Robco ist ein Unternehmen für Roboter-Automatisierung und befindet sich im Portfolio von Headline.
KfW Capital

KfW Capital

Kapital für die goldenen Chancen durch Innovation und Wachstum

Die deutsche und die europäische Wirtschaft stecken mitten in einem tiefgreifenden Wandel. Die Künstliche Intelligenz (KI) ist vergleichbar mit dem Siegeszug des Internets, die Energiesicherheit wird neu definiert und die geopolitischen Bedrohungen erfordern ein Umdenken in der Sicherheitspolitik. In den kommenden Jahrzehnten müssen viele Milliarden mobilisiert werden, um die Herausforderungen zu bewältigen. Risikokapital für DeepTech und das Wachstum von Start-ups kommt jetzt zum Einsatz, unterstützt von KfW Capital.

Portrait von Christian Miele, General Partner beim Berliner Wagnisfinanzierer.
Christian Miele

General Partner beim Berliner Wagnisfinanzierer Headline

Für Christian Miele, General Partner beim Berliner Wagnisfinanzierer Headline, stehen die Venture-Capital-Fonds vor einem goldenen Zeitalter. Er will sich nicht dem weit verbreiteten Pessimismus in der Gesellschaft anschließen, sondern sieht in Zukunft vor allem große Chancen. „Der Dealflow ist – vor allem bezogen auf KI und DeepTech – momentan extrem gut und die Qualität der Unternehmer ist hervorragend. Es herrscht schon ein wenig Goldgräberstimmung im positiven Sinn, weil die jungen Technologiefirmen auch sehr schnell wachsen. In unserem Portfolio gehören beispielsweise das KI-Unternehmen Mistral sowie Robco, eine Firma für Roboter-Automatisierung, dazu“, sagt Miele, der auf eine jahrzehntelange Erfahrung in der Start-up-Landschaft zurückblicken kann.

Künstliche Intelligenz wird in Zukunft alternativlos

Von den Investments der vergangenen 24 Monate hätte eigentlich jedes Unternehmen auch Berührungspunkte oder Anwendungen mit KI gehabt. Das betreffe zum Beispiel die Bereiche Healthcare, Software im B2B-Sektor, Energie oder auch Kameratechnologien. „Ich bin ein glühender Verfechter der Verbindung von klassischer Industrie mit AI, ich nenne das ‚Physical AI‘. Ich sehe da eine gigantisch große Chance für die deutschen Unternehmer, sie können in ihrem natürlichen Habitat neue Chancen nutzen. Physical AI wird in den kommenden Jahren alternativlos werden, weil wir aufgrund der demographischen Entwicklung den Faktor Arbeit durch KI und Robotik ersetzen müssen“, glaubt Miele. Headline geht ausschließlich Minderheitsbeteiligungen ein und gibt jungen Technologiefirmen Eigenkapital zwischen einer Million bis rund 70 Millionen Euro. Headline hat heute global 4,5 Milliarden Dollar under Management, laut Miele könnten es 2030 schon zehn Milliarden sein.

Immer noch Nachholbedarf bei der Bereitstellung von Kapital

Headline sei ein sektoragnostischer Investor, das heißt, man mache eigentlich alles im Technologiesektor. „Firmen aus den Bereichen Fintech, Software, Consumer Apps sind für uns interessant, ebenso die Bereiche Künstliche Intelligenz (KI), Verteidigung, Raumfahrt und Robotik“, erläutert Miele, der beim Bundesverband Deutsche Startups viele Erfahrungen mit der Politik sammelte und heute weiterhin Handlungsbedarf sieht. „Die WIN-Initiative wird von allen ernst genommen, aber sie müsste noch schneller umgesetzt werden. Die Politik müsste jetzt mit den Pensionskassen und institutionellen Anlegern sprechen und fragen, was noch fehlt, damit rasch mehr Mittel in die Venture-Capital-Landschaft fließen.“ Klar ist, dass der Bedarf riesig ist.

Der Branchenverband BVK zeigt in seinem Buch „Das neue Kapital“ auf, dass 2024 in US-amerikanische Start-ups fast 173 Milliarden Dollar flossen; in Relation zur Wirtschaftskraft sei das mehr als das Vierfache im Vergleich zu Deutschland.

Florian Tappeiner und Christian Figge (v. l. n. r.), beide Managing Partner bei Armira
Florian Tappeiner und Christian Figge

Beide Managing Partner bei Armira

Beim Fonds Armira Growth I steht die Wachstumsfinanzierung im Mittelpunkt, denn viele Start-ups und Mittelständler brauchen Kapital zur Finanzierung der weiteren Expansionsschritte oder für Zukäufe von Firmen. „Wir suchen die nächste Generation der ‚Hidden Champions‘, junge Technologieunternehmen mit dem Potenzial, Weltmarktführer zu werden. Wir sehen uns als Partner dieser Tech-Unternehmen und bieten Kapital und Know-how für die nächste Wachstumsphase“, sagt Managing Partner Florian Tappeiner.

