Portrait von Matthias Johannes Bauer

    Grüne Gründung: (No-) Gos in der Kommunikation

    Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer, Professor für Kommunikations­management an der IST-Hochschule für Management, erklärt: Grüne Marketing­kommunikation – so geht‘s

    1. Erfolgsfaktoren grüner Marketingkommunikation

    Nachhaltige Kommunikation sollte authentisch, transparent und ehrlich sein. Grüne Unter­nehmen werden durch die Öffentlichkeit besonders kritisch geprüft. Eine detaillierte Beweis­führung ist also wichtig, um zu zeigen, was das gegründete Unternehmen in Sachen Nach­haltigkeit leistet.

    2. Realistisch bleiben

    Unternehmen lassen sich in drei Stufen der Nach­haltigkeit einteilen, die aufeinander aufbauen:

    1. Nur einzelne Aspekte in meinem Unternehmen sind nachhaltig,
    2. Das Unternehmen verfolgt eine nachhaltige Strategie
    3. Das Unternehmen agiert komplett nachhaltig.

    Perfektion ist hier fehl am Platz. Die Nach­haltigkeit des eigenen Unternehmens sollte man realistisch einschätzen und das kommunizieren, was man bereits zum Klima­schutz beiträgt. Es ist in Ordnung, wenn das eigene Unternehmen noch nicht zu 100 % nachhaltig agiert, sondern sich auf dem Weg dahin befindet. Entscheidend ist hier Ehrlich­keit: Was machen wir bereits und was noch nicht?

    3. Stolpersteine vermeiden

    Was ein grünes Unternehmen über die eigene Nach­haltigkeit kommuniziert, muss zu 100 % stimmen. Sonst läuft es Gefahr, des Greenwashings bezichtigt zu werden. Das bedeutet, dass das Geschäfts­modell im Kern nicht nachhaltig ist, sondern ihm nur ein grüner Anstrich verpasst wurde. Kleinig­keiten können dabei schon zum Problem werden.

    4. Krisen managen

    Ein Fauxpas kann jedem mal passieren. Wenn das der Fall ist, sollte die Kommunikation sachlich gestaltet werden. Es ist wichtig, Fehler einzu­gestehen und aktiv in den Dialog mit Kritikern und Kunden zu treten. Dazu gehört es, die Kommentar­funktion bei Social Media nicht auszu­schalten, sondern auch negative Kommentare zu beantworten und aufrichtig zu bleiben.

    5. Weniger ist mehr

    Bevor man sich verzettelt, ist es sinnvoller, genau zu analysieren, wo sich die eigene Ziel­gruppe bewegt und sich dann genau auf diese Kanäle zu fokussieren. Lieber wenige Kanäle richtig gut bespielen, als viele eher mittel­mäßig zu führen. Das Herzstück sollte immer die suchmaschinen­optimierte Webseite sein.