Tipp: Aktivieren Sie Javascript, damit Sie alle Funktionen unserer Website nutzen können.
Dem demografischen Wandel begegnen
Die Herausforderungen der Bevölkerungsentwicklung sind vielfältig. Während viele Entwicklungsländer für immer mehr Menschen eine Grundversorgung sichern müssen, altert in Industrienationen die Gesellschaft.
Grund dafür sind niedrige Geburtenraten und eine hohe Lebenserwartung. Diese Entwicklung stellt Deutschland in den kommenden Jahrzehnten vor große Aufgaben. Es gilt nicht nur, die gut ausgebauten sozialen Sicherungssysteme zu erhalten und die Infrastruktur altersgerecht anzupassen. Generell geht es darum, den gegenwärtigen Wohlstand mit immer weniger, dafür gut qualifizierten Arbeitskräften zu sichern. Die Bildungsfinanzierung der KfW Bankengruppe trägt dazu bei, junge Menschen fit zu machen für die beruflichen Anforderungen der Zukunft – und damit die Wirtschaftskraft Deutschlands dauerhaft zu sichern. Zudem unterstützt die Bank die altersgerechte Modernisierung von Wohnraum.
Altersverteilung in Deutschland
Auf 100 Bundesbürger im Erwerbsalter (20 bis 65 Jahre) kommen ...
2008 | 2020 | 2030 | 2040 | 2050 | 2060 | |
Unter-20-Jährige | 31,5 | 28,6 | 30,7 | 30,8 | 30,0 | 30,9 |
65-Jährige und Ältere | 33,7 | 39,2 | 52,8 | 61,9 | 64,4 | 67,4 |
Ab 2020 Schätzwerte der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Variante: Untergrenze der "mittleren" Bevölkerung; Quelle: Statistisches Bundesamt (2009).

Wettbewerbsfaktor Bildung
In Deutschland müssen künftig immer weniger Erwerbstätige einen steigenden Bedarf an qualifizierten Tätigkeiten abdecken. Dies setzt voraus, dass der Anteil der Hochschulabsolventen steigt. Die KfW unterstützt Studierende dabei, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
Der Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung ist aus volkswirtschaftlicher Sicht ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftskraft eines Landes. Je höher er ist, sprich: je weniger alte und junge Menschen eine Gesellschaft zu versorgen hat, desto mehr kann sie über ihren aktuellen Bedarf hinaus produzieren – und in der Folge investieren sowie Kapital aufbauen.
Den gegenwärtigen Wohlstand und die gut ausgebauten sozialen Sicherungssysteme in Deutschland mit immer weniger und immer älteren Arbeitskräften zu erhalten, zählt folglich zu den großen sozioökonomischen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Bewältigen lässt sie sich über eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität.
Dazu gilt es, das vorhandene Potenzial an Arbeitskräften voll auszuschöpfen und diese fit für die Anforderungen der Zukunft zu machen. Als rohstoffarmes Land ist Deutschland bereits heute eine Wissensgesellschaft, die von anspruchsvollen Dienstleistungen geprägt ist. Viele einfache Jobs werden in den kommenden Jahrzehnten verschwinden und hochqualifizierte Tätigkeiten gleichzeitig weiter zunehmen. Spätestens ab dem Jahr 2020 werden sich dabei Engpässe auf dem Arbeitsmarkt auftun. Den Anteil der Hochschulabsolventen zu steigern, ist daher ein wichtiges politisches Ziel.

KfW verbessert Studienfinanzierung
Mit dem 2006 aufgelegten KfW-Studienkredit können Studierende unbürokratisch und zu günstigen Konditionen monatlich bis zu 650 Euro beziehen, unabhängig vom Vermögen und Einkommen der Eltern. Das Angebot ist mit anderen Förderungen wie BAföG oder Stipendien kombinierbar, die monatlichen Auszahlungsraten lassen sich je nach aktueller Studien- und Lebenssituation flexibel ändern. Zwischen 400 und 500 EUR beziehen die Kreditnehmer im Durchschnitt. Mit dem Beginn der Rückzahlung können sie sich nach Abschluss der Auszahlungen bis zu 23 Monate Zeit lassen und die Beträge ihrer individuellen finanziellen Situation anpassen.
Mehr als 100.000 Studienkredite hat die KfW bereits vergeben, davon über 22.000 im Jahr 2011. Damit ist sie klarer Marktführer in dem hierzulande noch jungen Segment der Bildungskredite. Insgesamt vergaben staatliche Anbieter, Studentenwerke sowie Banken, Sparkassen und Bildungsfonds 2011 knapp 47.000 Studienkredite. Anders als bei den Angeboten kommerzieller Finanzinstitute muss ein KfW-Studienkreditnehmer keine Sicherheiten hinterlegen – was insbesondere Studierenden aus unteren und mittleren sozialen Schichten hilft. Viele von ihnen motivierte der KfW-Studienkredit in den vergangenen Jahren dazu, ein Studium aufzunehmen, belegt eine 2010 durchgeführte externe Evaluation.
Die Zugangschancen zu höherer Bildung in Deutschland verbessern und die Zahl der Studienanfänger erhöhen: Mit diesen Zielen legte die KfW 2006 ihren Studienkredit auf. Inwieweit dieser den Anspruch erfüllt, ermittelte die Bank gemeinsam mit Experten des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) im Herbst 2010 in einer Online-Umfrage unter knapp 4.000 Kreditnehmern. Die zentralen Ergebnisse:
46 % | der Befragten haben einen mittleren oder niedrigen sozioökonomischen Hintergrund, verglichen mit 41 % aller Studierenden. Die anvisierten Zielgruppen werden damit überproportional erreicht. |
86 % | geben an, dass sie ohne KfW-Studienkredit nicht hätten studieren können, noch höher liegt die Zustimmung bei Kreditnehmern aus mittleren und unteren sozialen Verhältnissen. Das Angebot trägt damit zur Erhöhung der Studierquote bei. |
57 % | der Kreditnehmer erhalten für ihren Lebensunterhalt Geld von ihren Eltern – deutlich weniger als alle Studierenden in Deutschland (87 %). Der KfW-Studienkredit schließt damit eine Finanzierungslücke. |
91 % | sind mit den Konditionen des KfW-Studienkredits zufrieden, 30 % sogar sehr zufrieden. |
Quelle: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) (2011).
Schon heute an morgen denken und Wohnraum barrierearm umbauen
Deutschland altert. In den kommenden Jahren entsteht dadurch ein enormer Bedarf an barrierearmen Wohnungen und Häusern. Die KfW fördert eine frühzeitige altersgerechte Modernisierung von Immobilien und erhöht damit den Wohnkomfort – für Bewohner jeden Alters.
Mit dem Förderprodukt Altersgerecht Umbauen helfen wir privaten, genossenschaftlichen und gewerblichen Wohneigentümern, die Maßnahmen für den barrierearmen Umbau zu stemmen. Von 2009 bis Ende 2011 förderte sie mit Bundesmitteln die Modernisierung von insgesamt 82.348 Wohneinheiten und stieß damit ein Investitionsvolumen von insgesamt knapp 1,4 Mrd. EUR an. Der Großteil der Umbauten entfiel auf private Haushalte. Gemessen an ihrem Anteil am gesamten Wohnungsbestand in Deutschland nutzen indessen Wohnungsunternehmen und Genossenschaften die Förderung besonders intensiv.

