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KfW Research – Dossier

Konjunktur

Wirtschaft­liches Wachstum verläuft nicht gleichmäßig, sondern in Zyklen: Phasen konjunk­tureller Unter- und Überaus­lastung der gesamt­wirtschaft­lichen Kapazitäten wechseln sich ab. Der Analyse solcher Zyklen und der Prognose konjunk­tureller Wende­punkte kommt eine wichtige Bedeutung zu. Denn die Konjunktur setzt den wirtschaft­lichen Rahmen, in dem private Haushalte, Unternehmen und Staat ihre Entscheidungen etwa im Hinblick auf ihren Konsum oder ihre Investitionen treffen. Auch Geld- und Fiskal­politik sollten je nach Phase im Konjunk­turzyklus unterschiedlich ausgerichtet sein. KfW Research analy­siert die Konjunktur in Deutschland und der Eurozone und veröffentlicht vierteljährlich eigene Prognosen zum realen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts.

Medienbeiträge und Kommentare Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW

29.09.2023 │ Arbeitsmarkt in Deutschland – September 2023

Meeting KfW Research
„Die deutsche Wirtschaft plagt sich nunmehr seit drei Quartalen mit einer unangenehmen Kombination aus zu hoher Inflation und schwacher Wirtschaftsaktivität. Der Flaute zum Trotz ist die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahr weiter gestiegen. Außer in der Land- und Forstwirtschaft haben Arbeitgeber in allen Wirtschaftsbereichen die Beschäftigung seit letztem Jahr erhöht, selbst in der krisengebeutelten Bauwirtschaft. Das ist eine Reaktion auf das zunehmend knapper werdende Angebot an Arbeitskräften. Die demografische Entwicklung hat das Fachkräfteangebot weiter ausgedünnt. Die Zahl der Menschen im Haupterwerbsalter wird sich im Jahr 2023 ohne Zuwanderung um etwa 630.000 verringern. Gleichzeitig wird die Zahl der Menschen, die das Rentenalter erreichen, um mehr als 350.000 steigen. 2024 wird sich diese Entwicklung leicht verstärkt fortsetzen. Sollen die deutsche Wirtschaft in den nächsten Jahren wieder voll zu Kräften kommen, der Wohlstand gesichert und die klimaneutrale und digitale Transformation erfolgreich vorangebracht werden, bedarf es einer noch entschlosseneren Eindämmung des Fachkräftemangels. Mehr qualifizierte Zuwanderung ist wichtig, aber es braucht weit mehr. Im Wettbewerb um Fachkräfte auf Arbeitszeitverkürzungen zu setzen, wäre gesamtwirtschaftlich ein Irrweg. Deutschland braucht im Gegenteil eine stärkere Erwerbsbeteiligung und höhere Steigerungen der Arbeitsproduktivität. Ohne eine höhere Erwerbsbeteiligung ginge die Zahl der Erwerbstätigen bereits deutlich zurück.“

29.09.2023 │ Inflationsentwicklung in der Eurozone – September 2023

„Der Rückgang der Inflationsrate geht zum Herbstbeginn wieder schneller vonstatten. Das dürfte sich im Oktober fortsetzten und die Gesamtteuerung in die Nähe von 3 % drücken. Die niedrig hängenden Früchte aus der Entspannung an den Energiemärkten sind dann aber geerntet. Gelungen ist die Rückführung der Verbraucherpreisinflation erst, wenn auch der heimische Preisdruck nachhaltig abgesunken ist. Eine zu frühe Lockerung der Geldpolitik wäre kontraproduktiv und würde das Risiko einer zweite Inflationswelle erhöhen. Meine Erwartung ist daher, dass die EZB die Leitzinsen längere Zeit auf dem erreichten Niveau belässt.“
Bisherige Kommentare von Dr. Fritzi Köhler-Geib

