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Globalisierung
Unternehmergeist fördern und stärken
Der Mittelstand ist das vielbeschworene Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Daran ändert auch die Globalisierung nichts. Wohl aber an den Rahmenbedingungen, unter denen er sich behaupten muss.
Hoher Innovationsdruck, internationale Märkte, neue Kooperationen und Konkurrenten sowie offene Arbeitsmärkte kennzeichnen die global vernetzte Wirtschaft. Als verlässlicher Partner unterstützt die KfW Bankengruppe kleine und mittlere Unternehmen wie den Windkraft-Spezialisten Vestas bei diesen Herausforderungen. Sie finanziert innovative Geschäftsideen, unterstützt Investitionen in moderne Produktionsanlagen und finanziert Vorhaben, mit denen Unternehmen internationale Märkte erschließen können. Damit stärkt die KfW Bankengruppe die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.
Deutschland: Exportland
Deutsche Unternehmen erzielen einen großen Teil ihres Umsatzes im Ausland. Als ein führender Spezialfinanzierer für Exporte, Investitionen und Infrastruktur unterstützt die KfW IPEX-Bank sie bei der Internationalisierung – mit Sachverstand und maßgeschneiderten Finanzierungen.
Chancen der Globalisierung nutzen
Ob Schiffe, petrochemische Anlagen oder modernste Kraftwerkstechnologien – die KfW IPEX-Bank ist ein wichtiger Pfeiler der deutschen und europäischen Exportwirtschaft. Sie entwickelt für mittelständische und große Unternehmen maßgeschneiderte mittel- und langfristige Finanzierungslösungen.
Zu den großen Herausforderungen zählt, das Bedürfnis der Kunden nach maßgeschneiderten Finanzierungen mit einer Ausrichtung auf ökonomische Nachhaltigkeit und Langfristigkeit zu verknüpfen. Eine weitere liegt darin, die Chancen der Globalisierung für die deutsche Wirtschaft nutzbar zu machen. Die KfW IPEX-Bank finanziert in diesem Sinn die Abnehmer ihrer Güter, insbesondere in stark wachsenden Schwellenländern und in schwierigen Märkten.
Der Außenhandel ist hierzulande ein wichtiger Motor für Wachstum und Beschäftigung: Von ihm hängen aktuell fast die Hälfte der Wirtschaftsleistung und jeder vierte Arbeitsplatz ab. Von einem kurzzeitigen Einbruch der Exporte infolge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise haben sich deutsche Unternehmen gut erholt: 2011 führten sie Waren im Wert von über 1 Bill. Euro aus – so viel wie nie zuvor.
Hochwertige Produkte gefragt
Die wichtigsten Absatzmärkte deutscher Unternehmen liegen traditionell in Europa – über 70 % aller exportierten Güter und Dienstleistungen gehen dorthin (siehe Tabelle). Besonders gefragt im Ausland sind Autos und Zubehör „made in Germany“ – sie stehen für mehr als jeden sechsten Euro, den deutsche Unternehmen jenseits der Grenzen verdienen. Weitere Exportschlager sind Maschinen, chemische Erzeugnisse sowie Geräte aus den Bereichen Datenverarbeitung, Elektronik und Optik.
Absatzmärkte der deutschen Wirtschaft
Ausfuhren 20111) in Mrd. Euro | Anteil deutscher Ausfuhren | Veränderungen gegenüber 2010 | |
Europa darunter EU | 751,5 627,2 | 70,9 % 59,2 % | +11,3 % +9,9 % |
Afrika | 20,6 | 1,9 % | +3,1 % |
Amerika | 110,4 | 10,4 % | +11,0 % |
Asien darunter China | 167,5 64,8 | 15,8 % 6,1 % | +13,0 % +20,4 % |
Australien/ Ozeanien | 9,4 | 0,9 % | +5,0 % |
Gesamt | 1.060,0 | 100 % | +11,4 % |
1)Vorläufiges Ergebnis; Quelle: Statistisches Bundesamt (2012)
In den Zielländern tragen die zumeist hochwertigen Exportgüter zu Modernisierung und Wohlstand bei. Energieeffiziente und umweltfreundliche Technologien aus Deutschland wirken sich überdies positiv auf das Klima aus. Im Jahr 2009 ging ein Drittel der deutschen Umweltgüter und -dienstleistungen in den Export. Laut dem aktuellen Bundesforschungsbericht hält Deutschland damit einen globalen Marktanteil von 15 %. In den kommenden Jahren werden die Weltmärkte für erneuerbare Energien allen Prognosen zufolge weiter wachsen – bis 2020 voraussichtlich um 20 %. Deutsche Unternehmen dürften davon stark profitieren, auch wenn andere Länder zuletzt deutlich aufgeholt haben. Experten rechnen damit, dass Umwelt- und Klimatechnologien bis dahin zur umsatzstärksten Branche in Deutschland avancieren.
