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50 Tipps zum Klimaschutz – Teil 1

50 Tipps zum Klimaschutz – Teil 1

kaufen & verbrauchen

Der Klimawandel betrifft uns alle. Jeder kann seinen Beitrag leisten, um die Klimakrise einzudämmen. In unserem Ratgeber finden Sie 50 Tipps aus unterschiedlichen Lebensbereichen, die Ihnen dabei helfen, verantwortungsvoll zu handeln. Lassen Sie sich von unseren Vorschlägen in den vier Kategorien „kaufen & verbrauchen“, „fahren & fliegen“, „wohnen & leben“ und „arbeiten & verdienen“ inspirieren. Hier kommt Teil 1 des KfW Stories Klimaschutz-Ratgebers: die Tipps zu „kaufen & verbrauchen“.

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Weniger Fleisch essen, regionale Produkte kaufen und Plastikverpackungen vermeiden – so schützen Sie das Klima.

1. Viel Effekt mit weniger Fleisch

Die Nutzviehhaltung ist laut einer Berechnung des Worldwatch Instituts für 51 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich – mehr als alle Autos, Flugzeuge und Kraſtwerke zusammen. Für den Anbau von Soja, das als Futter dient, sowie für die Weideflächen wird der CO₂-Speicher Regenwald abgeholzt. Zudem stoßen Rinder große Mengen Methan aus, das einen stärkeren Effekt hat als CO₂. Ohne eine Verringerung des Fleischkonsums ist also das Klima nicht zu retten. Als gesund gelten ohnehin nur 300 bis 600 Gramm pro Woche. Der Durchschnittsdeutsche isst derzeit mehr als 1,1 Kilo.

2. Anders schenken

Es steht ein Geburtstag an? Schenken Sie Zeit oder werden Sie selbst kreativ. Ein Durchschnittseuropäer besitzt schon etwa 10.000 Dinge. Das reicht!

3. Butter vom Brot

Tierische Nahrungsmittel haben keine gute Klimabilanz. Neben der Produktion von Rindfleisch verursacht die Herstellung von Milcherzeugnissen die meisten Treibhausgasemissionen. Dabei gilt: Je höher der Fettanteil, desto mehr Milch und damit Kühe sind notwendig. Während in einem Kilo Butter 24 Kilo CO₂ stecken, sind es bei der Margarine nur etwa 1,4 Kilo.

4. Hüllenlos einkaufen

Denken Sie jeden Einkauf vom Ende her. Achten Sie also auf den Müll, den Sie hinterlassen! Jede Verpackung – ob Plastik, Pappe, Tetra Pak oder Glas – bedeutet einen Energieeinsatz. Mehrwegtaschen, Nachfüllpackungen oder mitgebrachte Gefäße und Papiertüten sind tragbare Alternativen.

5. Shoppen fahren oder liefern lassen?

Würde ein Produkt, das Sie im Netz bestellt haben, als Standardbestellung in einem ideal ausgelasteten Lieferwagen geradewegs zu Ihnen gebracht, direkt angenommen und nicht als Reklamation zurückgeschickt werden, hätte Online-Shopping eine vertretbare CO₂-Bilanz. Dies ist aber ein realitätsfremdes Szenario. Am besten fahren Sie mit dem ÖPNV in die Stadt oder stärken mit einem persönlichen Einkauf den Einzelhandel im eigenen Viertel.

6. Saisonal, regional, biologisch!

Nicht jedes Gemüse hat die gleiche Klimabilanz. Ein Rechenbeispiel für Tomaten: Ein Kilo, das biologisch erzeugt, regional gepflanzt, saisonal geerntet und per Lkw transportiert wird, setzt 35 Gramm CO₂ frei – ein konventionell produziertes Kilo aus dem Gewächshaus, das im Kühlhaus gelagert wird, um danach auf den Lkw zu kommen, 9.315 Gramm.

7. Altes wertschätzen

Muss die Ware immer nagelneu sein, oder tun es auch Secondhand-Kleider und Antiquitäten? Alte Geräte können auch mit neuen Teilen aufgewertet oder repariert werden!

