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Klimawandel
Gemeinsam mit der KfW gegen den Klimawandel
Die KfW unterstützt die Energiewende in den kommenden fünf Jahren mit über 100 Mrd. Euro und leistet einen wichtigen Beitrag zum Umbau unserer Energieversorgung.
Zu unseren Zielen gehört zuvorderst der massive Ausbau von Strom- und Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen inklusive der für ihren Transport nötigen Stromnetze. Weiter gilt es, Energiespeicher zu entwickeln und hocheffiziente Brückentechnologien wie Gaskraftwerke aufzubauen.
Mit der Förderung der KfW können Privathaushalte, Kommunen und öffentliche Einrichtungen ihre Energienutzung effizient gestalten sowie Unternehmen technologische Innovationen für den Klimaschutz vorantreiben. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern sichert zudem den technologischen Vorsprung, Beschäftigung und Wohlstand in Deutschland.
Unser Aktionsradius umfasst dabei nicht nur Deutschland und Europa, sondern ebenso die Schwellen- und Entwicklungsländer, die besonderes stark vom Klimawandel betroffen sind.
Wirkungen der KfW-Förderprogramme "Erneuerbare Energien" in Deutschland 1)
2009 | 2010 | 20112) | 2012 | |
Zusagevolumen (in Mrd. Euro) | 5,3 | 8,9 | 6,3 | 7,1 |
Ausgelöstes Investitionsvolumen (in Mrd. Euro) | 7,0 | 11,0 | 8,3 | 10,0 |
Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen (für ein Jahr) | 41.000 | 52.000 | 56.800 | 73.500 |
Reduzierte Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente) (pro Jahr) (in Mio. Tonnen) | 3,7 | 4,8 | 5,1 | 6,6 |
Vermiedene Energieimporte für fossile Brennstoffe (pro Jahr) (in Mio. Euro) | 310 | 350 | 430 | 460 |
1)Ohne Berücksichtigung von geförderten Anlagen im Ausland; ohne IPEX-Projektfinazierungen in Deutschland. 2)Zur besseren Vergleichbarkeit ohne das KfW-Programm "Offshore-Windenergie", das 2011 neu aufgelegt wurde. Quelle: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) (2010,2011).

Die KfW sorgt für Rückenwind in der Energiewende
Beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland spielt Windkraft – bereits heute wichtigste regenerative Energiequelle – eine Schlüsselrolle: technische Reife, niedrige Stromgestehungskosten und großes Potenzial sind die Gründe dafür.
Wir gewähren über unser Förderprodukt Erneuerbare Energien – Standard zinsgünstige Kredite und eine langfristige Finanzierung – für den Bau neuer Windkraftanlagen wie auch die Modernisierung bestehender. Um Ausbau und Modernisierung zu beschleunigen, erhöhte die KfW Anfang 2012 die Kreditobergrenze für die Föderung von Onshore-Windrädern von 10 auf 25 Mio. Euro.

Anschubhilfe für Offshore-Projekte
In der deutschen Nord- und Ostsee drehen sich bislang nur wenige Windräder. Mit dem neuen, 5 Mrd. EUR schweren Kreditprogramm für Projektfinanzierungen will die KfW hier in den kommenden Jahren die ersten zehn großen Windparks auf See (Offshore) auf den Weg bringen. Für die noch junge Offshore-Branche bedeutet das eine wichtige Anschubhilfe. Wassertiefen von über 20 Metern, starker Seegang und Wind machen den Bau von Windkraftanlagen auf hoher See technologisch anspruchsvoll und teuer. International beschäftigen sich gegenwärtig erst wenige Banken mit den Risikostrukturen von Offshore-Windparks. Mit ihrem Programm verbessert die KfW das Finanzierungsangebot und beschleunigt damit den Ausbau der Offshore-Energie.
