Portrait eines lächelnden Mannes im Anzug mit verschränkten Armen.
Menschen

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Der Draht nach Brüssel

Um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen, bündeln Europas Förderbanken ihre Kräfte. Das funktioniert am besten im direkten täglichen Austausch im Herzen der EU. David Denzer-Speck leitet das KfW-Büro im Herzen der EU.

David Denzer-Speck
Portrait eines Mannes im Anzug

Leiter des KfW-Verbindungsbüros in Brüssel.

KfW-Verbindungsbüro zur EU

Ich bin Starthelfer für …

… Europa in der KfW.

Was sind die Aufgaben Ihres Teams?

Wir helfen den Kolleginnen und Kollegen bei der Akquise von EU-Fördermitteln, wir informieren über relevante europäische Gesetze und vertreten die KfW-Interessen gegenüber den EU-Institutionen. Daneben unterstützen wir die Zusammenarbeit der KfW mit anderen europäischen Förderinstitutionen. Konkret geht es um ganz unterschiedliche Tätigkeiten: das Beantworten von Anfragen, das Erstellen von Positionspapieren, das Organisieren von Veranstaltungen, Gesprächsterminen, grenzüberschreitenden Workshops und Personalaustauschen oder die Bewertung neuer EU-Initiativen. Letztlich erklären wir die EU in der KfW und die KfW in Europa.

Die größten Herausforderungen dabei?

Die operative Zusammenarbeit der einzelnen nationalen Förderbanken effizient zu gestalten. Hier treffen grenzüberschreitend sehr unterschiedliche Institute aufeinander. Jeder verlässt seine nationale Umgebung, jeder bringt seine Strukturen und Anforderungen mit. Es braucht Zeit, gegenseitiges Verständnis und Kreativität, damit man gemeinsame Positionen zu EU-Themen finden und gemeinsam überzeugende Produkte für die Kunden entwickeln kann.

Ist die Arbeit komplizierter geworden?

Sie ist schneller geworden, insbesondere die Gesetzgebung. Früher wurden die meisten Gesetze zunächst in nationales Recht übertragen. Heute sind sie häufig unmittelbar geltendes Recht. Das heißt für uns, dass KfW-Belange bereits auf europäischer Ebene mitberücksichtigt sein müssen. Dies erfordert eine andere Zusammenarbeit und eine schnellere Abstimmung im eigenen Haus und mit den europäischen Partnern.

Sie arbeiten mit anderen europäischen Förderbanken unter einem Dach. Hat das einen Effekt?

Stimmt, mein Arbeitsplatz ist die gemeinsame EU-Repräsentanz der nationalen Förderbanken in Brüssel – mit Kolleginnen und Kollegen aus Italien, Deutschland, Frankreich, Polen und den Niederlanden. Ein Teil unserer Arbeit besteht darin, gegenseitiges Vertrauen und Verständnis zwischen den europäischen Förderbanken aufzubauen. Kurze Wege und enge persönliche Beziehungen sind hierfür sehr hilfreich. Auch für die EU-Institutionen ist das gemeinsame Auftreten der Förderbanken natürlich interessant, so können sie direkt von den Erfahrungen aus mehreren Mitgliedsstaaten profitieren. Genauso wichtig ist aber eine gute Vernetzung in die Frankfurter Zentrale.

Hat man bei dieser Art Arbeitsplatz nicht ständig Europagefühle?

Ja, Europa ist Alltag – nicht nur in Brüssel. Wir sind ja häufig in den Zentralen in Frankfurt, Paris, Warschau oder Zagreb. Dort nehme ich ein großes Interesse an Europa wahr. Gemeinsame Lösungen entwickeln und die richtigen Menschen miteinander in Kontakt bringen, das finde ich sehr bereichernd. Klimaschutz, Afrika, Digitalisierung – die Herausforderungen für die Förderbanken in Europa machen an Landesgrenzen keinen Halt. Wir sollten das auch nicht tun, sondern voneinander lernen und – wo möglich – zusammenarbeiten.

Auf KfW Stories veröffentlicht am: Dienstag, 21. Mai 2019