Bauen

Bautagebuch – 4. Gestaltung und Einzug

Acht Monate sind vergangen seit dem Baustart. Das KfW-Effizienzhaus von Familie Schiller ist nahezu fertig. Doch Freude will bei den Bauherren nicht so recht aufkommen. Denn auch auf den letzten Metern passieren den Fachleuten vom Bau immer wieder Fehler, die Zeit kosten – und Nerven. Bis zum letzten Tag ist nicht klar: Werden sie den Umzugstermin halten können? Die Details erfahren Sie, wenn Sie sich durch die nachfolgende Bildergalerie klicken.

Kamin aufmauern — Neuer Mitbewohner - Das Gröbste ist geschafft und wir fühlen uns schon wie auf der Zielgeraden. Endlich kommt der schöne Teil: die Ausgestaltung der Räume. Im Wohnzimmer startet der Kaminbauer mit dem Aufmauern des Kamins. Den benötigen wir in unserem gut gedämmten Haus nicht zum Heizen – das Feuerchen soll für Gemütlichkeit sorgen. Bei uns dient er zudem als kleiner Raumteiler zwischen Wohn- und Esszimmer.

Farbpalette — Die Qual der Wahl - Die Maler beginnen mit den Vorarbeiten im Haus, übernehmen Putzarbeiten und kleben Vliestapeten an die Wände. Derweil quälen wir uns weiterhin mit dem Farbfächer: Wollen wir mal etwas wagen? Sind wir mutig genug, um das WC dunkelgrün zu streichen?

Bodenfliese — Tschüss Estrich, hallo Fliese! - In den Bädern verschwindet der getrocknete Estrich unter unseren Fliesen. Vor vielen Monaten hatten wir diese bereits bemustert und konnten uns kaum mehr daran erinnern, wie sie eigentlich aussahen. Unser Fliesenleger macht einen tollen Job, die Fugenfarbe passt auch – wir sind glücklich!

Folgenschwerer Fehler - Wie in den Bädern haben wir uns auch im Hausflur für einen Bodenbelag aus Fliesen entschieden. Alle weiteren Räume bekommen einen Holzfußboden. Nach etlichen Besuchen bei Parketthändlern haben wir uns für ein helles Holz entschieden. Doch dann der Schock: Im Dachgeschoss hat der Parkettleger den falschen Boden verklebt. Leider fiel ihm das erst auf, nachdem er bereits die Hälfte der Räume fertig hatte. Wir überlegen hin und her, ob wir den Boden behalten wollen, entscheiden uns aber dagegen. Der Boden muss wieder raus. Wir sind nicht glücklich.

Sauber geht anders - Und wo wir gerade bei Fehlern sind: Auch außen muss einiges nachgebessert werden. Dieser Fenstersturz wurde zum Beispiel nicht sauber gearbeitet. Nach bald acht Monaten Bauzeit merken wir, wie wir langsam mürbe werden. Und fragen uns manchmal, warum wir als Laien so oft auf Fehler hinweisen müssen.

Vorausgedacht - Aber wir wollen nicht nur meckern, vieles geht auch wie geplant vonstatten: Auf dem Dach wird jetzt das Solarpanel installiert. Es misst etwa fünf Quadratmeter und dient der Warmwasseraufbereitung unseres 300-Liter-Wassertanks. Die Kabel des Panels sind schon im Rohbau verlegt worden und führen vom Dachgeschoss in den Hauswirtschaftsraum.

Vorläufiges Wartezimmer - Eine Gasbrennwerttherme im Arbeitszimmer? Da stimmt doch was nicht. Die gehört natürlich in den Hauswirtschaftsraum. Aber solange dort noch der Fliesenleger werkelt, muss das Gerät leider hier zwischenparken.

Gerüstabbau — Feierlicher Augenblick - Das Gerüst ist endlich weg, die Folien von den Fenstern entfernt. So sieht es also aus, unser Häuschen. Wir finden es wunderschön.

Hereinspaziert! - Zum ersten Mal sehen wir nun auch unsere Haustür. Während der gesamten Bauzeit war sie in einer dicken Folie eingepackt. Schick, unser neuer Eingang.

