Neubausiedlung in Mexiko von Vinte
Energieeffizienz

Energieeffizienz

Grüner wohnen in Mexiko

In den schnell wachsenden Städten der Entwicklungs- und Schwellenländer ist Wohnraum knapp. So auch in Mexiko. Ein mittelständischer Bauträger hält dagegen. Unterstützt von der DEG baut die mexikanische Firma Vinte knapp 2.000 Häuser und Wohnungen nach grünen Standards für Gering- und Mittelverdiener.

Wohnprojekt in Mexiko von Vinte
Freiraum

Ein Teil der Baugrundstücke ist für die öffentliche Nutzung vorgesehen, etwa für Parks, Spielplätze und Schulen.

Wie in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern ist auch in Mexiko der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum sehr hoch, Schätzungen gehen von einem Defizit von knapp neun Millionen Wohnungen und Häusern aus. Zudem steigt der Energieverbrauch in dem aufstrebenden Schwellenland seit langem an: Rund 20 Prozent davon entfällt auf die privaten Haushalte.

Energieeffizienter Wohnungsbau ist ein wichtiges Instrument, den Energieverbrauch zu begrenzen und somit das Klima zu schützen. Daher hat die DEG dem Bauträger Promotora de Viviendas Integrales, S.A. de C.V. (Vinte) aus dem Großraum Mexiko-City ein langfristiges Darlehen in Lokalwährung in Höhe von umgerechnet rund 17 Millionen Euro bereitgestellt.

Das erfahrene Unternehmen – Vinte hat bereits über 23.000 Häuser und Wohnungen gebaut – verfügt so über das erforderliche Kapital, um langfristig planen zu können.

Die DEG in Mexiko

Zu den Schwerpunkten der DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH zählt das Engagement für den Klimaschutz ebenso wie die Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern. In Mexiko ist sie bereits seit 1966 tätig und seit 2003 mit einem Büro vor Ort aktiv. Die DEG hat dort bisher über 700 Millionen Euro für Investitionen von Unternehmen bereitgestellt, beispielsweise im Infrastruktursektor mit dem Schwerpunkt erneuerbare Energien.

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In den kommenden Jahren will Vinte knapp 2.000 Häuser nach strengen grünen Standards bauen – vor allem für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen, die für den Kauf der Häuser zinsverbillligte Darlehen nationaler Entwicklungsbanken erhalten können. Im Vergleich zur konventionellen Bauweise können die CO₂-Emissionen um mindestens 20 Prozent gesenkt werden.

Zu den energetischen Maßnahmen gehören Solaranlagen zur Warmwassererzeugung sowie wassersparende Toiletten und Duschen. Dabei sind die Einsparungen bei den Stromkosten für die neuen Eigentümer ein besonders wichtiger Aspekt.

Das Regenwasser in den Neubaugebieten wird zu 80 Prozent wieder dem Grundwasser zugeführt, und es gibt eine geregelte Abfallentsorgung. 35 Prozent der Flächen sind außerdem für öffentliche Nutzung vorgesehen, etwa für Parks, Spielplätze und Schulen.

Die DEG hat zusätzlich eine begleitende Maßnahme zur Entwicklung eines ressourcenschonenden Baustoffs aus u. a. Reisschalen kofinanziert. In einer ersten Phase hat sich dieser Baustoff bei der Errichtung von Prototypen bereits bewährt, nun wird die Verwendung beim Bau von Häusern in größerer Stückzahl geprüft.

Quelle
Cover von FZ

Dieser Artikel ist erschienen in FZ – Das Magazin für Finanzielle Zusammenarbeit 2016.

Zur Ausgabe

Der mexikanische Bauträger Vinte hat verschiedene umweltfreundliche Konzepte für eine integrierte Stadtplanung entwickelt und umgesetzt. Das Unternehmen wurde mehrfach für nachhaltige Architektur und energieeffizienten Wohnungsbau ausgezeichnet, u. a. von der Financial Times und der Weltbank.

Auf KfW Stories veröffentlicht am: Dienstag, 9. Mai 2017

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Alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten im Jahr 2015 die Agenda 2030. Ihr Herzstück ist ein Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDGs). Unsere Welt soll sich in einen Ort verwandeln, an dem Menschen ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig in Frieden miteinander leben können.