Zwei Finanzierungsverträge in Höhe von knapp 544 Mio. EUR wurden bereits unterzeichnet. Der Offshore-Windpark Meerwind vor der Küste Helgolands soll ab 2013 rund 360.000 Haushalte mit Strom versorgen, der in der offenen Nordsee gelegene Windpark Global Tech I rund 445.000 Haushalte. Für Letzteren wurde Fremdkapital in Höhe von rund 1 Mrd. EUR benötigt. „Derartige Summen erfordern eine breit aufgestellte Finanzierung und die Einbindung von Förderprogrammen“, erläutert Christian Sobotta, Offshore-Experte bei der KfW Mittelstandsbank. Aufgebracht hat das Kapital ein Konsortium von insgesamt 16 Banken. Die KfW und ihre Tochter KfW IPEX-Bank leisteten mit 330 Mio. EUR einen entscheidenden Finanzierungsbeitrag.
Zugleich bringen sie wichtige Kompetenzen in das Projekt ein: Der Geschäftsbereich KfW Mittelstandsbank – erfahren im Umgang auch mit großen Programmen und der Förderung erneuerbarer Energien – verantwortet die Abwicklung des Förderprogramms und vertritt dieses gegenüber Banken und Investoren. Die KfW IPEX-Bank übernimmt mit ihrer Erfahrung und Branchenkenntnis eine führende Rolle in der Strukturierung der Finanzierung. Sie hat in den vergangenen Jahren bereits fünf Offshore-Windparks in Deutschland und Europa federführend mitstrukturiert.
Ausbau der Erneuerbaren weltweit
Für den Ausbau erneuerbarer Energien engagiert sich die KfW nicht nur in Deutschland. International ist sie nach eigener Aussage zusammen mit der Weltbank wichtigster Förderer in diesem Bereich. In Nordafrika finanziert sie etwa großflächige Solarkraftwerke. In Uganda ging 2012 mit Beteiligung von KfW Entwicklungsbank und DEG das erste privat betriebene Wasserkraftwerk der Subsahara-Region ans Netz. Die sauber erzeugte Energie erhöht das Stromangebot in dem ostafrikanischen Entwicklungsland um die Hälfte und schafft damit die Voraussetzung für dringend nötiges Wirtschaftswachstum.
Gleichwohl gilt: Eine weit reichende Versorgung auf Basis erneuerbarer Energien lässt sich in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern erst auf längere Sicht realisieren. Gemäß ihren hohen bankeigenen Anforderungen (siehe Berichtsteil „Unser Handeln“ S. 10:Positionspapier der KfW zu Kohlekraftwerken) finanziert die KfW dort in überschaubarem Umfang daher auch den Bau und die Modernisierung hocheffizienter Kohlekraftwerke. Die Regierungen und Energieversorger dieser Länder setzen Kohlekraftwerke als Brückentechnologie ein, bis ein ausreichendes Stromangebot aus erneuerbaren Quellen verfügbar ist, um auch ärmeren Bevölkerungsschichten den Zugang zu Energie zu ermöglichen. Eine Mitfinanzierung über die KfW sichert dabei die Einhaltung hoher Mindestwirkungsgrade und internationaler Standards für die Umwelt- und Sozialverträglichkeit.
Einfach effizient
Mit vielfältigen Förderprodukten unterstützen wir Wohneigentümer und Mieter, Kommunen sowie kleine und mittlere Unternehmen dabei, ihren Energieverbrauch zu senken. Wirtschaftlich rechnen sich Effizienzmaßnahmen meist mittelfristig. Dem Klimaschutz dienen sie unmittelbar.
Allein Wohnimmobilien tragen rund 40 % zum Gesamtenergieverbrauch in Deutschland bei. Zwei Drittel alle Wohngebäude wurden vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 errichtet und gelten damit aus energetischer Sicht als Altbauten. Gleiches gilt für den Großteil der bundesweit rund 300.000 Gebäude der kommunalen und sozialen Infrastruktur. Das Potenzial für energetische Verbesserungen ist enorm.

Hochattraktive Konditionen
Die KfW-Förderprodukte Energieeffizient Bauen und Energieeffizient Sanieren ermöglichen es Einzelnen wie Kommunen bauliche Energieeffizienzmaßnahmen in Zeiten der Wirtschaftskrise sicher umzusetzen.
