Vielfältig aufgestellte Belegschaften bereichern jedes Unternehmen, sie arbeiten nachhaltiger und erfolgreicher. Das belegen mehrere Studien. Im Interview berichtet Robert Szwedo, Bereichsleiter Human Resources der KfW, wie Vielfalt in der KfW gelebt wird und warum die Bank die Charta der Vielfalt unterzeichnet hat.
Zur Person
Robert Szwedo kam 2016 zur KfW als Leiter des Bereichs Human Resources. Vor seinem Wechsel zur KfW war er Konzernpersonalleiter der AXA.
Welchen Stellenwert nimmt Vielfalt in der KfW ein?
ROBERT SZWEDO: Für die KfW sind Vielfalt und Chancengleichheit eine Selbstverständlichkeit. Als eine der führenden Förderbanken der Welt ist es unser Anspruch, mit einem guten Beispiel voranzugehen, indem wir Flagge für Vielfalt zeigen und damit ein klares politisches Zeichen für Respekt, Wertschätzung und Integrität setzen – unabhängig von Nationalität, Alter oder sexueller Orientierung, um nur einige Dimensionen zu nennen. Diese Grundsätze sind ein fester Bestandteil in unserem Unternehmensleitbild. Letztes Jahr haben wir die Charta der Vielfalt unterzeichnet und bekennen uns damit öffentlich zu einer gelebten Vielfalt im Unternehmen. Mit einer Unterschrift allein ist es aber nicht getan. Ziel ist es, alle Dimensionen der Vielfalt noch fester in der Unternehmenskultur zu verankern.
Wo ist Vielfalt in der KfW bereits sichtbar, und wie wird sie gefördert?
Dass wir auf einem guten Weg sind, zeigt unsere Mitarbeiterbefragung aus dem Jahr 2019, in der 85 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugestimmt haben, dass eine Gleichbehandlung aller Beschäftigten im Alltag gelebt wird. Sichtbar wird Vielfalt beispielsweise durch die 50 verschiedenen Nationalitäten, die in der KfW vertreten sind, ebenso wie Netzwerke, die sich unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebildet haben, zum Beispiel unser Rainbow-Netzwerk.
Chancengleichheit für Männer und Frauen ist nach wie vor ein großes Thema. Wie steht es mit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bei der KfW?
Wir fördern und leben den Vereinbarkeitsgedanken sehr stark. Dadurch können individuelle Rollen- und Lebensmodelle bestmöglich miteinander verbunden werden. Wir bieten unseren Beschäftigten beispielsweise Kitaplätze, Kindernotbetreuung, Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen und eine hohe Flexibilität der Arbeitszeit. In unserem Gleichstellungsplan wurden nicht nur ambitionierte Ziele für Frauen in Führungspositionen gesetzt, sondern ebenso der weitere Ausbau von Vereinbarkeitsangeboten für Frauen wie Männer gleichermaßen verankert. Eine Austauschplattform, insbesondere für Männer, bietet beispielsweise unser Väternetzwerk, das letztes Jahr gegründet wurde.
Und wie steht es um die gesetzlich verankerte Schwerbehindertenquote für Unternehmen in der KfW?
Für den Stellenwert der Inklusion ist die Schwerbehindertenquote, die bei der KfW 5,7 Prozent beträgt, ein guter Indikator. Doch Inklusion ist für uns mehr als eine Quote. Eine Maßnahme ist beispielsweise die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Recruiting und Schwerbehindertenvertretung. Außerdem haben wir seit vielen Jahren eine enge, vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit unserer Personalvertretung, der Gleichstellungsbeauftragten und der Schwerbehindertenvertretung. Das stellt eine wichtige Basis dar.
Welchen Mehrwert bringen für Sie eine vielfältige Unternehmenskultur und ein divers aufgestelltes Team?
Ich persönlich schätze die Zusammenarbeit in diversen Teams sehr, denn durch verschiedene Sichtweisen und Kompetenzen können bessere Problemlösungen gefunden und Ergebnisse umgesetzt werden. Aus diesem Grund lege ich auch bei der Aufstellung meines eigenen Teams viel Wert auf Diversität. Beispielsweise arbeitet in meinem Bereich die jüngste Teamleiterin der KfW. Um Kreativität und Innovationskraft zu steigern und so ein zukunftsfähigesArbeitsumfeld zu gestalten, brauchen wir vielfältige Denkweisen, Kompetenzen und Talente. Wenn wir Intoleranz und Diskriminierung entgegenwirken, führt das zudem zu einem verbesserten Arbeitsklima.
Was läuft in divers aufgestellten Teams denn anders?
Der entscheidende Faktor dabei ist die respektvolle Zusammenarbeit, die nur gelingen kann, wenn eine offene und vorurteilsfreie Unternehmenskultur existiert. In der KfW achten wir auf einen wertschätzenden Umgang miteinander. Das ist die Basis, und dies zahlt nicht zuletzt auch in hohem Maße auf unsere Arbeitgeberattraktivität ein – ein wichtiger Faktor, um auch in Zukunft die besten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu halten sowie neue Talente zu gewinnen.
Am 26. Mai ist der 8. Deutsche Diversity-Tag. In welcher Form nimmt die KfW daran teil, und welchen Einfluss hat dabei die Corona-Pandemie?
Durch das Coronavirus hat sich der Arbeitsalltag für uns alle verändert. Meetings werden in Form von Telefon- oder Videokonferenzen abgehalten, Homeoffice sowie der Ausfall von Veranstaltungen reduzieren den persönlichen Kontakt zusätzlich. Das führt dazu, dass Austausch und Kommunikation nun in erster Linie über digitale Kanäle stattfinden. Für den 8. Deutschen Diversity-Tag hatten wir unter dem Motto „Vielfalt entdecken“ zahlreiche Mitmachaktionen und persönliche Begegnungsorte an unseren drei Standorten Frankfurt, Berlin und Bonn geplant. Hier war nun Umdenken gefragt, um neue, digitale Austauschplattformen sowie Kommunikationswege zu finden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotzdem aktiv einzubinden. Das gelingt uns innerhalb der KfW nun mit Online-Workshops, Newslettern, Videointerviews und einer regelmäßigen Artikelreihe im Intranet. Stück für Stück entdecken wir dabei in den kommenden Monaten die sechs Dimensionen der Vielfalt als einzelne Puzzleteile, die wir bis zum Ende des Jahres zu einem vollständigen Puzzle zusammensetzen werden. Diesen Prozess können Sie auch auf unserem Instagram-Karriere-Account kfw.karriere verfolgen.
Auf KfW Stories veröffentlicht am 20. Mai 2020.
Datenschutzgrundsätze
Wenn Sie auf eines der Icons der hier aufgeführten klicken, werden Ihre persönlichen Daten an das ausgewählte Netzwerk übertragen.
Datenschutzhinweise