Die Armira-Macher schauen sich jährlich mehr als 2000 Unternehmen an und versuchen, die spannendsten Unternehmer zu identifizieren, kennenzulernen und gute Beziehungen aufzubauen. Meist verfolgen sie die Entwicklung der Unternehmen über Jahre. „Bei der Investmentauswahl sind wir wiederum sehr selektiv. Wir gehen rund bei einem Dutzend Firmen in eine tiefgreifende Analyse und am Ende stehen dann üblicherweise zwei bis drei neue Investments pro Jahr“, sagt Christian Figge, der ebenfalls Managing Partner bei Armira ist. Man gehe in der Regel Minderheitsbeteiligungen ein, was aber nicht heiße, dass man sich als stille Gesellschafter sehe. Bei Bedarf könne Armira auch operativ mithelfen, wenn das vom Unternehmer gewünscht werde.

Hohe Bewertungen für DeepTech-Firmen verunsichern die Geldgeber

Das Headquarter der Mannheimer Softwarefirma Osapiens, einem Portfoliounternehmen von Armira
Osapiens

Das Headquarter der Mannheimer Softwarefirma, einem Portfoliounternehmen von Armira

Als konkretes Beispiel nennt Manager Tappeiner die Mannheimer Softwarefirma Osapiens, die von Armira mit 25 Millionen Euro finanziert wurde. Sie bietet Software-as-a-Service-Lösungen für die Digitalisierung von Lieferketten und wächst sehr stark. Das Unternehmen ist mittlerweile europäischer Marktführer, hat heute 500 Beschäftigte und über 2000 Kunden im In- und Ausland. Die spannendsten Themen sehen die Armira-Manager aktuell in Europa in den Bereichen CleanTech, Mobility, Industrieautomatisierung und HealthTech. Zu den größten Chancen in den kommenden 18 Monaten zählt Figge die KI-Anwendungen im Mittelstand.

Ein schönes Beispiel sei hier Partspace aus Deggendorf, die mit ihrer KI-gestützten Einkaufssoftware Millionen an Einsparungen für die deutsche Maschinenbauindustrie hebe. Viele Industrieunternehmen machten sich hier auf den Weg und investierten massiv. Gleichzeitig machen Figge die teilweise sehr hohen Bewertungen für KI- und Verteidigungs-Unternehmen Sorgen, es fühle sich wie eine Blase an, und Blasen könnten bekanntermaßen platzen.

Portrait von Dr. Jörg Goschin, CEO von KfW Capital.
Dr. Jörg Goschin

CEO von KfW Capital

KfW Capital ist in Headline und in Armira Growth investiert, denn das Ziel der 100 %igen Beteiligungstochter der KfW ist es, die Finanzierungssituation von Start-ups und innovativen Unternehmen durch finanzstärkere Venture-Capital-Fonds zu verbessern. Im Oktober 2018 an den Markt gegangen, ist KfW Capital heute bereits in knapp 150 VC-Fonds mit einem Volumen von rund 2,8 Milliarden Euro investiert. Mindestens mit diesem Kapital verpflichten sich die Fonds, Start-ups in Deutschland zu finanzieren. Insgesamt erreichte KfW Capital bislang mehr als 2800 Start-ups.

„DeepTech und KI sind zwei sehr attraktive Investmentbereiche, die sich rasant entwickeln. Um die Wettbewerbsfähigkeit, gerade in der so wichtigen Growth-Phase nachhaltig zu sichern, sind Fonds wie Headline und Armira wichtig und sie sind in ihrer Stärke beispielhaft für die mittlerweile hohe Qualität des deutschen VC-Ökosystems“, sagt Jörg Goschin, CEO von KfW Capital.

KfW Capital ist Sparringspartner für Venture-Capital-Fonds

KfW Capital

investiert in deutsche und europäische Venture Capital-Fonds, die sich an Unternehmen in der Wachstumsphase in Deutschland beteiligen und so deren Kapitalbasis stärken.

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Das Geschäftsmodell von Armira prägt auch das gesamte Profil der Geldgeber für die Fonds. Die tiefe Verwurzelung von Armira im Mittelstand spiegelt sich auch in der Investorenbasis wider. Neben KfW Capital und dem Wachstumsfonds sind laut Tappeiner ausschließlich Unternehmer und Unternehmerfamilien bei Armira investiert.

„KfW Capital ist ein guter Sparringpartner für uns. Der Prüfungsprozess ist zwar wie eine Feuertaufe, danach hat man es aber auch leichter, weitere Geldgeber ins Boot zu holen“, sagt Figge von Armira.

Auf KfW Stories veröffentlicht am 4. Dezember 2025.