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Pressemitteilung vom 31.01.2023 / KfW, Investor Relations, Inlandsförderung

KfW-Vorstandsvorsitzender Stefan Wintels: Aufbruch in klimafreundliches, digitales und resilientes Deutschland hat begonnen

  • KfW unterstützt wirtschaftliche Stabilisierung und Transformation in Deutschland
  • Ausnahmejahr 2022: KfW-Geschäftsvolumen mit 166,9 Mrd. EUR auf historischem Höchstwert (2021: 107 Mrd. EUR)
  • Im Inland Ausnahmefördervolumen von 136,1 Mrd. EUR (2021: 82,9 Mrd. EUR)
  • Energiesicherheit und Ukrainekrieg: Insgesamt 58,3 Mrd. EUR Zuweisungsgeschäfte des Bundes
  • Geschäftsvolumen der KfW IPEX-Bank mit 18,1 Mrd. EUR deutlich erholt (2021: 13,6 Mrd. EUR)
  • Anstieg bei der Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer auf 12,6 Mrd. EUR – 8,2 Mrd. EUR für Klima- und Umweltschutz
  • KfW Capital: Zusagen wachsen um 151 % auf 1,3 Mrd. EUR

2022 war ein Jahr der großen Herausforderungen. Multiple Krisen haben Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vieles abgefordert. Trotzdem ist der Aufbruch zu einer strukturellen Transformation Deutschlands zu erkennen. Die KfW hat mit ihren Mitteln intensiv dazu beigetragen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Zugleich hat sie mit ihrer Transformationsagenda KfWplus wichtige Schritte auf dem Weg hin zur digitalen Transformations- und Förderbank bereits initiiert.

„Im Zahlenwerk der KfW zeigen sich die großen Herausforderungen, die Deutschland und Europa aktuell zu bewältigen haben. Die KfW hat 2022 ein neues Geschäftsvolumen in Höhe von 166,9 Mrd. EUR auf historischem Höchstwert vorzuweisen. Wir befinden uns in einer besonders herausfordernden Situation, in der die KfW mit allen ihren Mitteln unterstützen kann. Der Aufbruch in ein klimafreundliches, digitales und resilientes Deutschland hat begonnen. Es gibt bereits viele kleine und größere Projekte, die zeigen, dass Deutschland die Energie und die Kraft für diesen Aufbruch hat. Ich blicke deshalb vorsichtig optimistisch in die Zukunft und habe große Zuversicht, dass Deutschland stark genug ist, um sich teilweise neu zu erfinden. Nach dem Ausnahmejahr wird unser Augenmerk darauf liegen, gezielte Unterstützung dort zu leisten, wo der Strukturwandel noch deutlich mehr Schub braucht und wo wir unternehmerisches Handeln sowie die Pläne von Privathaushalten und Kommunen effektiv unterstützen“, sagte Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.

Im Ausnahmejahr 2022 ist das Fördervolumen der KfW um 56 % auf 166,9 Mrd. EUR gestiegen (2021: 107 Mrd. EUR). Grund dafür sind die großvolumigen Zuweisungsgeschäfte in Höhe von 58,3 Mrd. EUR im Zusammenhang mit der Sicherstellung der Energieversorgung in Deutschland inklusive der kurzfristig umgesetzten Soforthilfe Gas und Wärme für Dezember-Abschlagszahlungen.

Die inländische Förderung weist mit einem Fördervolumen in Höhe von 136,1 Mrd. EUR (2021: 82,9 Mrd. EUR) ein starkes Geschäftsjahr aus, in dem die KfW die Bundesregierung erneut in ganz besonderem Maße unterstützt hat. Über die Maßnahmen der Sicherstellung der Energieversorgung in Deutschland hinaus machte die vor allem im ersten Halbjahr hohe Nachfrage nach der Bundesförderung für effiziente Gebäude mit Zusagen in Höhe von 37,4 Mrd. EUR im gesamten Jahr 2022 einen großen Anteil des inländischen Fördervolumens aus.

Zudem hat auch der Förderschwerpunkt Klimawandel und Umwelt in der Mittelstandsbank mit 19,5 Mrd. EUR (2021: 12,3 Mrd. EUR; 2020: 7,4 Mrd. EUR) deutlich zugelegt. Die KfW leistet damit einen deutlichen Beitrag zur Transformation der Wirtschaft hin zu erneuerbaren Energien und Energieunabhängigkeit sowie zur wirtschaftlichen Stabilisierung in Deutschland.

