Das Rewe-Logistikzentrum in Neu-Isenburg
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Grüne Logistik

Die REWE-Group hat in Neu-Isenburg eines der modernsten Logistikzentren Deutschlands gebaut. Strom und Wärme für das XXL-Lager erzeugen die Solaranlage auf dem Dach und ein eigenes Blockheizkraftwerk. Zwei von vielen energiesparenden Maßnahmen, die beim Neubau realisiert wurden. Denn bis zum Jahr 2022 will das Unternehmen seine Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2006 halbieren.

Perfektes Zusammenspiel

30 Meter hohe Regale, zwölf Kilometer Förderstrecke: Impressionen aus der Hightech-Lagerhalle (KfW Bankengruppe/Sabine Kamien).

Frisches Obst und Fleisch, Pasta und Brot, Shampoo und Mineralwasser: Volle Supermarktregale sind für Verbraucher heute ebenso selbstverständlich wie eine nahezu unbegrenzte Auswahl an Marken, Größen und Varianten von Produkten. Dahinter stecken enorme Leistungen in der Logistik – und die verbrauchen in der Regel Energie.

„In der Logistik gibt es einen hohen Energiebedarf, deswegen können Händler hier effektiv einsparen, insbesondere CO₂“, sagt Dominik Trayer von der KfW IPEX-Bank. „Logistiker müssen zukunftsfähige Konzepte entwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Umwelt langfristig zu entlasten.“

Der gelernte Volkswirt berät Großkunden aus dem Einzelhandel und der Konsumgüterbranche bei der Finanzierung von komplexen Investitionsvorhaben. Unter Einbindung des KfW Energieeffizienzprogramms stellt die KfW IPEX-Bank Darlehen zur Verfügung, wenn es um Investitionen für umweltfreundliche Neubauten oder Modernisierungen geht.

Waren werden automatisch im Innern des Logistikzentrums bewegt
Intelligente Wege

Hightech-Systeme errechnen, wie die Waren so energiesparend wie möglich im Lager von A nach B gebracht werden.

Für eines der modernsten Logistikgebäude in Deutschland beispielweise, das REWE-Logistikzentrum in Neu-Isenburg, hat die KfW IPEX-Bank dem Handelskonzern einen Kredit in Höhe von 125 Millionen Euro gewährt. Nach 20 Monaten Bauzeit dient das Hochlager seit 2014 als Zentrallager Trockensortiment für bundesweit über 6.000 REWE-Märkte, REWE To Go und REWE Center. Hier lagern von Babywindeln über Reis bis hin zu Nüssen und Säften viele Waren, die nicht gekühlt werden müssen.

Der Standort in der Mitte Deutschlands, bei Frankfurt am Main, mit direktem Anschluss an die Bundesstraße und Autobahn, ist bewusst gewählt worden, um die Transportwege der Lkw zu den einzelnen Märkten kurz und dabei den Schadstoffausstoß gering zu halten.

„Einen Teil der benötigten Energie produzieren wir im Logistikzentrum selbst“, sagt Tobias Frey, der als Energiemanager bei REWE Konzepte wie dieses für Bauvorhaben in der Logistik entwickelt. Strom und Wärme werden in Neu-Isenburg aus einer Solaranlage auf dem Dach und einem zusätzlichen Blockheizkraftwerk erzeugt, der Rest durch Ökostrom zugeführt.

Auf einer Fläche von 63.000 Quadratmetern und in einer Höhe von bis zu 30 Metern lagern rund 20.000 Artikel. Pro Jahr werden mehrere hunderttausend Tonnen bewegt. Über eine zwölf Kilometer lange Förderstrecke quer durch den Gebäudekomplex werden die bestellten Produkte der einzelnen Supermärkte eingesammelt und gebündelt für das Verladen auf Lkw vorbereitet. Dabei errechnen intelligente Hightech-Systeme die optimalen Wege innerhalb des Gebäudes, um effizient Energie einzusparen. Unnötige Wege werden vermieden.

Solaranlage auf dem Dach des Rewe-Logistikzentrums, im Hintergrund die Skyline von Frankfurt
Clever genutzt

Auf dem Dach der Halle produziert eine Solaranlage Wärme und Strom.

Die automatisierten oder zumindest teilweise automatisierten Prozesse entlasten die rund 600 Mitarbeiter körperlich. Beispielsweise werden empfindliche Waren, die über pneumatische Systeme Schaden nehmen könnten, auf rückenschonender und flexibler Höhe gehoben. Das Innenleben des Logistikzentrums ist so konzipiert, dass es für ein optimales Zusammenspiel von Mensch und Technik sorgt.

Zu den Aufgaben von Energiemanager Tobias Frey zählt auch, ständig zu überprüfen, ob die vorgesehenen Werte erreicht werden. Rund 20 Prozent Energie spare man in Neu-Isenburg im Vergleich zu einem konventionellen Gebäude ein, so Frey. Ein Etappenziel, das auf die Unternehmensziele der gesamten REWE Group einzahlt: Bis zum Jahr 2022 will sie ihre spezifischen Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2006 halbieren.

Wir finanzieren

Die KfW IPEX-Bank finanziert energieeffiziente Investitionen internationaler Handelskonzerne.

Mehr erfahren

"Unternehmen wie REWE, die ihren gesellschaftlichen Auftrag ernst nehmen und umweltschonende Konzepte entwickeln und umsetzen, passen hervorragend zu unserem strategischen Geschäftsmodell, nämlich Finanzierungslösungen zur Verbesserung von Umwelt- und Klimaschutz zu strukturieren“, sagt Dominik Trayer von der KfW IPEX-Bank. Derzeit unterstützt sie mit einem Finanzierungspartner den Bau eines weiteren REWE-Logistikzentrums in Koblenz mit einem Darlehen von 50 Millionen Euro.