So schafft die KfW Anreize und nimmt eine Schlüsselfunktion bei der Umsetzung klimapolitischer Ziele der Bundesregierung ein.
Effizienzhaus als Branchenstandard
Mit dem KfW-Effizienzhaus etablierte die KfW einen einheitlichen, in der gesamten Immobilienbranche anerkannten Standard für Gebäude.: Ein KfW-Effizienzhaus 55 etwa benötigt nur 55 % der Primärenergie eines nach Energieeinsparverordnung (EnEV) gebauten Neubaus – dank moderner Heiztechnologien auf Basis erneuerbarer Energien sowie einer sehr guten Wärmedämmung.
Im Wohnungsbau entsprechen mittlerweile 41 % aller Neubauten in Deutschland einem Effizienzhaus-Standard der KfW.
Wider den Sanierungsstau
Kommunen unterstützen wir durch zinsgünstige Darlehen und Laufzeiten von bis zu 30 Jahren dabei, ihren energetischen Sanierungsstau bei der Sanierung von Schulen, Kindergärten oder Vereinsgebäuden aufzulösen. Nach Schätzungen des Bremer Energieinstituts sind dazu bis 2020 mindestens 75 Mrd. Euro nötig. Zusätzliches Einsparpotenzial erschließen wir durch Förderprodukte zur energetischen Sanierung von Stadtquartieren sowie zur Modernisierung der Straßenbeleuchtung.
Positiv für Klima und Konjunktur
Die Wirkung unserer Förderprodukte Energieeffizient Bauen und Energieeffizient Sanieren für Wohngebäude und Kommunen lassen wir regelmäßig evaluieren. Danach verringerten die 2011 eingesetzten Mittel von 6,6 Mrd. Euro den Ausstoß von Treibhausgasen um 576.800 Tonnen pro Jahr.
Positiv wirkt unsere Förderung auch auf Konjunktur und Arbeitsmarkt: Sie stieß im Jahr 2011 Investitionen in Höhe von 18,6 Mrd. EUR an. Zugute kommen sie insbesondere dem deutschen Mittelstand mit regionalen Handwerksbetrieben und Bauunternehmen. Hier wurden rund 253.500 Arbeitsplätze für ein Jahr gesichert. KfW-Chefvolkswirt Dr. Jörg Zeuner: „Der Staat profitiert zudem durch zusätzliche Einnahmen an Steuern und Sozialabgaben sowie verringerte Kosten der Arbeitslosigkeit.“
Wirkungen der KfW-Förderprogramme "Energieeffizient Bauen und Sanieren"
2009 | 2010 | 2011 | 20124) | |
Zusagevolumen (in Mrd. Euro) - davon Mittel der Bundesregierung (in Mrd. Euro) | 9,0 2,04 | 8,9 1,37 | 6,61) 0,93 | 10,11) 1,42 |
Geförderte Investitionen (in Mrd. Euro) | 18,6 | 21,5 | 18,61),2) | 27,31),2) |
Geförderte Wohneinheiten | 617.000 | 953.000 | 282.000 | 358.000 |
Reduzierte Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente) (pro Jahr) (in Tsd. Tonnen) | 1.212,0 | 1.039,0 | 576,83) | 832 |
Gesicherte Arbeitsplätze (für ein Jahr) | 262.000 | 289.000 | 253.000 | 373.000 |
1)Die geförderten Investitionen und Wohneinheiten i. R. v. Globaldarlehen wurden mitgezählt, soweit die Darlehen belegt und die Investitionszahlen in die Datenbank eingepflegt sind. Bei den Zusagen sind die abgerufenen Globaldarlehen dagegen vollständig erfasst. Es kann daher sein, dass die Zusagebeträge höher als die erfassten Investitionen sind. 2)Bei Förderung durch mehrere Programme gleichzeitig kommt es zu Doppelzählungen. 3)Minderungen des jährlichen CO2-Ausstoßes durch die geförderten Maßnahmen des jeweiligen Jahres. 4)Vorläufige Schätzung.