Die Zusagen von KfW Capital für Start-ups und junge, innovative Technologieunternehmen in Deutschland sind im Jahr 2022 deutlich um 151 % auf rund 1,3 Mrd. EUR gestiegen (2021: 502 Mio. EUR).

Das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verzeichnet mit Neuzusagen in Höhe von 18,1 Mrd. EUR (2021: 13,6 Mrd. EUR) eine deutliche Erholung des Geschäftsvolumens. Damit hat sie in einem durch Herausforderungen geprägten Marktumfeld einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der deutschen und europäischen Wirtschaft geleistet. Insbesondere hat sie durch die Finanzierung von Glasfaserprojekten sowie Windparks und Photovoltaikanlagen zur Transformation der Wirtschaft beigetragen.

Die Zusagen in der Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer erreichten ein Rekordniveau von knapp 12,6 Mrd. EUR. Auf die KfW Entwicklungsbank entfielen rund 11 Mrd. EUR. Auch international leistet die KfW damit einen Beitrag zur Stabilität und zur Zusammenarbeit in globalen Zukunftsfragen. Hervorzuheben sind im Kontext von globalem Umweltschutz und beschleunigter Energiewende die neue PtX-Plattform zur Marktentwicklung von grünem Wasserstoff sowie neu etablierte Energiepartnerschaften mit wichtigen Schwellenländern. Die DEG verzeichnet unter global sehr herausfordernden Bedingungen mit 1,6 Mrd. EUR einen Anstieg ihrer Zusagen (2021: 1,5 Mrd. EUR) in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Das KfW-Jahr im Einzelnen

1. Mittelstandsbank und Private Kunden

Das Geschäftsfeld Mittelstandsbank und Private Kunden erreichte per Jahresende mit einem Fördervolumen von 64,8 Mrd. EUR ein gutes Ergebnis (2021: 73,0 Mrd. EUR).

Segment Mittelstandsbank

Auf die Mittelstandsbank entfielen 33,1 Mrd. EUR (2021: 29,6 Mrd. EUR) des Fördervolumens. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die hohen Zusagen in der Bundesförderung für effiziente Gebäude zurückzuführen. Die Nachfrage nach den von der Bundesregierung initiierten Corona-Hilfsprogrammen, welche noch bis Mitte des Jahres zugesagt wurden, zeigte sich im Jahr 2022 weiterhin rückläufig. Zur Unterstützung für vom Ukraine-Krieg betroffene deutsche Unternehmen führte die KfW Anfang Mai 2022 das Sonderprogramm UBR ein, welches seitdem mit einem Volumen von 148,3 Mio. EUR jedoch nur sehr verhalten nachgefragt wurde.

Gründung und Unternehmensinvestitionen

Im Förderschwerpunkt Gründung und Unternehmensinvestitionen wurden im Jahr 2022 Kredite mit einem Fördervolumen in Höhe von 11,6 Mrd. EUR (2021: 16,2 Mrd. EUR) zugesagt. Die rückläufigen Volumina sind mit der nachlassenden Nachfrage nach den Corona-Hilfsprogrammen in Höhe von 3,5 Mrd. EUR (2021: 9,0 Mrd. EUR) begründet. Die restlichen Programme der allgemeinen Unternehmens- und Gründungsfinanzierung stellten eine aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage benötigte Unterstützung für die Unternehmen bereit. Besonders gut nachgefragt wurde der zum Jahresbeginn neu eingeführte ERP-Förderkredit KMU mit rund 5,4 Mrd. EUR. Weiterhin wird das Angebot der Gründerplattform mit nahezu 3 Mio. Besuchern und fast 90.000 registrierten Nutzern sehr gut angenommen. Im Jahr 2022 wurden für die Unterstützung von „grünen Gründungen“ und „Gründung durch Frauen“ neue spezielle Zielgruppenangebote auf der Gründerplattform geschaffen. 15.000 Gründungen mit ca. 36.000 Arbeitsplätzen wurden 2022 über die Gründerplattform begleitet. Mindestens 7 % der Gründungen hätten das erste Jahr ohne Vorbereitung durch die Gründerplattform nicht überlebt.

