf unserer Website finden Sie hochwertige, aktuelle Fotos vom Sitz der EIB-Gruppe.

ICO

Das Instituto de Crédito Oficial (ICO) ist Spaniens nationale Förderbank und untersteht dem Ministerium für Wirtschaft, Handel und Unternehmen. Die Förderbank ist sowohl für KMU als auch bei großen Investitionen eine Anlaufstelle für Finanzierungen. Sie trägt zu nachhaltigem Wachstum bei, indem sie wirtschaftliche Aktivitäten fördert, die aufgrund ihrer sozialen, kulturellen, innovativen oder ökologischen Bedeutung förder- und ausbaufähig sind.

KfW

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist eine der führenden Förderbanken der Welt. Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung setzt sie sich im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland und der Länder weltweit für bessere wirtschaftliche, soziale und ökologische Lebensbedingungen ein. Dafür hat sie allein 2024 insgesamt 112,8 Milliarden Euro bereitgestellt. Ihre Finanzierungs- und Fördermaßnahmen sind auf die Agenda 2030 der Vereinten Nationen abgestimmt und tragen zu den17 UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) bei.

Pressekontakt

EIB

Serena Sertore | s.sertore@eib.org | Tel.: +352 437 970 859

Website: wwww.eif.org/ | Press Office: +352 4379 21000 — press@eib.org

BGK

Eliza Więcław | eliza.wieclaw@bgk.pl | Tel.: +48 509 692 352

KfW

Armin Kloß | Armin.Kloss@kfw.de | Tel.: +49 69 7431 3073

Website: www.kfw.de/newsroom Folgen Sie uns auf: X, YouTube, XING, LinkedIn, Instagram

CDP

ufficio.stampa@cdp.it | Tel: +39 06 42213990

Website: www.cdp.it

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caissedesdepots.fr/en

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ICO

comunicacion@ico.es | Tel: +34 91 5921641

Website: www.ico.es

Stand: 6. Juni 2025