Sonnenschutz - Die Energieeinsparverordnung 2009 (EnEV) schreibt vor, dass wir unser Haus vor Sonneneinstrahlung schützen müssen. Sommerlicher Wärmeschutz nennt sich das und richtet sich danach, wie viel Fensterfläche wir haben. Das Ergebnis der Berechnung: An drei Fensterelementen im Wohnzimmer müssen Außenrollläden angebracht werden. Wir entscheiden uns für eine Ausführung mit Raffstores. Hier lassen sich die Lamellen öffnen. So können wir selbst bestimmen, wie viel Licht ins Zimmer fallen soll.

Wandfarbe — Die Zeit wird knapp - Das dunkle Parkett im Obergeschoss ist mittlerweile durch den richtigen, hellen Boden ersetzt worden. Sieht viel besser aus! Dass die Maler einen Großteil der Zimmer schon fertig gestrichen haben, wäre eigentlich Grund zur Freude. Nur leider haben sie unsauber gearbeitet. Überall finden wir Farbnasen, schluderige Kanten und übermalte Fensterrahmen. Auch im zweiten Anlauf gelingt es dem Maler nicht, die Pfuschereien zu verbessern. Wir sind komplett genervt, aber der Umzugstermin sitzt uns im Nacken. Wir haben leider keine Zeit, um die Wände erneut streichen zu lassen.

Nur noch zwei Tage - Zwei Tage vor dem Einzug wird unsere Küche montiert. Hier läuft alles glatt. Die Möbel wurden vollständig angeliefert und passen exakt in die Nische. Puh! Nur die Abzugshaube lässt auf sich warten. Der Hersteller hat Lieferschwierigkeiten.

Badezimmer — Auf den letzten Drücker - Einen Tag vor dem Umzug werden endlich unsere Sanitärmöbel angebracht. Lange war unklar, ob unser Anschluss ans öffentliche Wasser- und Abwassersystem der Stadt rechtzeitig zum Einzug steht. Denn beim Entwässerungsantrag war etwas schief gelaufen. Doch die vielen Telefonate und gedrückten Daumen machen sich bezahlt: Die Gräben für die Hausanschlüsse wurden gerade noch rechtzeitig gebuddelt und unser Haus ans Netz gebracht.

Ab jetzt zirkuliert die Luft - Auch Heizung und Lüftung werden erst einen Tag vor dem Umzug montiert. Die kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage sorgt dafür, dass die Luft in unserem Haus permanent zirkuliert. In der Küche, im Hauswirtschaftsraum und in den Badezimmern wird die verbrauchte Luft abgesaugt, in den anderen Räumen Frischluft zugeführt. Besonders im Winter werden wir davon profitieren, denn im Vergleich zur Fensterlüftung bleibt unsere Wärme durch die Anlage im Haus. Unser Installateur rät uns, die Anlage die nächsten zwei Jahre permanent laufen zu lassen, damit die Feuchtigkeit aus der Bauphase komplett wegtrocknen kann.

Der grosse Tag - Die letzten Feierabende und Wochenenden in unserer alten Wohnung haben wir mit Packen und Aussortieren verbracht. Kartons über Kartons stapeln sich im Wohnungsflur. Dann endlich ist es so weit. Der Umzugswagen kommt und unser Hab und Gut wird verstaut. Eigentlich war für unseren Umzugstag Regen angekündigt. Aber wir haben Glück: Es bleibt trocken. Bei Regen wäre der Umzug eine fürchterliche Schlammschlacht geworden, denn noch ist unsere Außenanlage eine Sand- und Geröllwüste.

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Das Gröbste ist geschafft und wir fühlen uns schon wie auf der Zielgeraden. Endlich kommt der schöne Teil: die Ausgestaltung der Räume. Im Wohnzimmer startet der Kaminbauer mit dem Aufmauern des Kamins. Den benötigen wir in unserem gut gedämmten Haus nicht zum Heizen – das Feuerchen soll für Gemütlichkeit sorgen. Bei uns dient er zudem als kleiner Raumteiler zwischen Wohn- und Esszimmer.

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Auf KfW Stories veröffentlicht am: Freitag, 21. Juni 2019

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