Zugangsvoraussetzungen erleichtert
Die Schaffung von barrierearmem Wohnraum hat für Deutschland und damit für die KfW eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Daher führen wir das Förderprodukt Altersgerecht Umbauen seit 2012 mit Eigenmitteln und vereinfachten Zugangsvoraussetzungen weiter: Eigentümer erhalten für den barrierearmen Umbau ihrer Immobilie sowie die damit verbundenen Planungs- und Beratungsleistungen ein zinsgünstiges Darlehen in Höhe von bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit. Ob sie diese selbst nutzen oder vermieten, spielt dabei ebenso wenig eine Rolle wie das Alter oder eine körperliche Beeinträchtigung des Antragstellers. Damit schaffen wir einen Anreiz, die altersgerechte Modernisierung von Wohngebäuden in Deutschland möglichst frühzeitig anzugehen. Wer diese mit energetischen Maßnahmen verknüpft, kann dafür weitere Fördermittel der KfW beantragen.
Neuer Qualitätsstandard
Einen weiteren Impuls für altersgerechtes Wohnen setzen wir mit einem neuen Qualitätsstandard: Für vollständig barrierearm umgebaute Immobilien vergeben wir seit April 2012 den KfW-Standard Altersgerechtes Haus bzw. Altersgerechte Wohnung. Er ist vergleichbar mit dem etablierten Label KfW-Effizienzhaus und erfordert eine eingehende Beratung sowie die Begutachtung der Immobilie durch einen Sachverständigen. Das anspruchsvolle Qualitätssiegel dient insbesondere Vermietern als Ausweis für ein komfortables Wohnumfeld. Davon profitieren übrigens nicht nur Senioren und Menschen mit besonderen Bedürfnissen, sondern insbesondere auch Familien.
Fördermaßnahmen von April 2009 bis Dezember 2011
Fördermittel: 869 Mio. Euro Erschließungssysteme Maßnahmen in Wohnungen Sanitärräume Sonstiges | Anteil 41 % 26 % 24 % 9 % |
Finanzierte Wohneinheiten: 82.348 Private Haushalte Wohnungsunternehmen Wohnungsgenossenschaften Gebietskörperschaften Kirchen/Wohlfahrt | Anteil 47 % 27 % 24 % 0,6 % 1,0 % |
Differenzen in den Summen durch Rundungen; Quelle: KfW.
KfW-Förderprodukt Barrierearme Stadt
Deutsche Städte und Gemeinden stellt die demografische Entwicklung in den kommenden Jahren vor enorme Aufgaben. Es gilt, den öffentlichen Raum als Ganzes an die Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung anzupassen.
Die KfW startete dazu im September 2012 das neue Förderprodukt Barrierearme Stadt. Kommunen, kommunale Unternehmen und soziale Organisationen erhalten darüber besonders zinsverbilligte Darlehen, um Barrieren im öffentlichen Raum, in kommunalen Verkehrsanlagen und Sportstätten sowie in Gebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur zu reduzieren. Die Finanzierung schließt auch die Kosten für notwendige Nebenarbeiten, Beratung und Planung ein.
Wir fördern investive Maßnahmen in folgenden Bereichen:
- Öffentliche Gebäude (zum Beispiel Fahrstühle, Rampen, barrierefreie Stellplätze, Türöffner, breitere Bewegungsflächen in Räumen und Sanitäranlagen, trittsichere Bodenbeläge, sicht- und tastbare Orientierungshilfen)
- Verkehr (zum Beispiel barrierefreier Zugang zu U- und S-Bahn- Stationen, Über- und Unterführungen)
- Öffentlicher Raum (zum Beispiel abgesenkte Bürgersteige, Leit- und Orientierungshilfen für blinde und sehbehinderte Menschen)
Um die Gesamtqualität der geförderten Maßnahmen zu sichern, gelten bestimmte technische Anforderungen.