Eisdiele Coccola
Gründen

Gründen

Eiskreationen von Coccola

Nur frische Zutaten – das ist die Philosophie von Eissalon-Inhaber Jochen Jung. Als Eis- und Schokomacher verwöhnt er seine Kunden mit selbst hergestellten Kreationen. Die KfW hat die Gründung von Coccola in Heppenheim gefördert.

Der Gründer
Jochen Jung probiert sein eigenes Eis vor seiner Eisdiele Coccola

Jochen Jung hat zusammen mit seiner Lebensgefährtin den Eissalon Coccola gegründet. Alia Begisheva hat seine Geschichte aufgeschrieben.

„Wenn mir 2010 jemand gesagt hätte, dass ich mit Eis solche Umsätze machen werde, dass ich im Winter gar nicht arbeiten muss, hätte ich ihn zum Arzt geschickt. Damals beschloss ich, mich selbstständig zu machen – mit einem Eissalon, in dem ich Eis aus eigener Herstellung verkaufe. Ich wohnte damals schon in Heppenheim und als der Laden in der Heppenheimer Altstadt frei wurde, habe ich zugeschlagen. Zwar habe ich in den Jahren zuvor Seniorenheime geleitet, dennoch war Gastronomie mir nicht ganz fremd: Ich habe Hotelwirtschaft studiert und auch in Hotels gearbeitet. Es war aber gar nicht so einfach, jemanden zu finden, der mir das Herstellen von Eis beibringt. Die meisten arbeiten mit künstlichen Fertigprodukten – genau das wollte ich vermeiden. Schließlich bin ich auf den Konditormeister Uwe Koch aus dem nordrhein-westfälischen Werl gestoßen, der sich auf Eis spezialisiert hat, und habe bei ihm eine Ausbildung absolviert. Als wir schließlich den Laden eröffnet haben, stand Uwe Koch neben mir: Seine Unterstützung war mir vor allem am ersten Tag wichtig.

Erfrischer

Von der Idee bis zum fertigen Eis. Jochen Jung erzählt, warum seine Sorten die Kunden begeistern (KfW Bankengruppe/Thomas Schuch).

Meine Lebensgefährtin Constance Beier machte von Anfang an mit – wir arbeiten immer noch erfolgreich zusammen und haben heute 51 Mitarbeiter. Fünf davon sind festangestellt. Constance experimentiert gern mit exotischen Zutaten: Vor kurzem hat sie ein Ziegenmilch-Heu-Eis kreiert. Insgesamt haben wir in den fünf Jahren knapp 300 Sorten Eis entworfen. Das Sortiment wechselt permanent: Jede Woche haben wir etwas Neues im Schaufenster. Die Klassiker sind immer dabei: Meine Lieblingssorte ist nach wie vor das Schokoladeneis.

Ich bin viel unterwegs in der Region mit meinem pistaziengrünen Ape und werde auch zu Firmenevents und Dorffesten eingeladen. In den Sommerferien kamen Kinder aus dem schulischen Hort hierher und haben mit uns zusammen Eis gemacht.

Alle haben mich am Anfang belächelt – umso mutiger finde ich es von meiner Hausbank und der KfW, dass sie uns mit einem Gründerkredit unterstützte. Das Geld haben wir in zwei weitere Filialen investiert: 2012 eröffneten wir einen zweiten Laden in Darmstadt und einen dritten 2015 in Bensheim.

Die KfW fördert

Der Eissalon Coccola wurde mit Mitteln des Programms ERP-Gründerkredit – StartGeld (067) finanziert. Die KfW-Förderung mit dem "ERP-Gründerkredit - StartGeld" wird ermöglicht durch eine Garantie der Europäischen Union (EU).

Mehr erfahren

In Darmstadt gilt Coccola als richtiger Geheimtipp, Kunden stehen bei uns sogar Schlange. Und auch nach Heppenheim kommen Leute aus Kassel und Köln, um unser Eis zu probieren – alles Menschen, denen die Essenqualität wichtig ist. Wir nehmen nur frische Zutaten und kaufen selbst auf Wochenmärkten ein. Wenn das eine oder andere Kind das blaue Schlumpfeis bei uns vermisst, dann sage ich: 'Heute gab es keine frischen Schlümpfe auf dem Markt.' Allergiker sind bei uns auch willkommen: Da wir alles selbst herstellen, können wir genau sagen, welches Eis sie essen können. Unser Eis ist nicht teurer – es kostet nur mehr Zeit, es herzustellen.

Ich denke, dass meine Lebenserfahrung mir bei dem Schritt in die Selbständigkeit geholfen hat. Mit 25 hätte ich das hier sicherlich nicht geschafft. Demnächst wollen wir unsere Produktion vergrößern. Eine passende Location haben wir vielleicht schon gefunden.”

Auf KfW Stories veröffentlicht am: Donnerstag, 23. März 2017

Aktualisiert am: Dienstag, 27. Februar 2018