Klimawandel und Umwelt

Der Förderschwerpunkt Klimawandel und Umwelt rückte im Jahr 2022 besonders in den Fokus. Mit einem Zusagevolumen in Höhe von 19,5 Mrd. EUR (2021: 12,3 Mrd. EUR) leistete die KfW einen deutlichen Beitrag zur Transformation der Wirtschaft hin zu erneuerbaren Energien und Energieunabhängigkeit. Haupttreiber waren das Programm Erneuerbare Energien, welches mit knapp 7,1 Mrd. EUR Zusagevolumen (2021: 3,9 Mrd. EUR) ein Rekordjahr verzeichnet hat, sowie die Bundesförderung für effiziente Gebäude mit 10,6 Mrd. EUR (2021: 5,5 Mrd. EUR).

Innovation

Der Förderschwerpunkt Innovation konnte das Fördervolumen im Jahr 2022 auf 1,9 Mrd. EUR steigern (2021: 1,1 Mrd. EUR). Das gestiegene Zusagevolumen ist maßgeblich auf höhere Zusagen im ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit zurückzuführen.

Segment Privatkunden

Mit einem Fördervolumen in Höhe von 31,7 Mrd. EUR lag das Segment Private Kunden weiterhin auf einem hohen Niveau (2021: 43,4 Mrd. EUR). Das Zusagevolumen war im Vorjahr aufgrund der von Vorzieheffekten geprägten Zusagen in der Produktfamilie Energieeffizient Bauen und Sanieren und Bundesförderung für effiziente Gebäude hoch. Trotz der auch im Jahr 2022 starken Nachfrage nach der Bundesförderung für effiziente Gebäude mit Zusagen in Höhe von 25,8 Mrd. EUR konnte der Vorjahreswert nicht erreicht werden.

Energieeffizienz und Erneuerbare Energien

Der Förderschwerpunkt Energieeffizienz und Erneuerbare Energien konnte somit insgesamt ein Zusagevolumen von 25,8 Mrd. EUR (2021: 35,2 Mrd. EUR) erzielen.

Wohnen und Leben

Per 31.12.2022 wurden im Förderschwerpunkt Wohnen und Leben Zusagen in Höhe von 4,1 Mrd. EUR getätigt. Im Vergleich zum Vorjahr (2021: 6,1 Mrd. EUR) ist ein Rückgang zu verzeichnen, welcher auf die im Jahr 2022 stark gestiegenen Zinsen und dem allgemeinen Rückgang des Immobilienmarktes zurückzuführen ist.

Bildung

Die Zusagen im Förderschwerpunkt Bildung lagen per 31.12.2022 mit 1,9 Mrd. EUR in etwa auf Vorjahresniveau (2021: 2,0 Mrd. EUR). Die Produktanpassungen, welche im Rahmen der Corona-Maßnahmen im KfW-Studienkredit umgesetzt wurden, liefen Ende September 2022 aus. Darüber hinaus erweist sich das 2020 in den Betrieb gegangene, von der KfW initiierte Leuchtturmprojekt „TUMO Berlin“ mit zuletzt im Jahr 2022 1.000 aktiven Kindern bzw. Jugendlichen pro Woche immer mehr als voller Erfolg. Das TUMO-Zentrum ermöglicht Kindern und Jugendlichen Zugang zur praktischen und kreativen MINT-Bildung. Das Ziel, mit TUMO Berlin ein Beispiel zu setzen und damit viele weitere TUMO-Zentren zu initiieren, trägt nun erste Früchte. So werden zum Ende des Jahres 2023 voraussichtlich mehr als drei neue Zentren eröffnet werden. Unter anderem in Mannheim, Lüdenscheid und Bamberg/Hirschaid.

2. Individualfinanzierung und Öffentliche Kunden

Im Geschäftsfeld Individualfinanzierung und Öffentliche Kunden erreichte das Fördervolumen im Jahr 2022 einen Wert von 70 Mrd. EUR. Das sehr stark durch Sondergeschäfte zur Sicherung der deutschen Energieversorgung geprägte Neugeschäftsvolumen liegt damit um ein Vielfaches über dem vergleichbaren Vorjahreswert von 9,5 Mrd. EUR.