8. Kollektiver Konsum

Büchereien, Wohn- und Fahrgemeinschaſten sind die Klassiker des Teilens. Mit dem Web 2.0 und der Verbreitung von Smartphones konnte eine riesige Sharing Economy entstehen. Quintessenz: Fast alles ist teilbar! Schauen Sie doch mal bei nebenan.de (unter anderem Werkzeuge), foodsharing.de (Lebensmittel) oder campspace.com (Zelten in Gärten) vorbei.

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Wer auf Supermarktwasser in Plastikflaschen verzichtet und auf Leitungswasser umsteigt, schützt das Klima beim Trinken.

9. Wasser aus der Leitung

Seit Jahren steigt in Deutschland der Verkauf von alkoholfreien Getränken, die in dünnwandigen Einwegplastikflaschen (zu erkennen am DPG-Symbol bei 25 Cent Pfand) angeboten werden. Ein Trend, der das Klima belastet. 1,35 Millionen Tonnen CO₂ könnten jährlich mit wiederbefüllbaren Flaschen eingespart werden. Der klimaschonende Effekt ist noch größer, wenn man ganz auf Supermarktwasser verzichtet und auf Leitungswasser umsteigt.

10. Fertigprodukte meiden

Essen Sie mehr unverarbeitete Lebensmittel anstelle von Fertigprodukten. Damit tun Sie nicht nur Ihrem Körper einen Gefallen. Sie sparen auch die Energie, die sonst für die industrielle Herstellung, den Transport und die Verpackung eingesetzt wird.

11. Energiearme Geräte

Achten Sie bei Neuanschaffungen darauf, dass die Geräte energiearm arbeiten. Um das Energielabel für den Verbraucher übersichtlicher zu gestalten, beschloss das EU-Parlament die Rückkehr zu den ursprünglichen Effizienzklassen A bis G. Die Klassen A+, A++ und A+++ verschwinden. Als Erstes ändert sich ab 2021 die Kennzeichnung für Waschmaschinen, Kühlschränke, Geschirrspüler, Leuchten, TV- und Hi-Fi-Geräte.

12. Abschied von fast Fashion

Vor allem wegen der billigen erdölbasierten Kunstfaser Polyester hat die Textilproduktion extrem zugenommen. Jeder Deutsche kauft im Schnitt 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr – und trägt sie nur halb so lange wie noch vor 15 Jahren. Dabei verbraucht die Produktion viel Wasser und die Textilveredelung und der Transport große Mengen Energie. Warum also nicht Kleidung einfach länger tragen? Dehnt man die Nutzung von einem auf zwei Jahre aus, reduziert man seine CO₂-Emissionen in puncto Kleidung um jährlich 24 Prozent.

13. Verschwendung stoppen

1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr nicht auf dem Teller, sondern im Müll – das ist etwa ein Drittel der weltweit hergestellten Nahrung. CO₂-Emissionen von 4,4 Milliarden Tonnen sind so „umsonst“ in die Atmosphäre geblasen worden. 240 Milliarden Bäume wären nötig, um diese Menge CO₂ zu kompensieren. Kaufen Sie also nur das ein, was Sie wirklich zu essen planen.

14. Naturmaterial statt Plastik

Achten Sie bei allen Einkäufen auf das Material. Es gibt inzwischen viele – auch von der KfW geförderte – Herstellungsprozesse, in denen Naturstoffe eingesetzt werden, beispielsweise für Verpackungen oder Einweggeschirr. Im Gegensatz zu Plastikprodukten, die Erdöl und giftige Beimischungen enthalten, werden diese Produkte nicht zu Sondermüll, sondern können am Ende ihrer Nutzung wieder als Nährstoff in den Kreislauf zurückgegeben werden.

15. Kein Palmöl

Billiges Palmöl steckt inzwischen in sehr vielen Lebensmitteln. Oſt werden für die Palmenplantagen Regenwälder gerodet – mit entsprechenden Auswirkungen aufs Weltklima. Schauen Sie vor jedem Kauf aufs Etikett mit den Zutaten.

Auf KfW Stories veröffentlicht am 6. Oktober 2020