Konjunktur

KfW-Konjunkturkompass

25. August 2023

Viel Gegenwind, aber auch Aussicht auf konsumgetriebene Erholung

Nach einer geringfügigen Schrumpfung in der ersten Jahreshälfte ist die Konjunkturlage auch im Sommer nur flau, der Bau und die Industrie haben mit einer schwachen Nachfrage zu kämpfen. Ein hoher Auftragsbestand dürfte die Produktion aber weiterhin stabilisieren und deutliche Lohnsteigerungen bei gleichzeitig nachlassendem Inflationsdruck den Konsum beleben. Nach einer Stagnation im laufenden Sommerquartal rechnet KfW Research daher mit einem langsam anziehenden Wachstum am Jahresende und im Laufe von 2024. Während die deutsche Wirtschaft im Gesamtjahr 2023 noch leicht schrumpfen dürfte (-0,4 %), prognostizieren wir für 2024 eine Wachstumsrate von 0,8 %. Die Inflation wird voraussichtlich von 6,3 % (2023) auf 2,5 % (2024) zurückgehen. Für den Euroraum ist mit einer ähnlichen Inflationsentwicklung zu rechnen. Das Wachstum wird 2023 mit voraussichtlich 0,7 % höher als in Deutschland ausfallen, gefolgt von 1,0 % 2024.

Aktueller KfW-Konjunkturkompass

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer

Mittelständische Unternehmen sind entscheidend für Wachstum und Wohlstand einer Volkswirtschaft. KfW Research analysiert mit seinen einzigartigen Umfragen, Studien und Statistiken die Bedürfnisse der mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Die Indikatorfamilie KfW-ifo-Mittelstandsbarometer basiert auf einer größenklassenbezogenen Auswertung der ifo Konjunkturumfragen, aus denen unter anderem der bekannte ifo Geschäftsklimaindex berechnet wird. Dabei werden monatlich rund 9.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen (ohne Kreditgewerbe, Versicherungen und Staat) zu ihrer wirtschaftlichen Situation befragt, darunter rund 8.000 Mittelständler.


19. September 2023

Geschäftsklima: Durststrecke wird immer länger

Die bereits schlechte Stimmung unter den Mittelständlern verschlechtert sich weiter: Ihr Geschäftsklima sinkt zum vierten Mal in Folge und fällt im August auf den niedrigsten Stand seit den akuten Energiesorgen im Oktober letzten Jahres. Wie schon im Vormonat geben die Geschäftslageurteile stärker nach als die Geschäftserwartungen. In den Großunternehmen trübt die Stimmung allerdings noch deutlicher ein als im Mittelstand. Alles in allem wird sich die deutsche Wirtschaft wohl lediglich in Trippelschritten aus dem breiten Konjunkturtal herausarbeiten können.

Aktuelles KfW-ifo-Mittelstandsbarometer
Grunddatensatz zum aktuellen KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer

Globale Konjunktur

KfW-Konjunkturausblick 2023/2024

8. März 2023

Ergänzend zum KfW-Konjunkturkompass bietet dieser Foliensatz einen Überblick über die globalen Konjunktur­treiber und -prognosen für 2023/2024: Die Weltwirtschaft erbt 2023 die Belastungs­faktoren des Vorjahres, in den USA belastet die Zinswende den Ausblick und aus China kommt nur ein Zwischenspurt mit begrenzter Zugkraft für die Weltwirtschaft. In Europa lässt die Belastung durch die Energiekrise zwar nach, aber die Bremswirkung der Geldpolitik nimmt zu. Unterm Strich kommen Deutschland und der Euroraum konjunkturell wohl mit einem blauen Auge davon. Die deutsche Wirtschafts­leistung dürfte 2023 in etwa stagnieren und 2024 wieder moderat wachsen.

Konjunkturausblick 2023/2024

Kontakt

KfW Research, KfW Bankengruppe, Palmengartenstr. 5-9, 60325 Frankfurt,

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