Klimaschutzfinanzierung steigt
Die KfW IPEX-Bank unterstützt umweltund klimaschutzrelevante Finanzierungen in der gesamten Breite: Vom Ausbau der erneuerbaren Energien durch Solartechnologie (siehe Kasten), Onshore- und Offshore-Windparks über Infrastrukturprojekte bis hin zu Mobilitätslösungen wie der „grünen“ Schifffahrt. 2011 belief sich der Anteil dieser umwelt- und klimaschutzrelevanten Finanzierungen an den gesamten Neuzusagen auf 1,94 Mrd. Euro, davon 784 Mio. Euro mit Deutschland-Bezug. Durch ihre Engagements stärkt die KfW IPEX-Bank die globale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen und trägt maßgeblich dazu bei, den Wirtschaftsstandort Deutschland und den Wohlstand der Bevölkerung dauerhaft zu sichern.
Innovativ bleiben
Kleine und mittlere Unternehmen tragen maßgeblich bei zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Bei der Finanzierung von neuen Produkten und Ideen kämpfen sie jedoch mit Schwierigkeiten. Diese Lücke schließt die KfW mit Programmen zur Förderung betrieblicher Innovationen.
Das deutsche Innovationssystem zählt zu den leistungsfähigsten weltweit. Dennoch: International hat Deutschland in den vergangenen Jahren an Boden verloren und belegt in der Rangliste der innovativsten OECD-Staaten (gemessen an den FuE-Ausgaben bezogen auf das BIP) aktuell nur mehr Rang neun.
Stark ist Deutschland nach wie vor in den Wirtschaftszweigen der hochwertigen Technik. Neben dem Maschinenbau und der Chemieindustrie kommt vor allem dem Automobilsektor eine im OECD-Vergleich ungewöhnlich starke Stellung zu. Mit Sorge zu betrachten ist jedoch, dass Spitzentechnologien wie EDV- und Nachrichtentechnik hierzulande nur unzureichend generiert werden. Diese Technologien aber prägen die Technik von morgen. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz auf den Weltmärkten sowie des Herausforderungsmix aus Klimawandel, Ressourcenknappheit und demografischer Entwicklung braucht Deutschland daher einen Innovationsschub.
Anteil der Unternehmen mit Produkt- oder Prozessinnovationen 2006-2008 (in %)
Deutschland | 65 |
Belgien | 51 |
Finnland | 49 |
Schweden | 48 |
Österreich | 48 |
Dänemark | 42 |
Italien | 41 |
Niederlande | 39 |
Frankreich | 39 |
Quelle: Rammer, Pesau (2011), Innovationsverhalten der Unternehmen in Deutschland 2008, Studien zum deutschen Innovationssystem.
Forschungsstarke Wirtschaft
Die Innovatorenquote – das ist der Anteil der Unternehmen an der Gesamtwirtschaft, die neue Produkte oder Prozesse einführen – liegt in keinem europäischen Land höher als in Deutschland. Rund ein Viertel der Innovationsaufwendungen leisten Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten. Dies belegt die wichtige Rolle von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im deutschen Innovationssystem – wie auch als Technologieproduzent, Zulieferer und Exporteur insgesamt.
Junge innovative Unternehmen greifen neues technologisches Wissen, das außerhalb des Unternehmenssektors generiert wird, häufig als Erste auf und entwickeln daraus marktgängige Produkte. Etablierte KMU tragen mit ihrem Innovationsverhalten Technologien in die Breite – und somit zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft bei. Der Anteil der Mittelständler, der Innovationen hervorbringt, ist jedoch gegenüber Mitte der 90er-Jahre gesunken.
Einen wichtigen Ansatzpunkt zur Verbesserung der Innovationsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen bildet die Finanzierung. Eine Auswertung des KfW-Mittelstandspanels 2009 zeigt: Mittelständler bestreiten ihre Entwicklungstätigkeit zu 71 % aus Eigenmitteln, bei Investitionen beträgt der Anteil lediglich 48 %. Die starke Abhängigkeit von der eigenen Kapitalstärke führt dazu, dass Unternehmen ihr Innovationsverhalten der aktuellen wirtschaftlichen Situation anpassen – und langfristige Entwicklungsvorhaben möglicherweise gar nicht erst angehen. Daraus resultierende negative Auswirkungen auf die Innovationstätigkeit zu verhindern, ist unsere Aufgabe.
