In nahezu jedem Industriebetrieb entsteht unvermeidbar Abwärme. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen sind Unternehmen gut beraten, diese überschüssige Wärme zu nutzen – im eigenen Betrieb oder außerhalb: zum Beispiel für die kommunale Wärmeversorgung. Das schafft zusätzliche Einnahmen und ist zugleich ein wichtiger Beitrag zur Wärmewende.
Als einer der größten Kupferhersteller Europas zählt Aurubis zu den energieintensiven Unternehmen. Bisher nutzte Aurubis 25 % der Abwärme aus der Kupferproduktion im eigenen Werk. Um auch die restliche Energie nicht verpuffen zu lassen, hat sich das Hamburger Unternehmen mit dem Energieversorger Enercity zusammengeschlossen. Die überschüssige Abwärme fließt nun in Form von Warmwasser in das Fernwärmenetz und versorgt über 6.000 Haushalte mit heißem Wasser zum Duschen oder Heizen. Und Aurubis muss infolgedessen jährlich 12 Millionen Kubikmeter Kühlwasser weniger aus der Elbe entnehmen.
Für Professor Harald Lesch, den vielfach ausgezeichneten Physiker und bekannten Wissenschaftsjournalisten, ist das Projekt in Hamburg geradezu eine Blaupause für viele andere Städte in Deutschland:
„Industrieabwärme in eine Wohnsiedlung zu transportieren, ist auch wieder eines dieser Projekte, wo man sagen würde: Wieso machen wir das eigentlich nicht schon längst? Jede Maschine produziert Wärme, jeder Vorgang in der Industrie lässt Wärme frei, und bei einem Kupferwerk steht Wärme natürlich in einem Übermaß zur Verfügung. Jetzt brauchen wir nur noch Leitungen, die diese Energie dahin bringen, wo sie gebraucht wird.“
Um dafür die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, sieht Lesch auch die KfW als Institution in der Verantwortung: „Wenn ein solch fast schon revolutionäres Projekt angeschoben werden soll, muss jemand da sein, der das am Anfang mal finanziert - und das macht die KfW ganz großartig.“
Harald Lesch ist Professor an der LMU München und Lehrbeauftragter für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie in München. Als Wissenschaftsjournalist schreibt er Sachbücher und moderiert Wissenschaftssendungen.
Die Einspeisung von Abwärme in Nah- und Fernwärmenetze ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll – sie ist auch ökologisch vorteilhaft: Berechnungen der Deutschen Energieagentur dena zeigen, dass Betriebe pro Jahr bis zu 37 Millionen Tonnen CO2 und rund 5 Milliarden Euro Energiekosten einsparen könnten, wenn sie Abwärme konsequent nutzen würden.
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