Individualfinanzierung Unternehmen

In der Individualfinanzierung Unternehmen wurde mit 54,6 Mrd. EUR (2021: 0,3 Mrd. EUR) ein außerordentliches Zusagevolumen verzeichnet. Im Zusammenhang mit dem Angriffs-Krieg gegen die Ukraine wurden Zuweisungsgeschäfte im Auftrag der Bundesregierung zur Unterstützung von Energieversorgungsunternehmen mit einem Gesamtvolumen von über 54,2 Mrd. EUR zugesagt. Die Finanzierungen wurden insbesondere für Gasersatzbeschaffungen, kurzfristige Liquiditätsanforderungen im Rahmen des sog. Margining (Sicherheitsleistungen, die beim Handel mit Energie verpflichtend zu leisten sind) sowie zur Finanzierung der Gasbeschaffung für die gesetzlich vorgeschriebene Erreichung bestimmter Füllstände in Gasspeicheranlagen in Deutschland vergeben.

Kommunale und Soziale Infrastruktur

Mit einem Neugeschäftsvolumen von 11,2 Mrd. EUR wurden auch die Programme im Förderschwerpunkt Kommunale und Soziale Infrastruktur außergewöhnlich stark (2021: 4,6 Mrd. EUR) nachgefragt. Die starke Steigerung ist insbesondere auf Auszahlungen der kurzfristig umgesetzten Soforthilfe Gas und Wärme für Dezember-Abschlagszahlungen im Auftrag der Bundesregierung (4,1 Mrd. EUR) sowie auf die Sonderförderung Flüchtlingseinrichtungen für Kommunen zurückzuführen. Zudem war eine bemerkenswert hohe Nachfrage im Bundesprogramm zur Förderung effizienter Gebäude für Kommunen, im Investitionskredit Digitale Infrastruktur sowie im neu eingeführten Investitionskredit Nachhaltige Mobilität zu verzeichnen.

Individualfinanzierung Banken und Landesförderinstitute

Die Individualfinanzierung Banken und Landesförderinstitute blieb mit einem Geschäftsvolumen von 4,1 Mrd. EUR leicht unter dem Vorjahreswert (2021: 4,5 Mrd. EUR). Einer gestiegenen Nachfrage nach Allgemeiner Refinanzierung an Landesförderinstitute in Höhe von 2,8 Mrd. EUR (2021: 2,0 Mrd. EUR) standen reduzierte Zusagen in Höhe von 1,0 Mrd. EUR (2021: 1,4 Mrd. EUR) bei Globaldarlehen für Leasinginvestitionen und der Refinanzierung von Exportkrediten in Höhe von 0,3 Mrd. EUR (2021: 0,8 Mrd. EUR) gegenüber.

3. KfW Capital

Die Zusagen des Geschäftsfelds KfW Capital beliefen sich im Jahr 2022 auf rund 1,3 Mrd. EUR (2021: 502 Mio. EUR). Der deutliche Anstieg um 151 % ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen: Zum einen konnte KfW Capital das Zusagevolumen in den Programmen „ERP-VC-Fondsinvestment“ und „ERP/Zukunftsfonds-Wachstumsfazilität“ weiter wie geplant ausbauen (auf 432 Mio. EUR, davon: ERP-VC-Fondsinvestment: 187 Mio. EUR, ERP/Zukunftsfonds-Wachstumsfazilität: 245 Mio. EUR). Im Vorjahr betrug das entsprechende Zusagevolumen dieser beiden Programme 298 Mio. EUR. Zum anderen sind auch die Zusagen der vom Europäischen Investitionsfonds mit treuhänderischen Mitteln der KfW aus dem Zukunftsfonds durchgeführte GFF/EIF-Wachstumsfazilität deutlich angestiegen: Während im Jahr 2021 hierfür rd. 183 Mio. EUR bereitgestellt wurden, konnten im Jahr 2022 rund 474 Mio. EUR zugesagt werden. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Zukunftsfonds weitere 312 Mio. EUR zugesagt. Außerdem investierte KfW Capital 40 Mio. EUR in den High-Tech Gründerfonds IV. KfW Capital als 100 % Beteiligungstochter der KfW investiert mit Unterstützung des ERP-Sondervermögens und des Zukunftsfonds in europäische VC-Fonds, die ihrerseits mit mindestens dem von KfW Capital bereitgestellten Kapital innovative Technologieunternehmen in Deutschland finanzieren.