Erfindungen, die 2009 am Europäischen Patentamt oder bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) angemeldet wurden (pro Mio. Einwohner)
Schweden | 397 |
Finnland | 371 |
Deutschland | 368 |
Japan | 250 |
Frankreich | 179 |
Vereinigte Staaten | 166 |
EU | 147 |
Vereinigtes Königreich | 133 |
Kanada | 119 |
Italien | 95 |
Quelle: Bundesbericht Forschung & Innovation (2012).
Wichtige Rolle der KfW
Über unser Engagement als Fondsinvestor im High-Tech Gründerfonds, in Coparion und über das Programm "ERP-Venture Capital-Fondsinvestments" stellen wir dem deutschen Wagniskapitalmarkt und damit innovativen Gründungen und junge Technologieunternehmen Eigenkapital für ihre Vorhaben zur Verfügung. Wichtig dabei ist: wir geben nicht nur öffentliche Mittel, sondern mobilisieren mit unseren Instrumenten auch privates Kapital in erheblichem Umfang.
Unternehmerische Innovationen unterstützt die KfW auch mit dem "ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit" . Etablierten Unternehmen, die länger als zwei Jahre am Markt sind, bietet es ein langfristiges und zinsgünstiges Finanzierungspaket. Es besteht aus einer Fremdkapitaltranche im Risiko der Hausbank und einer unbesicherten Nachrangtranche im vollen Risiko der KfW in Höhe von bis zu 5 Mio. Euro je Vorhaben. Unterstützt dieses die Ziele der Energiewende, stellt die Bank bis zu 25 Mio. Euro je Vorhaben bereit. Finanzieren können Unternehmen damit sämtliche Kosten, die bei der marktnahen Forschung und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen anfallen, sei es für Beratung, EDV, Personal, Patentierungen oder die Durchführung von Testreihen. Ist die Innovation marktreif, kann die KfW – ebenfalls über das "ERP-Innovationsprogramm" – ihre Markteinführung unterstützen.
Kapitalnutzung nach Intensität der betrieblichen FuE-Ausgaben (Anteile an den Innovationsaufwendungen in %)
Eigenmittel | Bankkredite | Fördermittel | Sonstige | |
Keine FuE | 67 | 22 | 3 | 8 |
Bis unter 2,5 % | 77 | 10 | 4 | 9 |
2,5 bis unter 7 % | 86 | 6 | 4 | 4 |
7 % und mehr | 68 | 6 | 12 | 14 |
Gesamt | 71 | 12 | 7 | 10 |
Quelle: KfW-Mittelstandspanel (2009).
Neue Märkte für Mittelständler
Auf der Suche nach neuen Absatzmärkten wagen immer mehr deutsche Unternehmen den Schritt in wachstumsstarke Schwellen- und Entwicklungsländer. Die DEG unterstützt sie mit langfristigen Finanzierungen und profunder Kenntnis der Bedingungen vor Ort.
Das Potenzial für deutsche Unternehmen in sich entwickelnden Ländern ist enorm: Die Märkte sind teils sehr groß, ebenso die Nachfrage nach verschiedenen Gütern und Dienstleistungen. Bedeutende Aufträge verspricht auch der Ausbau der regionalen Infrastruktur. Vielerorts finden deutsche Unternehmen bereits gut ausgebildete Arbeitskräfte vor – eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau lokaler Standorte.
Risiken vor Ort kennen
Gleichwohl bergen Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern auch Risiken. Um diese abschätzen zu können, müssen sich Unternehmen bereits in der Planungsphase intensiv mit den rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen vor Ort auseinandersetzen. Solide Kenntnisse über kulturelle Gepflogenheiten im Zielland und Kontakte vor Ort sind wichtig. Wie bei allen Auslandsinvestitionen gilt zudem: Wer dauerhaft erfolgreich agieren will, braucht einen langen Atem sowie ausreichend personelle und finanzielle Ressourcen.
Mit einem kompetenten Partner an der Seite können vor allem Mittelständler mögliche Risiken gut abschätzen, Fehlentscheidungen vermeiden und finanzielle Risiken teilen.
