Die Streitigkeiten rund um US-Zölle und internationale Reaktionen verunsichern Unternehmen und Verbraucher – und drohen die Weltwirtschaft auszubremsen. Von Chaos und Unsicherheit ist die Rede, auch in Betrieben, denn viele sind eng mit dem US-Markt vernetzt. Klar ist: Wohlstandsverluste werden auch die Europäische Union betreffen, denn ihr Außenhandel ist stark auf den US-Markt ausgerichtet.
Eine Möglichkeit der EU, Einbußen aus dem transatlantischen Geschäft auszugleichen, ist der Ausbau des gemeinsamen Binnenmarkts. Chancen bieten zudem Projekt- und Exportfinanzierungen.
Mit insgesamt rund 440 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten verfügt der europäische Binnenmarkt über ein hohes wirtschaftliches Potenzial. Als Wirtschaftsraum, der den freien Handel von Waren und Dienstleistungen ohne jede Zollschranke ermöglicht, ist der EU-Markt ein Garant für Wachstum und Wohlstand. Vor allem für die Exportnation Deutschland ist er als Absatzmarkt wichtig: 55 Prozent der ausgeführten Güter wurden 2023 an EU-Staaten geliefert.
Der EU-Binnenmarkt wäre sogar in der Lage, die Einbußen aus dem mit neuen Tarifen belasteten US-Geschäft auszugleichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungsunternehmens Deloitte aus dem März dieses Jahres. Voraussetzung sei der Abbau nach wie vor bestehender Handelshemmnisse in der EU um die Hälfte. Handelshemmnisse haben eine ähnliche Wirkung wie Zölle und resultieren in erster Linie aus unterschiedlichen Rechtspraktiken, variierenden regulatorischen Anforderungen und aus nach wie vor nicht harmonisierten Vorschriften. Würden diese Handelsbarrieren um die Hälfte reduziert, könnten die deutschen Exporte den Fachleuten zufolge jährlich um ein Prozent wachsen.
Weitere Chancen liegen in einer verstärkten Projekt- und Exportfinanzierung innerhalb der EU, wie sie etwa die KfW IPEX-Bank betreibt. Die Tochtergesellschaft der KfW engagiert sich unter anderem für Transformationsprojekte zur Klimaneutralität und beim Ausbau erneuerbarer Energien. Ein aktuelles Beispiel ist die Finanzierung des ersten polnischen Offshore-Windparks „Baltic Power“ durch ein Bankenkonsortium, bei der die KfW IPEX-Bank eine führende Rolle spielt. Die Anlage entsteht etwa 23 Kilometer vor der polnischen Küste. Bereits im kommenden Jahr soll sie Strom für mehr als 1,5 Millionen Haushalte produzieren. Der deutsche Hersteller Steelwind Nordenham liefert 76 Pfahl-Fundamente, auf denen die Windräder montiert werden. Eine Exportversicherung von Euler Hermes deckt die Finanzierung des Projekts.
Das Vorhaben lohnt sich: Es stärkt das Exportgeschäft eines innovativen deutschen Unternehmens, sichert Arbeitsplätze und unterstützt die Versorgung der EU mit erneuerbarer Energie.
Stand: 05. Mai 2025
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