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Pressemitteilung vom 11.04.2022 / KfW, KfW Research

Existenzgründungen 2021 wieder auf Vor-Corona-Niveau

  • Zahl der Existenzgründungen steigt um 13 % auf 607.000
  • Mehr Voll- und Nebenerwerbsgründungen
  • Anteil der Chancengründungen steigt auf 82 %

Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist 2021 wieder gestiegen und hat den Rückgang des ersten Coronajahres wettgemacht, wie eine Vorabauswertung des KfW-Gründungsmonitors zeigt. Mit 607.000 Existenzgründungen haben sich ca. 70.000 Personen mehr selbstständig gemacht als 2020. Das entspricht einem Plus von 13 %. Zunahmen gab es dabei sowohl bei den Vollerwerbs- (+35.000 bzw. 18 % auf 236.000) als auch bei den Nebenerwerbsgründungen (+35.000 bzw. 10 % auf 371.000). Die Gründungsquote ist auf 119 Gründungen je 10.000 Menschen im Alter von 18–64 Jahren gestiegen (2020: 104).

„Die Corona-Pandemie hatte 2020 massive Auswirkungen auf die Gründungstätigkeit in Deutschland. Es wurden sowohl deutlich weniger Gründungen realisiert als auch viel seltener Gründungen geplant. Weil allerdings viele ihre Pläne coronabedingt nur auf Eis gelegt hatten und im vergangenen Jahr dann doch umgesetzt haben, konnte das Gründungsgeschehen 2021 den Corona-Knick hinter sich lassen. 607.000 Menschen haben den Sprung in die Selbständigkeit gewagt – etwa so viele wie 2019, vor Pandemieausbruch“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

Seit Ausbruch der Krise werden Gründungen in besonders starkem Maße von Personen mit ausgeprägtem Vertrauen in ihr Gründungsprojekt realisiert. Das belegt der hohe Anteil so genannter Chancengründungen, bei denen also eine Geschäftsgelegenheit wahrgenommen wurde. Dieser legte 2021 gegenüber dem Vorjahr um zwei weitere Prozentpunkte auf 82% zu. Der Anteil von Notgründungen, also aus Mangel an besseren Erwerbsalternativen, bleibt dagegen sehr gering und liegt mit 15 % auf einem Tiefpunkt. Die starke Inanspruchnahme von Kurzarbeit dürfte dazu beigetragen haben, dass nicht mehr Menschen aus der Not heraus eine selbständige Tätigkeit aufnahmen.

Eine schlechte Nachricht für den von Nachfolgesorgen geplagten Mittelstand ist, dass der weit überwiegende Anteil der Gründer sich mit einem neuen Unternehmen selbständig macht und Gründungen durch eine Unternehmensübernahme nur eine geringe Rolle spielen: Neugründungen kommen 2021 auf den Rekordwert von 85 %. Der Anteil von Sologründungen stieg mit 81 %, knapp über den langjährigen Durchschnitt.

Der neue KfW-Gründungsmonitor erscheint voraussichtlich im Juni 2022. Die aktuelle Vorabauswertung ist abrufbar unter www.kfw.de/kompakt.

Zum Datenhintergrund:

Der KfW-Gründungsmonitor ist eine repräsentative, seit dem Jahr 2000 jährlich durchgeführte, telefonische Bevölkerungsbefragung zum Gründungsgeschehen in Deutschland. Er basiert auf Angaben von 50.000 zufällig ausgewählten, in Deutschland ansässigen Personen. Gründer werden dabei breit erfasst: Ob im Voll- oder Nebenerwerb, ob Freiberufler oder Gewerbetreibender, ob Neugründung oder Übernahme. Der KfW-Gründungsmonitor liefert damit ein umfassendes Bild der Gründungstätigkeit in Deutschland. Detail gibt es unter www.kfw.de/gruendungsmonitor

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