Die DEG unterstützt seit 50 Jahren deutsche und ausländische Unternehmen, die in Schwellen- und Entwicklungsländern investieren wollen – sowohl bei der Finanzierung ihrer Vorhaben als auch bei der Planung und Umsetzung. Gezielt fördert sie dabei kleine und mittlere Unternehmen, da diese nach wie vor oft keinen adäquaten Zugang zu langfristigen Finanzierungen haben.
Über 100 deutsche Mittelständler, insbesondere aus der Verarbeitenden Industrie, begleitete die DEG allein 2011 bei Investitionen in Ländern wie China, El Salvador und Uruguay. Das Tochterunternehmen der KfW stellt ihnen dafür aus Eigenmitteln Risikokapital in Form von Eigenkapitalbeteiligungen oder Mezzaninfinanzierungen zur Verfügung. Außerdem gewährt die DEG auch Darlehen und Garantien zu marktorientierten Konditionen. Voraussetzung: Das Vorhaben rechnet sich betriebswirtschaftlich, ist umwelt- und sozialverträglich und wirkt sich dauerhaft positiv auf die Entwicklung des Landes aus. Mit Hilfe von Bundesmitteln unterstützt die DEG Unternehmen auch bei vorbereitenden Maßnahmen, indem sie sich etwa an den Kosten einer Machbarkeitsstudie beteiligt oder eine Pilotanlage fördert.
Die von der DEG bereitgestellten Mittel mobilisieren in erheblichem Umfang weitere Investitionen von Unternehmen und Kapitalgebern. Wie eine interne Evaluation zeigt, lösten die 2011 neu zugesagten Finanzierungen von rund 1,2 Mrd. EUR Gesamtinvestitionen mit einem Volumen von über 6,8 Mrd. EUR aus (siehe Grafik). Rund 63 % der geförderten Vorhaben trugen unmittelbar zum Erreichen von mindestens einem UN-Millennium-Entwicklungsziel (siehe Kasten S. 45) bei. Viele der mitfinanzierten Unternehmen stellen sich zudem in besonderem Maße ihrer sozialen Verantwortung (Corporate Social Responsibility), indem sie überdurchschnittlich hohe Löhne zahlen, Sozialleistungen für ihre Mitarbeiter übernehmen oder Krankenstationen einrichten.
Zugang zu Risikokapital schaffen
Die DEG verschafft mittelständischen Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländern auch Zugang zum besonders nachgefragten Risikokapital. Eigenkapitalbeteiligungen und Mezzaninfinanzierungen sind dort bislang kaum verfügbar. Die DEG stellt Unternehmen diese Finanzierungen sowohl direkt bereit als auch indirekt über Finanzintermediäre. Im Geschäftsjahr 2011 sagte sie knapp 510 Mio. EUR an Risikokapital zu. Darunter waren rund 30 Eigenkapitalbeteiligungen an Unternehmen, die beispielsweise Windparks oder Wasserkraftwerke bauen und betreiben.
Grundsätzlich übernimmt die DEG bei Beteiligungen stets Minderheitsanteile, sagt Bruno Wenn, Sprecher der DEG-Geschäftsführung: „Wir wollen, dass der Unternehmer Feder führt und seine Firma zu einem dauerhaft erfolgreichen Akteur der Volkswirtschaft seines Landes macht.“ Als Anteilseigner übernimmt die DEG bewusst Risiken, berät und begleitet ihn auf seinem Weg.
Entwicklungswirkungen der DEG-Förderungen 2009–2012
2009 | 2010 | 2011 | 2012 | |
DEG-Zusagevolumen (in Mrd. Euro) | 1,0 | 1,2 | 1,2 | 1,3 |
Mobilisierte Gesamtinvestitionen (in Mrd. Euro) | 4,6 | 7,8 | 6,8 | 12,1 |
Entwicklungspolitische Note (aus dem geschäftspolitischen Rating der DEG) | 2,4 | 2,6 | 2,4 | 2,0 |
Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen insgesamt (erwartet) - davon: neu geschaffene Arbeitsplätze | 360.000 15.000 | 237.000 11.000 | 238.000 18.000 | 435.000 22.000 |
Staatseinnahmen (pro Jahr, erwartet) (in Mio. Euro) | 570 | 490 | 790 | 827 |
Nettodevisen (pro Jahr, erwartet) (in Mio. Euro) | 1.700 | 2.700 | 690 | 4.102 |
Quelle: DEG.