4. KfW IPEX-Bank

Bei der KfW IPEX-Bank, die das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verantwortet, und Finanzierungen zur Begleitung deutscher und europäischer Unternehmen auf den globalen Märkten bereitstellt, zeigte sich das Geschäftsvolumen deutlich erholt. Die Neuzusagen von insgesamt rund 18,1 Mrd. EUR lagen klar über dem Wert des Vorjahres (2021: 13,6 Mrd. EUR) und erreichten wieder Vor-Corona-Niveau. Damit hat sie – häufig in konsortialer Zusammenarbeit mit Partnerbanken - wieder einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der deutschen und europäischen Wirtschaft geleistet. In einem weiterhin durch Herausforderungen geprägten Marktumfeld (unvollständige Erholung von der Coronakrise in Kombination mit geopolitischen Verwerfungen) ist hierfür vor allem eine sehr gute Leistung aller Sektorabteilungen verantwortlich. Den höchsten Anteil hatte mit 2,9 Mrd. EUR die Geschäftssparte Industrie und Services (2021: 1,6 Mrd. EUR). Eine immer größere Rolle spielen hier vor allem Finanzierungen für Glasfaserprojekte in Höhe von insgesamt 1,9 Mrd. EUR, die einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der digitalen Infrastruktur leisten. An zweiter Stelle steht die Geschäftssparte Energie und Umwelt mit 2,8 Mrd. EUR Neuzusagen (2021: 2,7 Mrd. EUR). Hierzu zählen vor allem Projekte aus dem Bereich Erneuerbarer Energien wie Windparks und Photovoltaikanlagen, was das Engagement der KfW IPEX-Bank für die Transformation der Wirtschaft sowie den Umwelt- und Klimaschutz unterstreicht.

5. Förderung Entwicklungs- und Schwellenländer

Im Geschäftsfeld KfW Entwicklungsbank stiegen die Zusagen im Vergleich zum Vorjahr (2021: 8,6 Mrd. EUR) signifikant auf rund 11 Mrd. EUR. Knapp die Hälfte waren Bundesmittel (5,4 Mrd. EUR), die andere Hälfte KfW-Mittel (5,6 Mrd. EUR). Trotz anhaltender globaler Krisen bleibt die Förderung der nachhaltigen Transformation der Schwerpunkt der Finanziellen Zusammenarbeit. Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz förderte die KfW Entwicklungsbank mit 7,6 Mrd. EUR. Mit diesen Neuzusagen werden 11 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr an Treibhausgasemissionen eingespart. Hervorzuheben ist die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aufgesetzte PtX-Plattform. Sie bündelt als weltweit erste ihrer Art Förder- und Finanzierungsinstrumente für Investoren, um Anlagen für die Herstellung von grünem Wasserstoff im außereuropäischen Ausland zu fördern. Insgesamt sollen mit diesem Instrument Investitionen in Milliardenhöhe mobilisiert werden. Weitere Initiativen im Bereich der globalen Energiewende/-sicherung umfassten Energiepartnerschaften beispielsweise mit Indien, Indonesien und Südafrika. Für die Ukraine wurden 2022 Neuzusagen in Höhe von 811 Mio. EUR gemacht. In der Kriegssituation wird das Land bei der Aufrechterhaltung seiner staatlichen Aufgaben (zum Beispiel Energie- und Wasserversorgung) und der Versorgung von Binnenflüchtlingen unterstützt.

Die DEG konnte im Geschäftsjahr 2022 unter global sehr herausfordernden Rahmenbedingungen - insbesondere infolge des Kriegs gegen die Ukraine - rund 1,6 Mrd. EUR Darlehens- und Beteiligungsfinanzierungen für Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zusagen (2021: 1,5 Mrd. EUR). Zusätzlich wurden 487 Mio. EUR bei weiteren Kapitalgebern mobilisiert (2021: 507 Mio. EUR). So arrangierte die DEG für ein Finanzinstitut in Kenia ein Darlehen in Höhe von 95 Mio. EUR, der DEG-Anteil der Finanzierung belief sich dabei auf 25 Mio. EUR. Die Mittel sind zum Ausbau des KMU-Geschäfts bestimmt und dienen der besseren Versorgung lokaler Unternehmen mit Krediten. 609 Mio. EUR sagte die DEG im Bereich Umwelt- und Klimaschutz zu.

