Klimafreundliches Craft-Beer dank zweier Berliner Gründerinnen

Wie lässt sich die CO2-Bilanz eines Unter­nehmens schnell und unkompliziert ermitteln? Das fragte sich Anna Alex, nachdem sie Outfittery, einen Online­shopping-Dienst­leister für Mode, am Markt etabliert hatte. Die Gründerin war damals der Initiative „Leaders for Climate Action“ beigetreten. Dadurch hatte sie sich ver­pflichtet, den CO2-Fußabdruck ihrer Firma, also den Gesamt­betrag von Kohlenstoff­dioxid-Emissionen, zu kennen.

Doch das erwies sich als über­raschend schwierig. „Ich musste fest­stellen, dass es nicht einfach war, den Fuß­abdruck meines Unter­nehmens zu ver­stehen, geschweige denn zu reduzieren“, sagt Anna Alex. Sie hatte erwartet, dass es Tools geben würde, die die CO2-Emissionen schnell und unkompliziert errechnen und bei der Erstellung eines Klimaschutz­plans helfen würden. Doch obwohl Nach­haltigkeit für Unter­nehmen immer wichtiger wird, gab es einen solchen Service nicht. Anna Alex wollte das ändern – und wurde so zur Klima­retterin.

Gründung für ein besseres Klima

Sie entschloss sich, ein neues Unter­nehmen zu gründen, und holte sich als Mitstreiter einen weiteren erfolgreichen Jung-Gründer mit ins Boot: Benedikt Franke, der schon die Firma Helpling, eine Online-Vermittlungs­plattform für Reinigungs­kräfte, an den Start gebracht hatte. Gemeinsam gründeten sie die Planetly GmbH. Beide wollten etwas Sinn­volles mit Nutzen für die Gesell­schaft tun.

Durch konkrete Ideen liefern sie Lösungen auf dem Weg zur Klima­rettung. „Wir stehen vor einer der größten Heraus­forderungen der Wirtschaft, der Nachhaltigkeits­transformation“, ist sich Anna Alex sicher. Dies werde ändern, wie künftig Produkte produziert, Liefer­ketten organisiert und Mit­arbeitende ein­gestellt würden. Das macht die Gründung nach­haltiger Unter­nehmen besonders interessant. Mit Planetly helfen Anna Alex und ihr Geschäfts­partner anderen Unter­nehmen dabei, ihre CO2-Emissionen zu messen, zu reduzieren und aus­zugleichen.

Nachhaltige Unternehmen tun sich leichter

Das Unternehmensziel stand fest. Dann ging es um die Finanzierung. „Es gibt gute Förder­programme auf dem Markt“, sagt Gründerin Anna Alex. Für Planetly konnten sie und Benedikt Franke, beide gut vernetzt, sowohl Geld von privaten Investoren als auch Förder­mittel einsammeln.

„Ich glaube, nachhaltige Unter­nehmen haben es leichter am Markt“, sagt die Planetly-Gründerin. „Diesen Unter­nehmen fällt es nicht schwer, die besten Talente für sich zu gewinnen, die Kunden für sich zu begeistern und auch Geld ein­zusammeln – sei es am Kapital­markt, von Investoren oder bei Banken.“ Was Planetly zu bieten hat, kommt gut an. Unter den Kunden gibt es viele bekannte Unter­nehmen – neuere und ältere wie Soundcloud und HelloFresh oder Kärcher und Kienbaum.

Planetly berechnet den CO2-Fußabdruck einer Firma, indem zunächst Daten über die Produktion, die Gebäude, die Beleg­schaft sowie die Liefer­ketten erhoben werden. Auf Basis der Analyse können Unter­nehmen in der Software die Emissions-Hotspots erkennen und damit beginnen, den Fuß­abdruck in diesen Bereichen zu reduzieren. Auch bei der mittel- bis lang­fristigen Strategie­entwicklung steht Planetly beratend zur Seite.

Eine sinnvolle Aufgabe, die die Unter­nehmerin zufrieden macht. „Gründen macht glücklich“, sagt sie lachend.

Der Weg zur klimaneutralen Brauerei

Die Brauerei BRLO GmbH aus Berlin war eines der ersten Unter­nehmen, das den Service von Planetly in Anspruch nahm. „Wir haben schon immer versucht, so nach­haltig wie möglich zu agieren, und beispiels­weise regionale Roh­stoffe gekauft“, sagt Katharina Kurz, Mit­gründerin von BRLO. „Mit Planetly wollten wir den nächsten Schritt gehen und klima­neutral werden.“

Für die Unternehmerin und ihre Geschäfts­partner waren die Bezüge zu Themen wie Nach­haltigkeit und Klima­schutz in der Brauerei von Anfang an präsent. „Wir machen ein pures, land­wirtschaftliches Produkt. Daher war es uns immer wichtig, verantwortungs­voll mit Ressourcen umzugehen, aber auch verantwortungs­voll gegen­über unseren Mit­arbeitern, gegenüber unserer Community zu sein“, sagt Katharina Kurz.

Sie ist der Meinung, dass noch viele Unternehmen nachziehen werden und nachziehen müssen: „Wir stehen alle in der gesellschaftlichen Verantwortung, alle Unternehmen miteinander. Und jeder muss diesen Schritt früher oder später gehen. Wir haben gesagt, wir fangen so früh wie möglich damit an, und hatten immer das Motto: ’Save the planet, it’s the only one with beer.’ Klar, da mussten wir natürlich den Worten Taten folgen lassen.“

Doch zuerst mussten sie und ihre Partner sich um Kapital bemühen. Denn zu Anfang verfügte BRLO über keine eigene Produktionsstätte. „Wir haben uns bei anderen Brauereien eingemietet und dort unser Bier produziert”, erzählt Katharina Kurz. “Dann ging es darum, eine eigene Brauerei auf­zubauen und langfristig aus­zubauen.“ In der heraus­fordernden Zeit der Corona-Krise unter­stützte die KfW das Unter­nehmen.

Mittlerweile ist BRLO eine bekannte Biermarke - und tut alles dafür das Unter­nehmen klima­neutral auf­zustellen. Genau wie Planetly-Chefin Anna Alex würde auch Katharina Kurz immer wieder ihr eigenes Unter­nehmen gründen. Wenn sie darüber spricht, gerät sie ins Schwärmen: „Das ist eine tolle Reise. Natürlich gab es auch Heraus­forderungen. Aber ich habe eine Vision und würde immer wieder gründen.“

Dieser Beitrag wurde am 7. Juni 2022 veröffentlicht.

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