Demografie im Mittelstand
Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist der demografische Wandel.
- Der demografische Wandel verändert die Arbeitswelt in Deutschland: Ältere Mitarbeiter rücken in den Vordergrund. Zur strategischen Fachkräftesicherung gehört es immer mehr, ältere Mitarbeiter länger und produktiv im Unternehmen zu halten. Arbeitsabläufe und -bedingungen müssen angepasst werden, etwa durch altersgerechte, ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen, betriebliche Weiterbildung und Gesundheitsförderung. Gleichzeitig gilt es, den gegenwärtigen Wohlstand mit immer weniger, dafür gut qualifizierten Arbeitskräften zu sichern und junge Menschen für künftige Herausforderungen fit zu machen. Den Anteil der Hochschulabsolventen zu steigern, ist daher ein wichtiges politisches Ziel.
- Demografische Wandel in Deutschland wird sich auf das Gründungsgeschehen und Unternehmensnachfolge auswirken. Sowohl die Zahl älterer als auch die Zahl jüngerer Gründer wird aufgrund der schrumpfenden Bevölkerung im Jahr 2060 geringer ausfallen als heute, ohne dass sich die Altersstruktur der Gründer grundlegend verschiebt. Das Alter potenzieller Gründer beeinflusst neben der Gründungsneigung auch die Art der Gründungsprojekte.
- Demografischer Wandel trifft die kommunale Infrastruktur. Dort besteht erheblicher Um- und Rückbaubedarf, vor allem im Bildungsbereich, bei der Straßen- und Verkehrsinfrastruktur. Etwa 25 Mrd. EUR sind in den nächsten fünf Jahren dementsprechend für Um- und Rückbau vorgesehen. Der Bedarf wird in den nächsten Jahren jedoch noch weiter anwachsen. Die Finanzierung dafür bleibt eine Herausforderung.
- Demografischer Wandel verändert unser Konsumverhalten. Ältere Menschen konsumieren andere Produkte und Dienstleistungen – und sie werden immer zahlreicher. Unternehmen sind gefordert, auf den Wandel der Absatzmärkte zu reagieren.
- Demografischer Wandel erfordert Modernisierung und den altersgerechten Umbau von Wohnraum.
Die KfW bekennt sich zu dem Konzept einer nachhaltigen Entwicklung. Dazu gehört vor allem der Aufbau zukunftsfähiger, selbsttragender Wirtschaftsstrukturen. Deshalb bietet die KfW auch Lösungen für den demografischen Wandel.
Akutes Problem für die Volkswirtschaft
Der Generationenwechsel im Mittelstand legt an Tempo zu. Jeder sechste mittelständische Unternehmer in Deutschland plant, bis zum Jahr 2018 sein Unternehmen an einen Nachfolger zu übergeben oder zu verkaufen. Das sind etwa 620.000 Unternehmen mit etwa 4 Millionen Beschäftigten, wie eine aktuelle Studie von KfW Research auf Basis des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels zeigt. Vor drei Jahren hatten noch 14 % bzw. 530.000 Mittelständler von kurzfristig anstehender Nachfolge berichtet.
Die Unternehmensübergabe erfolgreich zu gestalten, wird folglich mehr und mehr zu einer zentralen Herausforderung für den Mittelstand. Wenn die Übergabe verschleppt wird oder sogar scheitert, geraten Investitionen, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze unter Druck. Volkwirtschaftlich ist das ein akutes Problem, denn viele Mittelständler machen sich erheblich zu spät Gedanken über das Thema Nachfolge oder unterschätzen den Zeitbedarf.
KfW-Mittelstandspanel
KfW-Mittelstandspanel 2017
KfW-Mittelstandspanel 2017 – Tabellenband
Weitere Informationen zum KfW-Mittelstandspanel finden Sie hier
KfW-Magazin CHANCEN
Umbauen für die Zukunft: Deutschland bereitet sich aufs Altern vor
Beitrag im KfW-Magazin CHANCEN (Text: Christoph Albrecht Heider)
Deutschland bereitet sich aufs Altern vor: Kommunen reißen leer stehende Gebäude ab und passen die Infrastruktur an. Private und öffentliche Bauherren räumen Barrieren aus dem Weg – in ihren Immobilien und zwischen den Generationen.
Generationswechsel im Mittelstand: "Mein Vater hat mir das von Anfang an zugetraut"
Interview im KfW-Magazin CHANCEN (Interviewer: Bernd Salzmann)
Julia Schnitzler führt den Maschinenbauer Strassburger Filter in vierter Generation. Die Verfahrenstechnikerin erzählt, wie sie als Frau in dieser Männerbranche besteht und was sie anders macht als ihr Vater.
Veröffentlichungen
"Der deutsche Mittelstand vergreist bedrohlich", Artikel von Inga Michler, DIE WELT-Online v. 22. März 2015
Stand: März 2017
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