Regional betrachtet gingen mit 575 Mio. EUR die meisten der neu zugesagten Mittel nach Asien (2021: 499 Mio. EUR). Finanziert werden damit etwa Erneuerbare-Energien-Vorhaben in Usbekistan und Vietnam. An Unternehmen in Afrika und Lateinamerika gingen jeweils rund ein Viertel der neu zugesagten Finanzierungen, gefolgt von Europa und überregionalen Vorhaben. Ihre ukrainischen Kunden beriet und unterstützte die DEG 2022 fortlaufend. So förderte sie über ihre Business Support Services (BSS) etwa humanitäre Hilfsprogramme von Agrar- und Tech-Unternehmen, die vor Ort durchgeführt werden.

6. Finanzmärkte

Das Geschäftsfeld Finanzmärkte der KfW unterstützte mit Investitionen in Green Bonds in Höhe von 415 Mio. EUR den Klima- und Umweltschutz. Förderschwerpunkte waren dabei insbesondere die Themen Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in Europa. Für das Jahr 2023 plant die KfW im Rahmen ihres Green-Bond-Portfolios abermals eine Neuanlage von 480 Mio. EUR.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes nahm die KfW 2022 ein Rekordvolumen von umgerechnet rund 90 Mrd. EUR an den internationalen Kapitalmärkten auf. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Emission von Euro-Anleihen, die einen Anteil von 65% an der gesamten KfW-Kapitalmarktrefinanzierung ausmachten (2021: 55%). Gleichwohl bleibt die KfW mit einem Volumen von umgerechnet rund 17 Mrd. EUR und einem Refinanzierungsanteil von 19% der weltweit zweitgrößte US-Dollar-Emittent in ihrem Marktsegment. Insgesamt wurden 206 Transaktionen in 13 verschiedenen Währungen durchgeführt. 20 „Green Bonds – Made by KfW“-Transaktionen trugen mit 10,6 Mrd. EUR rund 12 % zur Refinanzierung bei. Insgesamt hat die KfW über 55 Mrd. EUR Greenbonds emittiert und ist der zweitgrößte Emittent der Welt.

Außerhalb ihres regulären Fördergeschäfts hat die KfW im Rahmen der Zuweisungsgeschäfte des Bundes zur Sicherstellung der Energieversorgung in Deutschland und Europa Brückenfinanzierungen für Energieversorgungsunternehmen zur Verfügung gestellt. Seit Anfang November kann die KfW zur Refinanzierung dieser Zuweisungsgeschäfte auf Mittel aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zugreifen. Aus den Mitteln des WSF wurden bis Jahresende bereits rund 20 Mrd. EUR in Anspruch genommen. Teile der von der KfW bereitgestellten Brückenfinanzierungen an Energieunternehmen wurden bereits zurückgezahlt oder durch den Bund abgelöst. Zum 31. Dezember 2022 beliefen sich die ausstehenden Nettozusagen an Energieversorgungsunternehmen auf 42,4 Mrd. EUR.

Für das Jahr 2023 wird eine langfristige Mittelaufnahme über die Kapitalmärkte in Höhe von 80 bis 85 Mrd. EUR geplant. Hiervon sollen mindestens 10 Mrd. EUR über die Emission von großvolumigen Green Bonds in unterschiedlichen Währungen aufgenommen werden. Die Diversifizierung nach Produkten und Währungen gewährleistet hierbei Kontinuität und Flexibilität, um bestmögliche Refinanzierungsergebnisse für das Fördergeschäft zu erzielen. Zum 26.01.2023 liegt das Refinanzierungsvolumen bereits bei über 14 Mrd. EUR.

Weiterführende Informationen zu den Förderzahlen der KfW finden sie unter folgenden Links:

www.kfw.de/DigitalePressemappe

www.kfw.de/berichtsportal

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Dr. Charis Pöthig

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