Klima schützen, Anpassung fördern
Der Klimawandel ist eine globale Entwicklung, besonders hart aber treffen seine Auswirkungen die ärmsten Staaten. Die KfW unterstützt ihre Partnerländer dabei, den Ausstoß der eigenen Treibhausgase zu verringern und sich den Folgen der Erderwärmung anzupassen.
Besonders gefragt sind hier die Industrieländer, deren Wohlstand auf der langjährigen intensiven Nutzung fossiler Ressourcen gründet. Nehmen sie ihre Verantwortung an und eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz ein, so erzeugen sie internationale Signalwirkung.

Saubere Energie und mehr Effizienz
Als einer der weltweit größten Finanzierer von erneuerbaren Energien treibt die KfW deren Ausbau in Schwellen- und Entwicklungsländern voran. Im Auftrag der Bundesregierung hilft der Geschäftsbereich Entwicklungsbank der KfW Partnerländern dabei, die Effizienz bei der Erzeugung, Übertragung und Verteilung von Energie zu steigern und den eigenen Verbrauch zu senken – etwa durch Dämmung von Gebäuden oder Effizienzmaßnahmen in Industrie und Transport. Unternehmen vor Ort unterstützt die KfW über ihre Tochter DEG mit langfristigen Finanzierungen und Beratung dabei, energieeffizienter zu wirtschaften und klimaschutzrelevante Investitionen wie etwa Erneuerbare-Energien-Kraftwerke zu realisieren.
Waldschutz als aktiver Klimaschutz
Wirksamen und dabei kostengünstigen Klimaschutz verspricht auch der Erhalt tropischer Wälder. Deren Umwandlung in Acker- und Weideflächen verursacht jährlich bis zu 17 % der weltweit entstehenden Treibhausgase. Jeder Baum, der nicht gerodet wird, schützt jedoch die Atmosphäre – und hilft zugleich, Biodiversität zu erhalten. Der innovative Ansatz REDD (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation) verknüpft Waldschutz mit der Vergütung von Emissionsminderungen und misst dem in den Wäldern gespeicherten Kohlenstoff einen ökonomischen Wert zu. Auf dieser Grundlage erhalten vor allem waldabhängige Gemeinschaften und Kleinbauern in Entwicklungsländern finanzielle Anreize für den aktiven Schutz ihrer Wälder.
Wasser als Ressource sichern
Entwicklungs- und Schwellenländern rechtzeitig bei der Anpassung an den Klimawandel zu helfen, ist keine Kapitulation. Ein wirksamer Schutz vor irreversiblen Klimafolgen trägt vielmehr dazu bei, bestehende oder künftige Konflikte um Nahrungsmittel, Land und Wasser zu entschärfen – und liegt damit auch im Interesse der Industrieländer. Die KfW unterstützt klimarelevante Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern seit Jahren und verstärkt die Aktivitäten im Bereich Anpassung.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Ausbau der öffentlichen Infrastruktur und einer nachhaltigen Wasserversorgung. Trink- und Nutzwasser, bereits heute in vielen Regionen knapp, wird infolge des Klimawandels noch kostbarer. Temperaturschwankungen wirken sich oft unmittelbar auf Intensität und Verteilung von Niederschlägen aus, abschmelzende Gletscher gefährden auf lange Sicht die Wasserversorgung in den angrenzenden Ebenen. Steigende Meeresspiegel wiederum drohen küstennahe Grundwasserspeicher zu versalzen. In enger Zusammenarbeit mit ihren Partnerländern finanziert die KfW ein integriertes Ressourcenmanagement.
Die DEG entwickelte zusammen mit dem WWF ein Online-Instrument, dass das Verständnis für nachhaltige Wasserbewirtschaftung in Entwicklungs- und Schwellenländern fördert. Anhand dieses sogenannten Wasserrisikofilters können Unternehmen die Risiken ihrer Geschäftsaktivitäten, der Zulieferkette und ihrer Handelspartner in den jeweiligen Wassereinzugsgebieten erkennen und angepasste Lösungen identifizieren. Das leicht verständliche Instrument ist seit 2012 frei im Internet zugänglich und wird bereits intensiv genutzt.